Mittelohrentzündung - Muss Antibiotika sein??? Sorry, lang

Hallo zusammen,

ich weiß, dass dieser Beitrag nomalerweise in das Forum "Gesundheit" gehört, aber ich erhoffe mir hier mehr Antworten von den Mamas ;-)

Ich brauch mal euren Rat.
Mein Sohn Luis (18 Monate) hat seit zwei Tagen Schnupfen und Husten. Gestern tränten im zudem noch ständig die Augen und die Nase lief (Schnupfen eben!!!) Ansonsten macht er aber einen ganz fitten Eindruck - weint nicht und hat auch kein Fieber.
Ich hab dann heute morgen meinen Mann trotzdem mit ihm zu KiA geschickt. Diagnose: Mittelohrentzündung, das linke Ohr ist gerötet und das Trommelfell leicht gewölbt. Natürlich gab's gleich ein Rezept für Antibiotika.

Ich muss gestehen, dass ich nicht gerade ein Fan bin von Antibiotika - auch aus eigener Erfahrung - und erst recht, wenn es sich um ein 18 Monate altes Kind handelt. Ich habe das Gefühl, dass es manchmal einfach zu leichtfertig verschrieben wird.
Zudem kommt, dass unser KiA heute nicht da war und Luis von einer "Aushilfsärztin" untersucht wurde, die nur zu gerne Antibiotika verschreibt.
Luis hat, soweit ich das beurteilen kann, keine Ohrenschmerzen, da er nicht weint und sich auch nicht die Ohren hält. Außerdem auch kein Fieber. Darauf ging die Ärztin gar nicht ein. Ich hätte da entsprechend nachgehakt, aber mein Mann hat halt nicht nachgefragt.

Somit steh ich nun vor der Frage:
Soll ich ihm ab heute das Antibiotikum geben oder warte ich erst mal ab wie sein Zustand morgen ist??
Unser KiA ist zwar morgen nicht da, aber zur Not könnte ich mit Luis auch zu meinem Hausarzt gehen und das nochmal checken lassen.
Ich will den kleinen Kerl einfach nicht mit dem Zeug belasten, wenn es nicht unbedingt sein muss. Klar, wenn es nicht anders geht, aber es geht ihm doch augenscheinlich gut.

Was würdet ihr tun????

Lg
dani75 mit Luis (04.10.2006)

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Bitte gib ihm die Antibiose unbedingt!!

Ich hatte als Kind häufig Mittelohrentzündungen, die homöopathisch behandelt wurden, das´Ergebnis war Schwerhörigkeit.

Andrea

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Hi

soviel ich weiß bekommen Kinder unter 2 mit MOE grundsätzlich ein AB, einfach aus Sicherheitsgründen, weil eine MOE ziemlich schnell aufs Trommefell/Hörvermögen gehen kann usw.

Trotz allem gibt es immer 2 Arten von MOE, entweder bakteriell oder durch Viren verursacht. Und bei Viren hilft das AB natürlich überhaupt nicht.

Ich weiß nicht, was du von homöopathischen Sachen hälst. Wir haben Apis Levistikum bekommen und ihm alle 2 Stunden 5 Kügelchen gegeben und die MOE ist weggegangen ohne AB.

Trotz muss die MOE damit nach 48 Stunden weg sein, sonst muss man wirklich ein AB geben! Also den Arzt übermorgen nochmal gucken lassen.

ich denke, weil der KLeine noch kein Fieber hat, würd ich vielleicht noch kein AB geben und warten.

Und immer gucken, das die Luftwege frei sind, das verschlimmert sonst die MOE.

lg

Melli

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Hallo,
also ich bin auch absolut kein Fan von Antibiotika und habe selber auch erst zweimal in meinem Leben welche genommen - immer bei Mittelohrnetzuendungen. Also wenn es wirklich eine Mittelohrentzuendung ist, MUSST Du Antibiotika nehmen. Alles andere wuerde ich fuer grob fahrlaessig halten (ich arbeite in der Hoergeraeteentwicklung und kenne mich da etwas aus). Scheinbar befindet sie sich ja bei Eurem Sohn noch im Anfangsstadium, aber ein gewoelbtes Trommefell bedeutet, dass Wasser im Mittelohr ist (wahrscheinlich durch die verstopfte Nase und die damit auch verstopfte Eustachische Roehre) und eine Roetung deutet eben auf eine Entzuendung hin. Drueck mal bei Deinem Sohn vorsichtig den kleinen Knorpel am Ohr direkt vor dem Gehoergang auf den Gehoergang. Wenn das schmerzt, ist es ein eindeutiges Zeichen. Ansonsten gibt es zusaetzlich auch noch Otovowen-Tropfen, die nicht ins Ohr kommen (Ohrentropfen sind bei MOE absolut schwachsinnig), sondern ein homoeopathisches Mittel zur oralen Einnahme sind. Die haben bei mir gut geholfen. Oder geh noch mal zum HNO-Arzt, falls Du eine zweite Meinung brauchst.

Gute Besserung
dustpuppy

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Natürlich geben- oder willst du warten, bis er vor Schmerzen nicht mehr ein noch aus weiß?
Gerade Ohrenschmerzen sind grausam. Und eine unbehandelte MOE kann böse Folgen haben. Bei mir ist es "nur" extreme Empfindlichkeit gegen Wind und Kälte - ich bekome SOFORT Ohrenschmerzen...denn früher hat man statt Antibiotika zu geben, es erstmal mit warmen Öl und Wattebäuschchen versucht :-(




sparrow

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Ja, bei Mittelohrentzündung auf jeden Fall das Antibiotikum geben. Da führt leider kein Weg drumherum.

Gruss,

Nadine (leider MOE-erfahren)

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Hi,
wenn es eine echte MOE ist wirst du ums Antibiotika rumkommen.

Wir hatten bei der letzten Erkältung Glück und waren beim Arzt, bevor es zur MOE kam. Die Ohren waren gerötet, die Nase zu - aber mit Otovoven und Nasentropfen kam er um die MOE drum herum.

Aber Betonung halt darauf, dass es keine MOE war.

Viele Grüße
Miau2

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Danke euch allen für die Rückmeldungen.

Ich hab Luis das Antibiotikum gestern NICHT gegeben, sondern ihm stattdessen Pulsatilla Globuli verabreicht und den Stand der Dinge heute morgen nochmal bei meinem Hausarzt abchecken lassen.
Und was soll ich sagen: Nix mehr zu sehen von einer angeblichen MOE. Entweder war es gar nicht so akut oder die Globuli haben sofort angeschlagen.
Mein Hausarzt meinte, es wäre gut gewesen, dass ich ihm die Antibiotika nicht gegeben habe, denn manche Ärzte würden einfach viel zu leichtsinnig einfach mal Antibiotika verschreiben und dabei nicht bedenken, was das bei einem so kleinen Menschen anrichten kann (Darm, Immunsystem...) Klar, im Notfall hätte es wohl sein müssen, aber da es Luis ja sonst gut ging (keine Ohrenschmerzen, kein Weinen, kein Fieber), wäre das völlig überflüssig gewesen.
Das zeigt mal wieder, dass eine Mutter doch ab und zu auf ihr Gefühl vertrauen sollte. #freu