Hallo zusammen,
ich würde gerne mal wissen, wie das bei Euch so ist? Können sich Eure Kleinen auch mal selbst beschäftigen?
Meine Maus (23 Monate) kann es irgendwie überhaupt nicht; wenn am Tag mal 5 Minuten zusammen kommen, in denen sie wirklich mal für sich spielt, ist das viel. Sie rennt den ganzen Tag total gelangweilt rum und weiß nichts mit sich anzufangen. Entsprechend nörgelig ist sie dann oft. Mach ich ihr Vorschläge, „schau doch mal das Buch an“ „komm wir puzzeln“, etc. klappt das oft auch nicht.
Möchte ich aktiv mit ihr spielen, ist sie total lustlos und bleibt kaum mal bei der Sache, zeigt nur ununterbrochen auf irgendwelche Sachen in den Schränken, an die sie nicht rankommt und sagt „haben“… geb ich dem nach (was ich vielleicht 1-2x mache, danach gibt’s dann oft Geschrei), liegt alles auf dem Boden, weil sie selbst nicht weiß, was sie eigentlich wollte. Zufriedener ist sie dann auch nicht.
Oder wenn ich sie im Garten in den Sandkasten lass, soll ich mich mit reinsetzen. Das mach ich ja auch gern, aber was macht Madame? Sie turnt nur raus und rein und raus und rein, dann rennt sie weg und kruschtelt irgendwo im Dreck rum (und ich spiel im Sand). Kaum wag ich es dann, mich aus dem Sandkasten raus auf den Gartenstuhl zu setzen, fängt sie an, auf den anderen Klappstühlen rumzuturnen. Und dann bricht wieder die große Langeweile bei ihr aus… (beim Laufrad fahren, spazieren gehen, Spielplatz, etc ist‘s dasselbe Schema)
Wenn wir uns dann mal unterhalten (ihr Papa und ich) – oder ich mal telefonier (was vielleicht 1x die Woche vorkommt), wird’s richtig arg – dann fängt sie an, richtig übel rumzuklettern und nur Mist zu machen, so dass ich mich immer wieder ertappe, dass ich ihr ständig hinterherrenne, sie überall runterhol und wir kaum einen Satz reden können, ohne unterbrochen zu werden. Wenn ich das dann merke, setz ich sie dann auch schonmal kurz nach Androhung vor die Zimmertür (um ihr möglichst wenig Aufmerksamkeit für ihr Verhalten zu geben), was sie dann zwar trifft, aber nicht davon abhält, trotzdem wieder genauso weiterzumachen. Erst gestern ist sie dabei wieder übelst mit dem Kopf an den Glastisch geknallt, weil ich nicht schnell genug war.
Ich bin grad echt irgendwie ratlos, mach ich irgendwas falsch? Oder gibt’s einfach Kinder, die so sind?
Alle, die sie etwas näher kennen, sagen inzwischen von sich aus, dass sie „total süß, aber ziemlich anstrengend“ sei, wenn ich dann aber frage, was ich falsch mach oder wie ich die Situation etwas entstressen kann, haben sie mir auch keine Antwort.
Bitte versteht mich nicht falsch, sie nervt mich nicht und sie ist mein Ein-und-Alles, ich hab nur oft am Ende vom Tag das deprimierende Gefühl, trotz ununterbrochenem Kontakt mit ihr doch nichts Gescheites mit ihr gemacht zu haben (hoffe Ihr versteht, was ich mein), aber auch ansonsten zu nichts gekommen zu sein.
Ich würde mal gerne wissen, ob es bei Euch auch so ist oder war, und wie Ihr damit (vielleicht sogar erfolgreich) umgeht?
LG,
Jana
Kleinkind weiß nichts mit sich anzufangen
Ich weiß sehr gut was du meinst. Wie ist es im Spiel mit Gleichaltrigen, kann sie das begeistern? Vielleicht kann man mit ihr einen Deal machen: wir spielen jetzt ne halbe Stunde das was du magst, danach beschäftigst du dich 10 Minuten alleine. Danach bin ich wieder für dich da.
Also sie geht vormittags in die Kita - und da fühlt sie sich sehr wohl und kommt auch sehr gut mit den anderen Kindern klar. Sie spielt da auch immer sehr schön.
Wenn ich aber mit ihr zusammen bei Freunden mit Gleichaltrigen bin - oder die bei uns, klappt das nicht so gut. Dann hängt sie mir fast ununterbrochen am Bein...
So Abmachungen klappen leider auch nicht so gut,...
Ich kenne das von meinem Sohn nicht, er konnte sich schon als Säugling sehr gut alleine beschäftigen ... Duschen war für mich also nie ein Problem Daher weiß ich nicht, wie du am besten mit der Situation umgehen kannst. Aber vielleicht hilft es, wenn du, anstatt nach sinnvollen Beschäftigungen für sie zu suchen, sie einfach in das, was DU tust, einzubeziehen. Mein Sohn "hilft" mir z.B. unheimlich gerne beim Kochen. Er sitzt auf der Arbeitsplatte dabei und darf mal rühren, mal salzen, probieren etc.
Telefonieren ist bei uns aber auch en Problem, da kommt er auch immer auf die tollsten Ideen Oft hilft es, wenn ich auf Lautsprecher stelle und er das Gefühl hat, am Gespräch beteiligt zu sein.
Hallo.
War es schon immer so?
Ich denke, das könnte nämlich auch ne Charaktersache sein.
Mein Sohn ist auch so. Mittlerweile (er ist ja schon 5 1/3) natürlich nicht mehr so krass, aber damals war er genauso.
