Erwarten wir nicht öfters ein bisschen zu viel von unseren Kleinen?

Hallo an alle,

ich muss in letzter Zeit oft darüber nachdenken, was wir bzw. viele eigentlich von unseren Kindern so alles verlangen und bin zu dem Punkt gelangt, dass ich die Ansprüche schon ziemlich hoch finde. Zum Beispiel:

- Thema Essen: Es wird erwartet, dass Kinder beim Essen still sitzen. Ich habe überlegt, wie oft ich etwas im Laufen esse. Würde man von einem Manager verlangen, der von einem Termin zu nächsten hetzt, sich mit seinem Brot für fünf Minuten hinzusetzen, würde er wahrscheinlich ausrasten. Auch unsere Kinder haben in dem Alter immer so viel zu tun. Grundschulkinder essen auch ihr Pausenbrot, während sie auf dem Schulhof rumturnen, aber unsere Kleinen sollen artig sitzen bleiben.

Neulich hat mich die Erzieherin darauf angesprochen, dass mein Kind nur den Belag vom Brot isst. Ganz ehrlich gesagt, schmeckt der auch am besten und auch ich gehe oft zum Kühlschrank und esse einfach nur eine Scheibe Käse.

Thema Schlafen:

Also, würde ich immer um die gleiche Uhrzeit ins Bett gebracht werden, sollte schlafen, obwohl ich noch lauter wichtige Dinge zu tun habe und außerdem noch überhaupt nicht müde bin, man würde mich dazu noch hinter ein Gitter packen, würde ich auch die Krise bekommen. So, jetzt ist es halb acht, jetzt gehst du bitte ins Bett! Bitte wie? Warum???

Habt ihr euch schon mal hingelegt, von rechts nach links gewälzt und konntet nicht schlafen? Da hilft es auch nichts wenn man sich vor Augen hält, dass man am nächsten Tag früh aufstehen muss.

Warum "erwarten" wir Sachen von unseren Kindern, die wir nicht einmal selbst in die Tat umsetzen? Das sollte jetzt nicht bedeuten, dass ein Kind alles tun und lassen kann was es mag, aber ich finde man sollte eben grundsätzlich etwas mehr Verständnis aufbringen. Kinder sind eben auch eigenständige Individuen, wir sind nur die Begleiter, wir können Ihnen helfen aber wir können nicht über sie bestimmen.

Wollte ich nur mal so bemerken...

Liebe Grüße

Christina

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Da hast Du Recht, das denk ich mir auch oft - also dass ich zuviel von unserer Kleinen erwarte.

Und deswegen dachte ich letztens:
-Es ist ok, wenn Du Nachts aufwachst und einfach eine halbe Stunde Mama brauchst weil Du schlecht geträumt hast.
-Es ist ok, wenn Du eine Krise bekommst wenn ich Dich nicht an die Steckdosen lassen - Du verstehst ja nicht warum.
-Es ist ok, wenn Du mal einfach nix isst - ich hab ja auch nicht immer Hunger zur gleichen Zeit.
-Es ist ok, wenn Du weinst, weil gleich 2 Backenzähne auf einmal kommen müssen... ich tröste Dich.

Es gibt so vieles, was unsere Kinder entdecken wollen, können und müssen. Es gibt so vieles was sie noch lange nicht verstehen. Es gibt sogar einiges was sie erst verstehen, wenn sie selbst mal Eltern sind.


Lg, Caro

2

Hallo Christina !
Kann mich nur anschließen :-)
Gut, Emilia geht freiwillig jeden Abend gegen 19 Uhr ins Bett, sie ist dann wirklich hundemüde, wenn sie es aber nicht wäre, würde ich sie nicht zwingen zum Schlafen ...
Tagsüber mache ich es sowieso immer so. Wenn sie schlafbereit ist, schläft sie, wenn sie einfach nicht möchte, bleibt sie wach ...
Stillsitzen und aufessen muß sie auch nicht, allerdings sage ich ihr immer, daß sie zwischendurch zumindest ein Stückchen Brot essen soll, bevor sie wieder eine Scheibe Wurst oder Käse pur futtert - das finde ich kann man schon verlangen und sie macht es dann auch ;-)
Mein Motto steht in meiner VK "Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen" - und so sehe ich es auch.
Liebe Grüße,

