kind wird den ganzen tag angebrüllt. was kann ich tun???

Hallo zusammen.

Bin zur Zeit schwanger und im beschäftigungsverbot.
Nebenan (einen Aufgang weiter, also kein direkter Nachbar) weint den ganzen Tag ein Kind. Ich schätze so 2-3 Jahre. Seitdem ich nun auch viel mehr zuhaus bin bekomme ich auch das Gebrüll der Eltern mit. Vor allem vom Mann.
Heute ging auch schon morgens los und immer mal wieder über den Tag. Eben auch wieder das ich glatt mitheulen könnte. Es wird wirklich nur geschrien und gebrüllt. Kein Wunder wenn das Kind dann nur weint. Jetzt weiß ich nicht inwiefern ich mich da "einmischen" kann. Ich würde gern das Jugendamt über meine Beobachtung in Kenntnis setzen. Was meint ihr?

Und ich weiß das Kinder nicht nur den ganzen Tag lachen etc., aber Kinder haben doch ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung, ob verbal oder anders...

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Hallo,

ich finde sowas ganz schwierig. Ich bin selbst Pädagogin und zweifache Mama. Mein 2. ist ein schreikind und hat locker seine 6-8 Std am Tag geschrien und ja, auch ich wurde laut und habe beide Kinder zeitweise öfter mal angemacht. Oft dachte cih: Um Himmels willen, was passiert hier?

Was passierte? Der Kleine hatte erst Koliken, dann schrie er wegen sonstigem und der Große brauchte mich auch. Manchmal war es nur möglich in einem lauteren Ton überhaupt miteinander zu sprechen während das baby im tuch schrie, manchmal war ich einfach fertig vom fehlendem Schlaf und Dauergeschrei.
Meine Nachbarn haben alle Kinder, meine direkte Nachbarin hatte als 1. Kind ein Schreikind. Damals entschuldigte sie sich andauernd das ihr Kind so viel weint und sie öfter mal laut war, beim Kleinen war ich es, die sagte: Das muss sich ganz schrecklich anhören, es tut mir leid, das hier nur Terror ist.
Da war sie es die sagte: Hier wohnen 12 Kinder, eins schreit doch immer.

Daher sage ich: Jugendamt schön und gut, die 1,25 Sekunden Leseeindruck sagten bei mir auch: uiuiuiuiui, das hört sich nicht gut an. Meine eigenen Erfahrungen sagen aber: Schau genau hin, es kann alles ganz anders sein.

Wie sind die Eltern, wie gehen sie draußen mit dem Kind um, gibt es auch andere Nachbarn die ähnliches beobachten oder erzählen?
Zu oft wird weggeschaut, daher bin ich auhc jemand, der gerne zweimal hinschaut, schon beruflich, weil cih dort mit Kindern aus schlechteren Verhältnissen zu tun habe. Aber seit mein 2. süßer Sohn da ist, kann ich tatsächlich vieles anders sehen, nicht immer ist es so, wie es scheint musste ich lernen. Ganz genaues Hinschauen, grad bei kleinen Kindern ist unerlässlich, besonders wenn keine KiTa oder Schule mit einbezogen ist.

LG

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So würde ich es auch handhaben.

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"Ich würde gern das Jugendamt über meine Beobachtung in Kenntnis setzen. Was meint ihr?"

Würde ich in so einem Fall auch tun.

LG wartemama

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Hallo,

natürlich ist den Anruf beim JA wert. Bevor aber du die große Welle machst, bist du dir ganz sicher - das Kind ist im Mittelpunkt des Geschreies ? Kannst du auch erkennen, was geschrien wird ?

Unabhängig davon - natürlich ist eine Reaktion nötig.

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Ich finde Jugendamt übertrieben, wenn du gar nicht weiss, worum es dort geht. Hast du die Eltern bzw. das Kind schon mal im Treppenhaus/draußen beobachtet? Wie wirken sie auf dich? Vielleicht kannst du ja die Eltern und Kind mal zu dir einladen zum Kaffee, da du schwanger wirst mit dem Vorwand, mal die andere Familien im Haus kennenzulernen? Ich würde da nicht gleich das Jugendamt anrufen, es könnte ja alles mögliches sein. Ich würde versuchen, mich ein genaueres Bild zu machen.

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Hallo,

ich würde versuchen mehr "herauszufinden".

