Hallo,
Leonie ist jetzt 2 Jahre alt und sehr schüchtern und zurückhaltend. Heute Morgen haben wir eine Freundin und ihren Sohn besucht. Er hat Leonie nur geschuppst, gehauen und geärgert. Leonie hat jedesmal bitterlich geweint und wollte gehen.
Ich habe in Absprache mit der Mutter des Jungen gesagt, dass Leonie zurück schuppsen darf und sie sich nicht alles gefallen, bzw. wegnehmen lassen muss. Aber da ist sie einfach nicht der Typ für - sie lässt sich alles gefallen.
Ab August geht sie in eine Loslösegruppe und ich hab Angst, dass sie da völlig untergebuttert wird und sich alles gefallen lässt. Wie kann ich ihr beibringen, dass sie sich wehren darf? Ich kann ja schlecht hingehen und den Jungen schuppsen oder ihm die Spielsache wieder abnehmen.
Lernen die Kleinen soetwas von alleine oder wie kann ich sie da unterstützen?
LG Lena + Leonie Charlotte *11.05.07
Schüchtern - wie wehren?
Zum Glück ist meine Tochter da (zumindest im Moment noch) ganz anders veranlagt. Was mir dazu aber einfällt:
Viel mit ihr toben, damit sie ein Gefühl für ihre körperliche Kraft bekommt. Ruhig auch ab und zu gewinnen lassen.
Was ist denn eine Loslösegruppe?
Langfristig wird sie sicher von den Kindern selbst lernen, daß sie mit Heulen nicht weiterkommt. Aber schöner wäre es natürlich, ihr vorher ein bißchen Selbstvertrauen zu vermitteln.
Eine Loslösegruppe ist eine Spielgruppe ohne Mama`s. In unserem Fall dann zwei Vormittage die Woche für je 3 Std.
Ich hab Bedenken, dass sie dann nachher gar nicht mehr dahin möchte, weil sie diejenige ist, die immer geärgert wird. Deswegen möchte ich ihr vorher etwas mehr Selbstvertrauen vermitteln und ihr zeigen, dass sie sich nicht alles gefallen lassen muss.
Danke für deinen Tipp!
LG Lena
Aha, danke! Klingt wie ein netter Übergang zur Kita später?
Meine Kleine geht schon seit dem 9. Monat in die Kita, daher kannte ich das nicht.
Was ich vorhin überlesen habe? Warum kannst Du denn dem Jungen nicht das Spielzeug wieder abnehmen? Das ist doch auch das erste, das Erzieherinnen tun, wenn sie so etwas mitbekommen. Bist Du auch eher der schüchterne Typ?
meine tochter kam früh in eine kita.
sie und noch ein weiteres mädchen haben sich auch alles gefallen lassen bzw. dann nur da gestanden und geweint.
die erzieherinnen haben es folgerndermaßen gelöst:
ihnen immer wieder gesagt, daß sie dem anderen kind in die augen sehen und sagen sollen "laß das sein, ich will das nicht!" auch etwas lauter.
nicht sofort, aber letztendlich hat das das super funktioniert.
An sich eine gute Idee - aber lassen sich die anderen Kinder dann auch davon "abschrecken"? Also hören dann auch tatsächlich auf zu ärgern?
LG Lena
hatte ich mich auch erst gefragt.
zunächst waren sie sehr erstaunt, daß überhaupt eine gegenwehr kam.
("lasssaaas, willl da nich!" voll süß)
und es war wohl auch das weinen und jammer, das sie gern provoziert hatten.
als das nicht mehr kam, wurde die sache für sie uninteressant.
deshalb hatte es wohl funktoniert.
es stärkt auch das selbstbewußtsein.
sie war dann knapp 3 als ihr ein junge mt ca. gut 4 jahren auf dem spieli ihre sandspielsachen wegnahm und anfing sie einzubuddeln, er lachte.
sie stand da, einen kopf kleiner, und schrie ihn an "laß das!!! meins!"
er grinste immer noch und machte weiter.
da wurde sie aber wütend und stürzte sich auf ihn, riß ihn zu boden und schlug auf ihn ein.
als er keine chance mehr hatte, habe ich sie abgezogen.
also bei meiner tochter und dem anderen mädchen funktionierte es jedenfalls.
Hallo Lena,
mein Sohn war auch immer ruhig und zurückhaltend, hat sich Spielsachen wegnehmen lassen und sich nie gewehrt.
Seit ein paar Monaten geht er 2x pro Woche vormittags in einen Minitreff (nur 2-jährige). Hatte anfangs auch Bedenken, doch er hatte immer Spaß und kam gut klar.
Eine Betreuerin berichtete mir neulich, dass er jetzt viel mehr redet, ausgelassener spielt und sogar seine Ellebogen einsetzt - sich also wehrt. Das hat mich riesig gefreut, denn jetzt weiß ich, dass er sich nichts mehr gefallen lässt. Klar darf er nicht zuerst schubsen oder jemandem was wegnehmen (das üben wir ja auch zu Hause) aber er darf sich wehren, wenn jemand ihm was tut.
Ich denke, das ist einfach Teil der kindlichen Entwicklung und kommt früher oder später von alleine. Wir hatten immerhin das Glück, dass er nicht zu rumgeschubsten Kindern gehörte, weil er eine ganze Ecke größer ist als die anderen.
LG Vonni mit Benjamin (2J, 9M) & Annabell (10M)
Hallo Lena,
ich habe auch so eine Maus daheim.
Das Nachbarsmädel, auch 2, schuppst meinte Motte regelmäßig zu Boden, und drückt auch noch nach. Ich meinte dann auch mal abends zu meiner Maus: Wenn dich Emily nochmal schubbst, schubbst du zurück. Meine Maus ganz trocken dazu: Nein. Schubbsen später.....
Auch in der Spielegruppe, in der wir schon seit einem 3/4 Jahr sind, läßt sie sich alles Spielzeug wegnehmen, und steckt auch manchmal ganz schön ein. Die anderen sind auch alle fast ein Jahr älter und dementsprechend weiter. Solange Susanna nicht weint, greife ich nicht ein, und versuch mein leidendes Mama-Herz zu ignorieren und sie ihr Ding alleine ausfechten zu lassen.
Ich sag ihr halt oft, daß sie ganz laut NEIN, Lass das. sagen soll und mein Mann tobt auch mit ihr jetzt viel mehr und ausgelassener, dass sie sich einfach mehr zutraut.
Und man glaubt es nicht. Es wird besser. Mittlerweile hält sie ihr Spielzeug richtig fest und schreit ganz laut "Sanna" (Susannas). Gut wenn die anderen Kinder dann zum Hauen anfangen, ist der Ofen aus. Da ist meine Tochter dann viel zu schockiert um zu reagieren. Aber sie bleibt hartnäckig dort stehen, schaut bitterböse und paßt den erstbesten Moment ab um sich "ihr" Spielzeug wieder zu holen.
Achja, in unserer Spielgruppe achten wir Mütter schon darauf, daß Spielzeug mit dem gerade gespielt wird, nicht weggenommen wird . Soweit wir das natürlich mitbekommen.
lg
Silvia