Hi,
erstmal eine Frage vorweg: Ist mein Sohn mit 20 Monaten schon in der Trotzphase ?
Zumindest benimmt er sich so und an manchen Tagen bin ich wirklich nur am Schimpfen, meist auch laut. Was mir natürlich hinterher immer sehr, sehr leid tut.
Ich frage mich ernsthaft, ob in seiner kleinen Kinderseele ein Schaden entstehen kann, wenn man mit ihm schimpft.
Wo ich rot sehe, ist wenn er an den Herd oder an die laufende Waschmaschine geht. Ich sage zu ihm, dass er die Finger davon lassen soll. Was macht er, sieht mich an und eine Hand wandert langsam zu den Dreh- bzw. Anstellknöpfen. Hallo ? Will er mich etwa provozieren und was haben die Kleinen davon, wenn sie nach der 3. Ermahnung dann angemeckert werden ??
Auch bin ich immer auf der Hut, dass er nirgendwo runterfällt, so z.B. kann er neuerdings auf den Stuhl klettern. Anstatt aber auf dem Stuhl sitzen zu bleiben, steht er lieber und hampelt darauf herum oder klettert noch auf den Küchentisch.
Die Gefahr kann er zwar nicht sehen, aber müßte er nicht merken, dass Mama das ganz und gar nicht mag, wenn er auf dem Tisch sitzt oder auf dem Stuhl steht ??
Nein, ich glaube nicht, dass die Kleinen soweit schon denken können, sonst würden sie es nicht immer wieder tun.
Sind eure Zwerge auch so "unternehmungslustig" und klettern überall drauf bzw. müssen überall ihre Finger reinstecken, etc. ??
Wie verhaltet ihr euch gegenüber eure Kinder, seit ihr IMMER gelassen oder meckert ihr auch schonmal ?
*Ups!*, bißchen lang geworden, obwohl es ja nur eine Frage sein sollte....
LG ann und jan, 20 Monate
Was bewirkt vieles Schimpfen auf das Kind ?
Ich finde schimpfen wichtig. Oh das klingt blöd. Ich finde Grenzen setzen wichtig! Und v.a. wenn es gefährlich werden kann, kenne ich keinen Spaß.
Dein Kind will die Welt entdecken und austesten, wie weit es gehen kann. Und wenn du in solchen Momenten nicht die Kurve kriegst, inkonsquent bleibst oder alte Regeln umwirfst, siehst du irgendwann ganz schön blöd aus.
Mei Tip wäre - nicht zig mal hintereinander NEIN zu sagen, sonder die Situation zu verändern, zB dem Kind Alternativen bieten zB "Du sollst nicht an den Herd gehen, das weißt du doch, nimm die Finger weg! Wo ist denn denn kleines blaues Auto? Hol das doch mal!"
Also das finktinoerit noch heute mit 26 Monaten hervorragend.
Zum Thema rumklettern: Nicht alles verbieten - zB er darf auf den Stuhl, wenn er sitzen bleibt. Ihm lieber zeigen, wie er sicher hoch und runter kommt. Und ihm mal demonstrieren, wenn er sich hinstellt und an die Lehne lehnt, dass er umkippt und auf den Boden knallt. Also bei meinem hilft so was, ich finde erklären wichtig, denn was er versteht, setzt er auch besser um. Kindgerecht und in kurzen Sätzen erklären und / oder zeigen.
Wenn man den ganzen Tag nur rummeckert, hört das Kind irgendwann nicht mehr hin und ist frustriert. Also am besten unnötige (v.a. gefährliche) Meckerquellen wegräumen - und beim Rest konsequent bleiben und beim zweiten NEIN das Kind da wegnehmen und immer Alternativen aufzeigen, wie es anders/besser geht oder was es stattdessen machen kann.
LG k.s
Naja, sagen wir mal so: Du hast Glück wenn Dein Sohn erst mit 20 Monaten die erste Trotz- und Rüpelphase hat. Wenn Du hier öfter liest, wir erzählen auch gern schon von Kleinen mit 14 oder 16 Monaten, dass sie uns zur Weißglut bringen.
Das mal vorab.
