Wie verhalte ich mich bei Verdacht auf "Hochbegabung"

Hi,

nun werden euch sicherlich die Nackenhaare zu Berge stehen. Mir geht es auch so, denn ich halte mein Kind für ein völlig normales Kind.

Aber trotzdem möchte ich euch um eure Meinung bitten. Dazu müsst ihr aber die ganze Geschichte kennen:

Ich stamme aus einer Familie die sehr viel Wert auf gute Bildung legt. Uns Kindern wurde (soweit das finanziell ging) sehr viel ermöglicht. Wir durften die Welt sehen, durften reiten, musizieren, Tennis spielen und und und

Andererseits waren wir unheimlich viel draussen. Klettern, Radfahren, rumtoben, dass war Tagesordnung. Ich kann nur sagen, dass wir eine rundherum schöne Kindheit hatten.

Einen ähnlichen Werdegang hat mein Mann. Er ist Ingenieur, ich bin Kauffrau und seit der Geburt meiner Tochter Vollzeitmama. Vor 3 Monaten kam dann unser Sohn und beide entwickeln sich prächtig. Wir versuchen den beiden auch alles weiterzugeben was wir als Kinder geniessen durften.

So, nun kommen wir zum "Problem":

Meine Tochter war von Anfang an weit in allem was sie tat. Krabbeln, Laufen, Sprechen, Trocken werden alles kein Problem bei uns. Und alles immer weit vor allen anderen Kindern. Nur körperlich war sie stets die Kleinste und Leichteste.

Meine Tochter saugt alles auf wie ein Schwamm und ist sehr leicht frustriert wenn ihr entweder langweilig ist, oder andererseits etwas nicht gelingt was sie sich aber zutraut. Sie fordert permanent neuen Input.

Für mich ist das kein Problem. Ich bin ja zuhause und kann ihren Bedürfnissen nachkommen. Wir sind viel unterwegs, beschäftigen uns viel miteinander, lesen, spielen, basteln, malen

Viele Menschen um uns herum empfinden sie als hochgradig anstrengend und fordernd. Andererseits attestiert uns jeder, dass sie ein gehorsames und "gut erzogenes" Kind ist.

Nun waren wir zwischen den Jahren auf einem Jubiläum und eine Tante von mir hatte mal Zeit sich mit ihr zu beschäftigen. Diese Tante ist pensionierte Erzieherin, die über 30 Jahre einen Kindergarten "befehligt" hat.

Die hat mich gestern ins Gebet genommen und mir dringend empfohlen meine Tochter auf Hochbegabung testen zu lassen. Sie hat mir eindringlich klar gemacht das ein normaler Kindergarten völlig überfordert mit ihr wäre.

Sie hat Angst das meine Tochter als aufmüpfiges, anstrengendes, vorlautes Trotzköpfchen abgestempelt wird und dann wieder diese ADHS-Schiene aufkommt.

Hat da jemand Erfahrung? Kann mir jemand was dazu sagen? Was mache ich denn nun?

Am liebsten würde ich ja mal abwaren was im Kindergarten passiert. Aber sie meint ich solle das meiner Tochter nicht antun. Es reiche wenn eine Erzieherin ihr gegenüber Abneidung zeigt und meine Tochter könne ihr Leben lang mit Erziehern Schwierigkeiten haben.

Ist das nicht alles überzogen?

Gruss

Ornella

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Ups, falsches Forum. Kann mir nun noch jemand sagen wie ich das ganze in eine andere Rubrik schieben kann?

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Poste den Link im Forum "urbia intern" und bitte um Verschiebung ins gewünschte Forum.

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Was soll es bringen ein so kleines Kind auf Hochbegabung testen zu lassen?

Hör auf dein Gefühl und warte erstmal ab, wie es im Kindergarten wird. Vielleicht merken die Erzieher dort ja auch ganz schnell, dass deine Tochter nicht vorlaut ist, sondern eben viel Input braucht.

LG

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Achso, fehlt auch oben. Meine Tochter ist nun 33 Monate alt und käme dann mit 3 in den Kindergarten.

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Wie gesagt, ich finde es vorm Schulalter viel, viel zu früh und überflüssig...

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Hallo,

ich denke das kann dir keiner beantworten als du selbst!

Wenn du denkst dein Kind ist Hochbegabt lass es testen. Frag einfach mal bei deinem KiA nach an wen du dich da wenden musst.

Ich kenne dein Kind ja nicht und kann dir daher auch keine Meinung dazu geben ob sie hochbegabt ist. Allerdings kenne ich eine Menge extrem wissbegierige Kinder die früh Krabbeln und laufen konnten (ich denke das hat nichts mit Hochbegabung zu tun!) und trotzdem nur "normal" sind. Einfach ein aufgeweckt!

