Hallo!
Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, schildere trotzdem mal mein "problem" (wenn es denn eins ist):
Mein Sohn ist jetzt 2 Jahre alt und ich hab alles gemacht, damit er einen schönen Start ins Leben hat. Schon in der Schwangerschaft hab ich mich über alles mögliche Informiert, hab Kurse besucht, verschiedene alternativen gesucht.
So kam es dann das ich das Familienbett für uns "entdeckte" (schon im KH), lieber mit Stoff wickelte, verschiedene Tragehilfen kaufte und trotz großer schmerzen Stillte. Nur - ich fühlte mich nie wohl dabei - bis heute. Ich machte das alles nur für mein Kind mich habe ich dabei völlig ausser acht gelassen!
Jetzt langsam merke ich das ich völlig am ende bin. Ich stille noch, weil mein Sohn das möchte und ich lasse ihn auch bei uns schlafen, um großen dramen aus dem weg zu gehen. Nur ersetzt das liebe?
Nicht das ich mein Kind nicht liebe, nur ich merke selber das ich das nicht so richtig ausdrücken kann.
Jetzt sagte mir eine Freundin ich solle mal eine Mutter-Kind Kur machen um wieder zu kräften zu kommen und zu lernen mit meinem Kind richtig umzugehen.
Hat da jemand erfahrung mit? Und hat es was gebracht?
Gruß
Anina
Totale Erschöpfung
Hallo.
Das ist wirklich mal ein interessanter Thread!
Für mich klingt das Ganze ein bisschen so, als wenn man einen Erziehungsberater liest.
Du hast im Prinzip all die Dinge getan die im Moment für gut empfunden werden in der Allgemeinheit (und zum Teil ja auch sind). Dabei hast Du aber Deine/Eure Individualität vergessen, und jetzt leidert ihr darunter.
Du hättest doch im Leben nicht stillen müssen, wenn Du Schmerzen hast. Das tut doch Deinem Kind auch nicht gut, wenn Du verspannt dabei bist.
Ich denke grundsätzlich gilt: Es sollten sich immer BEIDE wohlfühlen, Kind UND Mutter.
Ich finde es grundsätzlich nie gut all diese Dinge mitzumachen weil Doktor XY das empfehlen kann oder sie grade en vogue sind, aber auf das Kind oder einen selbst nicht passen.
Vielleicht sollte man auch weniger Studien lesen sondern mehr auf die Bedürftnisse des Kindes achten und auch auf die eigenen.
Ich lasse meine Tochter zum Beispiel nie schreien, sie schläft aber in ihrem eigenen Bett, weil ich diesen Rückzugsraum für mich beanspruche. Habe dafür als sie klein war monatelang neben ihr auf dem Boden geschlafen. Ich habe seit je her mit Pampers gewickelt, weil mir diese Stoffdinger ganz ehrlich zu zeitaufwändig waren. Gestillt habe ich ganze 3 Tage, dann wegen Milchstau und Brustwarzenentzündung abgepumt und schliesslich abgestillt, weil es einfach auch nicht mein "Ding" war und ich nach wie vor Schmerzen hatte.
Wie Du siehst, darf man ruhig in mancher Hinsicht egoistisch sein, als Mutter und Frau, solange das Kind nicht darunter leidet und alle sich wohlfühlen.
Lg, Jana & Joelle (2)
P.S.: Das mit der Mutter-Kind-Kur liest sich wieder ein bisschen wie so eine "vorgeschriebene Lösung", und ich denke dass nur Du allein dieses Problem lösen kannst, in dem Du zu Dir und dem was Du tust stehst und auf Dich selbst achtest.
Klasse Antwort! Das wollt ich auch grad schreiben.
Uliku
Mein Kind hat sich nie unwohl gefühlt und das erste Jahr verlief auch super. Das kam schleppend und irgendwann brach es dann durch.
Ich hab mich eigendlich nie mit Studien verrückt gemacht, weil ich nie ine gelesen habe. Ich denke wenn amn schwanger ist, dann informiert man sich eben.
Mich hat das Windelwaschen und Nachts aufstehen nie genervt - ich habe es einfach gemacht. Der Stillstart ist für viele hart und ich wollte hat stillen. Das finde ich auch OK.
Mein Mann und ich haben auch weiter unsere Leben gelebt - hat mit Kind.
Ich gehe zum Frisör, ins Nagelstudio - für mich und meiner selbst.
Nur ich merke einfach das mir alles zu viel wird!
Hallo!
Ich kann deine Erschöpfung verstehen. Aber ich denke, dass es höchste Zeit ist, auch mal wieder an sich selbst zu denken. Dein Sohn ist schon 2 und ich finde, dass auch kleine Kinder lernen können, dass Mamas & Papas auch Bedürfnisse haben.
Stillen ist mittlerweile wahrscheinlich nicht mehr aus Gesundheitsgründen notwendig, sondern für deinen Sohn eher eine liebgewonnene "Gewohnheit". Ich glaube, das kann man ihm schon vermitteln, dass Mama nun nicht mehr möchte und er ja auch schon groß ist.
Darüber hinaus sollten Kinder mit den Jahren ja auch lernen, mit kleinen "Frustrationen" umzugehen und zu erleben, dass man eben nicht alles haben kann... Auch wenn man sich als Eltern damit mal evtl. unbeliebt macht.
Ich als Grundschullehrerin erlebe immer wieder Kinder, denen im Elternhaus jeder Wunsch erfüllt wird und nach denen zuhause alles gerichtet wird. Diese Kinder fallen in der Schule oft als extreme Egoisten auf, die mit Enttäuschungen nicht umgehen können.
Eine Mu-Ki-Kur wäre vielleicht eine Möglichkeit, um neue Wege aufgezeigt zu bekommen und Kraft zu tanken.
LG
daviecooper + charlotte (*7.7.2006)
Er kennt grenzen und den Popo trage ich ihm nun auch nicht nach. Er hat seine Aufgaben und hilft mir auch gerne. Ich sehe das eher Emozional!