Elternzeit, mögliche drohende Kündigung

Kennt sich jemand aus mit folgender Materie ?
Habe einen unbefristeten Vertrag, gerade noch in Elternzeit. AG kommuniziert es so: mit zwei kleinen Kindern bin ich weniger gut einsatztfähig
Ich gehe davon aus er wird mir kündigen sobald er kann. Ist es nicht doch aber rechtswidrig mir zu kündigen nur weil ich Mama von zwei kleinen Kindern bin? Lohnt es sich dagegen im Falle eines Falles vor zu gehen rechtlich ? Denn ich schätze er wird sicher einen legalen Weg finden mich los zu werden. Es würde sich kaum was ändern an meinen Arbeitszeiten nur anstatt circa 70 Prozent circa 40 Prozent Umfang.

Bitte bleibt höflich, Danke

Beste Grüße

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Wenn der AG deine Kinder als Kündigungsgrund angibt, wäre er schön blöd. Kann ich mir echt nicht vorstellen. Da wird schon irgendwas anderes vorgeschoben.

Ich würde da auf jeden Fall versuchen dagegen vorzugehen. Bist du Gewerkschaftsmitglied? Da gibt es für Mitglieder nämlich eine gratis Rechtsberatung.

Dass sich deine Arbeitszeiten aber „kaum“ ändern, stimmt nicht 😅 sie halbieren sich ja fast. Dass dem AG das nicht passt, kann ich schon nachvollziehen, aber deswegen kündigen wäre dennoch fragwürdig.

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Moin,
naja, wenn er einen „legalen Weg“ findet, dann nein. Denn wenn er dir rechtmäßig kündigt, ist eine Kündigungsschutzklage voraussichtlich aussichtslos.
Frage ist halt, ob er eine Möglichkeit hat, dir rechtmäßig zu kündigen. Weil du Kinder hast, ist kein Kündigungsgrund.
Wenn du in einem kleinen Unternehmen (<15 Mitarbeiter) arbeitest, kann er dir z.B. die Stundenreduktion verweigern. Dann wärst du vermutlich diejenige, die kündigt.

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Also die Frage ist ja, wie du die Stunden aufteilen möchtest. Was federt dein Mann ab? Hast du bisher alle Krankheiten deines ersten Kindes übernommen?
Ich finde 40% sehr wenig und da bist du eher nur noch ein Unterstützer im Team. Das bedeutet, wie hast du dir das alles vorgestellt. Man müsste halt sonst sehen, wie du eingesetzt werden könntest und eine Klage bringt dir zwar den Job oder halt nur eine Abfindung, weil der Arbeitgeber doch gar nicht mehr beschäftigen möchte. Also pb du da dann noch glücklich wirst.

Also am besten wäre es nochmal zu überlegen, wie du mit so wenig Stunden deine Arbeit machen möchtest. Vorschlagen wie man sonst deine Stelle umgestalten könnte bzw. Wie du besser eingesetzt werden könntest. Frag deine Kollegen was die Probleme sein könnten und ob es Lösungen gibt. Als Team einen Vorschlag zu machen könnte mehr bringen, weil das Team doch am Ende ja abpuffern muss. Chefs haben manchmal starre Vorstellungen und da muss man aktiv selber auch Vorschläge machen und einfach weniger Stunden ist es nicht.

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Wenn du weiter so arbeitest wie es dein originaler Vertrag vorsieht (70%) bist du natürlich nicht so einfach kündbar, die Begründung dass du Kinder hast ist natürlich nicht möglich, ebenso wenig wie dass du braune Haare hast, Käse magst oder ein weißes Auto fährst.
Kannst du deinen Vertrag allerdings nicht erfüllen kann er dich kündigen, wenn du nicht -wie es dann richtig wäre- kündigst. Mit entsprechenden Sanktionen.
Willst du weniger arbeiten als vorher musst du einen Antrag auf Stundenreduzierung stellen, den einige Arbeitgeber unter Gewissen Voraussetzungen ablehnen dürfen. Du hast auch in Teilzeit kein Anrecht auf eine Wunscharbeitszeit, das bedenken viele nicht, wenn alle nur vormittags arbeiten wollen würden ginge ja nicht mehr viel.
Dann musst du dich nach etwas anderem umschauen.
Hast du einen Arbeitgeber der das nicht ablehnen kann lohnt sich der Gang zum Anwalt, ebenso bei einer Kündigung. Dafür hat man ja eine Rechtsschutz hoffentlich.

Bearbeitet von Keks36
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Wie möchtest du denn deine Stunden reduzieren? Ist Teilzeit in Elternzeit eine Möglichkeit? Dann profitierst du meines Wissens auch noch vom Kündigungsschutz.

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Hi!

Du kannst versuchen rechtlich dagegen vorzugehen. Der Erfolg ist fraglich.

Die Frage ist aber, ob du bei einem Arbeitgeber bleiben möchtest, der dich loswerden möchte. Das Arbeitsklima könnte sehr unangenehm werden.
Falls möglich würde ich an deiner Stelle die Elternzeit nutzen und nach einem besser geeigneten Arbeitgeber suchen.