Katrin mit Emilia-Sofie (*05.01.05) und Luca inside (ET 02.09.06)

3

Hallo Christina,

ja ich finde Du hast schon recht.
Bei uns ist das Abendessen immer ganz easy, wir machen Quatsch und albern rum. Natürlich nur bis zu einem gewissen Punkt.
Als mein Sohn gestern abend nach Zwei stunden zum vierten mal wach geworden war,hab ich mich kurzentschlossen ins Bett begeben und ihn einfach mit zu mir genommen. Ich schlaf ja auch nicht gerne alleine ein. Und im Moment ist unser Papa wieder weg.
Was ich wahnsinnig mit meinem "Großen" genieße ist, mich zusammen mit ihm in die Küche auf den Fußboden zu setzen und jeder von uns packt ein Schokoei aus und vernaschen das zusammen. Gut manchmal werden es auch zwei. ;-)
Ich liebe es meinen großen jeden Tag ein bißchen zu verwöhnen. #hicks

Liebe Grüße Antje mit Philipp (2Jahre) und #ei (31.SSW)

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Hallo!

Thema Essen: Es ist eben gesünder in Ruhe zu essen zumindest bei den Hauptmahlzeiten halten wir uns dran. Snacks (Banane, Gurke, Apfel etc.) kann auch nebenbei gegessen werden.
Er bekommt ja auch nicht nur Schoki weil die ihm gut schmeckt.
Naja sein Lieblingssachen sind eben Apfel und Gurke und Bananen :-).
Mein Kind ist eben kein gehetzter Manager sondern ein Kind das noch nicht die Hektik der Großen kennt.

Thema schlafen: Mein Sohn ist abends eben ausgepowert und dann geht es ins Bett so um 20.00.

Kinder brauchen Regeln und Grenzen

Als Kind habe ich beschlossen: Ich werde täglich Pommes und so was essen und fernsehen werde ich täglich bis Sendeschluss (damals 1.00 Uhr nachts#augen).
Und was ist draus geworden? Naja nicht viel#schmoll bin froh wenn ich um 23.00-24.00 im Bett bin und Pommes gibt es selten.
Ach ja und natürlich trinke ich nur noch Cola.
Selbst Cola trinke ich sehr selten.

Tja eben Kinderträume :-)

Gruß Arienne

9

Hallo Arienne,

weisst du, darum geht es ja nicht, Kinder brauchen ja auch Regeln und Grenzen. Nicht, dass ich mein Kind auch bitte sitzen zu bleiben etc. aber es geht eben um das Verständnis. Meine Kleine hat immer so viel zu tun, es fällt ihr eben manchmal schwer. Mein Kind ist eben auch nicht immer abends um die gleiche Zeit müde. Es kommt auf die Länge ihres Mittagsschlafes an und darauf, wie sehr sie sich am Nachmittag ausgepowert hat. Da hilft doch keine Grenze...so acht Uhr, du hast jetzt müde zu sein!!!

Genausowenig kann ich verstehen, wie Eltern sich wundern, wenn ihr Kind um 10 Uhr eine Scheibe Brot gegessen hat, dass es um 12 Uhr kein Mittag essen möchte. Würde ich eine vergleichbare Menge von 3 bis 4 Scheiben Brot um 10 Uhr essen, bräuchte mir auch keiner um 12 Uhr mit Mittagessen ankommen.

Grenzen und Regeln müssen sicher sein, keine Frage, aber es ist eine Frage, wo man Grenzen setzt. Und ob man auch bei gesetzten Grenzen Verständnis für die Reaktion des Kindes aufbringt...

Grüße
Christina

5

Hallo Christina!

JAAAAAA!Das denke ich auch! Und es geht später noch weiter!!!!Mein Sohn sollte im KIGA zum Beispiel mit 3 Jahren schon alle Farben auseinanderhalten können!Als ich "damals "gearbeitet habe,haben wir das von den 5-jährigen erwartet.Mir wurde das schon gesagt,als mein Sohn 3 1/2 war und er es noch nicht mit allen Farben konnte!Konntest Du das mit 3?Das geht weiter und weiter!Frag mich wo das noch hinführen soll und ich unterstütze einfach nur "Kindsein",denn ich finde die Erwartungen insgesamt viel zu hoch gesteckt!Es sind Kinder und sollen Kinder sein!!!
Deine Beispiele sind für das "jüngere Alter" noch besser!!!Wir wollen Dinge von unseren Kindern,die wir selbst gar nicht erfüllen/umsetzen.ABER,dass ein Kind so sein soll ist klar!Du hast recht!!!

