Fremdeln mit 21 Monaten? und so ängstlich

Hallo zusammen,

unser Sohn ist 21 Monate alt und ein ganz aktiver und neugieriger Geselle.

Trotzdem haben wir folgende "Probleme" (falsches Wort):

Wir werden, sind wir unterwegs, schon immer sehr häufig von Fremden angesprochen, die ihn alle sooo süß finden, mitnehmen/adoptieren wollen, ihm irgendwas erzählen wollen... Das hat ihm die ganzen letzten Monate nichts ausgemacht! Seit Kurzem aber vergräbt er sich an meinem Bein, will auf den Arm, guckt weg und schmollt.

Ist das denn normal, dass die Lütten in dem Alter noch einmal so arg fremdeln? Bislang war mit die Achtsmonats geläufig... Sogar Leute, die er eigentlich kennt, mag er weder angucken noch mit ihnen reden. Sind es aber größere Kinder, die auf ihn zukommen, Kein Problem! Denen pflückt er Blumen, fasst sie an, aber Erwachsene (vor allem Frauen) sind ihm derzeit nicht geheuer...

Problem 2: Trotz dass er so ein kleiner Wildfang ist, ist er so extrem ängstlich. Motorisch gar nicht. Da klettert er mutig wie ein Affe überall umher, aber er setzt sich nicht in den Sandkasten, mag barfuß nicht auf Gras laufen, musste sein Dreirad erst tagelang untersuchen, eher sich drauf gesetzt hat, beim Fahrradsitz das gleiche Spiel. Er hat Angst vor Motorrädern, auf die jmd. aufsteigt usw.
Andererseits aber hat er im Supermarkt gar keine Angst, wenn ich aus seinem Sichtfeld verschwinde und er noch ein paar Bananen kaufen will ;-) Da ist er unheimlich selbstbewusst und selbstsicher-

Kennt das noch jemand?

Wann ungefähr legt sich erfahrungsgemäß in diesem Alter dieses Fremdeln? Ende August kommt er in die Kita und auch an die U7 denke ich. Da wird er sich weder messen lassen, geschweigedenn irgendwas von sich zeigen. #kratz Er bekommt ja schon Angst, wenn ich nur mit ins Wartezimmer meines Augenarztes nehme.

Lg und #danke
Thalia

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Hallo,

Liam ist ja nur wenig jünger und ich merke auch in letzter Zeit, dass er vor manchen Dingen Angst hat und diese auch ausdrückt. Das war bisher kaum so. Ängstlich ist Liam eigentlich nie gewesen.

Er will auch nicht auf Gras barfuß laufen, hat Angst vor einem startenden Motorrad und manchmal auch vor Dingen die ich mir nicht erklären kann (kommt z.B. quietschend aus seinem Zimmer und klettet sich an mein Knie). Gestern im Zoo hatte er Angst vor Wasserbüffeln.....vor ein paar Tagen vor einem großen Schatten. Auch bei Fremden braucht er eine halbe Stunde, bis er nicht mehr schüchtern ist.

Die Motorik betrifft es interessanterweise auch bei uns nicht. Kein Klettergerüst ist ihm zu hoch.

Ich habe das Gefühl, dass mal wieder etwas im Bewusstsein passiert ist. Er nimmt mehr wahr, kann sich immer besser ausdrücken und lernt wohl so langsam, was Angst ist.

Das geht sicher wieder vorbei! Arzt ist bei uns null Problem - das findet er äußerst interessant und Angst hatte er da noch nie.

lg eva

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Lieben Dank für deine Antwort. #blume Mich beruhigt zu wissen, dass das nicht nur bei Paul so ist ;-)

Irgendwie krass, oder? Himmelfahrt waren wir im Tierpark und er wollte nur Hasen, Meerschweinchen und andere kleine Tiere angucken. Bei allen anderen sagte er immer "Weitergehen. Nicht Hirse (Hirsche etc.) gucken". Da lohnt sich der teure Eintritt auf jeden Fall so überhaupt nicht ;-)

LG #winke

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ja seltsam.
Bei uns waren es Büffel, Nashörner und Elefanten....

