Ferber-Methode, bitte Hilfe!

Morgen zusammen,

ich brauche mal ein paar links die über das SChlafprogramm informieren. Meiner Freundin wurde dieses von ihrer Psychotherapeutin empfohlen. #kratz
ich hatte mal ein paar schöne links aber die sind weg #schmoll

lg

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Hallo,

http://www.ferbern.de/
http://www.rabeneltern.org/schlafen/schlafen.shtml

Kommt sicher noch mehr.

Gruß,
Julia

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#danke dir.

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Von ihrer Psychotherapeutin wurde das empfohlen? Na das nenn ich ja mal Arbeitsbeschaffungsmaßnahme:-p

VG und druck ihr zusätzlich lieber Adressen anderer Psychotherapeuten aus

vg, m.

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Coool, DAS nenne ich vorausschauend!
Denn wenn das Kind groß ist kann es sicherlich gleich zum selbigen gehen!
Bei sowas könnte ich ko**en. (Tschuldigung, aber ist so)

Das Kind weint 2 Minuten. 2 Minuten die für das Kind wie eine Ewigkeit vorkommen. Da würde jeder irgendwann ne Therapie brauchen....

Lieber sollte deine Freundin ein Ritual einführen, singen, streicheln, kuscheln - Das Kind so in den Schlaf begleiten. Das ist Frieden und Gemütlichkeit für beide.

Auch wenn viele das als Verwöhnen ansehen.
1. kenne ich kein 8 jähriges Kind, dass noch kuschelnd auf Mamas Bauch einschläft
2. Ist es verwöhnen wenn ich meinem Kind ein friedliches einschlafen ermögliche?
3. Schlaft ihr brüllend ohne Liebe ein?

(Ich nicht) und das wäre das schrecklichste was ich mir vorstellen könnte....

Alle die jetzt sagen, "Mein Kind hat nach 4 Tage nich mehr geweint" , #schrei#schock#augenkann ich nur sagen, dass die Kinder sich damit abfinden mussten, dass keiner kommt...Arme Kinder!

Hoffe deine Freundin will es nciht ausprobieren...
Habe allerdings leider kein Link für dich.
Vielleicht kann dir Tante Google weiterhelfen!

Liebe Grüße
Dani mit Juliana (10.12.07), die immer noch auf Mamas Bauch einschläft und dass darf sie solange sie will....:-p

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Kann ich nur unterschreiben!
Wir hatten auch eine ganz schlimme Schlafphase im Sommer und ich war wirklich verzweifelt. Wollte es dann auch mit Ferbern probieren, aber nicht einmal hab ich es geschafft und jetzt schläft Nele wunderbar in ihrem Bettchen, obwohl sie in dieser Zeit immer bei uns im Bett geschlafen hat und nur, wenn wir auch im Bett waren.

LG, Kathrin und Nele *01.08.07

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ich seh das ja genauso wie du. ich wollte ihr nur ein paar Informationsseite zukommen lassen.
lg

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#bitte

http://www.stillen-schlafen-tragen.de/schlafen/schlafen.html#054c4c9b7512e7c1f
http://das-kind-muss-ins-bett.de/hints_kastmor.html
http://www.rabeneltern.org/schlafen/wissen/schlafen-freddy-jedeskind.shtml
http://www.continuum-concept.net/familienbett/ferber_moni.html

auf den Seiten sind auch Wege aufgezeigt, wie man es besser machen kann! Das ist auch sehr wichtig!

Grüßle
Sylvia

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#danke

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hier aus einem anderen thread.