Um Deine Frage zu beantworten: ja, alle Kinder in dem Alter sind so unternehmungslustig. Und so neugierig. Und sich so wenig bewusst, in welche Gefahr sie sich manchmal begeben. Um ihnen da Grenzen zu zeigen, dafür sind wir ja dann da.
Natürlich gibt es da Momente, wenn man das 10. Mal "Nein" gesagt hat und sie es immer noch tun, da geht einem akut der Hut hoch. Man ist besorgt, manchmal erschrocken, oder gestresst, und da wird man dann mal laut. Oder noch mal.
So ist das.
Ob das Kind davon Schaden nimmt?
Das kommt nun wirklich darauf an, WIE Du auf Dein Kind einwirkst. Grundloses oder übertriebenes Schreien schadet bestimmt mehr als das es nützt. Du machst ja selbst gerade die Erfahrung, dass es nicht hilft.
Kinder in diesem Alter sind auf ständige Wiederholungen gepolt. Sie wollen immer wieder das gleiche Bilderbuch ansehen, sie wollen Dinge immer wieder auf die gleiche Weise erzählt bekommen. Das ist so und das bleibt auch noch eine Weile so.
Du erreichst vermutlich mehr, wenn Du versucht, geduldig zu bleiben und in ruhigem Ton "nein" zu sagen, wenn er an den Herd oder die Waschmaschine will. Du wiederholst es ein paarmal und wenn es dann immer noch nicht fruchtet, sagst Du "Wenn Du das nicht lässt, musst Du aus dem Zimmer". Wenn er weitermacht, nimm ihn aus dem Zimmer, setze ihn woanders hin. So lernt er, dass er Grenzen überschreitet.
Bin ich nicht schlau? In der Theorie? Klar schreie ich auch schon mal. Aber es ist doch eher die Ausnahme. Meist atme ich 2x tief durch und wiederhole ruhig, was ich zu sagen habe.
Meine Beobachtungen zeigen mir, er versteht und er WEISS, was er nicht darf. Alles andere ist ein Austesten von Grenzen. Ein kleines Machtspiel. Das geht so bis er mit 18 auszieht, das glaub mir mal.
Hey Ann
Redest du zufällig von unserer Tochter. Klingt fast so wie bei uns. Den Beitrag hätte auch ich schreiben können.
Und JA sie sind in der Trotzphase. Und wie!
Aber da müssen wir nun durch.
Es war doch schon immer so dass alles was verboten wurde erst recht interessant wurde.
Denk mal an deine Kindheit / Jugend zurück .. was Mama und Papa verboten haben war erst recht interessant.... zumindest war das bei mir so. Und genau so ist das mit unseren Kleinen Mäusen auch wieder.
Wir gehen seit ein paar Wochen jetzt ins Kinderturnen damit sie sich mal richtig auspowern kann bzw auch mal wo klettern darf wo Mama dann nicht meckert.
Und mach dir keine Sorgen --- nicht nur du meckerst mal mit Jan ... das tue ich auch mit meiner Tochter. Ich habe auch nicht immer so viel Geduld mit ihr wie es mir lieb wär. An manchen Tagen sieht man es locker an manchen Tagen nervt einen alles... das ist doch normal oder?
(Mir tut es dann auch oft leid)
Du schimpfst ja sicher nicht nur mit Jan so dass die Kleine Kinderseele da eigentlich keinen Schaden nimmt.( Solange du ihn dabei nicht misshandelst - schlägst oder sowas.
Das tust du ja sicher nicht.)
Ich versuche es in Ruhe mit ihr zu klären aber manchmal motz ich sie dann nach den 50.x auch mal an.
Drück dich.
Alles ganz normal.
lg wasnun
Hi wasnun !
"...An manchen Tagen sieht man es locker an manchen Tagen nervt einen alles... das ist doch normal oder?..."
Ja, stimmt ! Ich wundere über mich selbst, so in etwa...komisch gestern hast du es noch lustig gefunden und heute meckerst du drüber.
Na, da bin ich ja beruhigt, dass es nicht nur mir so geht.
MIßHANDELN ? Nein auf keinen Fall, ich liebe meinen Sohn. Er ist ein Wunschkind....aber auch ein Wunschkind bekommt mal einen Klaps auf den Po, wenn er total über die Stränge schlägt. Dann hilft auch kein gutes Zureden mehr, kein Meckern. Aber das kommt zum Glück selten vor.
