Tagesmutter

Hallo ihr Lieben,

bei uns ist alles anders gekommen, als geplant. Ich hatte im Mai leider eine Fehlgeburt#kerze und wir mussten jetzt unsere Zukunft anders planen.

Aus diesem Grund ist es alles etwas kurzfristig, weil eigentlich geplant war, dass meine Tochter (19 Monate) noch ein Jahr zu Hause bleibt.
Glücklicherweise habe ich zum 01.08. eine richtig schöne Stelle gefunden und das Jugendamt aus unserem Kreis nach einer passenden Tagesmutter gefragt (das allerdings schon Ende Mai). Die Sachbearbeiterin hat eine gefunden, die aber leider nur bis 14 Uhr nachmittags und freitags bis 12 Uhr arbeiten kann und im August und September für 8 Wochen in China (ihre Heimat) ist. Das passt halt leider gar nicht, obwohl sie sehr lieb war.
Jetzt habe ich eine supertolle und professionelle Tagesmutter gefunden, die in einer angrenzenden Stadt wohnt, welche aber leider nicht zu unserem Kreis angehört.

Jetzt ist es so, dass diese Stadt und unser Kreis eine andere Satzung bzgl. der Bezahlung der Tagesmutter haben.
Die Stadt bezahlt der Tagesmutter einen monatlichen Pauschalbetrag (bei unserem Stundenumfang 560€), egal was passiert (Krankheit, Urlaub, Feiertage,etc).
Der Kreis bezahlt nur die tatsächlich geleisteten Stunden, das heißt, er bezahlt nur dann, wenn das Kind auch da war, also nicht an Feiertagen, bei Krankheit oder wenn wir im Urlaub sind.

Verständlicherweise möchte die Tagesmutter den Differenzbetrag von uns haben, da sie ja auch auf ihren Kosten sitzt, wenn Lilly z.B. mal 4 Wochen krank ist, oder so. Bei einem Monat wären das also 560€, was für uns schon eine Stange Geld ist.

Ich habe mit dem Jugendamt telefoniert, aber es besteht keine Chance, dass sie die Kosten übernehmen. Ich verstehe das nicht, jeder Arbeitnehmer bekommt doch weiter sein Gehalt, wenn er krank ist oder Urlaub hat. Jetzt weiß ich auch, warum es bei uns kaum Tagesmütter gibt!

Hat jemand eine Idee, ob man dagegen etwas unternehmen kann? Man hat doch einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz und wenn es bei uns im Umkreis nichts gibt, dann muss ich halt weiter weg suchen.

Liebe Grüße
Michelle

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Weiß ja nicht wie es bei euch ist....aber hier beginnt Anspruch auf Betreuung mit 3 Jahren....vorher muss man mehr oder weniger Glück haben (und Geld).

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Hallo,

das ist eben das problem an der Selbstständigkeit. Das JA übernimmt zwar manche Beträge wie der Arbeitgeber, aber im endefekt ist das JA es nicht. Bei uns bekommt die TM auch nix wenn sie keine Leistung gebracht hat. Ich hatte im März eine Frühgeburt und seit dem arbeite ich nicht, natürlich bekomm ich kein Cent von meinen abgebenden Eltern. Also ändern kannst du leider in dem fall nix.

Lg,
Hsiuying + May-Ling 5 J. & Nick 4 J. mit Tim 4 M. (geb. 26+4 SSW)

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Erstmal tut es mir sehr leid, was dir passiert ist. Ich hatte im Juni auch eine Fehlgeburt und das hat auch unsere komplette Planung umgeworfen. Ich weiß also, wie du dich momentan fühlst.