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=52&pid=11669226



Dr. Posth
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=30095&forum=155
Liebe Conny, in der Tat ist es so, daß je älter der Säugling wird, desto genauer nimmt er die Vorgänge in seiner Umwelt wahr. Und er fängt sich an zu sorgen um seine Sicherheit und sein Wohlergehen. Dazu bedarf es zunächst keiner schlimmen Vorerfahrungen. Diese Sorgen und Ängste sind ihm angeboren und rühren aus den Urzeiten der Menschheit her, den Zeiten, in denen es für einen Säugling tatsächlich lebensgefährlich gewesen ist, nicht bei seiner ihn beschützenden Bezugsperson zu sein. Mit Zunahme der Selbstbewußtheit werden diese Trennungs- und Verlustängste immer intensiver, und die bis dahin entstandene Bindung wird nun auf ihre Stärke geprüft. Hat man seinen kleinen Säugling aber zum Einschlafen in der Zeit davor häufig schreien lassen (oft ja nur auf den gut gemeinten Rat Unkundiger hin), ist die Stärke der Bindung nicht in dem Maße gegeben und die Angst beim Säugling größer.
Die logische Schlußfolgerung, gerade jetzt, wenn aus Entwicklungsgründen ein Phase der Prüfung stattfindet, viel Geduld aufzubringen, länger am Bett sitzen bleiben, bis der Säugling wirklich fest eingeschlafen ist und in der Nacht prompt zur Verfügung zu stehen, wenn der Säugling anfängt zu schreien. Das geht eigentlich nur beim gemeinsamen Schlafen (s. gezielter Suchlauf). Die Sicherheit, die er jetzt zusätzlich erfährt, wird für ihn zu einer guten Gewohnheit und schafft Bindungsstärke für weitere Prüfungen. Viele Grüße

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=26223&forum=155
Sie dürfen Ihre Tochter überhaupt nicht schreien lassen, weder im Stehen noch im Liegen. Denn Schreien bedeutet Streß, und Streß ist erwiesenermaßen ungesund für die Hirnentwicklung und seelische Konstitution. Überdies wird Mutter-Kind-Bindung gestört und das Urvertrauen schwindet. Ihre Tochter braucht ein liebevolles Einschlafritual (gezielter Suchlauf!) zur geeigneten Zeit, wenn sie müde wird. Derjenige von Mutter oder Vater, der das Einschlafritual übernimmt, bleibt solange bei seinem Kind bis es fest eingeschlafen ist. Das Konditionierungsprinzip mit fraktioniertem Schreienlassen ist ungesund für die kindliche Seele und muß aus psychologischen Gründen strikt abgelehnt werden (s. Ferber-Methode im allgemeinen Suchlauf). Viele Grüße