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Ich würde rechtzeitig Antrag auf Stundenreduzierung stellen mit genauen Angaben und falls er ablehnt(es müssen betriebliche Gründe sein), würde ich selbstverständlich mein Recht einklagen. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, wäre das der einzig für mich richtige Weg.

Wenn du EZ verlängern kannst und Teilzeit in EZ arbeiten möchtest, dann kann der AG so gut wie gar nicht ablehnen.

Und immer diese Totschlagargumente „schlechtes Arbeitsverhältnis, will man da dann noch arbeiten“, die ständig genannt werden sind Unsinn.

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Wenn du die Katastrophe schon kommen siehst, dann ist mein bester Rat an dich: schau dich nach einer Rechtschutzversicherung um. Die sind nicht so teuer, wie man denkt. Auto und privat kannst du auch erst Mal weg lassen, nimm mir Arbeitsrecht. Manche haben Sperrfristen, sie sind aber teilweise gar nicht so lang, zB nur ein Monat.

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Die RSV greift hier nicht mehr, weil der Streit über die Stundenreduzierung (= schadensbegründendes Ereignis) bereits eingetreten ist.

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???
Auch nach mehrmaligem Lesen kann ich das nicht sehen, woher nimmst du diese Info?
Ich lese nur, dass die TE ahnt, dass sich eine Kündigung anbahnen könnte.

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Er wird sicher nicht so dumm sein und dir "wegen der Kinder" kündigen. Die Kündigung wird eine betriebsbedingte Kündigung sein, weil du nicht mehr sinnvoll einzusetzen bist. In dem Punkt kann ich ihn verstehen und wundere mich, dass du deine Reduzierung als gering ansiehst. Von 28 auf 16 Stunden ist ne Hausnummer und zwar eine große. Mit 28 Stunden warst du noch gut einsetzbar. Mit 16 Stunden bleibt, je nach Job, an Aufgaben nicht mehr viel übrig, was man dir geben kann.

Wie hast du dir denn deine künftige Mitarbeit vorgestellt? Das ist jetzt der wesentliche Punkt, um den du dich kümmern solltest. Wenn du deinem Arbeitgeber erklären kannst, was du in den 16 Stunden sinnvoll an Aufgaben übernehmen kannst und wie du dir die Tage und Zeiten sinnvoll einteilen willst, wirst du ihn vielleicht noch davon überzeugen, von seiner Meinung abzurücken.

Ob er dich betriebsbedingt kündigen kann, hängt von der Größe des Unternehmens ab und ob du einen offiziellen TZ-Antrag stellst. Momentan bist du diejenige, die ihren Vertrag nicht erfüllen kann. Liegt keine der gesetzlichen Ausnahmen vor, muss dein Arbeitgeber deiner Teilzeit nicht zustimmen und dann bist du diejenige, die kündigen muss, wenn du nicht 28 Stunden arbeiten willst.

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In Zeiten des Fachkräftemangels wird man sich dann als Arbeitgeber umkucken müssen, wenn man meint, dass Teilzeitkräfte mit einem geringen Umfang überflüssig sind. Dann dürfen Minijobler, Azubis, ältere oder Arbeitnehmer mit Behinderung heimgehen, die können ja alle nix leisten mit so wenig Stunden 👌
In modernen Unternehmen gibt es sogar Führungskräfte, die in Teilzeit arbeiten und sich ihre Stelle teilen. Moderne Unternehmen erarbeiten zusammen mit dir einen Weg, der für beide Seiten passt. Auch über Brückenteilzeit könnte man sprechen, schließlich sind Kinder nicht immer klein.

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Wenn du meinst. 16 Stunden ist halt echt nix. Wenn es wenigstens 25 oder 20 wären, aber so.

Ich habe meine Kollegin, die in Altersteilzeit nur noch so wenig arbeitet. Sie sagt selbst, und es ist auch so, dass sie kaum noch etwas zu tun hat. Als gut qualifizierte Fachkraft kann man sie nämlich kaum noch einsetzen, weil sie dafür mehr Zeit bräuchte, um die Aufgaben in eigener Zuständigkeit von Anfang bis Ende zu betreuen. Sie macht daher nur noch 1-2 Sachen und bei allen anderen Dingen ist sie raus oder berät nur noch mal am Rande 🤷
Das hat nichts mit Unwillen des Arbeitgebers zu tun. Ab einer bestimmten Qualifikation braucht man mehr Stunden um die gleiche Art der qualifizierten Aufgaben noch zu erledigen. Sonst muss man sich halt nicht wundern, wenn man nur noch geringerwertige Tätigkeiten zugeteilt bekommt. Wenn Sache X heute oder morgen zu erledigen ist und keinen Aufschub duldet, weil Fristen einzuhalten sind, kann man eben nicht an beiden Tagen nur die Hälfte schaffen und nach Hause gehen und die Frist läuft einfach an Tag 2 ab. Das geht einfach nicht und bei solchen Tätigkeiten werden Mitarbeiter in sehr geringer TZ wie die TE immer das Nachsehen haben.
Wo du übrigens den Minijob ansprichst: während des Studiums haben bei uns alle 10, 15 oder 20 Stunden nebenbei gearbeitet und trotzdem ein Vollzeitstudium absolviert. Da gab es auch kein Mimimi, ich kann nicht mehr Stunden arbeiten. Man musste, um sich das Studium zu finanzieren.

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