Hallo liebe Mamis,
meine Maus ist 1,5 Jahre alt und seit einer Woche steckt sie laut meiner Recherchen wohl in einer heftigen Trotzphase.
Die letzten Monate waren echt schon schlimm genug, ich bin psychisch wirklich fertig. Und nun sowas...
Sobald die Kleine ihren Willen nicht bekommt oder etwas nicht so funktioniert wie sie es gerne hätte, knallt sie ihren Kopf gegen die Wand oder auf den Fußboden und schreit und kreischt bis zu einer dreiviertel Stunde.
Sie hat die Stirn voller blauer dicker Beulen, sie reißt sich die Haare aus, sie kneift sich, sie beißt sich!
Vorhin ist sie so ausgetickt dass sie den Kopf ganz oft nacheinander auf den Boden geknallt hat, einmal sogar mit dem Gesicht
Dieses extreme Schreien und Kreischen macht mich wahnsinnig, viel schlimmer aber ist es dabei zuzusehen, wie sich so ein kleiner Mensch solche Beulen und Wunden zufügt! Aber wie soll ich ihr helfen? Ich weiß dass sie kein Einzelfall ist, habe im Internet viel nachgelesen. Viele der Mütter schrieben dass sie ihre Kleinen auf den Arm nehmen und festhalten bis sie sich beruhigt haben. Aber das geht nicht, denn meine Maus reißt mir so sehr in den Haaren, kneift, kratzt und beißt mich sodass ich sie nicht halten kann und will.
Es hilft auch kein Zureden usw. sondern einfach nur "abwarten" bis sie sich abreagiert hat. Aber ich kann ihr doch nicht zusehen wie sie sich so verletzt? Mag sein dass sich sowas nicht verhindern lässt, aber vorhin hatte ich echt Angst dass sie sich die Nase bricht, so sehr hat sie mit dem Gesicht auf den Boden aufgeschlagen!
Kennt das wer? Hat jemand Tipps? Die letzten Monate waren hart und anstrengend genug, und nun auch noch sowas!
LG
Charlotte
Bitte hilfe!!! Trotzphase mit Selbstverletzung
ja, ich kenn das. hat keanu auch gemacht. ich hab ihn trotzdem dann hochgenommen, gut zugeredet und versucht zu trösten, sofern ich ihn nicht mit etwas anderem ablenken konnte. anfangs hat er auch dann auch gekniffen oder seinen kopf gegen meinen schlagen wollen. bis er gemerkt hat, dass mama ihn versteht und nur für ihn da sein möchte in dem moment. dann hat er es zugelassen und seitdem beruhigt er sich auf meinem arm. jetzt is es sogar soweit, dass, wenn er wütend is, schon mit zerknautschtem gesicht auf mich zugerannt kommt und die ärmchen hochnimmt, dass ich ihn nehmen soll.
bleib am ball. zähne zusammenbeißen, wenn sie dich dabei masakriert und sagen: ich hab dich lieb mein schatz.. nimm ihre hände und versuch sie vn deinen haaren zu halten oder was auch immer sie macht.. bei uns hasts nach ner weile funktioniert.
nicht beachten das ganze kann ich nicht empfeheln. hat bei uns rein gar nichts gebracht!
Hallo!
Vielen Dank für deine Antwort! Hochnehmen ist wirklich unmöglich. Sie ist so schnell und sie krallt so dermaßen dass man die Hände (Fäuste) auch zu zweit kaum aufbekommt. Es ist nicht so dass sie MAL zupackt, sie nimmt mit beiden Händen meine Haare, wickelt sie fast ein, zieht dran...wenn man gerade die Haare aus der einen Hand befreit hat und an die andere will kneift sie, beißt sie usw. Es hört sich an als ob ich übertreibe, und der ein oder andere mag denken dass man sich ja wohl gegen so einen kleinen Menschen "wehren" kann. Aber ohne ihr selbst wehzutun (was ich natürlich nicht mache) kann ich sie nicht auf dem Arm behalten.
Das mit dem Haare ziehen, kneifen und beißen bei MIR macht sie übrigens schon länger, nur die "Selbstverstümmelung" ist neu!
