Sehr anstrengendes Kind - gehe auf dem Zahnfleisch!

hallo an alle,

weiß gar nicht so recht, ob ich das eigentlich schreiben kann...weil "man" das ja eigentlich gar nicht sagen darf. aber: bald ist es so weit, dass ich mein kind (mädchen, 14mon) nicht mehr ertragen kann.

nach schwieriger ss und schwieriger geburt kam (wen wunderts) ein schwieriges kind. von der std null an ist sie megaanstrengend. noch bis zu ihrem 1 geb hat sie keine nacht durchgeschlafen, in manchen nächten mal 6std am stück. tagsüber schlief und schläft sie kaum sie ist dadurch natürlich selten ausgeschlafen (von mir ganz zu schweigen) und schon von daher unausgeglichen. sie war nie wirklich ein schreibaby, aber sie hat ständig geschrien, weil ihr etwas nicht passte. schon im mini-baby-alter waren "fachleute" z.b. hebammen, pekip-meisterinnen, ostheopathinnen, cranio-sakral-tanten - ihr seht, ich habe wirklich JEDEN rat eingeholt) verwundert, was für einen starken willen dieses kind hat. ob kiss-syndrom, geburtsnachwirkungen und was nicht noch alles. wir haben es mit homöopathischen mitteln zu hauf probiert. (meine befürchtung adhs könnte die ursache für diese bis heute extreme unzufriedenheit sein, kann man in diesem alter nicht feststellen - so die kä.)

letztlich hat nichts wirklich geholfen und die kinderärztin sagte dann abschließend: gewöhnen sie sich daran, dass sie ein anstrengendes kind haben. alles was mit anderen kindern (habe schon einen älteren sohn) zumindest phasenweise einfach ist, ist von jeher ein grauen.

ich selbst bin seit der geburt noch nie richtig fit gewesen, sei es aus schlafmangel, oder weil mir dieses kleine wesen jeden nerv raubt. alle versuche etwas für mich zu tun z.b. sport, scheitern daran, dass sie ohne unterlass schreit, bis ich wiederkomme um sie abzuholen (alles versucht, mit gehen und kommen, etc.). einzig einmal 4std die woche kommt sie zu einer wirklich sehr lieben tagesmutter (betreut nur noch gleichzeitig 1 kind), wo sie immer noch - seit november eine halbe std schreit, nachdem ich weggegangen bin und wenn ich sie abhole, schreit sie wieder, krallt sich an mich und ich darf ohne sie den raum nicht mehr verlassen.

aber ich brauche diese 4std in der woche (mann arbeitet, keine verwandten in der nähe) um wenigstens mal zum arzt, friseur zu gehen oder auch nur um zu putzen, etc. immer noch komme ich zu nichts, wenn sie um mich ist, sie will seit jeher schon intensiv beschäftigt werden.

ich kann mit ihr nur in ausnahmefällen mal ins café oder irgendwohin gehen (das normale leben leben) gehen, wenn sie wirklich gut drauf ist, sonst ist ihr so schnell langweilig, dass sie sofort extrem-trara macht. auch sonst kann ich sie einfach nirgendwohin mitnehmen. außer natürlich zu babytreffs, wo sie oft gut drauf ist, weil um sie herum etwas passiert. die mütter kennen sie von ihren schlechten tagen und meinen erzählungen und "bewundern" mich dafür, dass ich das alles bislang so durchgehalten habe.

aber langsam geht mir echt die puste auf und ich frage mich auch, warum gerade "ich" und "dieses kind", etc. leider ist mein mann keine große stütze, weil er "das alles gar nicht so empfindet", da sich am woe eh alles um die kleine dreht - und ihr städnig programm geboten wird.

ich weiß dass ist alles sehr lang geschrieben - danke für eure geduld - und ich könnte ja noch viel mehr schreiben...wollte mir nur einfach mal alles von der seele schreiben.

wer hat auch solch ein geliebtes anstrengendes kleinkind und kann mir einen rat geben, wie das "akzeptieren dieses besens (kä)" wirklich funktioniert.


lieben dank, pippilotta

1

Hi,

du schreibst genau über meinen Norman! Genau so verhält er sich auch, von anfang an.
Ich schreib dir nachher mehr, muss die kleine ins bett machen.