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/mebboard.php3?step=2&range=20&action=showMessage&message_id=10241&forum=155
Liebe X, das hier ist kein!Schlafforum. Aber ich will Sie nicht enttäuschen.
Die "Ferber-Methode", wie auch immer genannt, ist ein Konditionierungsprogramm, das Methoden anwendet, die auch bei Tieren wirksam sind. Ein unerwünschtes Verhalten wird als falscher Reiz bezeichnet, und zwar von dem, der die Macht dazu hat. Dieser nutzt nun seine Macht dahingehend aus, daß er den "unerwünschten Reiz" mit einer unerwünschten Reaktion seinerseits koppelt. In praxi heißt das, der Erwachsene erhört das Bedürfnis nach Zuwendung des Kindes eine Zeitlang nicht, damit dieses durch in sich anwachsende Unlust sein unerwünschtes Verhalten reduziert, schließlich aufgibt. Da der Mensch ein sehr anpassungsfähiges Wesen ist, funktioniert dieses Prinzip über kurz oder lang praktisch immer. Damit das ethische Problem bei dem Zwang zu Unlust nicht allzu groß wird, wählt man geschickterweise eine zeitlich fraktionierte Methode, das System funktionierte aber auch, wenn man gar nicht hinginge zum schreienden Kind und es durchschreien ließe, womit wir wieder da sind, wo wir bereits vor 30 oder 40 Jahren standen.
Warum soll man etwas anderes, auch noch viel Anstrengenderes tun, wenn das alte Prinzip, Tür zu und schreien lassen, bis das Kind aufgibt, auch funktioniert? Kurze, lange Antwort: Weil der Mensch eine Seele hat und ihn sein Instinkt dafür weitestgehend verlassen hat. Da die Seele aber ein Unterbewußtsein (Zugang höchstwahrscheinlich das Limbische System über die Amygdala/Mandelkerne)besitzt, in das alle schmerzlichen Gefühle hinein verdrängt werden, um den Moment des Leids auszuhalten, ist sie sozusagen "nachtragend", will heißen, das Unterbewußtsein erinnert einen Menschen immer wieder, z.B. bei ähnlichen Spannungssituation im ganzen nachfolgenden Leben. Das Problem dabei ist aber, daß je weiter der Mensch im Leben sich von den Ursprüngen seiner Leidesgeschichte entfernt hat, desto schwieriger wird es für ihn durch Überlagerungen an eben diesen Ursprung noch einmal zurück zukommen, um etwas dann doch noch zu bewältigen. Folge, er leidet unterschwellig sein Leben lang, weiß teilweise nicht einmal mehr warum eigentlich und wird nun alles für ihn Nützliche tun, den Level dieses Leid möglichst tief zu halten. Dabei ist er zu Vielem bereit im Guten wie im Bösen.
Was also tun? Gehen Sie, wenn sie es nicht sowieso bei sich haben, nachts zu Ihrem Kind, wenn es wirklich weint oder gar schreit, nicht bei jedem Knüttern. Bleiben Sie einfach bei ihm streicheln es, trösten es mit Worten und Gesten, geben ihm vielleicht den Beruhigungssauger oder sein Schmusetuch/ Püppchen/Teddy und warten Sie geduldig, bis es wieder schläft. Die Aufwachzeiten werden mit der Zeit 100% immer weniger, vor allen dann, wenn Sie das Kinderbett mit im Schlafzimmer haben und gar nicht erst aufstehen müssen. Voraussetzung ist, daß das Kind gesund ist, nicht gerade Zähne bekommt, etc. Voraussetzung ist allerdings eigentlich auch, daß das Kind bei den sogenannten 3-Monatskoliken oder "Schreiattacken" in den ersten Lebenswochen auch nicht einfach hat schreien müssen, sondern getröstet und beruhigt wurde. Sehen Sie, wir reden hier über ein, zwei Jahre im Leben eines Menschen, wahrscheinlich mit seine wichtigsten (auch wenn doppelt kluge Psychologen dieses Paradigma derzeit wieder in Frage stellen). Aber der ganze "Rest" dieses Lebens wird Sie weiter und weiter beschäftigen. So, dieses statement war wohl wichtig, sozusagen ein Anti-Ferber-statement. Viele Grüße und viel Erfolg


Hallo, wie Sie bestimmt längst wissen, wird in meinem Forum die Methode des Schreien-lassens als ein frühe Form der Kindesvernachlässigung abgelehnt. Daß in der Bevölkerung immer noch die Uraltsitten der rigiden Säuglingsbehandlung grassieren, ist eigentlich beschämend angesichts der Tatsache, daß in Deutschland immer mehr Kindesmißhandlungen bekannt werden. Auf der einen Seite haben wir in Deutschland immer weniger Kinder und auf der anderen Seite werden die wenigen Kinder, die noch existieren, in ihren natürlichen Bedürfnisse vielfach mißachtet.
Ein Säugling, der schreit, hat ein elementar wichtiges und nur durch den sicheren Kontakt zur Bezugsperson zu stillendes Bedürfnis. Das kann sein Hunger, Schmerz, Angst, Gefühle von Einsamkeit und Unheimlichkeit. Schließlich kommt der kleine Mensch in eine Welt, von der er noch nichts, absolut nichts weiß. Er braucht also dringend eine ganz zuverlässige und liebevolle Bezugsperson, die ihn in diese Welt sicher begleitet. Zu ihr baut er eine lebenslange vertrauensvolle Bindung auf, die primäre Bindung. Ablehnung, Schreien-lassen, Nichtbeachten gefährdet diese Bindung nachhaltig, beeinträchtigen die Gehirnentwicklung und schaffen einen gefährlichen Boden für spätere psychische Störungen.
In meinen 3 Langtexten und in diversen Stichworten, zu finden über den gezielten Suchlauf, z.B. Säuglingsschreien finden Sie die Grundhaltungen, die hier im Forum vetreten werden und nach Möglichkeit Anwendung finden sollen. Wenn Ihnen irgendetwas beim Lesen unklar bleibt, bitte wieder schreiben. Viele Grüße

