Hallo zusammen,
nachdem ich ja neulich eine Riesen-Diskussion wegen unserer Kita vom Zaun gebrochen und hier mehrfach das Feedback erhalten habe, dass ich zu empfindlich sei und zu hohe Ansprüche hätte, bin ich noch einmal in mich gegangen. Und sicherlich hattet Ihr Recht damit, dass ich mich innerlich noch dagegen wehre mein Kind mit 14 Monaten überhaupt fremdbetreuen zu lassen. Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass das nicht gut sein kann. Ich weiß, dass es ja die zwei Lager diesbezüglich gibt. Wenn wir finanziell nicht auf mein Gehalt angewiesen wären, dann würde ich schon gern zu Hause bleiben bis mein Sohn drei Jahre alt ist.
Wie seht Ihr das: Schadet zu frühe Fremdbetreuung? Ab welchem Altern findet Ihr es okay? Mit wieviel Monaten kamen Eure Kinder in die Kita? Fällt es den Kindern mit 2 oder 3 Jahren tatsächlich noch schwerer sich an Fremdbetreuung zu gewöhnen als mit 1 Jahr? Oder ist es eher umgekehrt?
Bin gespannt auf Eure Meinungen,
Dani
Frühe Fremdbetreuung: "Schädlich" oder nicht? Mit wieviel Jahren Kita?
Hallo!
Wenn Fremdbetreuung schaden würde, würde nur aus den Kindern in Deutschland etwas werden, die von ihren Müttern betreut worden sind. Alle anderen Mensch in den Industrienationen hätten demnach langfristige Schäden davon getragen.
Ich wage dies zu bezweifeln.
Je kleiner das Kind desto besser läuft meist die Eingewöhnung, natürlich gibt es auch Ausnahmen. Oft sind es die Mütter, die eine frühe Fremdbetreuung immer verurteilt haben, die ihre Kinder mit 3 Jahren in die Kita geben und sich a) wundern das das Kind nicht hinmöchte oder b) das Kind heulend im KiGa zurücklassen oder c) selbst heulend nach Hause laufen, weil ihr Kind jetzt selbstständig wird.
Ich frage mich, was da wohl bedenklicher ist.
Sein Kind loszulassen ist am Anfang immer schwer, aber verursacht keinen langfristigen Schaden.
Gruß nakiki
deiner meinung bin ich leider ganz und gar nicht.
eingewöhnungen laufen oft einfacher je jünger das kind ist, da man die bedürfnisse des kleinkindes leichter und schneller übergehen kann und kleinstkinder in der regel schnell kooperieren und sich ruhig verhalten. welche wahl hätten sie auch sonst? sie sind KLEIN.
eine gute eingewöhnung benötigt immer zeit und hat zur folge, dass die kinder nicht weinen. das berliner modell zur eingewöhnung ist z.b. empfehlenswert.
kinder sollten im kiga gelassen werden, wenn die kindergärtnerin als verlässliche bezugsperson angenommen wurde.
befriedigte bedürfnisse enden und führen zu emotional starken kindern. wenn man kindern ermöglicht eine enge bindung zu den hauptbezugspersonen zu haben führt dies nicht dazu, dass sie nicht wo anders hin wollen bzw. den kiga ablehnen. es ist eine frage der reife ... vor allem aber der sicherheit.
wenn sich ein kind an einem ort nicht sicher und wohl fühlt wird es nicht hin wollen, unabhängig davon wie alt es ist.
die frage ist, wie deutlich es sich traut dies zu äußern. und wie die umwelt darauf reagiert.
die platte aussage "sein kind loszulassen ist am anfang schwer, aber verursacht keinen langfristigen schaden." finde ich schon ... na ja.
komischerweise werden eltern / frauen, die eine bindung zu ihrem kind eingehen und die primären bedürfnisse des kindes befriedigen, oft als mütter dargestellt, die ihre kinder nicht loslassen.
bindung ist der anfang von allem. sein kind aufgrund falscher vorstellungen von "abhängigkeit", "verwöhnen" oder "loslassenmüssen" frühzeitig loszulassen ... führt meist zu reaktionen des kindes ... aber es liegt immer im auge des betrachters diese auch wahrnehmen zu wollen.
generell neigen kinder zum kompensieren und dem ist auch gut so ... denn sonst wären wir wohl nicht bis hier in gekommen.
dass die menschheit von den derzeitigen umgangs- und beziehungspraktiken ohne "schäden" davon gekommen ist kann ich allerdings - aus meiner perspektive - nicht bestätigen.
es ist bewunderswert, dass die threadstarterin sich so bewusst mit dem thema auseinandersetzt, obwohl es in ihrer aktuellen lebenssituation keine möglichkeit der innerfamiliären betreuung gibt und das kind daher in einer gruppe betreut werden muss.
Hallo
interessantes Thema...