LG
Hallo charlotte,
das hört sich wirklich übel an, meine Maus (16 Mon.) macht das in kleinen Ansätzen- Gott sei dank nicht so brachial...
ich habe keine Lösung im Sinne von 1. blablabla und 2.blalllaaa, aber was mir hilft wenn die Nerven blank liegen ist ein Spruch, den ich hier bei Urbia entdeckt habe
Kind: "Liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe!!"
und (das hat mit in der Arbeit mit schwierigen Kindern und Jugendlichen geholfen)
- was will ich erreichen
- kann und will ich es durchziehen
und wenn ja "ICH SCHAFFE DAS UND ICH ZIEHE ES DURCH!!!"
Liebe Grüße, starke Nerven und viel Liebe
wünscht dir Susi
Hallo,
meine Freundin hatte genau das gleiche Problem. Ihr KA meinte so schwer wie ihr das auch fallen soll, sie soll ihn machen lassen. Nur so würde er merken das es weh tut. Wenn sie ihn immer hoch nimmt oder davon abhält, weiß er mama kommt immer.
Sie hat es durchgezogen und es wurde viel besser und bald darauf er er es sein lassen. Er hatte auch die Stirn voller blauer Flecken, aber es hat geholfen.
Viel Glück
LG
Katja
Hallo Katja,
auch an dich für deine Antwort!
Es tut gut zu hören dass es auch wieder vorbei geht. Eigentlich logisch, aber in so einer Situation hat man ja meist das Gefühl dass es nie besser wird.
Ich habe auch gelesen dass die Kleinen halt ihre Wut noch nicht in Worten ausdrücken können und es dann auf diese Art und Weise tun, aber auch damit "spielen" können von wegen den Willen durchsetzen.
Die einen sagen ignorieren, denn wenn man drauf reagiert machen sie erst recht weiter. Die anderen behaupten das Gegenteil.
Ich dachte daran die Kleine ins Bett zu setzen, dort kann sie sich nicht so sehr verletzen. Aber andererseits kann sie es dann als Ort der Bestrafung auffassen, und da sie eh seit Monaten nicht in ihrem Bett schläft....wäre das wohl auch keine gute Idee!?
Mal schauen wie der morgige Tag wird!
Hast du mal versucht, solche Extremsituationen gar nicht erst aufkommen zu lassen?
Ich finds immer furchtbar, wenn ich sowas les...und dann frag ich mich, ob meine Tochter unnormal ist, weil sie sowas nicht macht, obwohl ich hier dauernd von solchen Sachen lese.
Also vielleicht hilfts, wenn du evt. von vornherein anders damit umgehst? Nenn es nicht Trotz, denn trotzen tut dein Kind nicht. Sie kann mit ihren Gefühlen noch nicht umgehen, das ist alles. Und da braucht sie Hilfe.
Bei uns läufts so, dass ein Nein nicht immer zwingend ein Nein bleibt. Es ist halt immer situationsbedingt...und ganz ehrlich, wenn sich Oona derart selber verletzen würde, wie du es beschreibst, spätestens dann wäre mein Nein ein Ja. Ich weiß nicht, wieso immer die Angst vor Inkonsequenz ("mein Kind tanzt mir ja sonst auf der Nase herum") herrscht...ich mein, meine Tochter macht im Prinzip alles, was ich will, auch ohne dass ich immer stur auf meiner Meinung beharren muß. Und ich bin dann lieber angeblich inkonsequent, als dass ich meinem Kind dabei zusehe, wie es sich selber verletzt. Ich bin doch die Erwachsene, die auch mal nachgeben kann...ICH sollte meine Gefühle schließlich im Griff haben. Mein Kind kanns noch nicht.
Wenns gar nicht anders ginge und eine Situation doch mal derartig eskaliert, würde ich ihr die Wut aber auch zugestehen...allerdings würd ich ihr wohl Alternativen zum Wut rauslassen anbieten...ein Kissen an die Wand klatschen, nen Plastebecher aufn Boden schmeißen, den Kopf aufs Bett hauen....irgendwie sowas, womit sie sich nicht ernstlich wehtun kann.
