Wutanfälle ohne Ende - Tochter 3 Jahre

Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe ihr könnt mich ein wenig beruhigen ...

Meine Tochter (wird im August 3) hat momentan total oft Wutanfälle.

Momentan ist es ganz schlimm, wenn ich sie Mittags aus der Krippe abhole. Sie spielt dann meistens noch was und brüllt sofort los, wenn sie mich sieht und sagt "Ich will das noch fertig machen" usw. Nur geht das leider nicht immer, zumal die anderen Kinder dann meistens auch schon schlafen. Sie brüllt dann wie gesagt wie am Spieß und beruhigt sich dann auch nicht mehr wieder (es dauert dann meistens so eine halbe Stunde bis sie sich beruhigt hat bzw. macht sie dann auch Mittagschlaf) ...

Letzte Woche hatte sie so einen Wutanfall mitten in der Nacht und das für 2!!! Stunden!!!

Das hat dann zur Folge, dass sie Nachmittags nichts Süßes bekommt und Abends keinen Sandmann usw. anschaun darf, was sie eigentlich relativ klaglos akzeptiert.

Mach ich irgendwas falsch bzw. ist das normal (aufgrund dessen, dass die Wutanfälle immer so lange dauern)?

Ich bin momentan wirklich am Ende mit meinen Nerven.

LG
Jana

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Liebe Jana,

für ein Kind ist es absolut unverständlich, wenn es nachts einen Wutanfall hat, warum es dann nachmittags nichts Süßes bekommt oder kein Sandmännchen gucken darf.
Ich versteh aber deinen Hintergrund, du möchtest die Konsequenz durchsetzen. Dadurch wird das Ganze aber zu einem Machtspielchen- was deine Tochter gewinnt. Du siehst ja, dass es ihr nichts ausmacht, dass sie auf etwas verzichten muß, die kriegt sie aber wieder in die Position der Hilflosen indem sie mit ihren Wutattacken versucht ihren Willen durchzusetzen.

Versuch es mal anders, mit Regeln.
Du schreibst, z.B. wird sie wütend wenn sie noch spielen möchte in der KiTa und ihr aber heim wollt. Dann muß es ne Regel geben, z.B. sie darf in Zukunft immer noch 5 Min weiterspielen und dann wird heim gegangen. Bleib ruhig wenn sie austickt, sie wirds irgendwann akzeptieren,weil sie merkt, dass sie bei dir nichts erreicht und sich nichts ändert.

Sie ist nachts wütend? Nachts ist Schlafenszeit, sie hat die Wahl zu dir zum Kuscheln zu kommen oder in ihr Bett zu gehen, wenn sie bedes nicht möchte, soll sie sich austoben, du bist im Schlafzimmer, dort für sie da, sie merkt dann, dass sie die Wahl hat: Entweder Mama und kuscheln oder ins eigene BEtt, aufs Wütend-sein springt grad niemand an oder regt sich auf, also bleibt ihr nur kuscheln oder selbst schlafen gehen. Es sind dann deine Regeln und wenn man die konsequent und vor allem ruhig und gelassen durchsetzt, hat ein Kind keinen Grund auszuticken. Warum soll ein Kind austicken, wenn es weiß, das sich nix verändert?

Kennst du das Buch : Kinder fordern uns heraus ?
Ich hab das damals während meines Studiums gelesen und in letzter Zeit muß ich öfter daran denken, da mein Sohn mit 2 1/4 natürlich auch in ner Wutphase steckt. Uns hilft es mit klaren Regeln, Grenzen und seinem Wissen, dass ich immer zum Kuscheln da bin. Er tickt aus, erzielt nix damit, kommt dann und wir lesen "Wenn kleine Tiere wütend sind" und reden nochmal drüber was grad passiert ist mit seiner Wut. Die Wutattacken meines Sohnes waren anfangs ganz, ganz heftig, bis er merkte, dass es nichts nützt. Seitdem sind die Wutattacken noch da, aber anders, weil er merkt, das ich ganz ruhig bin dabei.

L.G

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Vielen Dank erstmal für deine Antwort!

Wegen den "Bestrafungen" ... Ich denk mir halt, dass sowas nicht ohne Konsequenzen bleiben darf ... Momentan könnte ich mich nicht damit abfinden ihr sowas einfach durchgehen zu lassen ...

Wegen dem Spielen in der Krippe. Anfangs wollte sie immer nur nochmal schnell rutschen. Das durfte sie auch immer ist ja kein Problem ... Nur inzwischen will sie immer anfangen zu puzzlen, was aber nun mal zu lange dauert und auch die Erzieherinnen sagen dann immer sofort, dass sie das ja morgen auch noch machen kann. Was ja auch richtig ist! ... Dazu kommt noch, dass sie sofort austickt, bevor ich oder eine Erzieherin überhaupt antworten kann!

Mit dem Nachts, das haben wir genauso gemacht, wie du es geschrieben hast. Wir haben sie austoben lassen, nur kam sie ständig raus und hat das ganze Haus zusammengebrüllt. Wir haben noch eine kleine Tochter mit fast 5 Monaten die davon natürlich wach geworden ist und DAS geht natürlich nicht!

Ich weiß auch nicht, was ich noch machen soll! Ich bleib eigentlich immer ganz ruhig (mit ihr in dem MOment reden oder anbrüllen bringt sowieso nichts). Ich schick sie dann immer raus (sie verlangt das auch), damit sie sich beruhigen kann. Danach rede ich immer mit ihr darüber und sie gelobt Besserung und trotzdem kann ich darauf warten, dass es am nächsten Tag wieder so ist, egal was ich mache ...

Ich fühle mich momentan wirklich total hilflos!