HG ann und jan
"Ich sage zu ihm, dass er die Finger davon lassen soll. Was macht er, sieht mich an und eine Hand wandert langsam zu den Dreh- bzw. Anstellknöpfen. Hallo ? Will er mich etwa provozieren und was haben die Kleinen davon, wenn sie nach der 3. Ermahnung dann angemeckert werden ??"
Einmal sagen und wenn er nicht hört sofort wegnehmen.
Du machst Dir den Stress selber, er kann das nicht abschätzen und er erwartet auch nicht, dass Du dann meckerst, er sieht die Knöpfe und die sind so irre verführerisch und machen ihn so neugierig dass Du sonstwas sagen könntest, es dringt nicht durch. Wenn Du das Verhalten nicht möchtest sag es ihm einmal und wenn das keine Reaktion hervorruft gehst Du hin nimmst ihn weg und gibst ihm irgendwas anderes womit er sich beschäftigen kann.
Du hast was Du willst und musstest nicht mal schimpfen
hi ann,
anfangs bin ich auch immer panisch hinter meiner kleinen hinterher, nach dem motto: fass dies nicht an, krabbel da nicht hoch, tu dies - das und jenes nicht. ehrlich? da wirst du irre bei.
heut seh ichs gelassener. solang keine lebensgefahr besteht, kann sie anfassen oder stühle besteigen wie´s ihr lieb ist. tut sie sich weh hats nur positives: sie lernen draus und sammeln erfahrungen.
sei froh das dein kleiner so experimentierfreudig ist. je neugieriger ein kind, desto besser für die entwicklung. freu dich das er so toll klettern kann, daß er bewegungsfreudig ist. lob ihn.
werden technische geräte angefasst: wiederholt/konsequentes wegsetzen. in einfachen, kurzen sätzen das "warum" erklären.
und kein kind in dem alter ärgert seine eltern mit voller absicht. sie testen ihre grenzen und die reaktionen der eltern.
wir leben entspannter und unsere kleine mit sicherheit auch. mittlerweile weiß sie was erlaubt ist und was nicht.
lg
yamie mit jessica emily - 03.03.07
Kathrin war immer schon ein "Kamikaze"-Kind... aber wir haben halt Gefahrenbereiche ausgeschaltet (sprich: An der Küche ein Türgitter, das zu ist, wenn der Herd heiß ist, Bad wird zugesperrt, wenn die Maschine läuft, sie dreht da nämlich auch gern rum...). Ich hätte keine Lust, permanent zu schimpfen - und glaube sogar, das motiviert Kinder, etwas (auf dem Tisch sitzen etc.) interessant zu finden. Kathrin lässt Sachen recht schnell wieder sein, wenn sich keiner dafür interessiert.
LG Andrea
Wobei ja wegsperren auch nicht des Rätsels Lösung sein kann. Irgendwann sollte das Kind schon selbstmotivert lernen, was es anzufassen hat und was nicht. Sprich: lernen durch eigene Erfahrung.
Ich kann mein Kind auch ins Zimmer sperren und da sitzen lassen bis es 18 ist, nur aus Angst es könnte etwas unvernünftiges tun. Ob ich damit allerdings einen selbstständigen Menschen ranerzogen habe, ist fraglich.
Nur mal so, als kleine Randbemerkung.
Hallo,
ich finde auch, daß das nicht der Sinn der Sache sein kann. Die Kinder müssen schon lernen, was sie dürfen und was nicht.
In anderen Haushalten, wo man mal zu Besuch ist, ist erstens auch nicht alles weggeräumt oder abgesperrt und zweitens möchte ich auch noch normal leben können, ohne alles abzusperren und wegzuräumen.
Merle war es übrigens immer egal, ob sich Mama für den Unsinn interessiert hat, den sie gerade fabrizierte. Wenn Mama nicht hinguckt und somit auch erstmal nicht schimpft, macht das trotzdem noch Spaß.
Also, das ist in jedem Fall vom Kind abhängig.
LG
Heike und Merle (28 Monate)