Was mir allerdings nicht geheuer war, war eine Löwin. Liam war mit seinem Puky Wutsch da und die Löwin hat ihn die ganze Zeit fixiert, geknurrt, gegen die Scheibe geschlagen.
Die anderen Kids haben sie nicht interessiert, das lag wohl am seltsamen Gefährt.

Ihm hat das gar nichts ausgemacht - fand er witzig...

Besonders schräg war eine Situation zu Hause. Er kommt vor Angst quietschend aus unserem Schlafzimmer gerast und macht diese Geste für Elefant /Nase zuhalten und anderen Arm durchstecken)

Ich dachte mir - ein Elefant in meinem Schlafzimmer kann irgendwie nicht sein (2. Stock..) und hab ihn mitgenommen zum nachsehen. Ich konnte den Elefanten auch lange nicht sehen - Liam musste ihn mir zeigen...
Es war unsere graue Sporttasche #rofl, die zugegebenermaßen an eine Elefant erinnert.
Auf Augenhöhe sind große Lochnieten und ein rüsselähnliches Logo ist drauf. Da sie offen rumstand hatte sie auch Schlappohren.

Seitdem müssem wir immer dem Elefanten "Gute Nacht" sagen ; ))

lg eva

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Mein Sohn ist jetzt 26 Monate alt und es ist genauso. Weniger das Fremdeln, da lacht er immer noch freundlich die seltsamsten Menschen an, aber diese Angst vor den seltsamsteN Dingen...
Zu seinem Geburtstag gab es von meinen Eltern ein Laufrad - er liebt sein Wutsch und nun sollte es ein "großes" Puky werden, wie er es von seine älteren "Opa, wieder mitnehmen, will nicht haben..." und dann hat er sich nach und nach dem Rad angenähert - erst nur untersucht, dann auch geschoben und mittlerweile läuft er mit dem Laufrad zwischen den Beinen herum, aber Wehe man spricht ihn darauf an, dass er sich ja mal auf den SAttel setzen könnte...
Er liebt Auto, Bagger, Lastwagen und Traktoren in jeglicher Form. Seit einiger Zeit aber nur noch von. Weitem. Gehen wir auf dem Bürgersteig und ein LKW oder ein Motorad kommt durchaus langsam an uns vorbei, dann will er auf meinen Arm oder verkrümmet sich wenigstens hinter meinen Beinen: "Ich hab Amst Laster"

Mein Vater hat einen RasenmÄhtrecker, den er im letzten Jahr einmal ganz kurz in Aktion erlebt hat. Heute geht er nicht bei meinen Eltern in die Garage: Hab Amst Opa Trecker".
Vor ein paar Tagen hat er angefangen zu weinen, weil ich den Pürrierrstab aus dem Schrank geholt habe und das seltsamste ist letztes Wochenende passiert. Wir waren übers Wochenende bei meinen Eltern und ich habe kurz geholfen, ihren Fahrradträger auf die Anhängerkupplung zu heben. In diesem Moment kommt mein Sohn mit meiner Mutter um die Ecke. Er sieht den Träger und fängt bitterlich an zu weinen. Er hat sicherlich noch keinerlei Erfahrungen mit Fahrradträgern gemacht!

Sonst ist er total neugierig, schlau, lustig und vielleicht kein Draufgänger, aber sicher kein vermucktes schüchternes Kind!
Ich vermute auch, dass es mit einem immer weiter wachsenden Bewusstsein zusammenhängt und ich kann ja gar nicht erahnen, was sich in seinem Kopf alles abspielt. Auf der anderen Seite ist da nämlich auch eine Fantasie, die mich immer wieder in Staunen versetzt. Da werden die banalsten Dinge zu den tollsten Spielzeugen und ich habe keine Ahnung, wie er darauf kommt. Oder er sitzt im Auto und will mit einer Leiter hochklettern zu den Wolken, weil er da so nicht dran kommt. Hier überträgt er bekannte Dinge eben positiv besetzt auf anders, aber anders überträgt er vielleicht auf Negatives und daher seine Angst.

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Oh diese IPad.....

Puky werden, wie er es von seine älteren Freunden kennt. Doch nach dem Auspacken sagte er: "Opa, wieder mitnehmen, will nicht haben..."