Auszüge von Dr. Posth

aus "Das emotionale Bewusstsein"
eine Hilfestellung für Eltern von Dr. Rüdiger Posth

aus
Teil 3: Loslösung, Trotz und Selbsbewußtsein

***
[…] Es kann also kein Wille sein, was der kleine Säugling in den ersten Lebensmonaten äußert. Nennen wir es zur sicheren Unterscheidung einfach nur Bedürfnisäußerung. Diese Bedürfnisäußerung ist hauptsächlich vegetativ und über bedingte Reflexe gesteuert und vom Willen eben nicht beeinflussbar, d.h. auch nicht im Sinne einer Kontrolle oder Abschwächung. Wenn der kleine Säugling also schreit, schreit er nicht, weil er etwas will, sondern weil sich in ihm ein Bedürfnis regt, das dringend befriedigt werden muss und nicht vom eigenen Willen kontrolliert werden kann! Allein die Befriedigung kann Abhilfe schaffen. […]

[…] b) die Konditionierung und das Gewöhnen
Das also müssen wir Erwachsenen bedenken, wenn wir auf das lautstarke Begehren eines Säuglings eingehen oder aus "erzieherischen" Gründen gerade nicht eingehen wollen. Es hat dem Gesagten zufolge aber keinen Sinn, bei einem kleinen Säugling Bedürfnisaufschub erreichen zu wollen, in dem man ihn nur (immer) länger schreien lässt, bis man ihm Befriedigung gewährt. Dieses auf Konditionierung fußende Erziehungskonzept ist wahrscheinlich einer der größten Fehler, den Menschen an ihren jüngsten Nachkommen ausüben. Selbst wenn durch Konditionierung ein Erfolg hinsichtlich des Verhaltens beim Säugling sichtbar wird, ist er immer auf Kosten seiner emotionalen Entwicklung zustande gekommen, denn die Frustration und der negative Stress, die gemeinsam den Konditionierungseffekt hervorgerufen haben, haben sich, wie wir oben gesehen haben, regelmäßig ungünstig auf seine weitere Hirnentwicklung ausgewirkt. Wenn wir hier von Konditionierung sprechen, tun wir das in dem Wissen, dass Konditionierung alles andere als ein Lernprozess im höheren, geistigen Sinne ist. Denn Lernen heißt verstehen, nachvollziehen und der Vernunft hinzufügen, sofern der Lerninhalt positiv zu werten ist. Kein Säugling besitzt solche Fähigkeiten. Es fehlt ihm auch vollkommen die Möglichkeit zur moralischen Wertung des Geschehensinhalts, also ob und dass es nun gut ist oder (doch) schlecht, sich dem Druck zu unterwerfen und sich nach den Wünschen der Anderen zu richten. […]

[…] Was wir in diesem Zusammenhang aus der emotionalen Integrationstheorie ableiten müssen, ist die Tatsache, dass solche Konditionierungsprozesse, und jetzt auch jeder schlechte Gewöhnungsprozess (z.B. Vernachlässigung), gegen den sich ein Säugling allerdings intuitiv wehren würde (die Erwachsenen, die Eltern tragen hierfür die Verantwortung!), einen Verlust an positiven Gefühlen anrichten und die Vermehrung von negativen Gefühlen hervorrufen. Die Auswirkungen dessen erlebt man aber nur bei extremer Negativaussetzung sofort, die üblichen Formen der Säuglingsvernachlässigung oder -missachtung treten erst später in Erscheinung , wenn sich nämlich das Selbst im Kleinkind entfaltet. Darauf kommen wir später an geeigneter Stelle zurück.
Ein allen Eltern bekanntes Argument, das häufig gegen zu frühes Reagieren auf die Bedürfnisäußerung des Säuglings vorgebracht wird, ist das des Verwöhnens. Aber wie bei der Konditionierung ist auch diese Behauptung einer Verwöhnung schnell mit den selben, oben genannten Gegenargumenten zu entkräften. Die im Verwöhnen postulierte Ausnutzung elterlicher Güte zur Befriedigung eigener Bedürfnisse, d.h. die persönliche Vorteilsnahme durch den Säugling entgegen den legitimen Rechten und Bedürfnissen der Eltern, verliert seine Grundlagen in identischer Weise in der noch unreifen geistigen Welt der kleinen Säuglings. […]


