Freundschaft kaputt wegen Kinder

Hallo Ihr Lieben,

vielleicht kennt einer von Euch so eine Situation und kann mir einen Rat geben wie ich mich verhalten soll.

Also: Meine Freundin hat einen 3jährigen Sohn. Als sie schwanger war und auch als der Kleine dann da war und ich noch kein Kind hatte, hat mich ihre Einstellung und auch ihre Erziehungsmethoden nicht interessiert. Ich konnte ja nicht mitreden.

Jetzt habe ich eine 19 Monate alte Tochter und sehe sie mit ganz anderen Augen. Unsere Kinder können echt gut miteinander spielen, was echt schön ist. Aber: Ich habe überhaupt kein Gesprächsstoff mehr mit ihr. Ich sehe so viele Dinge anders als sie, mag sie aber nicht äußern weil ich keinen Streit möchte. (Sie nimmt leider alles immer sehr persönlich.) Unsere Treffen verlaufen dann immer so, dass sie nur am quatschen ist und ich stumm einfach nur den Kopf schütteln kann.

Unsere Männer mögen sich auch sehr gerne und wenn ich zu Hause mich mit meinen Mann über sie unterhalte, versteht er mich. Also er nimmt sie auch so verändert wahr wie ich.

Wie verhalte ich mich denn jetzt richtig? Hat jemand auch so eine Situation und wie habt ihr euch verhalten? Seit ihr trotzdem noch befreundet?

Vielen Dank im Voraus

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#winke

Ich persönlich finde, dass du euer Freundschaft sehr engstirnig betrachtest....klar du siehts jetzt vieles mit anderen Augen, weil du selber ein Kind hast...aber das ist kein Grund alles anzuzweifeln was sie jetzt sagt.

Sie hat sich in deinen Augen verändert...aber vielleicht hast auch du dich verändert.
Und jetzt sag nicht: Nein...mein Mann sagt...ich hab mich nicht verändert usw.

Das stimmt nicht...jede Frau die Mama wird verändert sich in gewisser Weise, weil plötzlich andere Dinge wichtig sind und man eben vieles aus anderer Perspektive betrachten darf und kann.

Ich finde zu einer guten Freundschaft (wie zu einer guten Ehe) gehört ein gewisses Quantum an Toleranz, Kompromissbereitschaft und die Fähigkeit über bestimmte Dinge hinwegzusehen bzw. zu hören.
Das heißt jetzt nicht, dass du die Augen und Ohren schließen sollst wenn sie z.B. ihr Kind misshandeln würde (aber das tut sie ja nicht...lese ich zumindest aus deinem Post heraus...sie hat wohl nur einen anderen Erziehungsstil)...oder dass du alles stumm abnicken sollst....aber manchmal muss man einfach auch mal nur zuhören und es zum einen Ohr rein...und zum anderen rausgehen lassen.

Ich finde eine gute Freundschaft macht gerade das aus...und dass man auch darüber reden kann, was einem nicht passt.
Und nicht, dass man abends hinter dem Rücken der "Freundin" über sie herzieht...wie sehr sie sich doch verändert hat.
Eine gute Freundschaft hält auch mal nen Streit aus ;-) und dass man das dann persönlich nimmt, das ist normal. Es kommt aber auch immer darauf an, wie man Kritik anbringt.

Nur weil jemand viele Dinge anders sieht...ist noch lange kein Grund zu streiten...höchstens zum diskutieren...und dann hat man auch wieder Gesprächstoff ;-)

Ich hoffe du verstehst was ich meine.

LG
Eichkatzerl

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Da muss ich dir recht geben. Ich habe mich wahrscheinlich auch ziemlich verändert. Man selber sieht es manchmal nicht.

Durch mein Kind sehe ich echt viele Dinge anders. Leider auch viele Freunde. Ich finde es nur echt schade dass wir so gute Freundinnen waren und uns so voneinander entfernen nur weil wir anscheinend unterschiedliche Meinungen was Kindererziehung angeht.

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Aber warum muss man sich von einander entfernen nur weil man verschiedene Meinungen bezüglich Erziehung vertritt?

Eigentlich ist gerade doch das ein Anreiz für Gespräche...man kann sehen: Aha..so macht der das...oder ich mach das so usw.
Es muss nicht immer alles verteufelt werden was andere sagen, weil derjenige auch ganz andere Voraussetzungen hat als man selber.

Wenn ich (als "alter Hase" in der Pädagogik) etwas festgestellt habe in meinem bisherigen Leben, dann ist das, dass es "den passenden Erziehungsstil für alle Kinder" nicht gibt!
Was beim einen funktioniert...muss beim anderen noch lange nicht funktionieren.
Wenn ich bei meinem Kind etwas anwenden kann...kann es sein, dass das beim anderen Kind total in die Hose geht.

Erziehungswissenschaft ist eine Wissenschaft des "Geistes", d. h. es gibt eigentlich wenig "empirisch belegbare" Regelmäßigkeiten, weil eben immer der Faktor Mensch (bzw. Kind) dazukommt, der uns zwingt oft umzudenken.

