Hallo ihr,
kurz zur Vorgeschichte:
Mein Sohn (22 Monate) hatte mit 8 Monaten innerhalb von 10 Stunden 2 Fieberkrämpfe.
Das war das schlimmste was ich je erlebte...Ich kannte das nicht und ich dachte ehrlich, dass er in meinen Armen stirbt. Im KH wurde EEG geschrieben ohne Auffälligkeiten und uns wurde versichert, dass er weder sterben kann, noch bleibende Schäden behalten kann.
Jetzt hatte ein Jahr keinen Krampf, aber häufig Fieber. Anfangs hatte ich bei jedem Fieber höllische Panik, bin aber immer ruhiger geworden und hatte echt Hoffnung, dass das einfach ne einmalige Sache war. Letzten Mittwoch nun passierte es wieder. Ich bin ruhig geblieben, habe ihn auf Die Seite gelegt, mit ihm geredet und ihm Diazepam verabreicht, danach bin ich ins Kh gefahren, wo wir bis Samstag bleiben mussten.
Jetzt hab ich den Fehler gemacht und hier im Forum bissl gestöbert und natürlich auch Meinungen gelesen, die besagen, dass schon Kinder an Fieberkrämpfen gestorben sind oder jetzt im Wachkoma liegen.
Jetzt geht es mir total schlecht und ich fühl mich hundeelend.
Eigentlich war er letzte Woche die 2. Woche zur Krippeneingewöhnung. Jetzt bin ich so am Zweifeln an allem, dass ich nicht mal mehr weiß ob ich ihn dahin bringen will. Aber das beschützt ihn ja auch nicht vor Infekten....Eine Heilpraktikerin, der meine Mutter das heute alles erzählte meinte dazu: "Wenn er Fieberkrämpfe hat, heißt das irgendwas gefällt ihm nicht. Das mit der Krippe ist zu früh, deshalb wehrt sich sein Körper."
TOLL, das hat mir heut den Rest gegeben.
Ach, eigentlich viel blabla um nichts. Musste mir das einfach mal von der Seele reden.
Hat hier jemand Erfahrungen mit Fieberkrämpfen? Wie geht ihr damit um, wie oft kommt das bei euch vor?
LG
Fieberkrampf
Hallo!
Das du rätselst kann ich gut verstehen. Wir blieben zum Glück bis jetzt verschont, aber eine Freundin von mir musste es auch schon mit ihrere Maus erleben!
Was sagt denn dein KIA dazu?
Nicht böse gemeint, aber eine Verbindung von "störenden Sachen/ungewohnte Sachen" und dem Krampf zu sehen finde ich etwas skuril!
Also das glaube ich beim besten Willen nicht.
Oft stecke ja bei wiederkehrenden Krämpfen auch eine Entwicklungsphase des Hirns oder eine genetische Veranlagung dahinter. Kann es bei euch sein?
LG
Ja das mit der Entwicklungsphase könnte tatsächlich sein, er spricht zur Zeit jeden Tag mehr und lernt immer neue Wörter...Das mit der Veranlagung schließe ich eigentlich aus.
Keiner in meiner oder der Familie meines Mannes hatte das jemals. Deshalb kannte ich das auch nicht...
Ich finde das Gerede der Heilpraktikerin auch skuril. Aber trotzdem hat es mich irgendwie verletzt...Als wäre ich schuld, so fühl ich mich jetzt.
Danke für die leibe Antwort.
Oh je, da solltest du nichts drauf geben! Du hast doch nichts anderst gemacht, wie es ne Mutter machen sollte! Mach dir bloß keine Vorwürfe! Ich habe auch immer Angst vor einem Fieberkrampf, auch wenn ich med. versiert bin!
Ich habe zum Glück keine Erfahrung mit Fieberkrämpfen, deshalb bin ich auch keine Fachfrau.
Ich habe aber schon häufiger gehört, dass epileptische Anfälle (die zu bleibenden Schäden führen können) nicht behandelt wurden, weil sie für Fieberkrämpfe gehalten wurden. Das sind wahrscheinlich die Horrormeldungen, die Du hier gelesen hast.
Da bei Euch aber ein EEG gemacht wurde, kannst Du das wohl ausschließen.
