Ignoranz oder Geheule eines 3-Jährigen

Hallo,

mein Sohn ist 3 Jahre alt und hat pünktlich mit 1,5 Jahren die Trotz"phase" begonnen. Anfangs war alles wie es in vielen Artikeln und Ratgebern beschrieben wird: Wutausbrüche, mal auf den Boden werfen, schreien etc. Das waren alles Sachen, mit denen wir gut umgehen konnten - mit Geduld, oft mit Humor.

Nun haben wir oft Situationen, die ich noch in keinem Ratgeber gelesen hab:

Wenn wir ihm eine Frage stellen, z.B. ob er Hunger hat, reagiert er nicht, auch wenn wir 3x fragen. Ich muss ihn dazu am Arm nehmen und zu mir drehen, mit der Aussage, dass er mir bitte antworten möge, damit er antwortet. Er hat keinen Hörschaden, uns ist vom HNO bestätigt worden, dass er normal hören kann! Bei Fragen, die ihn nicht interessieren, reagiert er einfach nicht. Das ist ärgerlich und anderen gegenüber meiner Ansicht nach auch unhöflich.

Das weit größere Problem haben wir damit, dass er alles was er möchte mit einem fürchterlichen Gejammer äußert. Ob der Stiefel nicht auszuziehen geht, die Socke nicht auf den Fuß passt, der Legostein nicht dahinwill wo er soll... Jedesmal wird mit "das geht niiiiicht...." losgeheult. Da wir ihn viel alleine machen lassen - wie an- und ausziehen - endet das Gejammer oft in großem Geheule, wenn wir ihm gut zusprechen, dass er es schafft. Das heisst, er will bei vielen Sachen, dass wir ihm helfen und wenn wir das nicht tun, jammert und weint er furchtbar und ausdauernd. So sass er schon eine Stunde im Bad und jammerte laut, weil ihm keiner half, den Pullover auszuziehen (was er sehr gut alleine kann!). Nun haben wir nicht immer Zeit, eine Stunde zu warten, bis er es selbst tut. Ausserdem zerrt das ausdauernde Jammern allen an den Nerven. Oft weiss er nach einer Weile, wenn ich ihn frage, gar nicht mehr warum er jammert, macht aber weiter. #augen

Kennt von Euch jemand diese Situationen? Was kann man dagegen machen? Mit Geduld kommen wir nicht weiter, mit Schimfen aber auch nicht. Die Nerven liegen da bei uns blank.

Viele Grüße und danke vorab für Eure Antworten und Tipps!
Ira

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Hallo

Mal ganz ahrlich, nur, weil euer Sohn etwas alleine KANN, heißt es doch noch lange nicht, dass er jetzt groß ist und es alleine machen muss... Du hast da einen KLEINEN 3 Jahre alten Jungen, keinen kleinen Erwachsenen! Trotz der Tatsache, dass er etwas kann, benötigt er noch Hilfe und Anleitung! Unser Sohn kann sich auch allein anziehen, trotzdem ist er noch lange nicht groß und bekommt meine Hilfe, wenn er etwas nicht schafft (obwohl er es könnte) oder grad nicht alleine machen will... Wo ist da denn das Problem? Mit 3 sind sie doch noch soooo klein...

Darf ich fragen, wie ihr dann reagiert, wenn er "jammert", weil etwas nicht klappt? Ignoriert ihr das Gejammer dann? Würde nämlich erklären, wieso er euch ignoriert, wenn ihr etwas von ihm wollt... Kinder lernen durch Vorbilder, auch und besonders negatives... Wenn ihr ihm dann Ignoranz vorlebt, wenn er etwas von euch will, wieso sollte er dann nicht euch nachmachen?

Sieh deinen Sohn als das, was er ist: EIN KLEINKIND! Biete ihm deine Hilfe an, versorge ihn, denn manches können die Kleinen einfach noch nicht, auch wenn sie es können ;-)

LG

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Ich kenne kaum ein Kind das in dem Alter nicht so ist.

Wir haben das bei uns nämlich auch gerade.

Außerdem werden hier dauenrd Treads in der Art eröffnet ;-)

Interessant finde ich den Beitrage einer Gelassenen Mutter:

http://www.urbia.de/forum/4-kindergartenalter/3388582-gelassenheit/21503957

Sie bringt vieles schön auf den Punkt.