LG
Bernadette mit 3 Kids

LG
Bernadette mit 3 Kids

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Huhu Christina,

da antworten wir doch auch gerne OHNE eins auf den Deckel zu kriegen.

Ich merke schon KLEINKINDMAMAS sind toll :-).

bei uns darf man in der Badewanne seinen Abendbrei essen, wenn man sonst zu müde zum essen und zu hungrig zum schlafen ist :-)

- man darf immer bei Mamas Frühstück naschen, obwohl sie doch eigentlich grad IHR Frühstück gegessen hat

- mit Papa darf man nach dem Essen toben und sie hat noch nie gespuckt

- bei uns schläft man auch nur wenn man müde ist, komisch länger als 18.00 Uhr ist das nie-sie muss dann nicht künstlich wach gehalten werden-steh ich halt auch um 6.00 Uhr auf. Das ist für mich als EX-Stillmama "LUXUS" 12 Stunden nur für MICH ganz alleine :-)

- wir gehen barfuß aus dem Haus, manchmal sogar ohne Sonnencreme und ohne Hut

- wir haben SCHUHE obwohl ich erst 9 Monate bin, aber ich will doch auch draußen stehen und jetzt sind doch die Fliesen so heiss,oder es klebt Kaugummi auf dem Parkplatz...........

- wenn Vollmond ist weck ich immer Mama und Papa und tobe 30 Minuten in ihrem Bett, bis ich wieder müde bin, hihi

- mensch hab ich manchmal nachts einen Durst-ich krieg dann lecker Saftschorle, wer will denn mit einem Brand ne lauwarme Milch-bäh

- ich bin ein sehr lustiges Kind und die Sache mit den Steckdosen , na ja das ist halt so :-)


- ich durfte die ersten Monate in Mamas und Paps Bett schlafen, aber hey auf einmal war mir das echt zu eng und ich hab ja ein eigenes Zimmer, Mama und Papa müssen sich eins teilen, ätsch!

So, genug erzählt, das tat mal richtig gut und Belehrungen ganz frisch von der Leber geredet!

Bis bald mal wieder

ich schau gerne mal wieder rein

Sabine

wie ihr seht halte ich auch nicht viel von BABY-und Kleinkindtrennung. Meine ist für mich gar kein BABY mehr, was die schon alles kann...............ich bin einfach stolz auf sie, weil sie echt alles alleine macht.

Wie heißt es so schön:

KLeine Kinder brauchen Wurzeln-große Kinder wollen Flügel"

7

Genau!
Ich sag auch oft zu meinem Mann "mal ganz ehrlich, machen wir das nicht auch oft?" ... irgendwie ist er durch seine eigene Erziehung so verbohrt darauf, dass seine Kinder FOLGEN, dass es schon richtig krankhaft ist. Ich würde mir manchmal wünschen, er würde sich so viele Gedanken machen wie ich und sich immer überlegen, wie er bestimmte Erziehungsprobleme anders hinkriegt, als einfach zu verlangen "folg jetzt einfach".

lg Isa

8

Hallo,

so ganz kann ich Dir da nicht Recht geben.Ist es nicht so, daß wir unsere Kleinen aufs Leben vorbereiten und zumindest die einfachsten Benimmregeln vemitteln sollten?

Thema Essen: Ich finde es unhöflich wenn ich esse und andere ihr Essen verschlingen, wobei sie um meinen Tisch herumrennen.
Es sei einem Kleinkind verziehen, wenn es gerade mal nicht sitzen bleiben kann, weil es unbedingt spielen muß....das sollte aber die Ausnahme sein. Grundsätzlich ist es die Aufgabe der Eltern, dem Kind beizubringen, wie man sich bei Tisch zu benehmen hat.

