AG will dass nächstes Mal Ehemann kindkrank ist

Hallo Gemeinsam ✨

Ich bin seit drei Monaten bei meinem neuen AG und mein Sohn (2) ist bei der Tagesmutter.
Letzte Woche musste ich eine ganze Woche kindkrank sein, weil mein Kleiner ansteckend war und auch ziemlich krank.

Heute beim Personalgespräch fragte meine Führungskraft ob das nächste Mal mein Mann kindkrank sein soll oder Jemand anderes aufpassen kann. Das fand ich schon etwas komisch 😐 Ich stille ihn noch, dementsprechend braucht er mich schon wenn er krank ist und ich kann ihn ansteckend nicht seinen Großeltern geben!

Mein Mann hat eine Führungsstelle und verdient 3x so viel wie ich, er hat einfach eine andere Verantwortung und kann daher nicht oft fehlen.

Ich habe gesagt ich werde versuchen dann eine Lösung zu finden, aber wenn’s nicht anders geht’s geht’s nicht.
Mich hat sowas zuvor noch kein AG gefragt und ich finde das etwas übertrieben… Als könnte ich mir das aussuchen 😂
Wie seht ihr das ?

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Grundsätzlich hat er ja recht, wenn es auch dreist gefragt ist.

Deinem Arbeitgeber ist doch egal, welche Stelle dein Mann hat und wieviel er verdient. Er braucht dich. Wenn er also so einfach auf dich verzichten kann, bräuchte er deine Stelle nicht.

Also grundsätzlich verstehe ich was du meinst, aber als Frau sich selbstverständlich immer die kindkranktage zu holen ist falsch.

15 Tage stehen dir zu. 15 deinem Mann.

Bei so einer Einstellung ist es kein Wunder, dass Arbeitgeber manchmal unseren junge Frauen einstellen.

Bearbeitet von Illness
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Wieso hat der AG da Recht? Der TE stehen gesetzliche 15 Tage kindkrank zu, die im Übrigen der AG noch nichtmal bezahlt. Der TE und ihrem Mann steht es frei, wie sie die ihnen zustehenden Kindkranktage verteilen, also ob zuerst die TE ihre aufbraucht und dann der Mann, oder abwechselnd oder wie auch immer. Das geht den AG überhaupt nichts an. Der kann erst mitreden, wenn die TE den 16. Kindkranktag braucht…

Und das hat auch nichts mit einer arbeitgeberunfreundlichen Einstellung zu tun. Kinder werden nunmal krank und müssen betreut werden.

Solche Sichtweisen wie deine sind das eigentliche Problem. Sie reden es schlecht, wenn man - letztendlich ja auch nur gezwungendermaßen- das in Anspruch nimmt, was einem zusteht. Würde es nicht so schlecht gemacht werden, sondern für alle eine Selbstverständlichkeit sein, hätten wesentlich weniger AG eine so negative Einstellung zu kindkranktagen.

Bearbeitet von Lilly-fee
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Der AG muss die kindkrank Tage nicht zahlen. Die Arbeitskraft fällt trotzdem weg, was andere auffangen müssen. Und ggf. auch Kosten verursacht.

Natürlich darf der AG nicht fragen, natürlich ist es Sache der TE. Aber gesellschaftlich sollten wir uns schon hinterfragen.

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Natürlich kannst du dir das irgendwie aussuchen. Aufteilen ist hier das Stichwort. Ist ja eigentlich auch so gewollt, oder hast du die kompletten Kindkranktage auf dich übertragen lassen? Scheinbar nicht.

Die Frage ist schon sehr offensiv, aber letztlich verständlich. Du bist frisch da, viele haben da noch Probezeit und suchen eine andere Lösung (den Papa) da macht man sich vielleicht den Kopf, ob das bei euch automatisch immer du sein sollst. Und so siehst es ja scheinbar auch aus.

DU bist dem Arbeitgeber doch wichtig (unabhängig davon was dein Mann macht). DU bist seine Mitarbeiterin, nicht dein Mann. Er muss ja auch gucken wie dein Platz besetzt ist, wenn du nicht da bist. Oder bist du so unwichtig, dass man dich komplett streichen könnte?

Mensch, Frauen wollen überall Gleichberechtigung und Emanzipation, aber bei sowas dann sagen: mein Mann ist wichtiger!

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Hallo

Du hast deine Kranktage und dein Mann auch.

