Meine Schwester und ich haben vor ca. 3 Jahren von unseren Eltern (sie leben noch) "geerbt". (Ich weiß leider nicht ob das der richtige Ausdruck ist.)
Ich habe eine Einzimmerwohnung (Wert ca. 70.000 Euro) bekommen.
Meine Schwester den ehemaligen Bauernhof (keine Tiere mehr) mit Haus, Stallungen, Wald, Wiesen, etc. (Wert ca. 700.000 Euro).
Ich habe nie Widersprochen warum ich im Verhältnis nur so "wenig" bekomme. Es stand schon seit unserer Kindheit fest, dass das ganze irgendwann meine Schwester bekommt.
Meine Mutter meinte vor ein Paar Jahren scherzhaft zur mir, dass ich das ganze auch haben kann, wenn ich meiner Schwester 100.000 Euro gebe. Ich habe das aber nie ernst genommen, weil es auch nicht so gemeint war.
Kurz nachdem das ganze überschrieben wurde, kam eine Pachtanfrage für einen Acker, die jedoch im Sand verlaufen ist. Seit ca. 1 Jahr ist das ganze über eine andere Firma wieder aktuell. Mit mir wurde hierüber noch nie direkt gesprochen. Ich habe es nur aus den E-Mails meines Vaters mitbekommen. (Ich kümmere mich schon seit Jahren um seinen E-Mail Account. Das weiß meine Schwester auch.) Jetzt bekommt meine Schwester für den Acker im Jahr knapp 22.000 Euro Pacht (vor Steuern / Laufzeit 30 Jahre).
Offiziell weiß ich von nichts. Ich finde es aber zwischenzeitlich wirklich ungerecht mir gegenüber, dass so gemauschelt wird.
Meine Schwester will das Haus umbauen. Ständig jammern meine Schwester und meine Mutter, dass alles so teuer ist. Jetzt hat unser Vater gesagt, dass er den Dachstuhl und die Fenster vom Haus bezahlt.
Mein Mann und ich haben unser Haus mit Freunden und Familie in Eigenregie gebaut. Wir sind handwerklich sehr geschickt. Auch mein Vater hat geholfen worüber wir wirklich sehr dankbar sind. Von meinen Eltern hatte ich damals knapp 10.000 Euro bekommen.
Warum aber bekommt meine Schwester zu dem riesigen Erbe und den Pachteinnahmen jetzt auch noch Zuschüsse für den Umbau. Ich weiß, dass es das Geld meiner Eltern ist, sie können und dürfen natürlich damit machen was sie wollen.
Mich ärgert er trotzdem. Ich will aber keinen Streit in der Familie also halte ich immer Brav den Mund. Ändern kann ich daran sowieso nichts.
Wurde euer Erbe "gerecht" verteilt?
Erbe Schwester
Das ist der Grund, warum ich zu Lebzeiten nichts vererben würde. Ich hätte keine Lust, dass um mein „Reichtum“ ein Streit ausbricht, obwohl ich noch Lebe.
Am Ende wird es dir nichts bringen, wenn andere jetzt sagen, dass es bei denen fair aufgeteilt wurde. Wenn die Aufteilung dich stört, dann musst du etwas sagen und wenn du das nicht machen möchtest, dann mach einen Haken dahinter.
Ich denke, das Problem liegt hier, dass nichts vererbt wurde, sondern vorher in Form von überschreiben oder einer Schenkung alles geregelt wurde.
Was genau wurde denn gemacht?
Deine Eltern haben beschlossen, deine Schwester zu bevorzugen.
Klingt nicht fair, nein.
War aber ihre Entscheidung.
Ich kann dir leider deine Frage nicht wirklich beantworten, da a) meine altvorderen noch leben und ich b) ein Einzelkind bin.
Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich es auch sehr ungerecht finde, wie es bei euch läuft. Ich bzw. Wir haben zwei Kinder und versuchen alles gerecht aufzuteilen. Kind a hat Führerschein plus Auto bekommen, Kind b wollte das nicht und ich habe das Geld geparkt. Nach wenigen Jahren dann doch und dann hat sie das geparkte Geld für den Führerschein plus Auto bekommen.
Wie wir es mit der Immobilie machen, wissen wir noch nicht, aber sicherlich auch gerecht.
Es tut mir leid für dich. Ich wüsste auch nicht, ob ich noch großartigen Kontakt pflegen könnte.
Ja, echt ungerecht das du eine Wohnung geerbt hast…. Sei einfach dankbar und schau nicht das jemand anders mehr bekommen hat.
Bei uns hat mein Bruder das größte Teil überschrieben bekommen (Haus mit Grundstück in einer großen Stadt). Ich will die arbeit mit dem Haus nicht haben und freue mich “nur” über meine Wohnungen… immer neidisch zu sein das jemand anders mehr bekommen hat, bringt mich nicht weiter.
Oder sprich deine Eltern darauf an!!
Es wurmt einen, es tut weh, aber aus Vernunft und auch Schamgefühl, weil um das Eigentum der Eltern hat man kein Anspruch zu erheben, hält man den Mund.
Meine Schwester ist da um einiges dreister und so hat sie inzwischen 2 Eigentumswohnungen unserer Eltern überschrieben bekommen. Außerdem möchte sie das Haus auch noch überschrieben bekommen, alles im Sinne,dass meine Eltern mal nichts abgenommen bekommen sollten sie ins Altenheim.