Ich denke, sowas ist ganz normal und vielleicht eine Art Vorstufe zu den Monstern im Kleiderschrank. Ich nehme seine Ängst ernst, das halte ich für wichtig, und oft schaffen wir es dann gemeinsam, uns langsam den Dingen anzunähern. Neugierig ist er ja dann doch...

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Lieben Dank für deine Antwort.#blume

Stellenweise musste ich schmunzeln, denn einiges kommt mir sehr bekannt vor (Pürrierstab und Puky Laufrad ;-)) Ich würde machmal so gerne in sein Köpfchen reinschauen können...

Und trotzdem bin ich jetzt wirklich beruhigt, dass nicht nur mein Kind so ängstlich ist. Die anderen Mütter wollen mir schon einreden, er sei nicht so ganz normal und so ängstlich, weil er nicht in die Krippe geht #augen

LG

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Hallo!

Dein Sohn glaubt, was Erwachsene sagen. Einen "Spaß" in dem Sinne kann er doch noch gar nicht verstehen. Es ist doch völlig klar, dass er Angst bekommt, wenn ein Fremder ihn "mitnehmen" möchte.
Wenn jemand sowas sagt, würde ich - meinem Kind zuliebe - ganz deutlich sagen, dass mein Kind mit niemandem mitgeht sondern bei mir bleibt, also nicht über den "Scherz" lachen o.ä.

Warum "muss" ein Kind unbedingt mit jedem Fremden reden? Wenn es das nicht mag, kann man es doch respektieren. Das gibt einem Kind meiner Meinung nach Sicherheit. Gib ihm die Sicherheit, die momentan braucht, aber bewerte es nicht über. Das gibt sich auch wieder.

Es gibt Kinder, die ein bißchen überempfindlich reagieren, wenn sie Materialien anfassen sollen, die "unklar" sind wie Gras, Knete, Sand usw. Biete Deinem Sohn solche Sachen immer wiede an, aber ohne Druck.

Vielleicht hat Dein Sohn mal die Möglichkeit, sich ein Motorrad mal ausführlich aus der Nähe anzuschauen und auch den Fahrer ohne und mit Helm. Es kann für Kinder schon unheimlich sein, wenn jemand, dessen Gesicht man (durch den Helm) nicht sehen kann und oft auch noch dunkel gekleidet ist, auf so ein lautes Gefährt aufsteigt. Das können sie noch nicht einordnen.

LG Silvia

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Hallo Thalia,

Arvid (fast 4) war genauso bzw. noch viel viel ängstlicher in diesem Alter ! Er hatte vor einer Fliege Angst, lauten Geräuschen, wir konnten nicht an Hühnern vorbei gehen (wohnen auf'm Dorf) weil er da echt den Aufstand geprobt und gebrüllt hat.....und noch einiges mehr....es war eine richtig anstrengende Zeit #schwitz

Aber nach und nach wurde er immer "mutiger". Er ist zwar auch heute noch kein Draufgänger, aber das muß ja gar nicht sein, finde ich.

Am Freitag waren wir spazieren und haben eine Bekannte mit ihrem Pferd getroffen. Er hat sie gefragt ob er das Pferd mal streicheln darf (es war gar nicht mal so klein ;-)) - geht hin und tätschelt es strahlend !

Seine kleine Schwester (22 Monate) ist da ganz anders - die hat vor fast gar nichts Angst. Ich find's immer wieder erstaunlich wie unterschiedlich die beiden sind :-)

LG

Inka

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hallo, mein sohn ist auch knapp 21 monate und fremdelt auch.

wenn fremde ihm zu nahe kommen, ist ihm das nicht geheuer. schuher kaufen, KiA alles eine "katastrophe".

er drängt sich auch oft an meine beine und manchmal hat es den anschein, er würde in mich hineinkriechen wollen ;-)

ich bin aber eher froh, dass er bei fremden zurückhaltend ist. wenn er auf jeden fremden wie selbstverständlich zugehen würde, würde ich mir sorgen machen....

wobei ich mich auch schon auf die u7 freue...#zitter