Somit verstehe ich den AG.

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Mit der Arbeitsrechts-Brille: Du hast das Recht auf 15 Kindkrank-Tage. Wie du das mit deinem Mann (bzw. anderen Personen) aufteilst, geht deinen AG nichts an. Nach allem was dein AG weiß, könnte es doch sein, dass dein Sohn letzten Monat schon mal eine Woche krank war und dein Mann zu Hause geblieben ist…

Mit der Partnerschafts-Brille: Das Argument “Führungskraft, verdient viel” finde ich problematisch. DU bist gerade im Wiedereinstieg, vermutlich in der Probezeit, eigentlich sehe ich da deinen Mann in der Pflicht, dir unter die Arme zu greifen. Langfristig ist es besser für euch als Paar (auch finanziell) wenn ihr beide euer Potenzial ausschöpft. Das sage ich übrigens als Hauptverdienerin.

Bearbeitet von norda
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Gute, differenzierte Antwort. Sehe ich genauso!

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Zum Thema besserer Verdienst: Sofern §616 nicht vertraglich ausgeschlossen wurde, ist das eh unerheblich, die Lohnfortzahlung beträgt 100%.

"DU bist gerade im Wiedereinstieg, vermutlich in der Probezeit, eigentlich sehe ich da deinen Mann in der Pflicht, dir unter die Arme zu greifen."
Und dem stimme ich uneingeschränkt z!
Hier mal aus Arbeitgebersicht: Wenn ich eine Kraft einstelle, muss ich mich auf sie verlassen können. I.d.R. stellt man eine Kraft ein mit dem Ziel ein gewisses Arbeitspensum zu erreichen. Das geht aber nur, wenn diese Kraft nicht überdurchschnittlich oft verhindert ist. Wenn jetzt eine junge Mutter eingestellt wird, verdient die i.d.R. genauso viel wie alle anderen, ist aber u.U. deutlich öfter verhindert. Ich hab es selbst schon mit einer Auszubildenden erlebt. Die hielt nicht viel von Arbeit und war extrem viel krank (im Schnitt eine Woche im Monat). Davon waren recht schnell alle genervt, und irgendwann haben sich die Kolleginnen dann auch bei mir beschwert, weil sie wieder die Arbeit der Auszubildenen mit erledigen mussten, deswegen u.U. Überstunden machen mussten... Abgesehen davon, dass man einer Auszubildenden nicht einfach kündigen kann, sind viele Fehlzeiten zwar noch kein Grund zur Kündigung. Wenn diese Fehlzeiten aber das Betriebsklima deutlich verschlechtern, sieht die Sache schon anders aus...

LG

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Kinderkranktage deines Mannes könnten auch auch auf dich übertragen werden...🤭

Es gibt seltsame Arbeitgeber. Mein ehemaliger Arbeitgeber hat meine damalige Kollegin zum Personalgespräch gebeten, als sie kindkrank war. Begründung: Sie hätte ja gesagt, dass die Betreuung von den Großeltern übernommen werden würde. Das Kind hat gefiebert, weder fürs Kind, noch für die Großeltern in irgendeiner Form sinnvoll. Mütterdiskriminierung kann dieser Arbeitgeber gut👎🏼

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"Kinderkranktage deines Mannes könnten auch auch auf dich übertragen werden..."
Das geht aber nur mit Einverständnis des Arbeitgebers, der die Kindkranktage dann gewähren muss.

Das sagt das Bundesgesundheitsministerium:
"Wenn ein Elternteil seinen Anspruch auf Kinderkrankengeld ausgeschöpft hat und dem anderen Elternteil noch Kinderkrankentage zustehen, besteht kein gesetzlicher Anspruch auf Übertragung noch „übriger“ Kinderkrankentage von einem auf den anderen Elternteil. Jedoch können Kinderkrankentage im Einverständnis mit dem Arbeitgeber des Elternteils, das die Kinderkrankentage bereits ausgeschöpft hat, übertragen werden."

