Hallo,
vor kurzem wurde fest gestellt, dass Erik (19 Monate) Neurodermitis hat.
Da es seit letztem Jahr im Herbst, schlimmer, statt besser wurde, hat man uns geraten, unsere beiden Katzen ab zu geben, da es durch die Katzen noch schlimmer werden könnte?
Zur Zeit hat es Erik nur an der Hand ganz schlimm. Hat es sich schon blutig gekratzt. Leider hilft alles cremen nichts.
Wer mußte deswegen auch seine Katzen abgeben?
Wie habt ihr das Kind darauf vorbereitet?
Der kleine vermisst die Katzen bestimmt.
Uns bricht es schon das Herz aber wir können ja verstehen warum aber Erik nicht.
Über viele Antworten und Tipps würde ich mich freuen.
Liebe Grüße
Claudia
Neurodermitis und Katzen
hi,
kann zwar direkt zu den katzen nichts sagen, aber mein kleiner (29 monate) hat neurodermitis seit er ca. 3 monate alt ist.
bei uns wurden dann allergietests gemacht und festgestellt, dass er auf verschiedene lebensmittel allergisch reagiert (z.b. milch, ei, nuss, ...) und auch - leicht - gegen milben.
wurde bei euch so ein test schon gemacht? da freunde von uns einen hund haben, haben wir auch hundehaare testen lassen und das war negativ.
allgemein ist es ja meistens so, dass es im winter (heizungsluft, geringere luftfeuchtigkeit) schlimmer wird. wenn fabian sich blutig gekratzt hat, hatten wir so eine lila-tinktur aus der apotheke, die hatte man uns in der kinderklinik (neurodermitis-sprechstunde) empfohlen. hab den namen gerade nicht parat, wenn es dich interessiert, kann ich die flasche aber mal raussuchen (haben wir seit gut einem jahr nicht mehr gebraucht ).
lg und
Ein Allergietest wurde noch nicht gemacht.
Hab aber darum gebeten und hoffe bald einen Termin zu bekommen.
Erst war die Ärztin krank und jetzt ist es schwierig einen Termin zu bekommen.
Würde mich interessieren was das für eine Tinktur ist, habe nie davon gehört.
Gehe am Mittwoch auch noch mal zu Kinderärztin um mich beraten zu lassen, da die Hautärztin/arzt etwas komisch ist.
Mußtest Du Kortisonsalben nehmen? Hautarzt hat sowas verschrieben, halte ich aber nichts von.
also bevor ihr die katzen so "ins blaue hinein" abgebt, würde ich echt mal den allergietest abwarten. vielleicht ist was ganz anderes die ursache? wie gesagt bei uns sind es v.a. die lebensmittelallergien/-unverträglichkeiten. ansonsten ist die haut etwas sensibler, damit kann man aber umgehen.
kortison (hydrokortison 1%) haben wir auch zuhause, für den fall, dass es mal ganz schlimm wird. genauso wie protopic, das ist ein kortison-ersatzmittel (wie kortison auch nicht ganz umumstritten). ist aber das beste, um in einem schub zu helfen. und kurzfristig auch in Ordnung, sollte nur keine daueranwendung werden.
kortison oder so aber niemals dann nehmen, wenn die haut schon blutig ist!!!
wichtig ist aber -neben der ursachenforschung- die tägliche pflege. wir haben unzählige pflege-cremes durch, am besten hilft uns die eucerin 12-% omega pflegeserie. eubos hautruhe ist aber auch gut. kommt aber immer darauf an, wie die haut reagiert. reine zinksalbe hilft auch ganz gut, wenn die haut bereits leicht entzündet ist. dann auch keine fett-creme mehr nehmen.
und nicht häufig und nur in 32-34 Grad baden, mit rückfettenden zusätzen. zusätzlich schläft fabi nachts meist mit handschuhen (aus der apotheke) damit er sich nicht kratzt. momentan ist die haut aber so gut, dass er manchmal auch ohne schlafen darf .