Was die Heilpraktikerin angeht: Ich fand das mal ganz spannend mit dem "Krankheit als Sprache der Seele" und Co. Bis ich dann gelesen habe, dass ja MS-Kranke die Krankheit hätten, weil sie böse seien und durch die Krankheit daran gehindert würden, anderen etwas anzutun. So ein menschenverachtendes und dummes Bild wollte ich dann doch nicht weitertragen. Seitdem gebe ich nichts mehr darauf. Letztlich kannst Du ja sagen, was Du willst, wenn Du einen Schnupfenvirus hast, dann bekommst Du davon keinen Scharlach, egal, wie es Deiner Seele gerade geht.
Ich wünsche Euch, dass die Phase bald endgültig vorbei ist und Dir ganz viel Kraft und Ruhe!
Ja bei den ersten Krämpfen wurde EEG gemacht, um eben Epilepsie auszuschließen, was sie auch gemacht haben.
Jetzt steht das EEG noch aus, allerdings nur um nochmal routinemäßig alles auszuschließen.
Also das mit der MS-Theorie ist ja echt hart....Bestärkt mich aber wieder in meiner Meinung, dass das echt ein Quatsch ist. Sicherlich sind manche Krankheiten Anzeichen auf seelische Probleme. Aber bei manchen Aussagen, kann ich den Zusammenhang nicht nachvollziehen.
Danke für deine aufbauende Antwort.
LG
Hallo,
wir hatten vor etwa 4 Wochen den ersten Fieberkrampf bei unserem Kleinen. Es war schrecklich, dachte auch es wäre sein letztes ... Wir sind dann in der Nacht in die Notaufnahme, er hatte eine Mittelohrentzündung. Die Ärztin meinte von einem FK wird das Hirn nicht geschädigt. Fakt ist, dass ein Fieberkrampf wohl dann wahrscheinlich wird wenn das Fieber sehr schnell steigt. Das war auch bei uns so.
In der Klinik bekamen wir auch Diazepam, fürs nächste Mal zur Sicherheit. Nun habe ich echt Angst vor dem nächsten Fieber und das es wieder so hoch geht, ich möchte den Kleinen echt nicht mit Benzodiazepinen volldröhnen. Hattest Du da Skrupel? Jetzt habe ich fiebersenkenden Sirup hier, den würde ich bei Fieber vorbeugend einsetzen.
Liebe Grüsse
sabinekathrin
Hallo sabinekathrin,
na dann ist bei euch ja auch der Schock noch spürbar....Schlimm ist das.
Also meine Schwester arbeitet mit schwerbehinderten Kindern und deshalb war ihr Diazepam auch ein Begriff und sie meinte auch dass das schon ein hartes Medikament ist und man schon abwägen soll ob man es gibt. Selbst bei Epileptikern wird es wohl nicht sofort bei jedem Anfall verabreicht.
Ich hab mir jetzt für das nächste mal (ich geh davon aus, dass es ein nächstes mal gibt) vorgenommen nicht sofort Diazepam zu geben. Wenn er atmet und er nach wenigen Minuten wieder alleine aus dem Krampf raus kommt, VERSUCH ich ruhig zu bleiben auch ohne Diazepam. Dieses mal hab ich ihm es gegeben, war schon stolz auf mich, dass ich so ruhig geblieben bin und weiter mit ihm ruhig geredet hab und nicht wie beim letzten mal mit Todesangst und Kind auf dem Arm schreiend durch die Bude gerannt bin.
Also nächster Schritt: benso ruhig bleiben und erst mal paar Minueten warten. Bei dem ersten Krampf hatte ich ja kein NOtfallmedi zu hause und er kam nach ca. 2-4 Minuten ( die sich wie 20 Minuten anfühlten) wieder zu sich.
Hab jetzt nächste Woche auch mal nen Termin bei ner Heilpraktikerin ( nicht bei der, von der ich vorhin schrieb).
LG und alles gute euch!!!!
Die Idee mit dem Heilpraktiker will ich auch demnächst umsetzen, auch wegen der Mittelohrentzündung (das Antibiotika möchte ich nicht als Allheilmittel einsetzen, vlt. kann ich auch etwas vorbeugend tun).