Spätestens im Kindergarten wird das 2,5 bis 3jährige Kind am Tisch sitzen müssen. Zumindest bei uns im Kindergarten wird es verlangt, da unmöglich alle Kinder kreuz und quer mit dem Essen im Raum herumlaufen können. Schön für das Kind, dem es selbstverständlich ist und das es von zu Hause her nicht anders kennt.

Thema Schlafen: Ich halte es für sehr wichtig, daß ein Kind geregelte Schlafzeiten hat. Der Körper gewöhnt sich daran und das Kind schläft problemlos ein. Ganz anderes bei Kindern, die einmal um 19:00 Uhr und ein anderes mal um 23:00 Uhr zu Bett geht, weil es keinen Rhytmus gibt.
Auch hier kann ich nur sagen, daß das Kind spätestens dann Probleme bekommt, wenn es in den Kindergarten oder Schule kommt. Kein Kind ist morgens fit, munter und aufnahmefähig, wenn es bis in die Nacht aufgeblieben ist.

Ich erwarte von meinen Kindern nur das, was ich auch selbst in die Tat umsetze. Nämlich ein höflicher, umgänglicher Mensch zu sein, der sich an die Regeln der Familie hält.


Ja Du hast Recht...Kinder sind eigenständige Menschen und wir Eltern sind die Begleiter. Als Begleiter eines Kindes bist du dazu verpflichtet, ihm den richtigen Weg zu zeigen. Das funktioniert aber leider nicht immer dadurch, daß ich das Kind ständig gewähren lasse. Wer der Meinung ist, er könne sein Kind erziehen, ohne über es zu bestimmen, wird noch sein blaues Wunder erleben.

Meiner Haltung gegenüber den Kindern entspricht eher:
Du kannst viel oder wenig essen, ganz wie du möchtest. Aber in der Zeit, in der Du das tust, bleibst Du bitte am Tisch sitzen.

Du kannst ruhig im Bett liegen und etwas erzählen oder mit einem Stofftier spielen. Aber es wird nicht mehr aufgestanden, weil Du den ganzen Tag Zeit zum spielen hattest, weil du Deinen Schlaf brauchst, weil ich abends meine Ruhe brauche.
D.h. also, es gibt einen bestimmten Rahmen, den ich vorgebe.

Mag sein, daß es in Eurer Familie üblich ist, daß alle mit Broten in der Hand durch die Wohnung rennen und es keine gemeinsamen Mahlzeiten gibt. Oder daß ihr keine Verpflichtungen habt, was das morgendliche Aufstehen betrifft, d.h. jeder kann solange schlafen wie er möchte.
In diesem Fall wirst Du mit der von Dir geschilderten "Erziehung" gut zurecht kommen. Zumindest so lange, wie das Kind ausschließlich in der Familie ist und keine sonstigen Verpflichtungen bestehen.

Gruß
zwillima

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Hallo Christina,

auch ich gebe dir da recht und bekomme eine Krise,wenn ich immer sehe,was von Kindern und Babys verlangt wird.

Das geht doch schon mit den U's los.
Mit 2 Jahren sollen sie 20-50 Wörter reden.Nicht alle Kinder sind kleine Quasselstrippen.

Meine Kleine konnte mit 12 Monaten noch nicht alleine sitzen,machte aber schon anstalten loszukrabbeln.
Der Kia meinte,sie müsse nun Gymnastik bekommen.Ich aber habe einfach noch gewartet und 14 Tage später,konnte die sitzen,krabbeln und auf dem Bobbycar durch die Gegend düsen.
Heute ist sie ein Wirbelwind und ihre Brüder könnten sich davon mal eine Scheibe abschneiden.
Meine Kleine ist auch eine Naschesserin. Sie sitzt Mittags mit uns am Tisch und isst,aber den ganzen Tag über,nascht sie halt lieber,als zu jeder Mahlzeit lieb zu sitzen und zu essen.Ich lasse sie und sehe es nicht so eng.

Es wird überall zu viel von ihnen verlangt. Oma vergleicht auch immer so gerne,was doch die Nachbarkinder alles schon können.

Mir ist das Wurscht,was andere können,denn jedes Kind hat seine eigenen Qualitäten und kann was besser oder nicht so gut.

Wir haben ja auch nicht alle einen Doktortitel oder ;-).

LG Danni !!!!