Aus diesem Grund gibt es kein Richtig und kein Falsch (außer man handelt jetzt echt grob fahrlässig und schlägt die Kinder).

Was meinst du, warum gerade in der Pädagogik und Psychologie soviele Richtungen (z.B. Fröbel, Waldorf, Montessori, Reggio, Freud, Skinner usw) entstanden sind?
Weil Erziehung usw immer Ansichtsache und Streitthema war und ist.

Überlasst doch das Gestreite den Fachleuten...diskutiert...und beendet dann die Diskussion auch wieder...akzeptiert die Meinung des anderen...auch dessen andere Voraussetzungen...und trinkt ein Glas Sekt dazu...und feiert eure Freundschaft.
Wegen so ner Lapalie muss man jedenfall keine beenden.

LG

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Hallo,

ich persönlich kenne das Problem nicht aus eigener Erfahrung (zumindest beschränkt sich sowas bei mir eher auf lockere Freundschaften oder Bekannte). Aber ich schreibe einfach mal, wie ich damit umgehen würde.

Liegt dir denn sonst viel am Kontakt zu besagter Freundin? Dann würde ich das Gespräch suchen. Sage ihr, dass du gerne mit ihr über andere Dinge sprechen möchtest. Eure Meinungen zum Thema Erziehung gehen einfach sehr weit auseinander, was für dich ja auch ok ist, aber du möchtest es eben nicht zum Gegenstand eurer Unterhaltungen machen, weil du fürchtest, dass ihr euch dann streiten würdet. Meinungen gehen eben auseinander, dass kann man ja aber akzeptieren und solche "Streitthemen" dann vermeiden. Oder redet ihr nur über Kinder und Erziehung?

LG littlelight

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Leider ist das Hauptthema immer Kinder und Kindererziehung.

Ich versuche immer das Thema zu wechseln, z. B. über Arbeit oder auch einfach über Klamotten die ich gerade gekauft habe. Aber komischerweise kommt das Thema dann immer zurück auf die Kinder. Beispiel: Ich habe von Tupper ein paar Sachen bestellt. Sie dann, "oh ich habe für xy letztens auch so eine Tolle Keksdose bestellt."

Wir haben uns immer richtig gut verstanden. Vor den Kindern. Und ich möchte diese Freundschaft nicht so gerne aufgeben.

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Hm, seid ihr denn erst seit den Kindern befreundet? Wenn nicht, worüber habt ihr früher geredet.

Das Bsp. mit den Tupper-Artikeln finde ich jetzt nicht so schlimm. Es geht dir ja nicht grundsätzlich darum, dass nicht über die Kinder geredet wird, wenn ich das richtig verstanden habe, sondern um Erziehungsmethoden. Hast du deiner Freundin schonmal gesagt, dass du es anders handhabst? Oder hast du das noch gar nicht probiert, aus Angst, dass sie beleidigt sein könnte? Vielleicht denkt sie ja auch, dass du das auch alles so siehst und redet daher auch munter weiter.

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Meine freundschaften vor den kindern, zumindest meinen kindern hat sich ja nicht über kinder definiert. Dh wir haben, teotz dass nun jeder kinder hat, immer noch andere themen. Wenn jemand seine kinder so erzieht, das ich mich manchmal wunder, frag ich einfach, warum sie das nun so oder so gehandhabt hat, oder ich sage, wenn xy das nun bei uns gemacht hätte, hätte ich eher so gehandelt. Wenn das dann eine eingeschnappte reaktion hervorrufen würde, würde ich solche themen einfachmeiden, mir über deren erziehung meinen teil denken und gut wäre. Jeder ist anders aufgewachsen und hatte eine andere erziehung-ergo: jeder reagiert in derselben situation anders!

Wenn die freundschaft also schon eine weile besteht, dann müsstet ihr doch auch andere themen als nur kinder haben.
Und wenn dir an der freundschaft nicht mehr viel liegt, dann zieh dich einfach nach und nach zurück.
Lg conny

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Hallo,

überleg doch mal - warum wart ihr eigentlich befreundet - über was habt ihr Euch früher unterhalten und wie hat sich vielleicht auch das Leben Deiner Freundin verändert?
Mit Kinder dreht sich halt oft das komplette Leben - Arbeit, Shoppen, Party bleibt auf der Strecke und dann bleibt als Thema oft nur die Kinder und der alltägliche Kleinkram.

LG Katie

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Hallo,

Menschen verändern sich, besonders durch Kinder.

Und wie ich das sehe, hat sich nicht Deine Freundin geändert, sondern Du.

Man muss nicht einer Meinung in Sachen Kindererziehung sein, um sich zu verstehen.

Meine Schwägerin erzieht ihre Kinder auch ganz anders als ich meine Tochter.

Sie ist aber trotzdem meine Freundin, auch und gerade, weil ich mit ihr über Dinge reden kann, die gar nichts mit Kindern zu tun haben.