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Huhu,

durchgehen lassen sollst du es ihr auch nicht, aber sie ist zu klein um die direkte Verbindung zwischen einer Wutattacke und einer Konsequenz ein paar Stunden später zu verbinden.
Ist wie im Schulalter nachher, wenn n Kind ne 5 schreibt und es heißt: Warte ab,bis dein Vater nach Hause kommt- und der dann schimpft-genau so sinnlos, weil es nicht zur Situation passt.

Oh Mann, davor graut mir ja auch schon wenn unser 2. Kind bald da ist, solche nächtlichen Attacken und das Baby soll schlafen und man selbst möchte auch Ruhe haben, weil ein Tag ja schon nicht ohne ist.

Ich sag ja, Machtspielchen, nicht ungewöhnlich. Sie lässt euch nicht mal ausreden, sie will sich durchsetzen und niemand hat ihr was zu sagen. Ihr Ziel ist nachher erreicht wenn du genervt bist aber sie ne Zeit lang die Aufmerksamkeit hatte.
Ich kann dir wirklich das Buch ans Herz legen, ansonsten wäre vielleicht n Kurs "Starke Eltern, starke Kinder" was für dich? Gibts an Elternschulen, die werden dir im Prinzip das selbe sagen wie ich, das es normal ist, das es um Aufmerksamkeit geht und das n Kind keine BEstrafung braucht, sondern eigentlihc nur Regeln an die es sich zu halten hat. Das es anstrengend ist, du aber keine schlechte Mutter, sondern eine, die macht und tut und irgendwann aber auch keine Kraft mehr haben wird bei so nem MAchtspiel in der Familie. Es gibt Regeln in einer Familie und Kinder lernen, welche wichtig sind und wo man verhandeln kann. Vielleicht steckt hinter dem Ganzen auch einfach Eifersucht auf die Schwester und sie möchte einfach mal wieder nur Mama haben? Ich kenn dich nicht, daher ist es Spekulation zu sagen: das und das kann es sein.

Ich wünsch dir viel Geduld und Ausdauer, denk dran, das du eine gute Mutter bist und auch wenn du dich hilflos fühlst manchmal, kannst du etwas aktiv daran verändern

Haruka

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Hallo,

meine Tochter wird im Oktober drei und hat auch oft Wutanfälle. Bei jedem Nein schmeißt sie sich auf den Boden, schreit wie am Spieß, wir werden sogar schon von Nachbarn angesprochen.
Doch von deinen Strafen halte ich absolut nichts, denn ein Kind versteht keinen Zusammenhang zwischen nächtlichen Schreiattacken und Verzicht auf Sandmann. Aktuell ist ein Bericht über solche Situationen gerade in der "Leben & Erziehen" - Zeitschrift.

Ich denke, das Kind befindet sich gerade in der Trotzphase. Es probeirt aus, was es machen kann, wie weit es gehen kann.
Wichtig ist, dass die Strafen im Zusammenhang stehen (z.B. wenn es im Sandkasten schreit, darf es nicht mehr im Sandkasten spielen). Besser ist jedoch, mit Reden die Situation zu erklären. Natürlich sahclich und trotzdem kurz. Vergreifen im Ton bringt ebenfalls nichts oder nicht viel.

Wenn meine Tochter wütend ist, gehe ich auf Augenhöhe und erkläre, warum ich "nein" sagte. Versteht sie es nicht, ignoriere ich sie oder biete Alternativen an. Wenn sie zum Beispiel schreit, weil wir nicht länger auf dem Spielplatz bleiben können, biete ich an, im garten noch in der Sandkiste zu spielen
Klappt auch das nicht und wir sind zuhause, lasse ich sie im Zimmer allein. Diese kurze Verschnaufpause gibt mir Kraft. Gehe ich nach wenigen Minuten zurück ins Zimmer oder sie kommt zu mir, will sie kurz kuscheln und dann ist es auch wieder vergessen.

... bis zur nächsten Schrei-Bock-Phase :-) #schwitz

lg

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Liebe Jana,

meine Tochter ist 3,5 Jahre und ich kenne das mit den Wutanfällen. Kann Dich gut verstehen. Ich kann den bereits gegebenen Antworten nur zustimmen. Auch wenn es manchmal hart ist, aber Gelassenheit (wenigstens zur Schau zustellen) bringt am meisten. Das Buch "KInder fordern uns heraus" kenne ich nicht. Aber ich lese gern und schlage immer wieder nach in Anna Wahlgrens "Das Kinderbuch". Auch hier sind Trotzanfälle und ihre Gründe gut beschrieben und auch wie man am besten reagiert. Auch das mit den logischen Konsequenzen versuche ich immer so zu machen wie oben beschrieben.
"Besonders schöne" Trotzanfälle haben wir auch auf dem Spielplatz. Wenn es gar nicht mehr geht klemme ich sie unter den Arm und nehme sie einfach schreiend mit - den Kinderwagen mit der Kleinen an dem meist auch noch das Laufrad hängt vor mir her schiebend. Ich stelle mir dann immer vor wie ich mich gerade sehen würde und muss dann fast ein bisschen lächeln. Sind alles Phasen und gehen vorbei.
Die nächste Phase fällt übrigens (laut Anna Wahlgren) schwächer aus je stärker Du in der letzten reagiert hast, d.h. je konsequenter.
Ich wünsch Dir viel Kraft, manchmal hilft es ja schon, zu wissen, dass es eigentlich allen so geht.
Im Kindergarten würd ich es übrigens auch so machen. Ankündigen, dass noch eine Runde gewippt, gerutscht oder was gerade dran ist gemacht wird, werden darf und dann gehen. Hört sie nicht, einfach mitnehmen. Und dabei ruhig bleiben. Sicher musst Du das nicht allzu häufig machen. Sie wird schnell merken, dass Du es ernst meinst.
LG