eitrige Mittelohrentzündung

Hallo!
Gestern war mein Jüngster (2,5) ziemlich schlapp und sagte ständig, dass sein Ohr wehtut. Hab ihm ein Zwiebelsäckchen gemacht, ihn auf meinen Schoß gesetzt und ihm das Säckchen aufs Ohr gelegt. Er war völlig fertig, hatte aber kein Fieber. Hab ihm für die Nacht ein Paracetamol Zäpfchen gegeben, weil ich dennoch den Eindruck hatte, dass er Schmerzen hat. Die Nacht war recht unruhig, da er eine verschnupfte Nase hat und teilweise ihm der Schleim die Atemwege besetzt hat.
Heute morgen ging es ihm aber schon besser, als ich beim Frühstück sein Ohr anschaue: gelblich verklebt.
Bin dann mit ihm zum Kinderarzt, der schaute rein und meinte, Trommelfell geplatzt, alles vereitert. Hat mir vorsichtshalber doch Antibiotikum verschrieben.
Hab dann beim Heilpraktiker angerufen, um mich mit ihm abzustimmen, da mein Jüngster dort wegen Hautproblemen in homöopathischer Behandlung ist.
Der sagte jetzt, dass ich gar nichts tun muß, das Schlimmste hätten wir hinter uns. Der Eiter wäre draussen, der Druck abgebaut. Und es geht ihm heute ja schon deutlich besser als gestern.
Bin trotzdem unsicher.
Wer hat damit Erfahrung? Was würdet ihr in so einem Falle tun? Ich will nicht, dass er irgenwelche Hörschäden davon trägt. Oder ist meine Sorge unberechtigt? Heilt es jetzt wirklich von alleine?
Danke für die Antworten

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meiner hatte im ersten jahr auch immer mittelohrentzündung und bekam desswegen jedesmal antibiotika. es wollte einfach keiner ein risiko eingehen.

gib das antibiotika regelmässig. ich würde es machen. immerhin war das ein kinderarzt, nicht? wenn du schon einen löffel antibiotika gegeben hast, musst du die kur jetzt sowieso zu ende bringen. sonst bilden sich resistenzen gegen das antibiotika und das ist dann wirklich gefährlich.

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Hallo,

die Aussage des Heilpraktikers stimmt schon, dass das Schlimmste hinter ihm liegt, zumindest was die Schmerzen anbelangt, denn der Druckschmerz ist weg.
Ich bin auch kein grosser AB-Freund, aber gerade bei MOE bin ich vorsichtig. Ich würde mich auf den Rat des Kinderarztes verlassen und das AB geben.
Meine Tochter (4) hatte vor 2 Wochen auch eine MOE und bekam AB. Danach war sie schnell wieder auf Damm. Analog bekommt sie noch Symbioflor 1 zur Stärkung der Darmflora, die ja bei AB-Gabe immer etwas leidet.

Sweety

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Hallo,
ich würde weiterhin sehr vorsichtig sein und ihn genau beobachten. Achte darauf, dass bei Schupfen die Nase frei wird; lieber mal abschwellende Tropfen geben. Vielleicht beim nächsten Mal zum HNO gehen. Ich hatte als Kind auch öfter eine Mittelohrentzündung; ohne Folgen.
Unser Nachbarskind hat es mit seinen knapp zwei Jahren allerdings auf zig ME gebracht. Die läuft bei Schnupfen auch immer mit Treifnaxe und Triefauge rum und bekommt keine Tropfen. Nachdem die Entzündung fast chronisch war nach x-mal geplatzten Trommelfell, wurden ihr jetzt Paukenröhrchen eingesetzt. Ob sie Folgen hat, weiß ich nicht genau. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sie schlechter hört bei dem Lärm den die Eltern veranstalten können, wenn sie schläft. Sie hat auch erst sehr spät angefangen zu sprechen; dabei wurde sie von unserer Kleinen überholt, die ein halbes Jahr jünger ist.