Wenn Ihr allerdings so gar keine gemeinsame Ebene findet, solltest Du diese Freundschaft vielleicht einschlafen lassen.

GLG

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Ich kenn das. Das habe ich auch. Da sitzt man sich gegenüber und einer redet und hört so schnell nicht wieder auf. Dann bringt man mal ein Kommentar aber irgendwie wird der gnadenlos umgangen. Und wenn man alles wichtige besprochen hat, fängt man von vorn wieder an. Alles was sie machen, ist richtig und wichtig und der Rest interessiert sie nicht wirklich. Diese Menschen hören sich gern reden. Ich nicke und gebe meinen Kommentar dazu und denk mir meinen Teil. So oft sehe ich diese Person Gott sei gedankt nicht.
Was mich auch nerven würde, wenn nur über das Kind gesprochen wird. "Er/Sie/Es hat dies und jenes und kann und tut und macht.

Einen Tipp kann ich dir nicht geben. Aber vielleicht überlegst du dir, ob du das wirklich aushalten kannst. Wenn nicht, würde ich sie direkt darauf ansprechen oder du entfernst dich unauffällig von ihr.
Wenn du es aushalten kannst, dann nick und denke deinen Teil. Ändern wirst du sie nicht können.

Ich wünsche dir viel Glück

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Also ich hab auch so ne Freundin, deren Sohn ist sechs Monate älter als meiner und sie neigt dazu alles was ich Sage zu dramatisieren. Beispiel: ich Sage mein Frosch schläft Super durch, sie sagt das ändert sich bald und wird noch schlimmer. Ich Sage Damian ist grad unheimlich anstrengend weil Schub, sie sagt das ist noch gar nix warte mal wenn er älter wird. Alles wird schlimmer! Ich Sage c&a hat schöne Klamotten, sie sagt die wachsen so schnell da hast du bald nix mehr davon. Ich könnte den ganzen Abend so reden.... Einfach lächeln, nicken und dich über dein Kind freuen so wie es ist. Auch wenn's schlimmer wird. Wie gut das die Mutterliebe so stark ist ;-)

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#rofl das kenne ich auch.

Oder sie dramatisieren ihre Situation , also machen sie schlimmer wie sie ist...ich sage/jammere: "Wir haben Problemchen mit dem Mittagschlaf" sie sagt, "Ach meine macht gar keinen mehr", wird natürlich richtig genervt erzählt...also sie ist genervt deswegen von Ihrer Tochter. Andersmal heist tes aber dass das kind jeden Mittag gegen 13 h schläft...

ich sage: "mein Kind isst zzt keine Lyoner"....sie sagt "meine isst schon lange keine Wurst mehr" macht sich natüürlich soooo sorgen..und was ist wenn das Kind hier ist? das Kind isst wie nix.

Bei manchen Müttern könnte man meinen dass sie das schlimmste Kind an Land gezogen haben #augen. Ich kenne sogar eine, die ist dauernd am telefonieren lol, Kind hört man immer wieder jammern.......... dann heist es "oh sie ist so zickig zur Zeit bla bla", naja wenn ich den ganzen tag nur telefonieren würde dann würden meine auch abticken.

Lg

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Wenn du Wert auf die Freundschaft legst, dann solltest du mit deiner Freundin daran arbeiten, um wieder auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Und es ist immer schön, Freunde in der gleichen Situation (sprich mit Kindern) zu haben, damit man sich gegenseitig helfen kann, z.B. gegenseitig Babysitten usw.

Und Ihr solltet es nicht zu wichtig nehmen, wie der andere seine Kinder erzieht. Es gibt viele Möglichkeiten, tolle kleine Persönlichkeiten zu formen !

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hi.

davon kann ich tatsächlich ein Liedchen singen. Meine ehemalige beste Freundin....naja schon damals war ich bei ihr etwas skeptisch, aber sie meinte immer "warte ab bis es bei dir soweit ist"...gut ich bekam ein kind dann hies es "warte ab wenn deine in dem alter ist" , ich hätte als Gift geben können (und so nebenbei bei mir waren manche Phasen oder sind manchen Phasen nicht so extrem wie bei ihr, weil ich auch grundsätzlich mit Ärgerbezüglich der Kinder anderst umgehe)....naja jetzt sind wir nichtmehr Befreundet, nicht jetzt speziell wegen der Erziehungsmethoden, sondern eher weil ich so am Ende der 2. Schwangerschaft leider kein Ohr mehr für sie hatte...auch hilfsbereit war ich nichtmehr so wie es mal früher war, war leider mit einem Kleinkind und meinem Kugelbauch beschäftigt........naja aber das ist eine andere GEschichte.

Ich finde man redet über die Problemchen und lässt vllt die Erziehungsthemen weg oder ihr lasst es bleiben..auf Dauer hat das keinen Sinn, man regt sich unnötig auf.

Lg
Babyboom