Also so könntest dus ja mal versuchen. Das erfordert einiges an Umdenken, aber bei uns klappts so zumindest super.
LG
Hallo!
Liest es sich so als ob es um Angst vor Inkonsequenz geht?! Ich wüsste nicht wo man das dem Text entnehmen kann (nicht böse gemeint)
Es geht nicht unbedingt um Dinge die sie nicht haben darf... natürlich auch manchmal; klar darf sie keinen Tabak, kein Nurofenfläschchen, usw.
Es sind Dinge wie ein doofer Autogurt den sie nicht aufkriegt, eine Hose die sie sich nicht alleine anziehen kann usw.
Das mit den Alternativen habe ich schon versucht, sie ist dann ja eh so in Rage dass sie alles weg schmeißt. Aber meistens verletzt sie sich dann doch meist wieder!
Wahrscheinlich werde ich es mit den Alternativen einfach weiterversuchen...
Auch dir vielen Dank!
P.s. Diese Extremsituationen kann ich einfach nicht vermeiden. Sie findet immer wieder was Neues was sie sauer macht bzw. was sie ärgert, weil es einfach nicht so klappt wie sie es gerne möchte.
Wenn sie beispielsweise einen Hosenknopf nicht zu oder aufbekommt, dann kann ich das ja von vornerein nicht verhindern indem man ihr keine Hose anzieht. Verstehst du was ich meine?! Es ist nicht vorhersehbar was als nächstes kommt
Hallo!
Oh ja, die lieben Wutanfälle. Bei uns war/ist es zwar nicht ganz so schlimm, aber ich dachte mir anfangs auch "Ich will mein Kind zurück!" als es die ersten Male passiert ist.
Mittlerweile habe ich ein paar Strategien entwickelt, die meist ganz gut funktionieren.
Trösten lässt sich mein Sohn nämlich auch nicht. Er will das auch gar nicht und sträubt sich total dagegen. Weggehen ist aber auch schlecht. Schimpfen ist noch schlechter.
Also bleibe ich nun in seiner Nähe, ignoriere den Wutanfall, aber nicht das Kind. Ich tue also so, als würde mein Sohn sich gerade ganz "normal" verhalten. Rede mit ihm (nicht über den Wutanfall), mache das weiter, was ich gerade tun wollte usw.
Oder ich fange an, etwas komplett anderes zu machen. Ich fange z.B. an, sein Zimmer aufzuräumen.
Seit dem ist es bei uns irgendwie friedlicher geworden. Simon fängt zwar immer mal wieder an, merkt aber, dass er so nicht weiterkommt und hört dann wieder auf oder sucht bei mir Trost.
Ach ja.. manchmal rennt er auch weinend weg und sucht sich eine stille Ecke. Dann lasse ich ihn alleine. Meist beruhigt er sich dann recht schnell wieder.
Wünsche starke Nerven!
Liebe Grüße,
Claudia
Liebe Charlotte,
ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und leider auch, dass dieser schon 3 Jahre alt ist. Aber vll hilft Dir trotzdem zu lesen, dass wir auch betroffen sind.