aus
Teil 1: Die Erlebniswelt des Säuglings

[…] Die eben erwähnte Reduktion der Synapsen auf die entscheidenden Verknüpfungen in der Entwicklung der menschlichen Psyche und des Geistes wird zweifelsohne durch die soziale Interaktion (das gesellschaftliche "Miteinander") von Säugling und Bezugspersonen beeinflußt. Das müssen wir uns wahrscheinlich so vorstellen, dass alle regelmäßig und zuverlässig einsetzenden Maßnahmen der Sorge und Pflege des Säuglings die Vielzahl der potenziellen Verbindungen im Gehirn auf ein zuträgliches und -sagen wir- gesundes Maß zurückstuft. Auf diesem reduzierten und geordneten Boden bauen sich dann alle wesentlichen geistig-seelischen Entwicklungsmerkmale als Charakter des Menschen auf. Im Umkehrschluß heißt das aber, dass im Falle der massiven Störung dieser "Synapsenreduktion" durch Inkonsistenz (Unzuverlässigkeit) der Bezugspersonen dem Säugling gegenüber oder durch jede Form von Vernachlässigung (evtl. auch extrem langes Schreien lassen) die überzähligen Verknüpfungen bestehen bleiben und als ständiger "Störfaktor durch ablenkende Querverbindungen" die Kindheit bis in das Erwachsenenalter hinein begleiten können. […]

[…] Eigentlich wissen wir jetzt alles, was wir wissen müssen, um das Schreien der Säuglinge zu verstehen. Das Schreien dient als Signal an die Bezugspersonen, sprich die Eltern, den in innere Not geratenen Säugling in seiner Hilflosigkeit zu verstehen und alles Erdenkliche zu tun, ihn aus dieser Lage zu befreien. Untersagt man dem Säugling diese Hilfe, gerät er in Verzweiflung und erlebt Gefühle der Panik. Der Grund, warum sich aber der Säugling häufig ganz aus einem inneren Gefühl heraus in Not befindet und nicht durch Unterlassungen der Eltern, liegt mit der Evolutiongeschichte des Menschen nun auf der Hand. Es ist das Erschrecken vor der Fremde und der möglichen Einsamkeit, in die er sich hinein begeben mußte, ein Erschrecken, das sich meines Erachtens am leichtesten als Unheimlichkeit nachempfinden läßt. Unheimlichkeit überkommt uns Erwachsene übrigens oftmals auch noch völlig unerwartet und scheinbar unerklärlich (z.B. beim Heimweh in der Fremde), und wenn es so ist, dann setzt sich in der Regel ein anderer Mensch für den Betroffenen ein und redet ihm bezogen auf diese Situation jeden Grund für das genannte Gefühl aus. Mit dieser Erklärung kommen wir nahe dran an das, was den Säugling unerwartet schreien läßt. Er "erhofft" sich in seinem Schrei aus Not das Hinzukommen eines Anderen, der Mutter als pimärer Bezugsperson[…]
[…] Ist also die Angst die Erklärung des Schreiens im frühen Säuglingsalter, dürfte die Empfehlung zum elterlichen Verhalten eindeutig sein. Wie könnte man es denn verantworten, sein aus Angst und Unsicherheit weinendes (was wäre, wenn wir nur noch von lautem Weinen redeten?), schreiendes Kind sich selbst zu überlassen? Wie könnte ein in Panik geratener Säugling durch Selbstregulation wieder zur Ruhe kommen, wo er doch weder emotionale noch kognitive Strategien besitzt, sich in dieser gefühlsmäßigen Talfahrt zu stoppen? Entsprechend lehrt die Erfahrung, dass je länger ein Säugling bereits geschrien hat, desto schwerer es ist, ihn wieder zu beruhigen. Gehen wir nun davon aus, dass die Gefühle, die beim Schreien erlebt werden und die aus Angst und Panik bestehen, im Gehirn schon zu so früher Zeit abgespeichert werden, (auf die Vorstellung vom Unterbewußtsein werde ich noch zu sprechen kommen), dann können wir uns leicht vorstellen, was der Säugling hinsichtlich seines Vertrauens in die ihn aufziehenden Personen für Gefühle entwickelt, und wie er bei jedem nächsten Überkommen von Unheimlichkeit und Angst reagieren wird. Auf welche Weise das Angstschreien sich auch ungesund auf die organische Struktur des Gehirns auswirken kann, haben wir weiter oben im Zusammenhang mit der "Synapsenreduktion" besprochen. […]
[…] Glaubt man, man könne einen kleinen Säugling dahingehend trainieren, einen höheren Grad an Frustration auszuhalten und zu ertragen, d.h. man beabsichtigt, seinen Toleranzspielraum auszuweiten und fügt ihm dazu Unlustgefühle zu, z.B. indem man ihn erst einmal eine gewisse Zeit schreien läßt, bis man sein Signal erhört, dann riskiert man, dass die in dieser Art sich unkalkulierbar auftürmenden Streßempfindungen verfestigen und als erster Erfahrungsschatz von Gefühlen in der tiefsten Seele abspeichern. Den theoretischen Ort eines solchen Speichers nennt man seit S.Freund das Unterbewußtsein. Es heißt deswegen so, weil es permanent "unterhalb" des tatsächlichen, wachen Bewußtseins arbeitet und durch normale Denkvorgänge nicht erreicht werden kann. Je stärker das Unterbewußtsein eines Menschen mit mißliebigen Gefühlen belastet ist, desto bedrohter von diesen Gefühlen ist sein weiteres Leben. […]