lg Bine

2

Hallo Pippilotta,
ich hatte auch ein mega-anstrengendes Babyjahr. Mit 13 Monaten habe ich meine Tochter drei halbe Tage in eine Kinderkrippe gegeben. Seitdem ist alles viel besser. Sie liebt auch Trubel und andere gleichaltrige Kinder um sich rum und ist nach dem Vormittag so richtig müde und schläft seitdem tagsüber geregelt und lang (1.5-3 Std.). Da sie so positiv auf die Krippenbetreuung reagiert hat, haben wir mit 16 Monaten auf fünf Vormittage erhöht, und ich arbeite wieder. Das Arbeiten tut mir sehr gut als Ausgleich zur Kinderbetreuung.
Aber sogar die Krippentante empfindet N. als anstrengend. Sie meinte, das Mädel müsse man aufteilen, das hält keiner allein durch. Dabei ist die Kleine sehr fröhlich, aber sie hat einfach einen Willen und eine Ausdauer und eine Vitalität, die alle schafft.

Wenn Deine Kleine so gerne Babytreffs und Trubel hat, würde ich es mit einem Krippenplatz probieren. So kannst Du Dich mal endlich erholen und sie kann sich austoben. Das mit dem Klammern und Weinen gibt sich bei der Krippeneingewöhnung meist rasch. Meine Tochter fremdelt zurzeit ziemlich und klammert auch, aber die Krippe war interessanterweise nie ein Problem, von Anfang an nicht. Ich habe mir damals 2 Wochen Zeit genommen, sie zu begleiten und schrittchenweise wegzugehen.
Alles Gute, ich kann Dir nachempfinden!


Liebe Grüsse, Barbara#liebdrueck

3

Also ich find es toll, dass du offen bekennst, dass du nicht mehr kannst und hilfe brauchst. das ist besser, als sein kind niederzuprügeln, weil man es nicht mehr erträgt. Traurig finde ich, dass sich keiner wirklich die Mühe macht dir zu helfen.

ABER du hast ja schon ein paar nette Antworten von Leuten bekommen, die im selben Boot sitzen.

Ich finde die Idee auch gut, mit der Kleinen viel unter andere Kinder zu gehen, bzw. sie in einer Kinderkrippe unterzubringen. Bei der Tagesmutter ist offenbar auch nicht genug los für sie.

Außerdem bin ich auch schwer beeindruckt, wie lange du das schon durchhältst!!!!!

lg Isa

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Hallo!

Du sprichst mir aus der Seele....
Mir geht es momentan genauso, Robin empfinde ich als anstrengend seit er laufen kann und das war ein Tag vor seinem ersten Geburtstag.
Seit dem geht es bei uns drunter und drüber und ich alleine schaffe es kaum noch mit dem Kind.
Morgens um 6 Uhr ist er fit, kommt von alleine aus dem Bett, dann geht es rund bis um 19 Uhr abends, keinen Mittagsschlaf. Wenn ich mit ihm raus gehen kann schaffe ich es, dass er abends auch sofort einschläft, wenn nicht, dann stehe mir Gott bei. Dann schläft er meistens um 22 Uhr noch nicht, steht immer und immer wieder auf, und wir sind immer und immer wieder konsequent.
Wir haben einen geordneten Tagesablauf, geordnete Essenszeiten, Schalfrituale, nichts bringt wirklich was.
Robin hat einen so dermaßen starken Willen und eine Ausdauer, da komme ich mittlerweile nicht mehr hinterher.
Vor allem weil mir jetzt in 2 Jahren so viel Schlaf fehlt, ich kann das gar nicht mehr ausgleichen.
Ihm wird verdammt schnell langweilig, auch ich kann mit ihm das normale Leben nicht leben, so wie du schreibst, habe es gerade heute wieder gemerkt, ich musste zur Bank, zur Post und eigentlich auch einkaufen, aber alleine die ersten beiden Sachen haben mit ihm so lange gedauert, dass ich das einkaufen heute Abend alleine mache wenn mein Mann da ist.
Auch wir haben keine Entlastung, keine Verwandschaft, keine Freunde, Krippenplatz wurde abgelehnt und auch in den Kindergarten kommt er erst Januar 2007!
Ich muss mir jede Menge einfallen lassen, damit ich ihn bei Laune halte, er zählt schon bis 12, kennt alle Farben, malt sogar schon aus ein paar Linien kleine Strichhäuser, singt so ziemlich alle Lieder, die ich ihm immer vorsinge,...