wir haben in der kinderklinik eine elternschulung mitgemacht, das hat echt geholfen. vielleicht gibt es das bei euch in der nähe auch?
den namen von dem lila-zeug such ich dir gerne raus, allerdings steht die flasche im zimmer vom kleinen und der schläft gerade. schreibe es dir heute abend noch mal.
sorry für das viele , ich hoffe da ist das eine oder andere dabei, das vielleicht weiterhilft...
lg,
taba
Hallo Claudia,
ganz entspannt kann ich da nur sagen. Zunächst sollte ihr zu einem Allergologen gehen und per Blutbild abklären lassen, warum die Neuro da ist. Mind. 1 Drittel haben die nämlich wegen einer Lebensmittelunverträglichkeit. Und selbst wenn das wegen der Katzen ist, sollte abgeklärt werden, wie hoch die Allergie ist. Denn man sollte nie die Dinge komplett meiden!!!
Dass das alles nur schlimmer wird ist normal. Das liegt auch an der vielen Kleidung, schlechter Luft im Haus und Heizungsluft. Warte mal den Sommer ab, wenn die Kleinen nackig oder mit kurzen Sachen rum laufen, dann wird das alles besser.
Wie pflegst du denn die Haut???? Das ist ja das a und o bei Neuro!!!
LG Lulu
Hallo Lulu,
erst einmal danke für die Antwort.
Habe den kleinen noch nie besonders viel eingecremt, nur nach dem baden oder wenn die Haut etwas trocken war. Aber mit trockener Haut hat Erik noch nie so Probleme gehabt. Deshalb habe ich die Haut auch in Ruhe gelassen. Von ständigen und übermäßigen eincremen halte ich nicht viel, außer bei seiner einen Stelle an der Hand, das ist auch die einzige Stelle die so trocken ist.
Baden: 1-2 mal die Woche mit Penaten.
Eincremen: Hipp Lotion.
Freue mich auf den Sommer, da wird es dem kleinen Spatz sicher besser gehen.
Hey,
ich bin auch grundsätzlich gegen dauer-eincremen. Aber bei Neuro-Kindern ist das unumgänglich. Die Haut muss IMMER gepflegt werden.
Leni hat auch Neuro und ich muss sie jeden Tag mit einer Basispflege eincremen und die Stellen mit einer anderen Fett-Creme.
Baden nur in bestimmten Zusätzen und anschließend auf jeden Fall eincremen. Lass dich auf jeden Fall mal beraten, grad schon wegen der Pflege. Das tut den Mäusen richtig gut.
Hallo,
ich habe selbst seit meiner Geburt Neurodermitis und lebe mit einem Hund und einer Katze zusammen. Seit ich die Tiere habe ist es bei mir nicht schlimmer geworden, ich habe das Gefühl, dass es sogar besser ist.
Ich habe mich seit meiner Jugend mit dem Thema auseinander gesetzt, da es mich ja selbst betrifft und ich es teilweise sehr schlimm hatte (der halbe Körper blutig und offen usw.)
Meiner Meinung nach hilft das Abschaffen von Haustieren nichts, es sei denn es liegt eine Allergie dagegen vor. Wenn aber weder eine Allergie vorliegt oder es einen konkreten Anhaltspunkt dafür gibt, dass die Katzen tatsächlich der Auslöser sind, würde ich sie nicht weggeben.
Und noch ein Tipp für euch: ich denke die meisten Neurodermitisbetroffenen sind sich einig: "nicht kratzen hilft auch nicht" Das heißt natürlich nicht, dass er sich den ganzen Tag aufkratzen soll, aber wenn er einen Schub hat ist es einfach nicht anders auszuhalten und der Streß wenn immer alle schimpfen, weil man sich einfach nicht mehr zusammenreißen kann ist schlimm.
ich wünsche euch, dass es wieder weg geht, bei Kindern hat man ja immer noch gute Hoffnung, dass es sich wieder verwächst. ich drücke alle Daumen!!!
lg nirhtakka
Danke für die liebe Antwort.
Werde erst einmal alles abklären lassen.