LG

Kerstin mit Ida #verliebt im Bett und MADITA, LEO & #stern #stern im #herzlich

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Würde mich mit der MENSA mal unterhalten;-) Die können dir bestimmt die richtigen tipps geben bzw. sie testen auch;-)

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Hallo Ornella,
also ich finde das übertrieben. Nur weil eine befreundete Erzieherin das sagt würde ich mich nicht verrückt machen. Was Du von Deinem Kind schreibst trifft auf meines auch zu. Ich kenne auch viele aufgeweckte Kinder. Naja, und wenn man sich zu Hause viel mit dem Kind beschäftigt ( was ich auch immer mache seit der Geburt ) fordert das Kind viel Input. Macht ja nix. Frieda ist mit 2 in den KiGa gekommen und die Erzieherinnen meinten man würde merken wie viel ich mich mit ihr beschäftige, denn sie würde das dort auch fordern. Nun, im KiGa sind mehr Kinder und es geht dort anders zu. Das hat sie gelernt und sie fühlt sich dort sehr wohl und entwickelt sich prächtig. Ich habe deshalb keine Probleme. Kinder lernen, daß Erzieher anders sind als Mütter. Daß sie von Dir viel Input fordert muss also kein Problem im KiGa sein. Ich würde an Deiner Stelle nicht so viel darüber grübeln und mich verunsichern lassen.

Wenn Dein Kind hochbegabt ist wirst Du es in der Schule merken. Früher darüber nachzudenken finde ich Quatsch. Und ehrlich: Welche Konsequenzen hätte das für euch? Hoffentlich keine:-)

Liebe Grüße,
Chris mit Frieda Lina 3 Jahre und 5 Monate

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Hallo Ornella,

mein Sohn ist hoffentlich nicht hochbegabt, zumindest habe ich bisher keine Anzeichen bei ihm feststellen können (und ich kenne die "Anzeichen").
Mein Sohn war aber auch immer jemand, der action brauchte und alles wie ein Schwamm aufsog. Ich wollte ihn eigentlich 3 Jahre zu Hause lassen, da ich aber ebenfalls jemand bin, der geistig ne Herausforderung braucht, habe ich wieder was angefangen und er kam mit 22 Monaten in die KiTa.
Und siehe da: endlich ist er ausgelastet, endlich scheint er gefordert zu werden, wie er es braucht. Er schläft seitdem besser, ist viel ausgeglichener. Wir waren vorher auch beinahe täglich unterwegs und haben wirklich vieles gemacht gemeinsam, jeden Nachmittag zusätzlihc 3 Std draußen spielen und toben.

Eine Hochbegabung sollte erst mit 5-6 Jahren untersucht werden, bis 3,5 Jahre entwickeln sich Kinder total individuell und sind mit 4 Jahren aber meist auf dem selben Stand. Mit knapp 5 gibt es dann die erste Schuluntersuchung (oder mit knapp über 4? Steh grad auf dem Schlauch) und dort werden Kinder dann schon auffallen.
Übrigens war ich in ner normalen Kita, sollte früher eingeschult werden, was ich aber nicht wollte und meine Eltern wollten mich nicht zwingen (ich denke heute, für mich wäre das besser gewesen, aber wie sollen Eltern das wissen?). Der Nachbarsjunge fiel mir auf, mit 5 Jahren schon so weit...ich dachte, ich werd nicht mehr, als der mir plötzlich was vorlas. Als ich seinen Vater nach seiner Entwicklung fragte, gab es nicht allzuviele Auffälligkeiten, ich riet ihm aber dazu, ihn testen zu lassen. In der KiTa fand man ihn "normal".
Am Ende hieß es, "herzlichen Glückwunsch, Ihr Sohn hat einen IQ von 152." Mit gerade 7 Jahren ist er nun in der 3. Klasse und müßte eigentlich zum Halbjahr in die 4. Klasse wechseln, weil er total unterfordert ist.

Ganz, ganz schrecklich sowas. Hochbegabte Kinder tun mir persönlich nur leid, eben weil ich selbst weiß, wie fremd und anders man sich fühlt.

Deine Tochter scheint nicht in der KiTa zu sein? Dann probier das mal aus, ganz oft fehlt Kindern einfach der Ausgleich, die (entgegen den Erziehermeinungen aus den 50er Jahren-so eine Bekannte hab ich auch) Kinder brauchen einfach früher "Gehirnfutter". Viele langweilen sich einfach daheim, soviel man auch macht.

Bei Fragen kannst du mich auch gerne anschreiben.

L.G

Haruka

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Huhu...

Darf ich mal fragen ob euer nachbarjunge "probleme" wg seinem alter hat?

Meine hexe ist auch mit 7 in der 3. Klasse und die Jungs in ihrer Klasse kommen nicht sogut damit klar das sie soooo jung ist!!!die mädels in ihrer klasse stört nicht so sehr das Alter als viel mehr ihr Können(sind alles total ehrgeizige mädchen)...
Da ich sonst keinen kenne in derselben situation, dacht ich jetzt ich frag einfach mal...!

