Hallo ihr lieben,
Ich mach mal einen neuen Faden auf, weil es hier konkret um den Vortrag gehen soll!
Ich habe den Vortrag von Manfred Spitzer (http://www.youtube.com/watch?v=j5ijrKJFHIs&feature=related) auch gesehen und ich sehe ihn sehr kritisch und kann nicht allem zustimmen!!! (Wäre allzu gern in dem Vortrag gesessen und hätte ein paar Fragen gestelllt!!)
Sophia darf nicht regelmäßig fern sehen! Wir brauchen das garnicht! Sie hat aber schon mal fern gesehen (als sie öfter mal inhalieren mußte zum Beispiel) und ich weiß wie das ist, wenn sie dann wieder möchte! Bei uns ging das schlicht vorbei, weil ich immer die Zeit hatte, ihr spannende Alternativen zu bieten.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass es auf die Dosis ankommt!
Die Statistiken, die da gezeigt wurden sind mit zu aufreisserisch! Es wurde gesagt, dass man den Unterschied zwischen viel und wenig fernsehenden Kindern auch noch sieht, wenn man zum Beispiel die Bildung der Eltern und die Schichten-Zugehörigkeit aus der Statistik heraus rechnet, aber ob sie dann noch genau so deutlich sind, wurde nicht erwähnt (vermutlich, weil sie es eben nicht sind!)
Dazu konnte er nicht erklären, warum jetzt genau Fernsehen schaden sollt, er ist einfach auf der Zeit herumgeritten, die für's Spielen und Lernen mit allen Sinnen fehlt! Ich denke, selbst bei 10-20 min fernsehen bleibt jedem Kind noch genug Zeit, die Welt mit allen Sinnen zu entdecken und ich frage mich, ob die Zeit, die das Kind quengelnd und weinend am Bein der stillenden Mutter hängt oder ungeduldig gegen die Duschwand trommelt wirklich sinnvoller genutzt ist! Auch müßte man sich nach dieser Theorie immer für den nächstgelegenen Supermarkt, die nächstgelegene Tagesmutter oder Krippe, die Freundinnen in der direkten Nachbarschaft entscheiden, denn die Minuten im Auto kann das Kind wohl mit noch weniger Sinnen nutzen!
Kurzum: Sollte ich irgendwann in die Situation kommen, dass ich keine Zeit für mein quengelndes Kind habe (weil ich sie evtl. einem Geschwisterkind schenke muss) welches gerade schlicht nicht kreativ genug ist, sich allein in ein Spiel zu vertiefen, dann darf es sicher auch mal die ein oder andere Folge von Winnie Pooh oder Biene Maja schauen, und ich werde KEIN schlechtes Gewissen haben!
Die Vergleiche des Lernens mit dem Bilden von Wegen (auf dem ja wirklich laaaaange rumgeritten wurde) kenne ich noch aus dem Studium, schön und gut, aber warum soll gerade der visuelle Kanal "schlechte" Wege anlegen, wenn ich auf anderem Wege sicher stelle, dass auch alle anderen Sinne ausreichend genutzt werden?!
Manfred Spitzer kann wirklich gut vortragen, erläutern, verbildlichen usw, so dass man ihm gern auch alles andere abnimmt! Ob er damit aber uneingeschränkt recht hat?
Falls jemand aus dem Vortrag doch ein Argumente gegen das Fernsehen in kleinen Dosen (ich spreche hier ausdrücklich nicht von 30 min oder sogar mehr fernsehen, und auch nicht von kleinen Babys, die allein schon die Bilderflut verwirrt und überreizt) haben sollte, würde mich das natürlich sehr interessieren!
Liebe Grüße
Elfchen
PS: Werde leider erst heute abend wieder rein schauen können, da Sophias kreative Allein-Spiel-Phase jetzt um ist, und wir auf den Spielplatz gehen!
Zum Thema Fernsehen und Manfred Spitzer
Hallo Elfchen,
ich habe das eben erst angeschaut,und ich finde Du hast Recht!
