Hallo und allen ein frohes neues Jahr!
Seit ca. 2 Wochen hat unser Sohn Probleme mit der Verdauung. Er hatte Verstopfung und es hat ihm wohl beim Drücken ziemlich wehgetan. Fakt ist jetzt, dass er seitdem wenn er muss nicht mehr drückt und somit den "Stinki" einhält. Das hat dann zur Folge, dass er spätestens am 3. Tag so verstopft ist, dass seine Verdauung erst dann wieder klappt, wenn ich ihm ein Klistier gegeben habe. Dann ist nämlich der Druck so groß, dass er nicht einhalten kann. Das kann aber auch kein Dauerzustand werden. Ich weiß nicht, wie ich unserem Sohn helfen kann, dass er wieder von alleine drückt. Es ist wie ein Teufelskreis, denn wenn er zulange einhält, ist er wieder verstopft und es tut ihm beim Drücken weh. Der Arzt meint, dass es ein auch mit seiner Entwicklung zu tun hat. Wir machen uns aber große Sorgen, denn wir haben Angst, dass wir ihm immer nachhelfen müssen. Haben auch schon versucht, dass er auf die Toilette geht. Er setzt sich zwar drauf, aber er drückt auch dort nicht.
Wer weiß Rat?
Lieben Dank für jeden Tipp!!
LG
Nicole mit Ramón (22 Monate)
Hilfe Kind drückt nicht in die Windel!
Hat der Arzt euch keine Ernährungstipps gegeben um den Stuhl weicher zu machen?
Ansonsten würde ich ihm evtl schon vor der Verstopfung ein klistier geben, vielleicht hilft das ja, wenn er eben dringend muss, es aber nicht weh tut.
meine tochter hatte das auch, unser kia sagte das viele kinder das in dem alter haben. eine schmerzhafte erfahrung würde schon reichen um die kids dazu zu bringen beim nächsten mal einzuhalten.
merkst du denn wenn er anfängt es sich zu verkneifen? meine tochter hat sich dann immer ganz steif gemacht. wenn man sie dann überredet hat sich auf die toilette zu setzen, ging es manchmal doch. wichtig war halt nur den passenden zeitpunkt abzupassen, also da wo es sie drückte und sie versuchte es zu verkneifen.
was auch gut geholfen hat, war viel naturtrüben apfelsaft trinken, das wirkt stuhlauflockernd. keine schokolade/süßigkeiten die stopfen. grüne birnen helfen auch. udn halt allgemein viel trinken, aber nix mit viel zucker.
wenn es gar nicht geht, gibt es auch so einen lactulose sirup den man den kindern geben kann.
wichtig ist ja diesen teufelskreis irgendwie zu unterbrechen, also dem kind zu zeigen, das stuhlgang nicht immer schmerzhaft ist. und das geht ja nicht. wenn es immer einen einlauf kriegt. dann ist der stuhl ja schon wieder ganz hart.
Hallo Nicole,
wir haben derzeit mit Mina (fast) das gleiche Problem. Sie unterdrückt auch ihr großes Geschäft und kann es bis zu 6 Tagen einhalten.
Nach Rücksprache mit der KÄ setzen wir Movicol Junior ein. Das ist ein schonendes Abführmittel, das dazu führt, dass der Stuhl nicht eingehalten werden kann. Wir geben es jetzt seit etwas über einer Woche. Vorher hatten wir bzw. Mina 2 Wochen massivste Probleme mit der Verdauung. Movicol ist ein geschmacksneutrales Pulver, das in Saftschorle o.ä. eingerührt und getrunken wird. Das Pulver bindet die Flüssigkeit, so dass sie unbeschadet im Darm landet. Dort wird der Stuhl aufgeweicht und das Volumen erhöht, so dass der Stuhldrang steigt und letztendlich zur schmerzfreien Entleerung führt. Das ganze wirkt also rein mechanisch. Ganz wichtig: Es tritt kein Gewöhnungseffekt ein; der Darm arbeitet normal weiter und wird nicht träge.
Die Idee dahinter ist, dass die Kinder durch die schmerzfreie und unkomplizierte Entleerung die Angst vor dem großen Geschäft verlieren und wieder erlernen, dass Stuhlgang etwas völlig normales ist. Als Faustregel gilt, dass man das Movicol doppelt so lange gibt, wie das Problem vorher bestanden hat. Wir werden es Mina also 4 Wochen geben und dann sukzessive runterdosieren. Am Anfang hat es 5 Tage gedauert, bis das Medikament gewirkt hat. Aber danach schlug es an und Mina hat seitdem geregelten Stuhlgang und jetzt schon keine Angst mehr davor.
Parallel behandeln wir sie übrigens auch homöopathisch mit dem Ziel ihr den (Kopf-)Druck zu nehmen.
Sprich mit deinem Kinderarzt und warte nicht zu lange. Und bitte: Lass die Klistiere sein bzw. setze sie nur im äußersten Notfall ein. Derartige Maßnahmen traumatisieren Kinder ungemein und der Druck verstärkt sich nur noch.
Wenn du noch Fragen hast, meld dich gerne.
LG, Silke mit Mina (*27.03.2006)
Hallo Silke,
vielen Dank für die ausführlichen Tipps. Werde mit dem KA sprechen und dieses Medikament ggf. ausprobieren.
Würde mich dann auch wirklich gerne nochmal melden, wenn Fragen auftreten.
LG Nicole
Hallo Nicole,
ja, mach das gerne.
Glaube mir, ich habe wirklich total mit mir gehadert, ob ich ihr das Mittel überhaupt geben sollte, denn ich finde es immer falsch ein Medikament zu geben, wenn eigentlich keine Krankheit vorliegt.
Unsere KÄ hat mich aber überzeugt, in dem sie mir berichtete, dass dieses Problem in ihrer Praxis sehr häufig auftritt und das Probleme immer gravierender und schwerer zu beseitigen ist, je länger man wartet und "herumdoktort".
Viel Glück!
LG, Silke mit Mina (*27.03.2006)