Vom Alter her ist das Kind sicher auch in der Trotzphase und manche Kinder heulen da so oft weil etwas nicht klappt oder die Eltern nicht so wollen wie das Kind.

Ich werde auch laut wenn mein Zwerg trotzt oder der Grosse ewig trödelt und wir losmüssen.

Lg,
Nina

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Ich erzähl mal kurz was...

Als meine Tochter mit 2 Jahren wochenlang regelmäßig zu den gleichen Uhrzeiten schrie wie am Spieß und mein zweites Kind (damals 3 Monate) auch noch dazwischen kreischte, klingelte es irgendwann an der Tür.

Es waren 2 Nachbarinnen die sich erkundigen wollten ob alles in Ordnung ist. Die Frage die mir damals richtig aufgestossen ist: "Wie kann das denn sein das es immer dieselbe Zeit ist?"

Ganz einfach...es waren (unsere) Essenszeiten. Ich hatte eine kleine Essensverweigerin. Das hat sie lautstark deutlich gemacht wobei der Kleine lauthals mit einstieg. Und ich bin auch nicht immer ruhig geblieben wenn der Teller geflogen ist. Und das Geschrei endete nicht unbedingt mit dem Tisch abräumen.

Jedenfalls: Im Nachhinein war ich stinksauer. Ich habe nicht mehr gegrüßt und war so was von zornig auf meine Nachbarinnen. Erst später, als ich selbst eine Nachbarin hatte bei der es ebenso zuging habe ich verstanden wieso sie geklingelt haben. Ich würde heute nämlich auch nachfragen.

Hast Du jemanden im Haus denen Du vertraust? Frag ob sie die gleiche Beobachtung gemacht haben. Schau Dir die Familie erst mal an. Welchen Eindruck machen sie auf Dich? Und frag(t) eventuell bei den Leuten nach bevor Du das Jugendamt hinschickst.

Liebe Grüße

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Also wie lange ist es denn so?? War das jetzt nur dieser eine Tag?? Oder doch schon einige Tage, wo hauptsächlich geschimpft wird?? Wenn es gehäuft vorkommt, dann kannst du ruhig mal beim Jugendamt anrufen und dich informieren,was du in so einer Situation machen kannst.

Das JA zu informieren, heißt ja nicht gleich, dass bei deinen Nachbarn ein Auto vorfährt, die Kinder ins Heim kommen und deine Nachbarn hinter schwedische Gardinen.

Wahrscheinlich wird erst einmal (wenn überhaupt) das ganze beobachtet. Vielleicht wirst du dazu aufgefordert die Situation länger zu beobachen. Oder es wird dir dazu geraten die Polizei wegen Ruhestörung anzurufen. Du kannst auch anonym bleiben.

Aber wenn die Polizei eingeschaltet wird, wird auch von dir die Verantwortung genommen. So entscheidet auch die Polizei ob hier das JA von Nöten ist. Die Polizei ist bei häuslicher Gewalt auch erfahrener und kann Situationen besser einschätzen.
Wenn das Jugendamt eingeschaltet wird, haben sie erstmal eine Beraterfunktion. Sie unterstützen die Famiie, helfen in Form von Gesprächen, Aggressionsbewältigung, Erziehungsproblemen, etc.

Ich würde an deiner Stelle handeln und du hast im Grunde nichts zu befürchten. Mach dir da keinen Kopf darum, ob du dann die Familie in Schwierigkeiten bringen könntest. Ich habe zwei Freunde, die für das JA arbeiten eben als Sozialpädagogen und es passiert wirklich sehr selten, dass Eltern das Sorgerecht entzogen wird. Viel eher sind die Eltern im Endeffekt dankbar, wenn sie Hilfe bekommen. Viele denken beim JA an böse Beamte, die Eltern ihre Kinder wegnehmen.Das ist nicht so. Die Leute, die zu den Familien geschickt werden sind eigentlich Sozialpädagogen oder Psychologen mit unterschiedlichen Schwerpunken im "Familienkonfliktbereich". Ein Anruf schadet also nicht. Im schlimmsten Fall hält man dich für die gelangweilte Hausfrau, die ihre Nachbarn beobachtet.....

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Hallo!!!

Also wenn ich an deiner Stelle wäre ich würde das Jugendamt anrufen du kannst das ja auch Anonym machen so das deine Nachbarn nicht wissen das du das Jugendamt informiert hast!!!!