Ich sehe das schon auch kritisch,aber die Rolle der Eltern ist immernoch das Wichtigste.
Mein Bruder (ist jetzt 33) ist da das beste Beispiel-hat viel geglotzt als Jugendlicher oder vorm Computer gehangen, was habe ich mich damals schon aufgeregt!
Und jetzt? Ist er total erfolgreich als Computerspezialist! Und Normalgewichtig.
Mein Vater war Akademiker...da färbt vielleicht doch was ab?
Aber bei Kleinkindern ist natürlich Vorsicht geboten, aber da sind wir ja einer Meinung.
Totales Verbot führt nur zu absurder Gier drauf(kenn ich von Kindern von Freunden).
Wenn die Kinder sinnvolle Sachen nachmittags machen haben sie eh keine Zeit zum fernsehn.
LG,Natali
Huhu,
kommt mir gekannt vor!
Ich hatte schon seit ich 12 Jahre alt bin (und das war vor fast 18 Jahren) einen Computer im Zimmer (natürlich gab es damals noch kaum Spiele und man mußte schon recht tief einsteigen, um da durch zu steigen) und ich mache gerade meinen Dr. in Informatik!
Liebe Grüße
Elfchen
Hi,
ich muss zugeben, dass mir Spitzer bisher unbekannt war, habe aber interessenhalber mal in den ersten Teil hineingeschaut.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der Konsum von Fernsehen und Computer, sofern er von den Eltern nicht überwacht und geregelt wird, "Schaden" anrichten kann. (Ich behaupte einfach mal ganz provokativ, dass es genug Eltern gibt, die ihre Kinder vor diesen Medien parken, um selbst ein bisschen Ruhe zu genießen). Ich denke, dass Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit, da Fernsehen und Computerspiele gar nicht mehr wegzudenken sind, noch mehr gefährdet sind, als es vielleicht vor 20 oder 30 Jahren der Fall war. Viele Kinder haben heute ja den Fernseher, die Playstation etc. schon in ihren Kinderzimmern.
Dennoch bin ich der gleichen Meinung wie Du, dass ein wenig Fernsehen oder das Spiel am Computer etc. heute einfach dazu gehört, denn die Kinder sind heute am Computer schon versierter als viele Erwachsene. Der angstlose Umgang mit diesem Medium kann später auch durchaus Vorteile für die Kinder bewirken. Wenn die Eltern den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Medien überwachen, sehe ich darin keine Bedrohung, wahrscheinlich könnte man von einem gewissen Konsum sogar noch als Kind profitieren. Doch die Eltern sind hier gefragt, Regeln zu vereinbaren, die dem Kind/Jugendlichen verdeutlichen, dass alles nur in Maßen erfolgen darf und kann, da es eben auch noch andere schöne Dinge gibt, die es sich lohnt zu erfahren.
LG Bessi
Huhu,
da stimme ich Dir voll und ganz zu!
Meine beste Freundin hatte zuhause keinen Fernseher und hat natürlich dann überall in der Nachbarschaft geschaut!
Ich denke auch, dass es die Dosis macht! Allerdings werde ich eine Regelmäßigkeit vermeiden so lange es geht, so lange wir das garnicht brauchen. Mit dem Fernseher vertaut machen und ihr einen verantwortungsvollen Umgang damit zeigen, werde ich vermutlich erst, wenn es aufs Schulalter zu geht!
Liebe Grüße
Elfchen
Hallo Elfchen!
Ja... der Spitzer ist ein interessantes Thema. Ich finde seinen Vortrag sehr aufschlussreich. Also unsere Tochter ist nun 15 Mon. alt und wir versuchen, das Fernsehen, so weit es geht, von ihr fern zu halten. Ich finde die Studien und Argumente von Spitzer sehr interessant und ich denke, dass er recht hat, mit dem, was er erzählt. Allerdings stellt sich eben die Frage, wie umsetzbar sein Anliegen in unserer heutigen Gesellschaft ist. Also ich denke, dass man wie in allem im Leben das "richtige Maß" finden sollte.