Lg

Judith, die sich fur die fehler entschuldigt, aber ich komm mit dem ipad einfach noch nicht so zu recht...das macht was es will...

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Hallo,

ich bin eine Verfechterin, daß ein Kind nicht erst mit 3 Jahren in die Kita sollte, sondern früher, denn irgendwann braucht ein Kind einfach mehr - andere Umgebung, neue Reize, andere Kinder und Menschen.
Außerdem läßt sich bei einem Kleinkind eine Hochbegabung schwer feststellen. Mit 5 oder 6 Jahren sind die Testsresultate weitaus zuverlässiger.
Ich weiß nicht, mit wievielen Kindern im Alter Deiner Tochter Du Umgang hast, denn das ist ein guter Anhaltspunkt zum Vergleichen. Zwischen 1 und 3 Jahren sind die Entwicklungsunterschiede bei gleichaltrigen Kindern riesig.
Was Du machen kannst? Abwarten, ruhig bleiben, nach Deinem Gefühl weiter machen und sich sagen, daß während der letzten 30 Jahre sich die Pädogogik weiterentwickelt hat.

LG
Maria

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Hallo!

Deine Tochter ist noch nicht mal 3 Jahre alt!!!! Da wird sie kein (vernünftiger) Mensch testen!!!!! Das wäre hochgradig unseriös und unzuverlässig!

Ich würde die Leute reden lassen und ignorieren!Freut Euch darüber, dass Eure Tochter so weit ist und genießt es. Wenn sie mit 5-6 Jahren auch noch viel weiter ist, könnt ihr sie immernoch testen lassen!

Wichtig ist, dass man mit dem Ergebnis einer testung auch umgehen können muss! Das Ergebnis, bzw. die nackte Zahl des IQs macht das Leben nicht leichter und ist für das Kind erstmal nicht von Bedeutung.

Unser Sohn ist änhlich, er ist vom kognitiven Stand ca. 8 Jahre alt, ist tatsächlich aber erst 4 Jahre alt. Wir warten damit es im Moment ganz enspannt ab. Wir fördern und fordern ihn wo wir können, die KiTa zieht (er ist in einer ganz normalen KiTa) mit und dann gucken wir mal, wie sich das Ganze entwickelt!

Hochbegabung ist nicht immer nur ein super Geschenk, sie bedeutet auch ganz viel Auseinadersetzung. Denn die Welt ist eher auf Mängel eingestellt... Leider.

LG,
Hutzel_1

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Mein Sohn ist als Baby/Kleinkind motirisch etwas zurück gewesen, aber geistig dafür sehr weit. Er hatte auch "gute" Umgangsformen, war sehr wissbegierig und drückte sich schon als Kleinkind sehr erwachsen aus. Diskutieren konnte er wie ein Großer :-p .

Wegen "Verhaltensauffälligkeiten" im Kiga sind wir an einen Psychologen geraten, da war Max grad mal 2 3/4 J. alt. ,mit ca. 3 J. wurde so ein IQ-Test gemacht und er war an der Grenze zur Hochbegabung (so wurde uns damals gesagt).

Er bekam im kiga "Extraaufgaben", damit er nicht unterfordert ist.

Kurzum, jetzt ist er 10 J. alt. IQ wurde vor einem Jahr nochmals getestet und er ist "normal", allerdings vom sprachlichen sehr gewandt und redet und diskutiert selbst Erwachsene immernoch in Grund und Boden. Wegen dieser sprachlichen "Fähigkeit" erscheint er sehr intelligent und alle denken immer das er sehr schlau sein muß, so wie er sich auszudrücken vermag.

Diese "Fähigkeit" hat er sich angeeignet weil er immer bzw. vorwiegend mit uns Erwachsenen zusammen war und sich auf unser Niveau eingestellt hat.

Du kannst dein Kind sicherlich Testen lassen, dieser ist aber in keinster Weise aussagekräftig.

LG
Sandra mit Max (10 J.), Ben (4 J.) und Lea (2 J.)

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Hallo,

ich danke euch für die zahlreichen Antworten.

Ich vermute so manch einer hat meine Frage etwas dramatischer interpretiert als ich sie gemeint hatte.

Wir sind alles andere als scharf auf ein "besonderes" Kind. Ein gesundes, lebensfrohes Mädchen mit den ganz normalen Entwicklungsschüben wäre uns erheblich lieber.

Leider ist es bei uns nicht so. Deshalb habe ich euch auch hier gefragt. Ich kann euch die Unterschiede garnicht niederschreiben. Ich habe es versucht und alles klingt letztendlich nicht so, wie ich es eigentlich gerne hätte.

Aber der Trend wurde hier eindeutig formuliert und das wollte ich wissen.

Danke nochmal

Ornella