Also ich persönlich finde so mit einem Jahr ist eine Betreuung ok. Allerdings finde ich dann Vollzeit zu viel. Also ich kenne zwei 1-jährige, die zwischen 45 und 55 Stunden in Betreuung sind und da muss ich sagen, dass ich das nicht könnte.
Ich würd ja mein Kind kaum sehen und wirklich das Gefühl des Mutterseins nicht richtig leben können.
Ich hätte permanent ein schlechtes Gewissen und ich würde meine Kleine auch sehr vermissen...
Ich lasse sie so 20 Stunden mit der Tagesmutter allein (pro Woche). Mal ist es auch ok, wenn es mehr ist. Aber auf Dauer fänd ich alles über 35 Stunden zu viel. Ab 2,5 oder 3 finde ich dann Vollzeit ok.
Klar, man muss es sich leisten können...
Aber ich hab mein Kind auch bekommen, um ein Kind zu haben. Und nicht um es hin und her zu schieben...
LG
Li mit Ina (14,5 Monate)
PS: Übrigens selbst wenn ich nicht müsste, wäre ich nach einem Jahr spätestens wieder reif für die Arbeit gewesen. NUR Muttersein wäre nämlich auf Dauer auch nichts für mich...
Hallo!
Warum sollte frühe Fremdbetreuung "schädlich" sein ?Ich hab hier immer eher das Gefühl,die Mütter kletten regelrecht an ihren Kindern und wollen einfach nicht loslassen und reden sich dabei ein,daß es nicht gut sein kann.
Mein Großer (22) ist mit 1 Jahr in die Krippe gegangen ,von 6.30 - 16.00 jeden Tag.
Hat es ihm geschadet? Nein.Er war ein ganz normales Kind und ist jetzt ein ganz normaler junger Mann ,der mit 20 in seine eigene Wohnung gezogen ist.
Für meinen mittleren (13) hatten wir erst einen Kiga-Platz kurz bevor er 3 wurde.Und ja,das war ein Problem.Denn da war die Eingewöhnung der Horror.Er ist morgens lieber freiwillig ins Bett gestiegen,als in den Kiga zu "müssen".
Meine Tochter (2) geht ab 5.August in die Krippe (5 Stunden täglich) und sie freut sich darauf schon seit Wochen.
Wir hatten bisher nur eine Schnupperstunde ,aber ich hätte sie sofort dalassen können.
Das jüngste Kind,was auch im August in diese Gruppe gehen wird ist 8 Monate alt.
Sorry,aber für mich gibt es bei Fremdbetreuung keine Nachteile.
LG
"Schädlich", weil die Kinder mit einem Jahr noch nicht das Verständnis dafür haben, weshalb sie von ihren primären Bezugspersonen getrennt werden. Es ist noch kein Zeitverständnis vorhanden, sie wissen noch nciht,d ass die Eltern wiederkommen. Und wenn die Kinder - zumindest am Anfang - weinen, wenn sie von der Mutter weggkommen, dann ist das doch ein eindeutiges Signal oder nicht?
Hi,
ihre "primären Bezugspersonen" ändern sich druch die Fremdbetreuung. Es kommt halt zu Mutti und Papa noch die Erzieherin aus der Kita hinzu.
Diese wird dann für diese Zeit des Tages ihre primäre Bezugsperson.
Und dass die Eltern wiederkommen, das lernen die Kleinen ganz fix.
Dass Weinen morgens ist kein eindeutiges Zeichen. Natürlich ist es schwer die geliebte Mama gehen zu lassen, ich sehe es aber auch oft, dass die Kinder abends dann nicht nach Hause wollen. Ich hab zum Beispiel einige Tage echt das Problem Emma aus der Kita zu lösen. Dan wird hier gespielt und da verzögert und wenn ich nicht irgendwann sage...So, ich geh jetzt, würde sie nachts noch immer da sein
Gruß
Beate
Musst du nun arbeiten gehen oder nicht?
Wenn ja, dann geht dein Sohn in die Kita.
Wenn nein, bleib zu Hause.
Und die Diskussion, ob Fremdbetreuung dem Kind "schadet" finde ich einfach nur lächerlich ..
Beste Grüße
Hallo Dani
Hier ein interessanter Artikel zu dem Thema:
http://sc.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/848884.html
LG Karin
HAllo,
tja und ich habe einen ziemlich gegenteiligen Artikel gelesen......
In Frankreich gab es eine Langzeit-Studie, dass Kinder, die früh in Krippen waren, im späteren Alter eher kriminell waren, mehr rauchten, schlechtere Schulabschlüsse hatten,...
Ich denke eine frühe Fremdbetreuung hat sowohl seine Vor- als auch seine Nachteile.
Das wichtigste ist jedoch, dass das Kind feste Bezugspersonen hat, bei denen es Geborgenheit und eine qualitative Betreuung hat ob nun innerhalb oder außerhalb der Familie.
lg
doris
Hallo Doris
Ich persönlich habe mit meinem Sohn sehr positive Erfahrungen mit der Krippenbetreuung gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Krippe und mein Sohn geht gerne hin. Er hat extrem viel von den anderen Kinder gelernt und ich denke, dass es für das soziale Verhalten nur von Vorteil ist.