[…] Es ist, und damit will ich das Kapitel Schreien beenden, also ein sehr hohes Risiko, wenn man seinen kleinen, auf einen selbst extrem angewiesenen Säugling schreien und leiden läßt. Ein Risiko ist es deswegen, weil die im Säugling kulminierenden Angstgefühle durch "Verdrängung" ins Unterbewußtsein eine Hypothek für sein späteres Leben werden könnten. Ein Risiko ist es auch, weil die Ordnungsstrukturen im Säuglingsgehirn durch "Synapsengestaltung" behindert und sogar dauerhaft geschädigt werden könnten. Tröstet man den Säugling aber zügig und nach schneller Klärung der Ursache für sein Schreien, dann vermehrt man seine Gefühle von Vertrauen und Zuversicht, die sich im Säugling selbst als Gefühl von Freude und Glück ausnehmen. Dies ist der Weg zu Icherfahrung und Selbsterleben, Empfindungen, die der Säugling braucht, um aus der primären (Mutter-)bindung zur eigenen Person und Persönlichkeit zu finden. Dieses Glück kann man in den Augen seines Säuglings unmittelbar ablesen und miterleben! […]

[…] Zwar kann man einen Säugling wie einen Hofhund auf gewisse Verhaltensweisen konditionieren, aber das Ergebnis eines solchen Vorgangs ist kein Lernprozeß im eigentlichen Sinn. Denn Lernen ist einsichtiges Verstehen von lebenswirklichen Grundstrukturen und deren zweckmäßiges Anwenden. Lernen wird somit zu einem unumstößlichen Bewußtseinsanteil des menschlichen Gehirns, welcher erst durch einen Umdenkprozeß revidiert werden kann. Konditionierung ist dagegen ein reiner Automatismus, unverstanden vom konditionierten Individuum […]
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wow danke, hab mir deinen Beitrag gespeichert. hoffe das ist ok.

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klar, ist das okay, die anderen links wie gesagt in dem anderen thread.
ob die links von dr. posth noch gehen, weiß ich nicht, deshalb habe ich den text dabei.
irgendwie funktionieren da die links irgendwann nicht mehr.