Interessanterweise hätte mein Mann null Skrupel das Diazepam einzusetzen. Wir hatten deswegen hier auch schon einen mittleren Disput. Er ist der Meinung, dass der Kleine Atemaussetzer während des FK hat (was ja nur bedingt auf den komplizierten FK zutrifft). Wenn ich ihm dann Fakten dazu präsentiere, meint er, ich solle mein Wikipedia-Wissen sein lassen und der Ärztin vertrauen.
Das konnte ich leider nicht. Wir haben ein lange Liste an Medis aus dem KH mitbekommen. Unglaublich was die kleinen Mäuse alles einnehmen sollen. Ich habe es dann auf ein Antibiotika und ein entzündungshemmendes Präparat reduziert. Wahrscheinlich ist das auch ein Problem hier in der Schweiz, habe von anderen Müttern von einer ähnlichen Verschreibungspraxis gehört.
Spätestens im Schulalter ist das Thema dann auch ausgestanden .
Euch auch alles Gute!
Liebe Grüsse
sabienkathrin
Hallo,
mein Sohn hatte mit knapp 13 Monaten seinen ersten komplizierten prolongierten (also weitaus länger als normal und konnte nur mit 2 Gaben Diazepam dann endgültig gestoppt werden) Fieberkrampf. Wobei das Fieber bei ihm nach dem Krampf nur bei 38,5 war, also nicht sehr hoch. In der Klinik wurde mal wieder EEG gemacht, unauffällig. Wir haben ebenfalls Diazepam bekommen, die Anweisung, ab 38,5 Fieber zu senken, mit der Anmerkung, dass Fieberkrämpfe aber nur bei sehr plötzlich auftretendem und schnell steigendem Fieber auftreten. O-Ton arzt: in der Regel krampfen die Kinder schon, bevor sie überhaupt merken, dass er Fieber hat. Diezepam sollten wir nur bei länger als 5 Minuten dauerndem Krampfanfall geben.
Ich habe die nächsten 2 Infekte, als das Fieber langsam stieg, tagsüber, wenn ich ihn beaufsichtigt habe, fiebern lassen, nur nachts Zäpfchen gegeben. Wenn meine Schwiegermutter aufgepasst hat, habe ich ihm zu ihrer Sicherheit Zäpfchen gegeben. Nichts, kein Anfall, gar nichts.
Anfang August nun, er war 16 Monate, nachts um 4.15 seltsame Geräusche übers Babyphon: Krampfanfall. Nach Diazepam zum Glück beendet, danach aber Atemaussetzer und halbseitige Lähmung. Kein Fieber! EEG unauffällig, Not-CT wegen der Lähmung auch unauffällig, Lähmung ging nach einigen Stunden wieder, Diagnose vorläufig: Infektkrämpfe. Wir vermuten, dass er bei Magen-Darm-Viren emfpindlich ist, das erste Mal hatte er 1 Woche vorher Rota, jetzt waren im Stuhl Noroviren nachweisbar, er hatte aber 0 Symptome.
Komisch: nach jedem Krampf macht er einen wahnsinnigen Entwicklungsschub.
Morgen haben wir einen Termin in der Kinderendokrinologie, da er global entwicklungsverzögert ist um ca. 6 Monate, muskelhypoton und hyperton in verschiedenen Bereichen und Verdacht auf Stoffwechselstörung besteht. Bei einigen Stoffwechselstörungen ist Krampfanfälligkeit ein Symptom.
Für uns heißt das: wir müssen damit rechnen, dass er jederzeit einen Krampf bekommen kann - aber wir rechnen nicht bei jedem Schnaufer damit. Sonst könnten wir nicht mehr in Ruhe leben. Wir wissen, was im Notfall zu tun ist. In der Krippe und bei unseren Eltern sind Diazepam-Rektolen hinterlegt mit genauer Anweisung, was zu tun ist - in der Hoffnung, dass irgendjemand den notwendigen kühlen Kopf bewahrt.
Es heißt aber auch, dass unsere Eltern im Moment nicht bereit sind, alle 3 Kinder über Nacht zu nehmen, aus Angst, dass etwas passieren könnte. Kann ich auch verstehen. In ein paar Monaten ohne Anfall wird das wohl auch wieder gehen.