LG Ivonne

4

Hallo,

Der Heilpraktiker hat zwar Recht damit, dass das Schlimmste überstanden ist (zumindest schmerzmässig), aber das Auslaufen des Eiters bedeutet nicht das Ende der Entzündung. Daher solltest Du das Antibiotikum trotzdem geben.

Ich kenne dieses Thema zu genüge #augen, unser Sohn wurde alle paar Wochen mit diesem Mist gequält - ständig "liefen" die Ohren. Bei uns half letztendlich die OP. Aber soweit muss es bei Euch ja nicht kommen. Sollte das aber öfters vorkommen - unbedingt auch zum HNO gehen.

Gruss,

Nadine

5

Hallo,

das schlimmste ist überstanden, ja, weil der Druck/der Schmerz weg ist. Aber die Keime/Bakterien hängen ja trotzdem drin. Wir haben auch bei geplatztem Trommelfell Antibiotika gegeben.

LG Anne

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Bitte gib ihm das Antibiotikum!

Und wenn er wieder einmal die gleichen Symptome hat wie gestern, dann geh bitte gleich zum Kinderarzt! Und gib ihm bei Schnupfen rechtzeitig Nasentropfen. Wenn du die verstopfte Nase immer schön offen hälst, kannst du einiges an Mittelohrentzündungen vermeiden.

Übrigens: seid dem Heilpraktiker- und Globuli-Boom gibt es wieder viel mehr komplizierte Mittelohrentzündungen als früher. Man sieht wieder wesentlich mehr vorgeleitete Entzündungen, bis hin zur Meningitis. Es muß wieder öfter das Mastoid (Knochen hinter dem Ohr) operativ eröffnet werden, weil die Entzündung sich dorthin fortleitet.
Man kann sicher einiges ohne Antibiotika behandeln. Aber Bakterien derart nahe am Gehirn einfach mal so ihr Unwesen treiben lassen.....ist eine gefährliche Sache.

Noch was: wenn das Trommelfell ungünstig reißt, dann wächst es nicht mehr zusammen. Also unbedingt in ein paar Wochen beim HNO kontrollieren lassen, ob es wieder zu ist.
Und ein zu oft gerissenes Trommelfell vernarbt, und das kann definitiv zu Problemen am Ohr führen! Ich hatte leider auch Eltern, die auf Zwiebelsäckchen statt Antibiotika standen.....mein eines Trommelfell ist nicht mehr beweglich, kann keinen Druckausgleich mehr machen und auch laute GEräusche nicht mehr ertragen :-(

Gute Besserung allen kranken Kindern,

Lucy

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Hm....das gibt mir schon zu denken.
Es ist jetzt das erste Mal bei ihm. Das Problem, weswegen ich mich scheue liegt darin, dass er gerade erfolgreich in homöopathischer Behandlung drinsteckt, wo die Schulmedizin versagt hat, und wenn ich jetzt Antibiotika gebe, riskiere ich, alles kaputt zu machen.
Kann man es noch verantworten, jetzt abzuwarten, wie es verläuft, und dann beim nächsten Mal anders handeln?
Das mit dem HNO werde ich auf alle Fälle machen.
Es geht ihm heute wieder super, abschwellende Nasentropfen gebe ich ihm dennoch.
Grüße

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Ob "man" es verantworten kann weiß ich nicht,
ich jedoch finde es verantwortungslos von Homöopathen, vom Einsatz von Antibiotika abzuraten.

Dein Kinderarzt hat dir zu einem Antibiotikum geraten.
Dein Homöopath rät davon ab.

Wem du dein Kind anvertraust, kannst nur du selbst entscheiden.
Aber sei dann bitte so ehrlich und sag dem KiA, dass du seine Behandlungsvorschläge nicht angenommen hast.

Gute Besserung für den Kleinen weiterhin,

Lucy

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