Ich kann Dich vollkommen verstehen. Wir durchleben das auch, und zwar genauso heftig. Er (22 Monate) bricht sich auch fast die Nase wenn ich ihn nicht abhalten würde. Er ist dann gar nicht mehr bei sich und das einzige was ich machen kann ist warten, ruhig bleiben und ihn vor sich selbst beschützen, was schwer ist. Diese Situationen sind unheimlich schwer für die Kinder aber auch für die Mütter. Ich habe auch lange Haare und hole mir sofort ein Haargummi, sobald ich nur einen Hauch dieser Situation spüre und ziehe mein Oberteil aus, damit er meine Wärme spürt. Dann nehme ich ihn und setzt mich in stabilem Sitz auf den Boden, ziehe ihn zu mir, was NICHT leicht ist, denn er windet sich und schlägt und überstreckt sich und entwickelt eine unglaubliche Kraft in dieser Wut. Er ist das nicht bei sich! Ich versuche ihn festzuhalten, dabei fallen wir fast beide zur Seite weil er so sehr in Rage ist. Ich bleibe ruhig, es kostet mich unglaublich viel Kraft aber ich MUSS ruhig bleiben. Der längste Anfall hat 90 Minuten gedauert. Ich kann dir nicht sagen, wie ich ihn so lange halten konnte!! Wirklich!! ich denke, für Leute, die diese Extremsituationen nicht in diesem Umfang kennen, hört sich das übertrieben an, dass kann man sich nur vorstellen, wenn man das selbst durchlebt. Auch bei uns kann man diese Situationen nicht vermeiden. Es kommt aus dem Nichts und wird durch Dinge verursacht, die man nicht verändern kann. Wie dein Beispiel mit der Hose oder dem Gurt oder so. Wir gehen sehr vorausschauend mit ihm um, damit man die Häufigkeit der Situationen verringert, aber das geht nicht immer. Zu unseren besten Zeiten hatten wir das 4 Mal am Tag. Ich war total fertig und fühlte mich wie eine Versagerin, mein Selbstwertgefühl war unten und ich habe Niemanden gefunden, der das Gleiche durchlebt. Er fing irgendwann an, das auch in der Öffentlichkeit zu machen und die Blicke der Menschen, die solche Kinder nicht haben tuen sehr weh. Ratschläge von Nichtwissern sind das Letzte, was man dann braucht. Man wird so degradiert in diesen Phasen. Mein Sohn braucht in diesen Anfällen sehr viel Liebe und das Gefühl in allen Situationen in Mamas Arme fallen zu können. Er kommt mit seinen Gefühlen noch nicht klar und äußert das nun mal drastisch, wie deine Tochter. Sich selbst muss man dabei total abschalten und in die letze Reihe setzten, was auch Folgen hat für einen Selbst, denn bei uns dauert diese Phase bereits 6 Monate an. Du bist nicht allein! Ich hoffe, es hat bei Euch aufgehört? Dein Kind ist schon älter.... Wie hat sich das bei Euch entwickelt? Falls Du noch MG bist, melde Dich! LG
Hallo,
uns geht es ganz genauso. Unser Sohn ist eineinhalb.
Schlimmste Schreianfälle wegen Kleinigkeiten, und diese Anfälle können sich zwei Stunden hinziehen. Er kratzt, beißt, hau, tritt, reißt Haare aus. Wenn er das bei mir nicht macht, mach er es bei sich. Ich kann ihn kaum festhalten, aber wenn ich ihn nicht festhalte, haut er den Kopf gegen Wände, Türen, den Boden. Er hat am ganzen Kopf und auch an den Armen blaue Flecken und Bissspuren. Mittlerweile hat er diese Anfälle sogar nachts. Am ehesten kriegen wir ihn raus, indem wir ihn mit etwas ganz Faszinierendem ablenken. Gestern hat die Küchenwaage geholfen.
Ich bin richtig fertig und es ist mir so unangenehm, sogar die Krippe hat schon ganz geschockt angerufen und gefragt, was da passiert ist, weil er Bissspuren und blaue Flecken hat
Am schlimmsten ist ja fast, dass er bei diesen Anfällen irgendwann "Mama! Mama!" ruft, sich aber trotzdem nicht von mir beruhigen und in den Arm nehmen lässt. Die Kinderärztin meinte, er sei in der geistigen Entwicklung weiter als in der körperlichen, und wenn ihm dann etwas nicht gelingt oder er etwas nicht äußern kann, rastet er aus.
Ich lasse ihn schon viel mitentscheiden und mithelfen, aber es sind Situationen, die kann ich gar nicht retten. Gestern zum Beispiel hat es nicht ganz so geklappt mit dem Aufpieken von Essen auf die Gabel. Dann hat er mir die Gabel gegeben, damit ich das mache, aber dann war es ihm auch nicht recht, und das Essen ist durchs Zimmer geflogen.
Ich weiß gar nicht, wie ich mich verhalten soll.