Nun zum Problem: Jede Gemeinde oder Stadt hat das Recht, eigene Regeln für die Betreuung von Tagesmüttern oder Kinderkrippen/-gärten aufzustellen. Da kannst du gar nichts machen. Einen Rechtsanspruch auf eine Betreuung hast du auch erst, wenn dein Kind 3 Jahre alt ist (bis 2013, ab dann auch für unter 3-Jährige) und dann auch nur für die Betreuung, aber nicht für eine Kostenübernahme.
Wir hatten den gleichen Ärger. Hier im Ort war keine Tagesmutter zu bekommen. Im Nachbarort, wo ich arbeite, fanden wir dann eine Tagesmutter. Die Kinder der Eltern, die im Nachbarort wohnen und zu ihr kommen, bekommen 2/3 der Kosten erstattet (unabhängig vom Einkommen der Familie oder wann das Kind dort ist) und wir müssen (bis auf eine Förderung von 30 €) alles allein bezahlen. Das ist zwar ärgerlich, aber eben rechtens.

Du musst dir also überlegen, ob ihr das Geld für die Betreuung bezahlen könnt/wollt. Wenn ihr keine Alternativen habt und du ab August arbeiten musst/willst, bleibt euch wohl nichts anderes übrig.

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Mir ist völlig neu das irgendein Amt die Kosten für Betreuung übernimmt bei berufstätigen Eltern.
Das man einen Zuschuss beantragen kann kenn ich wohl, aber komplett #gruebel

Nun ja, gibt es denn keine Krippen bei Euch? 560 €, dafür bekomm ich hier zwei Kinder je 40 Std./Wo. in der Krippe betreut inkl. Essen. Gut ich weiß, das ist recht günstig hier, dennoch scheint mir eine Krippe generell günstiger als eine Tagesmutter.

LG

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Das ist von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich... Hier bei uns zahlt das jugendamt auch die Tagesmutter - vorausgesetzt das Kind ist jünger als 3 - danach zahlt das JA "nur noch" den Kindergarten...

Unsere Tagesmutter hat für die Betreuung von Felix für eine 45 Stunden Betreuung deutlich über 800 Euro bekommen... Essen mussten wir (genau wie jetzt im KiGa) selber zahlen.

Insofern - ja klar - KiGa oder Krippe ist günstiger - aber das ist ein wenig eine Philosophie-Frage. Es gibt ja auch durchaus Gründe, die bei den ganz Kleinen für eine Tagesmutter-Betreuung sprechen...

LG

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Ist aber ein sehr ungerechtes System #gruebel

LG

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Hi du,

das ist leider normal. Einen Rechtsanspruch auf Betreuung haben nur Dreijährige, ab 2012 dann auch die Zweijährigen. Das Dilemma mit den Differenzbeträgen ist leider an der Tagesordnung, da jede Gemeinde andere Vorschriften hat. Ich bin selbst Tagesmutter und betreue drei Kinder aus drei verschiedenen Gemeinden. Das bedeutet für mich auch drei unterschiedliche Sätze an Förderung. Da diese meist zum Überleben zu niedrig sind, bin ich auch gezwungen die Differenzbeträge von den Eltern zu nehmen. Zum Teil zahlt das JA nur 2,80 €/Stunde, von denen man als TM aber unter anderem auch noch Verpflegung, Betriebskosten und Anschaffungen zu leisten hat! Von Krankenkassen- und Rentenversicherungsbeiträgen, die man als Selbstständige zu leisten hat mal ganz abgesehen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass eine 40 Stunden-Betreuung eher die Ausnahme ist, kommt man mit drei Kindern also nur so gerade hin. Natürlich ist es für die Eltern eine hohe Belastung, aber die gute Betreuung sollte es wert sein.

LG Tanja

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Ups, ich dachte den Rechtsanspruch für unter Dreijährige gäb es schon. Zumal meine Tochter ja auch noch keine zwei Jahre alt ist (Sie wird jetzt 20 Monate).

2,80 € die Stunde ist wirklich verdammt wenig. Ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt. Aber abgesehen von den fehlenden Räumlichkeiten und zu vielen Tieren bei uns, halte ich es auch sehr schwierig, davon leben zu können. Bei uns ist der Stundensatz 4€.

Ich kann auch sehr gut verstehen, dass unsere Tagesmutter den Differenzbetrag von uns haben will, sie muss ja auch wissen, was sie im Monat bekommt. Mich regt nur auf, dass es da keine einheitliche Satzungen gibt und dass es bei uns so wenig Tagesmütter gibt aufgrund dieser blöden Satzung.

LG
Michelle