Hab halt von vielen schon gehört, dass es bei ihnen besser wurde als die Katzen aus dem Haushalt waren.
Hallo
Also meine Schwester hat schon seit der Kindheit Neuro und hat auch 2 Katzen daheim .....
Ich denk es kommt auf die reaktion der Kinder auf die Katzen Haare an .... bevor ich sie weg geben würde ... entgültig würde ich vieleicht mal schauen wie es ist wenn ihr die Katzen mal für ein Paar wochen abgebt , oder ob die Haut besser wird wenn ihr z.b im urlaub seit .....
Lg Martina
Das ist ein guter Tipp.
Leider haben wir keinen wo wir die beiden für ein paar Wochen unterbringen könnten.
Hallo,
hab zwar oben schon was geschrieben und die folgenden Beiträge interessiert verfolg und möchte jetzt doch noch was ergänzen.
Der täglichen Pflege stimme ich grundsätzlich zu. Wenn ich aber mal eine Phase habe in der ich über längere Zeit an bestimmten Stellen beschwerdefrei bin, fahre ich die Pflege nach und nach zurück, damit die haut in den "gesunden" Phasen nicht "verlernt" wie das mit der Selbstheilung geht.
Grundsätzlich denke ich, dass Neurodermitis eine sehr, sehr individuelle Erkrankung ist und man leider häufig sehr viel probieren muss, bevor man etwas findet, dass einem hilft.
Entgegen dem Ratschlag den man wirklich überall bekommt, hilft bei mir z.B. Baden (auch mehrmals die Woche) in bestimmten (mit viel probieren herausgefundenen) Ölen. Dagegen tut mir duschen häufig weh, auch wenn ich den Strahl ganz weich einstelle, weil ich das pure Wasser nicht vertrage.
lange Rede kurzer Sinn: ihr müsst probieren was bei euch hilft und wundere dich nicht über wiedersprüchliche Tipps. Auch eine (schon angesprochene) Neurodermitisschulung kann hilfreich sein.
Gute Nerven und LG
nirhtakka
Ist mir auch schon aufgefallen, dass Neurodermits eine individuelle Erkrankung ist.
Der Sohn von einer Bekannten hat auch Neurodermitis. Aber die Rötung und der Juckreiz ist nur in den Kniekehlen.
Bei meinem ist es bis jetzt nur an den Händen und leider haben wir gerade eben nach dem Baden entdeckt, dass es oben am Bein auch schon ganz leicht anfängt.
Genau das meinte ich vorhin, Selbstheilung der Haut finde ich wichtig, wo es nötig ist, klar, da sollte man darauf achten, gut einzucremem, aber ich möchte es im Rahmen halten.
Du hast Recht, eine Schulung wäre gut, denn ich habe sehr wenig Ahnung davon und ich müßte dringend mal mit einem Arzt reden, der mir erklärt wie das bei meinem Sohn verläuft und woher die Neurodermitis kommt.
Mir wurde hier zu einem Blutbild geraten. Das werde ich auf jeden Fall machen lassen.
Ich bitte am Mittwoch meine Kinderärztin mir eine Adresse von einem guten Hautarzt zu geben, denn mit meinem bin ich nicht so zufrieden.
Ach übrigens, wenn ich es hätte, könnte ich viel ausprobieren, was gut tut oder nicht. Leider kann mein Sohn noch nicht sagen was ihm gut tut.
Doch eine Sache zeigt er mir was ihm gut tut. Erik hat sich oft blutig gekratzt, da habe ich angefangen, es zu verbinden, vorher die Creme schön einmassieren.
Erik weiß wo Verband, Creme und Schere liegt. Da zeigt er wie wild drauf, wenn er es wieder verbunden haben möchte. Ist für den kleinen schon ein abendliches Ritual geworden. Zum Glück! Anfangs hat er den Verband abgerissen, als Erik merkte, dass es ihm gut tut, fing er an, danach zu verlangen, wenn es zu sehr juckt.
Armer kleiner Spatz, Erik leidet vor allem in der Nacht sehr darunter, wacht oft auf und zeigt auf seine Hand.