Außerdem solltest Du nicht vergessen, dass da noch ein Baby ist.

DAS ist eine unglaublich große Umstellung für so ein kleines Kind.

Man vergisst leider zu schnell, dass die "Großen" selber noch sehr klein sind.

3

Hallo!

Klar ist Selbstständigkeit toll und es sinnvoll, sie bei Kindern zu fördern. Und trotdem mögen es kleine Kinder manchmal gerne, dass ihnen geholfen wird.

Aus meiner Sicht imitiert Euer Sohn Eurer Verhalten ein bißchen. Ihr reagiert nicht auf seine Bitte, ihm zu helfen. Warum sollte er dann reagieren, wenn Ihr ih ruft ;-)?

Mein kleiner Sohn (auch drei Jahre alt) macht sehr viel selber. Aber wenn er mich mal fragt, ob ich ihm z.B. beim Schuhe anziehen helfen kann, dann mache ich das. Mir ist lieber, dass ich auf eine normale Bitte reagiere, als dass er sich Brüllerei und Jammern angewöhnt. Er macht ja trotzdem das Meiste selber.

LG Silvia

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Hi,

ja wir haben auch so ein Exemplar zu Hause. Aber wie meine Vorredner schon schreiben, solltest du deinen Sohn nicht überfordern. Meine Tochter kann auch schon viele Sachen, aber sie fordert trotzdem immer wieder, dass ich ihr bei verschiedenen Sachen helfe. Das tue ich auch, nicht nur damit das Gejammer aufhört sondern auch um ihr zu zeigen: Ich weiß zwar dass du es selber kannst, aber ich bin trotzdem immer für dich da und helfe dir! Und genau das fordert dein Sohn auch. Es ist quasi wie ein Test. Ich denke wenn ihr mehr auf ihn eingeht und ihn als das seht was er ist: ein kleines Kind, dann werden auch die Situationen besser in denen er nicht auf euch hört. Das beruht nun mal alles auf Gegenseitigkeit.

LG Julia + Livia (3J +4 Mo.) + Lukas (1 J + 7 Tage)

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Hallo Ira,
also ich kann nur zustimmen was auch schon jemand anderes gesagt hat: Er ignoriert euch weil ihr ihn in seiner Bitte nach Hilfe auch ignoriert. Er ist ein kleines Kind und lernt gerade furchtbar viel und hat da sehr mit zu tun. Wenn er da gerne mal Hilfe von euch bekommen möchte steht ihm das voll zu! Im übrigen ist es auch bei uns Erwachsenen so, daß wir uns freuen wenn uns jemand was abnimmt! Ich bin sehr wohl dazu in der Lage die Küche aufzuräumen, aber ich freue mich sehr wenn mein Mann mir das abnimmt. Dann fühle ich mich besonders geliebt! Dieses Gefühl braucht Dein Sohn auch. Ich verstehe nicht, daß Du ihn jammern läßt. Gib ihm das was er braucht.

Liebe Grüße,
Chris mit Frieda Lina 3 Jahre und 5 Monate

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Hallo nochmal,

und vielen Dank für Eure Antworten!

Ich möchte gern dazu anmerken, dass wir auf seine Bitten eingehen - wenn er sie äussert. Wir sagen ihm jedesmal, wenn er anfängt zu jammern, dass er uns sagen soll, was er möchte, ohne jammern. Wenn man diesen Zeitpunkt zu Beginn des Jammerns bei ihm noch erwischt, hört er auch auf zu jammern und bittet um Hilfe - mit Worten. Dann helfen wir ihm natürlich! Er soll ja nicht alles alleine machen, wir helfen ihm oft. Er soll nur lernen, mit Worten bzw. "normal" um Hilfe zu bitten bzw. zu sagen, was er will und nicht einfach losquengeln.

Anfangs hab ich ihm jedes Mal geholfen, trotz des Jammerns, und ihm gesagt, dass ich das nächste Mal nicht helfe, wenn er nicht normal fragen kann. Als es trotzdem nicht aufhörte, hab ich eben die Konsequenz gezogen und ihm nicht mehr geholfen, wenn er nicht normal fragte.

Und genau das ist nun das Dilemma, dass es nichts bringt, ihm zu helfen, wenn er jammert - er fragt weiterhin nicht normal um Hilfe und es bringt auch nichts, ihm nicht zu helfen, weil sein Gejammer dann eskaliert.