Der Winter war für uns der Horror, ich hoffe es wird etwas besser, wenn ich ihn im Sommer flitzen lassen kann, aber auch da kann ich ihn nicht aus den Augen lassen, weil er unentwegt etwas anstellt, denn so weit er auf der einen Seite ist, umso unmöglicher ist dann die andere. Er isst dann plötzlich alles was er findet, Schnecken, Vogelbeeren, will Bienen mit der Hand fangen, puhlt Steckdosenabsicherungen aus Steckdosen und steckt Schrauben rein.... alles letzten Sommer erlebt....

Auch ich gehe mittlerweile auf dem Zahnfleisch, hab es schon mit Johanniskraut versucht , bringt nicht wirklich was. Zeit für mich hab ich gar keine und ne bekloppte Schwiegermutter noch dazu, die lässt sich nur an Weihnachten und Ostern blicken, denn alles andere könnte ihr ja Arbeit machen...

Wenn Du magst, kannst ja mal mailen, vielleicht finden wir ja eine Lösung.

Liebe Grüße
Mel und Wildfang Robin#huepf

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Hallo Pippilotta,

bin eigentlich nur "versehentlich " im Kleinkindforum - mein Kleiner ist "erst" 8 Monate alt.
Aber wenn ich Deine Beschreibungen so lese, graust es mir wirklich, weil mein Kleiner Mann ähnlich ist ( nicht ganz so extrem - er schläft wenigstens durch)....bisher war ich ja immer der Meinung, das gibt sich wenn er älter ist...(richtig krabbeln kann, mal laufen kann....).

Ich bin im Augenblick auch etwas verzweifelt, er kann sich keine 5 Min. alleine Beschäftigen, sofort gibt es Geschrei wenn ich nicht bei ihm bin ( wohlgemerkt noch in Sichtweite bin ).
Oft meckert er aber auch obwohl ich bei ihm bin.......
Alle anderen Baby die ich so kenne sind viel zufriedener und ausgeglichener, nur meiner meckert ständig.....

Wenn ich mit anderen Müttern spreche heist es oft " ja, meiner ist im Augenblick auch recht anstrengend, aber eine halen Stunde kann er sich schonmal alleine beschäftigen" - eine halbe Stunde ??????? Das wäre ein Traum !

Mein Mann arbeitet auch den ganzen Tag und die Verwandtschaft wohnt 600 KM entfernt......
ich denke mir immer, meinen Kleinen würde eine Tagesmutter nach einem halben Tag wieder zurückgeben und nicht mehr wiederhaben wollen.....

Das mit der Action ist bei ihm auch ähnlich, z.B. beim Babyschwimmen ist er ein Stunde lang total zufrieden und ausgeglichen - das kenne ich sonst garnicht - habe schon überlegt jeden Tag 8 Stunden mit ihm schwimmen zu gehen:-p.

Ich wünsche Dir viel Kraft !!! #liebdrueck


Gruß Nicole

PS. Ich sage zu meinem Mann immer " hoffentlich ist er bald 18 "



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Hallo Pippilotta,

ich denke, als erstes wäre es wichtig, dass du wieder in die Spur kommst. Ich kann mir vorstellen, dass deine Anspannung sich aufs Kind überträgt und ihr dadurch in einen Teufelskreislauf reinkommt. Hast du schon mal versucht, eine Mutter-Kind-Kur zu bekommen?
Dass ihr zwar zusammnen, aber in anderer Umgebung versucht, euch zu erholen.

Dann habe ich auch mal irgendwo gelesen, dass hochbegabte Kinder im Babyalter einerseits schnell genervt sind, andererseits aber mit den ganzen Reizen, die sie schon aufnehmen (in dem Fall mehr als andere Kinder), teilweise noch überfordert sind und deshalb Terz machen, wenn ihnen etwas nicht passt oder wenn die Bezugsperson (Mama) weg ist.