Ich habe im Gegenzug Geld bekommen, dass war viel und ich bin sehr dankbar und trotzdem ist es im Verhältnis zu 2 Wohnungen ein Hauch von nichts.
Ich würde mich trotzdem nicht beschweren, es war noch nie anders. Bin ich mit meiner Familie, bei meinen Eltern, wird mir vorerst zugehört, kommt meine Schwester, werde ich komplett ignoriert, egal ob mein Satz beendet war oder nicht.
Ab da verhalte ich mich ruhig.
So ist es ,so war es, so wird es immer sein.
Aber bei meiner eigenen Familie, bin ich die größte! Das ist auch mein Mittelpunkt und mein ganzer Stolz!
Gefühlt ist es in jeder Familie so. Es wird immer ein Kind bevorzugt. Damit muss man irgendwie zurecht kommen. Es ist nie fair, aber für das was man bekommt muss man dankbar sein.
Ich wünsche dir, dass du für dich das Thema abhaken kannst!! Eine Wohnung hat einen großen Wert. Das ist doch schon einmal was!
Alles Gute
Ja klar. Mehrere Immobilien und der Staat übernimmt dann die Kosten für das Pflegeheim für 2 Personen.
Oder wie mein Vater sagt, von den Reichen kann man das sparen lernen.
So ist es und so wird es immer sein! Da hat dein Vater vollkommen Recht.
Zu meiner Verteidigung, ich werde die beiden pflegen, das habe ich beiden schon seit langem versprochen.
Das überlassen sie meiner Schwester aus welchen Gründen auch immer, nicht!
Ja, es ist nicht gerecht aufgeteilt.
Leider kommt es doch häufiger vor, als man denken würde, dass Eltern ein Kind bevorzugen - was auch immer der Grund sein mag.
Aber überlege dir gut, ob es dir den Streit wert ist.
Möchtest du wirklich den Hof und die Verantwortung dafür haben? Mit deinen Eltern zusammen wohnen?
Oder ist es nicht irgendwie auch schön, sein eigenes Haus zu haben? Und dazu noch eine Wohnung - geschenkt?
Man muss immer abwägen.
Der finanzielle Wert ist nicht alles.
Friede und ein eigenes Leben sind auch viel wert.
Hallo,
ich glaube ich selbst hätte damit auch Probleme bei so großen Differenzen.
Dass es nie 100% fair sein kann und wird ist mir klar, aber da klaffen doch Welten auseinander...
Meine Eltern haben mir auch das Haus überschrieben. Meine Mutter hat lebenslanges Wohnrecht.
Wir haben es extra über einen Anwalt laufen lassen, das Haus geschätzt, etc, mein Bruder wollte es nie haben.
Er hat dennoch über die "niedrige" Summe die ich ihm auszahlen musste gestaunt.
Für mich war das total blöd. Irgendwie hat es auch nen Knacks gebracht.
Aber es war rein theoretisch fair mit dem Anwalt berechnet. Und wir haben sogar etwas mehr gegeben.
Wir sind aber auch die jenigen, die sich um meine Mutter kümmern...
Und uns "fehlt" der Wohnraum.
Ist halt schwierig es allen Recht zu machen.
Deshalb dachten wir, wir klären es "ordentlich per Anwalt" und selbst da fühlt sich eben trotzdem mein Bruder benachteiligt.
Ist ein schwieriges Thema.
Deshalb hab ich meiner Mama auch gesagt, dass sie ihr Geld bitte ausgeben soll, leben soll.
Ich will da nicht nochmal vor stehen, wenn sie stirbt...
Leider zeigt die Erfahrung, dass ein Geschwisterteil häufig dichter an den Erblassern ist als andere Geschwister. Ich weiß nicht, ob deine Schwester den Hof nach der Höfeordnung bekommen hat, ich weiß auch nicht, ob die Höfeordnung nur männliche Erben berücksichtigt. Bei der Höfeordnung gehen die Geschwister häufig ganz leer aus, andererseits dürfen sie bei Verarmung nach dem 10 Jahreszeitraum durchaus für Unterhalt herangezogen werden.
Die vorweggenommene Erbfolge ist rechtlich eine Schenkung. Angenommen deine Schwester hat nicht nach Höfeordnung geerbt und deine Eltern sterben innerhalb des 10 Jahreszeitraums nach Übergabe und angenommen, es gibt kein Berliner Testament womöglich mit wechselseitigen Verfügungen, dann kannst du natürlich gucken, ob du Anspruch auf eine Pflichtteilergänzungsanspruch hast. Das ist die Differenz zwischen Pflichtteil bei Enterbung durch Testament und dem was du erhalten hast. Den Pflichtteil kannst du nur gegen die Erben geltend machen.
Da das Erbrecht ein umfassendes Recht ist, würde ich mir überlegen, was du wirklich willst, z.B. keinen Streit, Harmonie, Gerechtigkeit,... aber sei ehrlich zu dir selbst. Moralvorstellungen von außen sind einzelne Meinungen, es gibt keine richtigen und falschen Moralvorstellungen.
Wenn du zum Ergebnis kommst, dass es dir so nicht reicht, würde ich mich von einem Anwalt, der sich mit Erbrecht auskennt, beraten lassen. Der kann dich verbindlich beraten. Meine Zeilen stellen nur meine Meinung dar und sind keinesfalls mit Rechtsberatung zu verwechseln.
Ich hoffe, es hilft dir ein wenig weiter.
V.G.