Kann ich nun nur warten, dass die Jammerphase aufhört, alle "Erziehungsversuche" diesbezüglich derzeit sein lassen und ihm trotz Gejammer immer sofort helfen?

In solchen Situationen ignorieren wir ihn übrigens auch nie (geht gar nicht!), sondern wiederholen immer wieder, er soll aufhören zu jammern. Möglich ist es schon, dass er uns mit dem Ignorieren imitiert. Ich bin mir nur nicht wirklich bewusst, welche Situationen das sein sollen. Wir gehen auf so ziemlich alle Aktionen / Reaktionen / Fragen etc. von ihm ein...

Viele Grüße
Ira

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"Anfangs hab ich ihm jedes Mal geholfen, trotz des Jammerns, und ihm gesagt, dass ich das nächste Mal nicht helfe, wenn er nicht normal fragen kann. Als es trotzdem nicht aufhörte, hab ich eben die Konsequenz gezogen und ihm nicht mehr geholfen, wenn er nicht normal fragte."

Ganz ehrlich, das finde ich schon hammerhart für so einen kleinen Jungen! #schock Wenn du nicht aufhörst zu jammern, helfe ich dir nicht.... Krass!

Ich stelle mir grade mal so einen 3jährigen vor, der möchte, dass seine Mutter ihm hilft und dann so einen Spruch zu hören bekommt, den er noch gar nicht adäquat umsetzen kann... Er sieht darin den Sinn nicht, hört wahrscheinlich sogar nur "... helfe ich dir nicht!" bewusst raus... Meinst du nicht, dass das in eurem Sohn eher Verzweiflung weckt als Verständnis? Zumal dann ja noch ein kleines Baby da ist, was weint und schreit und jammert und dann sofort bekommt, was es möchtet.... Ich würde verzweifeln! Da kann ich nur sagen, seid froh, dass er nur jammert und ignoriert und seiner Schwester gegenüber nicht gewaltätig wird aus Eifersucht....

Das würde ich im Allgemeinen überdenken! Setz dich zu ihm, wenn er sich anzieht, hilf ihm gleich, bevor er weint... Dann muss die Kleine für die kurze Zeit mal zurückstecken, das können Babies ab... Oder du hast sie in der Wippe/auf der Decke/in der Trage etc mit dabei/daneben... Aber euer Sohn ist wie gesagt noch ein kleiner Junge, kein Erwachsener... Er braucht euch genauso, wenn nicht sogar mehr! Er lernt jetzt jeden Tag massig dazu, was viel Umsetzungsvermögen und Verständnis seinerseits voraussetzt.... Das ist eine Phase, in der man ebenfalls mit Verständnis reagieren muss statt mit "... helfe ich dir nicht!"

LG

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Hallo!
Das kenn ich bei meinem Sohn, das hat er auch immer wieder seit er etwa 2,5 ist.

Wir machen es ähnlich: Wenn er jammert oder im Befehlston redet (z.B. auf die Aufforderung "Zieh bitte deine Schuhe aus" antwortet: "Nein, du helfen!") bekommt er seinen Willen nicht. Wir erklären ihm, er soll uns, wenn er was will freundlich fragen/bitten (wenn er sich aufführt, sagen wir es mehrmals). Dann beruhigt er sich eigentlich immer und er fragt z.B: "Mama, kannst du mir bitte helfen die Schuhe auszuziehen?" Dann helfen wir ihm natürlich.

Sein Geheule/Gejammere wegen sowas ist mittlerweile fast verschwunden, ab und zu versucht er noch was zu befehlen, aber meistens fragt er mittlerweile in einem normalen Ton (von sich aus)

Aber wirklich neue Tipps kann ich dir nicht geben, wie geschrieben hat es bei uns so geklappt.

LG,

Natascha

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Ich finde es gemein das du die Konsequenz daraus ziehst und ihm nicht hilfst wenn er jammert, nur weil er nicht normal Fragen kann ob du ihm helfen kannst.

Für so ein kleines Kind ist es frustrierend zu bemerken das etwas nicht klappt und dann wird eben gejammert. Wenn Mama da nicht zur Stelle ist sondern sagt "wenn du jetzt nicht aufhörst zu jamern helfe ich dir erstrecht nicht" wirds noch schlimmer.