Den ganzen Tag anschreien ist für mich schon Kindesmisshandlung klar meine 2 sind auch nicht immer leicht und ich werde auch mal lauter aber ich schreie sie nicht an sondern mein Ton wird etwas lauter und herrscher wenn die nicht hören ich versuche es immer erst im Ruhigen Ton aber wir alle kennen ja Kinder die hören auch nicht immer und besonders wenn es brenzlich wird dann wird der Ton alt anders.

Den ganzen Tag anschreien geht gar nicht also ruf lieber das Jugendamt den wer weiss was da noch so vorsich geht.

Lg Kiki mit Luis und Luca heute genau 14 Monate alt#verliebt

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Hallo,

ich würde mir schwer überlegen, jemandem das Jugendamt auf den Hals zu hetzen.
Die machen häufig genug die Sache eher schlimmer als besser.

Du glaubst doch nicht, daß ein Kind im Kinderheim ohne echte Bezugsperson besser aufgehoben ist? Es ist bekannt, daß gerade Kinder, die sehr jung ins Kinderheim kommen, häufig schwere psychische Störungen entwickeln.
Wie es in Pflegefamilien zugeht, ist auch immer so eine Sachen. Da melden sich zu wenige und nicht wenige machen das hauptsächlich wegen des Geldes. Wenn das Kind Pech hat, geht es da auch nicht besser oder sogar schlechter zu als in der eigenen Familie.
Außerdem machen viele Jugendämter lustiges Pflegefamilien-Hopping mit den Kindern. Die haben sich dann gerade irgendwo eingelebt und werden dann aus irgendwelchen verwaltungstechnischen Gründen wieder rausgerissen und woanders hin verfrachtet. Kein Wunder, daß die Kinder so unfähig werden, Bindungen einzugehen.
Aber die psychischen Schäden kommen offiziell immer aus der Herkunftsfamilie... #aerger

Dazu kommt, daß Du gar nicht weißt, was in der Familie los ist.

Ich würde mal versuchen, mit der Mutter ein Gespräch zu führen. Vielleicht ist sie einfach nur überfordert und braucht mal etwas Abstand vom Kind.
Du könntest Ihr vorschlagen, das Kind vormittags in eine Krippe oder in einen Kindergarten zu geben, damit sie mal entspannen kann. Oder sie läßt sich mal zum Thema Erziehung bei der Caritas oder einem anderen freien Träger beraten.

LG

Heike

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Hallo,

wie kommst Du zu Deinen Ansichten? Aus eigener Erfahrung?

Du kannst sicher sein, aus Verwaltungsgründen wird kein Kind aus einer Pflegefamilie "gerissen", bei einem Wechsel steckt immer mehr dahinter.
Das sage ich Dir aus beruflicher und persönlicher Erfahrung.

Womit Du recht hast, ist, dass Kinder immer stark an ihre Eltern gebunden sind - auch wenn diese schlagen und missbrauchen. Das Kind liebt die Eltern und leidet unter deren Verlust. Aber es leidet auch durch die Misshandlungen, die man beenden muss um das Kind zu schützen.
Das Kind aus der Familie zu nehmen ist immer der letzte Weg aber leider manchmal nötig.
In diesem Fall würde ich auch ein Gespräch unter Nachbarn empfehlen. Sollte immer der erste Weg sein, wenn einem etwas auffällt.

Viele Grüße

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Worauf beziehst du deine Meinung?
Du denkst doch nicht etwa, dass das Jugendamt nach so einem Anruf in die Familie marschiert und Daseins in Obhut gibt?

Noch so einem Anruf würde das Jugendamt zunächst Kontakt mit der Familie aufnehmen und sie besuchen. Dann würde der Mitarbeiter ggf. Hilfen anbieten, z.b. Sozialpädagogische familienilfe. Ob die Familie das Angebot annimmt, ist eine freiwilige Angelegenheit.

Wenn der Verdacht besteht, dass das Kind geschlagen wird, würde das Kind zunächst von einem Arzt untersucht werden. Aber das ist ein weiter weg bis dahin.

Ich habe als Familienhelferin Familien betreut, in denen es wirklich schlimm zuging. Eine inobhutnahme hatte ich allerdings nie. Das ist immer der letzte Schritt, wenn gar nichts mehr geht.

Seine Kinder anzuschreien veranlasst das Jugendamt mit Sicherheit nicht zu einer inobhutnahme.

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