Naja, das nur so als Gedanken, ich wünsche euch zumindest, dass es schnell besser wird!
Grüße,

Simone

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Hallo Pipilotta,
mein Sonnenschein ist auch so anstrengend und ehrlich gesagt kenne ich kein anderes Baby das so ist. Aber ich liebe ihn trotzdem wie er ist und irgendwie sehe ich es gelassener. Ich muss mich drauf einstellen, dass es ein Wirbelwind ist und fertig. Alles andere nutzt nichts...

ICh kann dir wirklich das eine Buch empfehlen "DAS 24 STUNDEN BABY". Lese das und du wirst alles mit anderen Augen sehen. Dieses Buch kann ich wärmstens empfehlen und glaub mir Du wirst stolz sein auf deine Maus.

Wie bereits oben geschrieben, versuche es mit einer Krippe, dann hast Du wenigstens deine Ruhe bist ausgeglichen, hast Energie etc. und die Kleine hat sich ausgetobt.

LG
Stern

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Hallo liebe pippilotta,

die Beschreibung kenne ich. Allerdings war unsere Maus bis 3 null anstrengend und nur pflegeleicht. Alles was unkompliziert sein konnte, war es. Vom essen, schlafen, spielen bis zum ins Bett gehen, überhaupt alles.#freu

Abbbbbeerrr, mit 3 gings los. #heul
Sie ist jetzt 7, ein liebes Mädchen aber noch immer so anstrengend, dáß wir zeitweise auf dem Zahnfleisch gehen. Nur gehen sie halt in dem Alter mit ihren Freunden mehrmals die Woche eigene Wege, in der Zeit kann man auftanken. Aber wenn sie daheim ist, ist sie immer oder fast immer so.

Und.... sie ist zu 90 % hochbegabt wohl gekoppelt mit ADHS.(warten auf den Test) Die hb Kinder sind meist schon im Kindesalter extrem anstrengend.Hat hier ja schon jemand angesprochen.#schwitz

Aber ...... sollte dem so sein, stehen Dir noch ein paar anstrengende Jährchen bevor, kann man nämlich erst ab ca. 5-6testen. Vielleicht wird sie aber auch auf einmal anders in einer Entwicklungsphase.

Das wünsch ich Dir von Herzen

Liebe Grüße und gute Nerven weiterhin

Anja

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Hallo Pippilotta,

das ist doch noch gar nichts ;-) mein Süßer war ein untergewichtiges Frühchen per Kaiserschnitt, ich musste ihn 12 Wochen lang alle 3 Stunden stillen, tags und nachts, nur mit Brusthütchen, ohne ging gar nicht, danach abpumpen und in der Flasche geben. Nach dem Stillen auf dem Arm wiegen oder auf dem Stillkissen schlafen lassen, in der Wiege hat er nur gebrüllt wie eine Alarmanlage.

So ging da dann auch weiter: Ich habe in 17 !!! Monaten nicht eine Nacht durchgeschlafen, er wacht alle 1-2 Stunden auf und schläft nur bei uns im Bett. Einschlafen nur mit Mama an der Brust. Tagsüber macht er mal einen Spaziergang mit Papa oder Oma (von weit her) alleine, ansosnten klebt er an mir wie eine Klette.

So sind eben einige Kinder, kann ich nur sagen, da hilft auch keine "Konsequenz" etc, wie teilweise empfohlen wird, nur Liebe und natürlich eine regelmäßiger Tagesamlauf, viel Abwechslung, Bewegung, Kontakte mit anderen Kindern und Erwachsenen.

Ich kann dir als Tip nur Spielgruppen und einen Indoorspielplatz von der Kirche empfehlen, zu dem ich JEDEN TAG gagangen bin, ansonsten wäre ich diesen langen Winter untergegangen.....vielleicht gibt es bei euch sowas. Omas sind bei uns leider auch weit weg, aber ich lade manchmal eine kinderlose Freundin von mir ein , die dann einen Haufen Spaß mit ihm hat und er mit ihr #freu, außerdem besuche ich eine ältere Frau, die sich auch immer über ihn freut etc.

lg Ellen, die auch manchmal fast untergeht....