Für dich: es ist nicht die Krippe bzw. die neue Situation schuld, und du auch nicht. Er ist halt einfach anfällig dafür, das verwächst sich in der Regel aber bis zum 6. Lebensjahr. Gib der Krippe für den Notfall Diazepam, das würde ich auf jeden Fall machen, zur Sicherheit. Und das nächste Mal: fahr nicht selber ins KH, sondern ruf den Rettungsdienst! Das ist sicherer, stell dir nur mal vor, er hat während der Fahrt nochmal was!
Ich habe noch nie gehört, dass ein Kind wegen eines Fieberkrampfs gestorben ist - höchstens wenn es spuckt und auf dem Rücken liegt, das könnte gefährlich werden.
Alles Gute und liebe Grüße,
Caro
Danke dir für deine ausführliche Antwort!
Ja die Krippe hat Diazepam und sich auch beim KiA schlau gemacht wie sie sich verhalten sollen.
Ich weiß, das mit dem Auto fahren war vielleicht etwas leichtsinnig. Ich wollte ihm einfach den Stess ersparen, wenn wieder Ärzte und alle im Wohnzimmer stehen und er dann im RW mitgenommen wird. Aber du hast recht, zumindest alleine sollte ich nicht mehr fahren wenn sowas ist.
Euch auch alles Gute und liebe Grüße!
Hallo,
hier mal einfach mein Senf/unsere Erfahrung dazu:
Unsere Große hatte im Februar 2010 einen Fieberkrampf und hat im KH auch noch mal leicht "nachgekrampft" und dort nochmal Diazepam bekommen. Wie ein Irrer bin ich zuvor bei geschlossener Schneedecke nach Hause gebrettert. Ich habe sogar einen Porsche überholt, jaja. Damals sind mir die Sicherungen durchgebrannt. Heute würde ich sagen, ich habe mich reichlich deppert verhalten, überreagiert und mich und das Glück der Familie in dem Moment gefärdet.
Natürlich war es dramatisch. Der Notarzt war auch schon da. Unsere Große plagen zusätzlich seit Geburt auch noch andere Gebrechen, die natürlich von den Ärzten gleich in Verbindung mit dem Fieberkrampf gesehen wurden. Wir haben mehrere EEGs, MRTs, Stationäre Aufenthalte usw. nach dem Fieberkramp gemacht. Allein gefunden haben sie nix. Frag 3 Ärzte und Du bekommst minimum 5 Meinungen wissen wir seit dem. Nicht erst seit dem sind Ärzte (abgesehen vielleicht vom Hausarzt) bei mir ein tief rotes Tuch.
Zu Hause und im Kiga wurde Diazepam deponiert.
Die Hausärztin riet uns dazu bei Fieber und besonders bei schnell steigendem Fieber frühzeitig ab 38,5 Grad Fiebersenker einzusetzen. Da unsere Tochter sehr zu Fieber neigt haben wir das notgedrungen umgesetzt. "benuron" "nurophen" und wie sie nicht alle heißen waren immer in ausreichenden Mengen zu Hause und auch im urlaub steter Begleiter, um Notfalls auch zwei Medikamente im 8h Wechsel geben zu können. Ob wir sie dadurch vor einem 2. Krampf bewahrt haben wissen wir nicht; es blieb jedenfalls der einzige.
Unser Jüngster blieb bis jetzt auch davon verschont, obwohl er auch ein kleiner Fieberofen ist und z.B. nach Impfungen gerne Ü40 Fieber entwickelt. Ihn behandeln wir zwar neben Wadenwickeln und Co auch konservativ mit Fiebersenkern, aber er bekommt nicht die "volle Dröhnung" ab 38,5 sondern etwas später so ab 39 Grad.
Bleibt nur auf Holz zu klopfen, denn die eine Erfahrung aus 2010 reicht auch uns definitiv.
PS.: Der Heilpraktikerin würde ich mal gepflegt vors Schienbein treten und dann süffisant begründen "Wenn ich anderen vors Schienbein trete, heißt das irgendwas gefällt mir gerade absolut nicht. Ihr Geseiber ist z.B. strunzen deppert. Deshalb zuckt mein Knie in ihre Richtung."
Haha, der Tip mit der Heilpraktikerin ist gut!!!!
Danke auch dir für die Antwort!
Ich drück euch die Daumen, dass es bei euch nicht zur Wiederholung kommt!!!!!
LG