Ich hätte Mühe, ihn jeden Tag in die Krippe zu bringen, aber 2x pro Woche finde ich optimal. Ich sehe es auch von der Seite, dass wenn ich arbeite, einen Ausgleich zum Mama-sein habe und wenn ich ausgeglichen bin, kann ich ihm die bessere Mutter sein.
Hast Du einen Link zu dieser Studie auf Frankreich? Würde mich interessieren.
LG Karin
Hallo Dani,
ich schreibe jetzt mal meine Sichtweise und hoffe nicht gleich wieder gesteinigt zu werden, denn ich betone "es ist meine Sichtweise" was andere mit ihren Kindern machen ist mir ehrlich gesagt egal.
Also, für mich wäre es nie in Frage gekommen, mein Kind ab 1 Jahr zur Betreuung zu geben, bin aber in der glücklichen Lage, dass wir finanziell absolut gut dastehen und ich nicht arbeiten gehen muss. Ich bin Industriekauffrau und ich muss sagen, dass die Erziehung meines Kindes herausfordernder und abwechslungsreicher ist als mein Job. Deshalb habe ich mich auch entschieden, mein Kind die ersten 3 Jahre selber zu betreuen.
Ich möchte meinem Kind die ersten 3 Jahre ein Nest bieten und die Erziehungsgrundsteine selber legen. Ich möchte nicht, dass mein Kind von anderen erzogen wird. Auch möchte ich gewisse Werte vermitteln, damit es dann mit 3 als selbstbewusstes und offenes Kind freiwillig und voller Freude in den Kita geht.
Hätte ich studiert und einen Job bei dem ich etwas reißen könnte bzw. mein Können von meiner Person abhänge und ich nicht einfach ersetzt werden könnte, hätte ich wahrscheinlich anderst entschieden.
Für eine einfache kaufmännische Tätigkeit, die jeder x-beliebige nach einer gewissen Einlernphase drauf hat, würde ich niemals meine 3 Jahre Elternzeit eintauschen. Dafür ist mir meine Tochter zu wichtig und dafür genieße ich viel zu sehr diese einmalig Zeit.
So, das war nun mein Standpunkt zu dem Thema. Fremdbetreuung schadet Kindern nicht, aber ich bin viel zu perfektionistisch als dass ich das jemandem anderen als mir zutrauen würde. Das Vertrauen fehlt.
Grüßle newmom
Schädlich? Würde ja bedeuten, dass die meisten Menschen, die in der DDR groß geworden sind, geschädigt sein müssen.
Und ich finde es dann okay, wenn sich die Eltern dafür entscheiden. Ich kann doch nicht sagen, mit 2 ist es okay, wenn die Eltern aber es sich finanziell nicht leisten können. Und ja, ich glaube, je länger ein Kind nur bei der Mutter war, umso schwerer fällt die Eingewöhnung. Wobei das jetzt auch kein Kriterium dafür wäre, mein Kind eher in die Kita zu bringen, wenn ich eigentlich noch zu hause bleiben möchte.
m.
Hallo,
ich sehe es immer wieder, daß Kinder in der Gruppe meiner Tochter, die später kommen, also erst mit 3 oder gar 4 Jahren, sich schwerer integrieren können. Das gibt es bei den Kleinen seltener.
Meine Tochter kam mit 17 Monaten in den Kiga und hatte vom ersten Tag an Spaß, entwickelte sich rasend schnell und wurde schnell selbstständiger. Was will man mehr?
Den Kindern im Kiga wird doch viel mehr geboten, als die Mütter es jemals könnten. Das Sozialverhalten ist auch nicht außer Acht zu lassen.
LG
Hallo!
Also mein Kleiner geht seit dem 01. Juni in die Kindergrippe. da war er ca. 14 Monate alt. Er hat sich total schnell eingelebt und jetzt gefällt es ihm super gut da. Er genießt es sehr, mit den anderen Kindern zu spielen, die alle super süß zu ihm sind. Ausserdem macht er gewaltige Entwicklungssprünge seit er dort ist. Egal ob beim essen, Sprechen oder motorisch.
Meine Meinung ist halt, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, mit dem Kind drei jahre daheim zu bleiben. Früher gab es noch Großfamilien, die mit mehreren Generationen unter einem Dach gelebt haben. Da sind die Kinder immer mit anderen Kindern aufgewachsen und haben ein großes soziales Umfeld gehabt. heute gibt es ja doch viele Einzelkinder. wenn die nur mit Mama alleine zu hause sind, denke ich, dass es sozialem Umfeld mangelt. Ist natürlich nur meine Meinung. ich würde aber mein Kind auch dann in die Krippe geben, wenn ich es mir leisten könnte zu hause zu bleiben. ich denke, es ist gut für mein Kind.
LG
Connie