Wir versuchen, von unserer Hannah das Fernsehen weitestegehnd fernzuhalten. Das klappt auch ganz gut. Aber je älter sie wird, desto schwieriger wird das wohl. Sicherlich darf sie auch irgenwann mal ne Folge von BieneMaja kucken... aber das sollte eben ne Ausnahme bleiben.
Du hast geschrieben, dass dir nicht klar wurde, warum fernsehen schadet. Also ich habe das so verstanden:
Fernsehen liefert eine "Bildsoße" und eine "Klangsoße". Das kann ein kleines Kind noch nicht zusammen bringen. Also wenn im Fernsehen ein Pferd wiehert, dann weiß das Kind noch nicht, dass das die Laute eines Pferdes sind. Eben, weil es das vorher noch nicht "in Natura" gelernt hat. Hat das ein Kind vorher schon gelernt, stellt es im Fernsehen kein Problem mehr dar.
Das Problem ist aber da, wenn es es eben vorher nicht richtig gelernt hat (und es kommt soooo viel in Kinderserien vor, das kann ein Kind nicht schon alles kennen). Weil dann ist es so, dass es "falsche Wege" im Kopf baut lang und Bild bringt es nicht zusammen). Und da ist das menschliche Gehirn ja so gestrickt, dass es immer schon gebaute Wege benutzt, bevor es neue baut, selbst wenn sie kürzer wären. Nun und wenn dann Wege falsch angelegt sind, kann man sie nicht einfach wieder rückgängig machen. Sie werden benutzt und benutzt (natürlich falsch benutzt) und werden von kleinen Feldwegen zu einer mehrspurigen Autobahn.
Und wenn du dir jetzt vorstellst, dass unsere Kinder Autobahnen in ihrem Kopf haben, die "falsch" sind und unser Gehirn nur unfreiwillig neue baut, hat so ein Kindskopf ein ganz schönes Problem. Denn es behindert nämlich beim richtigen Lernen! Und so Spitzers These: Fernsehen macht dumm!
Du muss dir das Gerhirn von einem Säugling wie ein Naturschutzgebiet vorstellen. Alles Natur, es müssen erst die ersten Wege gebaut werden. Aus unserem Naturschuatzgebiet ist mittlerweile ein Autobahn- und STarßennetz wie im Ruhrgebiet geworden. D.h. im Lernprozess werden Straßen gebaut. Und da kleine Straßen immer prinzipiell zu großen gemacht werden (selbst wenn es ein Umweg ist) dann sollte dir jetzt kalr geworden sein, wie wichtig es ist, dass unsere Mäuse die richtigen STraßen anlegen.
Wie gesagt, unsere Hannah schuat nur in Ausnahmen etwas mit. Sonst bleibt der Kasten aus. Wir sind auch schon am Überlegen, den Fernseher ganz abzuschaffen. Wir sind gerade umgezogen und haben jetzt seit 4 Wochen keinen Fernseher mehr (Schüssel muss erst montiert werden). Man glaubt ja gar nicht, wir toll ma sich abends auf der Couch unterhalten tut... sonst lief meist der Fernseher!
ALso, ich hoffe, ich konnte helfen!
LG Kerstin
Danke für Deine Meinung!
Hmm, ok, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind, nur weil es einmal im Fernsehen ein Pferd gesehen hat und ein Wiehern gehört, welches es nicht zusammenbringen kann, später nicht weiß, dass ein Pferd wiehert!
Weißt Du wie ich das meine! Wenn Kinder die Welt noch 99% des Tages ganz natürlich und mit allen Sinnen erleben, wird das eine Prozent ihre Entwicklung nicht durcheinander bringen, weil einfach die natürlichen Autobahnen, viel zu sehr überwiegen! Es wird 100 mal ein Pferd wiehern sehen und hören und riechen, während es das vielleicht zwei mal im Ferhnsehen sieht, natürlich nur, wenn die Fernsehdosis verhältnismäßig bleibt!
Liebe Grüße
Elfchen