Mit 2 wurde es besser, 1. ging er dann in den Kiga und ich wieder arbeiten () und 2. wurde er eben auch verständiger.
Er brauchte immer direkten und ständigen Kontakt und eine feste "Aufgabe". Wir haben in dem Alter also kleine Projekte gemacht. Wie z.B. zusammen backen, sowas mag er gern. Aber z.B. zusammen Lego spielen etc. fiel flach. Da verhält er sich heute noch so, wie du es mit dem Sandkasten beschreibst. Er kann sich damit nicht ausdauernd beschäftigen und es ist auch nicht so seine Welt.
Nach und nach haben wir eben Dinge gefunden, die er wirklich gerne macht (Backen/Kochen, Basteln, Rollenspiele (Verkleiden und sowas), Gesellschaftsspiele, Rätsel/Vorschulaufgaben) und wo er dann auch mal etwas länger dabei bleibt. Aber stundenlanges versunkenes Spielen gibt es heute noch nicht (und wird es, denke ich auch nicht mehr geben).
Ich lass ihn nun einfach machen, wenn er so "rumstromert". Ich muss ja seine Langeweile nicht aushalten. Er beschwert sich aber auch sehr selten. Wenn doch, geb ich ihm ein paar Ideen, was er machen könnte und meist ist da dann auch was dabei, womit er sich mal 15-30 min beschäftigt.
Als Kleinkind war er auch oft unzufrieden und hat viel gejammert. Da ich das dann selbst kaum ausgehalten habe, hab ich versucht den Entertainer zu spielen. Klappte nur nicht. Also mein Tipp: Lass es einfach. Mach ihr ein, zwei Angebote. Will sie nicht, dann eben nicht...
LG und gute Nerven
Enelya
Hab was vergessen, Coocony schrieb es ja schon:
Binde deine Tochter einfach in deine Aufgaben mit ein.
Das hab ich meistens mit meinem Sohn gemacht. Einfach den Haushalt etc. mitmachen lassen und schon war er zufriedener. (Man kann ja schlecht täglich backen oder hat Lust täglich 100x einkaufen zu spielen)
Im Ganzen war das aber bei uns auch ein langer Prozess, dass er weniger nörgelte und ich weniger versuchte ihn zu bespaßen.
Such ihr ein paar Spielgefährten in Form einer Eltern-Kind-Gruppe oder einer Krippe. In der Gruppe sind KInder anders und Langeweile kommt da in der Regel nicht auf, weil es immer Neues zu entdecken gibt.
Hallo
auch wir haben so ein Exemplar von Kind und keiner versteht, dass man da am Ende des Tages einfach fix und fertig ist. Mein Kleiner ist mittlerweile 29 Monate alt und geht auch in die Krippe aber besser ist es nicht geworden. Wie oft sass ich da und hätte nur heulen können weil ich einfach nicht wusste warum alle Kinder im Umkreis mal minutenlang still sitzen können und sich auch in dem Alter länger beschäftigen können und nur bei uns scheints nicht zu klappen. Nach langem hin und her hat man uns gesagt das unser Kind Regulationsstörungen hat. Weniger ist manchmal mehr hab ich zumindest bei Junior gelernt.
Und die guten Ratschläge von wegen da und da mit einbeziehen klappt bei uns zumindest nicht. Unseren Sohn finden zwar auch alle süss aber super anstrengend. Zusammen kochen wäre eine Katastrophe. Wenn ich mich nur mal kurz bücke um was aufzuheben hat er schon wieder irgendetwas angestellt....manchmal ist man nicht so schnell....Puhhhh....
Wie sieht es bei euch mit schlafen aus?
LG Hexe12-17
Das ist Charaktersache.
Mein Großer (wird nächste Woche 3 Jahre alt) ist auch so. Er kann sich schwer selber beschäftigen und wenn dann am besten mit Büchern oder Hörspielen. Spielen tut er kaum. Ich wurde vor kurzem von jemand aus seiner Maxigruppe gefragt, was sein liebstes Spielzeug ist...ich wusste keine Antwort, weil er kaum mit Spielzeug spielt...immer schon.
Er war schon als Baby so...er hat nie gespielt.
Er spielt nur, wenn er z.B. Rollenspiele mit anderen Kindern machen kann...aber sonst..Fehlanzeige.
Das ist sehr, sehr anstrengend für mich...das kannst du glauben.
Seine kleine Schwester ist anders. Sie konnte sich von Anfang an selber beschäftigen...stundenlang! Sie spielt mit allem was ihr in die Finger kommt...auch mit Spielzeug, was mich freut, da das ganze Babyspielzeug ihres Bruders endlich mal benutzt wird.
Bei uns ist es so...dass das Baby weniger anstrengend ist...als der große Bruder.
Ich denke, dass es echt Typsache ist...denn die Kinder meiner Schwester sind auch so...nur dass sie schon 14 und 11 Jahre alt sind.
Die Große konnte und kann sich schon immer selber beschäftigen.
Die 11 jährige ist wie mein Sohn (ihr Cousin)...sie konnte es noch nie...bis heute.
Deshalb lieben die 11jährige und mein Sohn sich abgöttisch...wenn sie aufeinander treffen...ist Highlife! Sie beschäftigen sich miteinander...bis zum umfallen (beide sind sehr, sehr ausdauernd) und es wird ihnen, trotz des Altersunterschieds, nie langweilig.
Nur wenn sie wieder alleine sind...ist Langeweile angesagt...und es wird die jeweilige Mama/Papa/Schwester genervt.
Ich denke nicht, dass sich das je ändert.
Ich freu mich, wenn meine Kleine älter ist...und dem Großen Impulse zum Spielen geben kann.
LG
Eichkatzerl