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Neja es gibt immer 2 Seiten.
Wie reagierst du als Kunde wenn
- Notbetreuung in der Kita
- Arzttermine abgesagt werden
- lange Wartezeiten
- nicht aufgefüllte Regale
- mal wieder Vertretungsunterricht

oder du als Kollege
der einen Teil der Arbeit mitübernehmen muss

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Der AG meines Mannes hat mehr als einmal gefragt, ob’s weder Frau noch Oma gibt 🤦‍♀️ die Antwort meines Mannes war schlicht „du kannst dir sicher sein, wenn ich kindkrank bin, gibt es keine andere Lösung!“

Und so ist es ja auch, du gibst das bei der Krankmeldung ja sogar an: es war keine andere Betreuung möglich!

Ich empfinde das von deinem Vorgesetzten auch als unverschämt zu fragen.

Grundsätzlich (würde ich nem AG aber nie sagen 😂) finde ich schon, dass man das aufteilen kann und sollte (ja, auch Führungskräfte, die 3 mal so viel verdienen wie andere). Und es ist ja auch so vorgesehen, denn jedes Elternteil hat eine bestimmte Anzahl an Kindkranktagen und der Übertrag geht eigentlich nur unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. Alleinerziehende). Auch gegenüber dem AG ist es nur fair, dass man aufteilt.

Mein Mann und ich wägen ab, idR erfolgt es abwechselnd. Außer es steht was wichtiges an (wenn ich z.B. die Filialverantwortung hatte, ging ich. Hatte mein Mann auf Arbeit Termine mit Gutachtern oder ähnliches, z.B, der Sau teure Spezialkran war bestellt und die Straße in München oder Frankfurt abgesperrt, blieb ich daheim - so nachsichtig sind wir schon mit unseren Arbeitgebern 😉).

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So machen wir das auch, wir wägen ab bei wem es besser passt und schauen dann. Ich finde aber die Frage danach vom AG sehr unhöflich und hätte diese gar nicht beantwortet

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Was ist daran unhöflich? Der AG ist ja keine Freundin, sondern Vertragspartner. Da finde ich die Frage durchaus berechtigt.

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Wir haben eine ähnliche Konstellation. Ich arbeite halbtags und mein Mann in Führungsposition vollzeit. Dennoch wechseln wir, wie es besser passt. Oft bin ich dran, er übernimmt aber auch zwischendurch.

Während der Schul- und Kitaschließung in der Coronazeit war unser Jüngster auch zwei. Da hätte ich nicht monatelang zu Hause bleiben können. Ich durfte zwei Tage Homeoffice machen und die anderen Tage ist mein Mann später zur Arbeit (ich habe dann schon um 7 Uhr angefangen) oder früher nach Hause (dann habe ich nachmittags gearbeitet. Es ist ein Geben und Nehmen.

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Edit: Ich arbeite in TZ und die Stelle ist befristet!

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Und das berechtigt jetzt zu was genau?

Den Job nicht als wichtig zu sehen?
Die Arbeitsleistung als unwichtig zu sehen?

Dann kündige doch, dann bekommt den Job jemand, der ihn wirklich möchte, sich anstrengt und nach der Befristung einen unbefristeten Vertrag bekommt.

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Dann mache ich das wohl, passt für mich mit solchen Fragen eh nicht.

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Ich kann den AG verstehen. Denn das Argument, dass dein Mann nicht fehlen kann, ist keines. Denn DU bist auch einen Arbeitsvertrag eingegangen und musst halt arbeiten. Was da mitschwingt: Deine Arbeit ist weniger wichtig und weniger wert. Für deinen Arbeitgeber zählt aber, dass er dich nun eine Woche nicht einsetzen konnte und damit Nachteile hatte.

Auch der Hinweis, dass der AG ja nicht mal für diese Zeit zahlt, ist auch nicht zu ende gedacht, denn auch wenn keine Kosten entstehen, so bleibt halt doch Arbeit liegen oder muss anders organisiert werden. Das ist bei allem Verständnis halt auch nicht ideal.

Und ja, du kannst dir das aussuchen. Dein Kind geht ja offensichtlich in die Betreuung und da wirst du ja auch nicht stillen.
Ich finde also deine Einstellung, dass nur du beim kranken Kind bleiben kannst und wirst nicht in Ordnung.
Am Ende stehen dir 15 Tage zu. Deinem Mann auch. Es ist also auch vom Gesetzgeber so gewollt, dass ihr euch das teilt.
Überschreiben kann er dir seine Tage übrigens nicht einfach so, sondern dein AG müsste zustimmen.

Dein AG hat dich ja nicht eingestellt, weil er gerade zu viel Zeit hatte, sondern weil du für ihn arbeiten sollst.