Es ist erniedrigend für ihn, ihm wird kein Gehör geschenkt, er fühlt sich allein gelassen.

Wie würdest du das finden, wenn du Hilfe benötigst dich vielleicht aber in dem Moment nicht äußern kannst?

Ich finde sowas gemein.

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Hallo Ira!

Ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und sofort gedacht das ihr Bestimmt noch ein Baby bekommen habt!
Wenn ich das in der weiteren Diskusion richtig gelesen habe stimmt es oder?
Er zeigt eine ganz normale Reaktion auf ein kleines Geschwisterchen!
Ein Baby äußert alles alles duch jammern also versucht er es auch.
Ist für dich bestimmt mega anstrengend du arme.
Mein Tipp wäre ihn einfach öfter wie das Baby zu behandeln!Das Baby bekommt alle aufmerksamkeit und er ist eine arme Wurst ;-) (aus der sicht eines 3 Jährigen natürlich!!!!) Aber ich kann dich total verstehen.

Hier im Forum ist man irgendwie nicht für Erziehung! Ich arbeite im Kindergarten und wenn ich hier so manche Meinungen lese wundert mich gar nichts mehr!!!!!!#klatsch

Also halt durch! Es wird irgendwann besser!!
PS. wenn du gar kein zweites Kind bekommen hast dann ignorier einfach meinen Beitrag;-)

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Hallo,

Stimmt, wir haben vor 5 Monaten noch eine Tochter bekommen. Das veränderte Verhalten meines Sohnes begann aber schon 2-3 Monate vorher. Aber wenn ich darüber nachdenke, hast Du recht. Da war ich schon "ziemlich" schwanger und konnte vieles nicht mehr mit ihm machen, was wir vorher gemacht haben, wie rumtoben, fange spielen etc. Ich hab mich sehr geschont, weil er zu früh kam, damit das beim zweiten Kind nicht auch passiert...

Wir haben ihn sehr zeitig mit dem Thema "Baby" vertraut gemacht. Ich war immer sehr stolz auf ihn, dass er so gut mit dem Thema Baby, meiner Schwangerschaft und auch mit der Kleinen umgehen konnte / umgeht. Aber es kann durchaus sein, dass er seine Ängste und Probleme nicht zeigt, indem er wieder eine Windel oder einen Nuckel möchte. Er imitiert vielleicht stattdessen das Babyverhalten, indem er seine gut entwickelte Sprache sein lässt und einfach jammert wie ein Baby. #klatsch

Na ich hoffe, dass sich das alles bald gibt. Dann werd ich mal durchhalten und ihm weiter zur Seite stehen, auch wenn das Gejammer manchmal zum Schuheausziehen ist ;-)

Viele Grüße
Ira

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Hallo,

und schon wieder eine Mutter, die lieber einen dressierten Affen zu Hause haben möchte als ein Kleinkind.

Sind es Säuglinge bzw. kleine Kleinkinder, wird über alles gelacht was sie machen, aber sobald ein NEUES Kind in der Familie angekommen ist, wird aus dem kleinen Kerlchen ein "großer" Erwachsener gemacht. Ich finde es erschreckend. Warum ist die Mutter NICHT in der Lage, ihr Kind zu trösten wenn er eben grade Heute mal seine Schuhe NICHT alleine ausziehen kann. Mein Enkel, knapp 3 Jahre konnte am Wochenende seine Schuhe auch nicht alleine ausziehen...... er hat die Schleife falsch aufgezogen und es war ein Doppelknoten drin, und???? Dann wird ihm geholfen und darüber wird kein Wort verloren, wozu auch. Kannst DU alles alleine oder brauchst du deinen Mann mit einer Bohrmaschine um z.B. ein Regal an die Wand zu bringen? Oder kannst du Reifen ganz alleine wechseln? Bzw. könntest du das und fragst evtl. trotzdem deinen Mann? Nichts anderes ist es auch bei deinem Sohn. Solltest du mal drüber nachdenken!

LG

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und schon wieder jemand, der gleich mit dem Holzhammer kommt und nicht erstmal alle Beiträge der Fragenden liest, sofort aburteilt und evtl. gut gemeinte Ratschläge so abgewatscht rüberbringt, dass man rote Wangen bekommt. Nee ehrlich,

SO NICHT!