Hi!
Heute muss ich auch mal fragen, wie das bei anderen so ist. Mein Großer (gerade 3) hat ganz, ganz feste Abläufe, die sich im Laufe der Zeit so entwickelt haben, z.B. morgens:
Aufwachen (im FB), er zieht seinen Schlafsack aus, macht das kleine Licht und die Heizung an, holt sich einen Pulli aus seinem Schrank ...
Immer der gleiche Ablauf. Wehe, wehe, wenn da etwas anders abläuft. So war neulich morgens die Windel vom Baby rappelvoll, so dass ich den Kleinen wickeln musste und das kleine Licht dazu angemacht habe. Der Große ist kurz darauf aufgewacht und völlig ausgeflippt! Er saß fast 20 min im Bett und hat geheult und getobt, weil ER doch das Licht anmachen wollte.
Oder: Er pult mir immer die Stilleinlagen aus der Verpackung. Habe ich neulich gemacht, weil die Zeit so knapp war. Blöder Fehler, denn danach hatte ich wieder ne Viertel Stunde den kleinen Wutzwerg zu bändigen, weil ER das doch IMMER macht. Oje!
Puuuuh! Ganz schwierig, ihn dann von seiner Palme wieder runter zu bekommen. Klar, Wutausbrüche im Trotzalter sind legendär und wenn ein Baby dazu kommt wird es nicht einfacher.
Aber wie ist das bei euren Kindern? Haben die auch so extrem starre Abläufe? Der Große brauchte schon immer seinen "Ordnungsrahmen", um sich wohl zu fühlen. Manchmal frage ich mich aber doch, ob das alles noch im normalen Rahmen ist.
LG,
Alina mit Max (3J) und Ben (4M)
Haben eure 2- bis 3-jährigen auch so ganz feste Abläufe/Rituale?
Hallo,
ich würde behaupten, das ist alles noch in Ordnung. Manche Kinder brauchen diese festen Abläufe, da sie ihnen Sicherheit geben. Unser Großer (jetzt 4) hatte das in dem Alter auch sehr ausgeprägt, so dass uns nahegelegt wurde, ihn auf eine Autistische Störung hin untersuchen zu lassen. Haben wir gemacht, ist aber ausgeschlossen worden.
Ich denke einfach, dass manche Kinder das mehr brauchen, andere weniger. Unser 2. Sohn (in 2 Wochen 2 Jahre) hat das längst nicht so ausgeprägt, wie sein großer Bruder. Der 2. ist in Allem einfach "unkomplizierter".
Mach dir keine Sorgen, falls du es lieber abklären möchtest, sprich den Kinderarzt drauf an.
LG, kleinekecki
Danke! Das war eine schöne und beruhigende Nachricht. Tut einfach gut zu wissen, dass andere Kinder auch so sind und ihre "Macken" haben.
Bei uns scheint der Kleine auch deutlich unkomplizierter zu sein, mal abwarten, wie er sich weiter entwickelt. Der Große war schon immer eine ganz besondere Sorte und trotzdem - oder deswegen? - wundervoll! Aber eben sehr intensiv in allem!
Inwieweit das normal ist weiß ich nicht - und es ist mir auch wurschd.
Unsere große Tochter legt so ein Verhalten jedenfalls auch an den Tag. Die Dinge müssen so sein, wie sie immer sind und auch so, wie SIE das ersonnen hat - sonst... uhuhuhuuuuuu... große Katastrophe.
Das ist erstmal einfach so und Punkt. Die andere Sache ist, wie geht man im praktischen Leben damit um??
Wir lösen das so für uns, dass wir das Leben mit ihr nicht mehr als Machtgefüge sehen, wo es darum geht, Sachen durchzusetzen, die wir Erwachsenen richtig finden.
Er will unbedingt das Licht früh anmachen? Lass es ihn wieder ausknipsen oder knipse es selbst aus und dann kann er´s wieder anmachen. Das ist kein Machtverlust für dich oder führt dazu, dass er mit 17 auf deinem Kopf tanzen wird - aber u.U. beruhigt er sich schneller und der Tag fängt nicht gleich so beschissen an.
Nach diesem Bsp versuchen wir unser Leben zu gestalten und es klappt, mal mehr mal weniger, aber insgesamt ganz gut.
Gut zu wissen, dass es anderen auch so geht. Unser Großer war schon immer und ist in vielen Dingen speziell. Und trotzdem - oder deswegen? - so unglaublich wunderbar.
Leider aber eben oft auch sehr anstrengend,
Machtgefüge war noch nie unser Thema, ich betrachte unsere Kinder als gleichwertig, wenn auch nicht gleichberechtigt
Das schöne Beispiel Licht: Ach, wenn es doch so einfach wäre! Er WILL es dann nicht mehr anknipsen, wenn ich es vorher anmachen musste. Das wäre ja einfach. Er will dann einfach wüten und toben und so ein Tag startet unweigerlich besch....
Führt dazu, dass wir uns Mühe geben, solche Situationen von vornherein zu vermeiden. Und das ist in der Tat anstrengend. Neulich war Max zu Besuch bei den Großeltern über Nacht und mein Mann und ich mussten uns beschämt eingestehen, dass es sehr viel entspannter ohne ihn ist. Wir sind halt alle nur Menschen!
Dafür hatten wir am nächsten Tag wieder Elan und Lust auf unseren kleinen Wirbelwind.
Hi,
ja unser Tagesablauf ist in vielen Punkten auch fest geschrieben. Bestimmt Dinge müssen einfach sein oder nach einer bestimmten Reihenfolge ablaufen, ansonsten kann hier großes Theater sein. Trotzdem bleibt uns noch viel Zeit viele Dinge flexibel anzugehen und den Tag je nach Laune zu gestalten.
Ich denke dein Sohn ist einfach auch in einem Alter wo er das braucht und das Trotzalter durchkommt. Das heißt aber nicht, dass man ein Ritual nicht auch ändern kann. Du musst es nur konsequent durchziehen. Klar nicht so einfach, wenn auch noch ein Baby zu versorgen ist. Da geht man gerne den einfachen Weg. Ist nur immer die Frage wie wichtig dir eine Sache ist.
LG Julia