Mach ich was falsch? Alltag mit Kleinkind...

Hey Leute,
mich würde mal eure Meinung interessieren. Unser Kekskopf ist 17 Monate alt, und zur Zeit habe ich oft das Gefühl, ich bin den ganzen Tag nur am motzen und meckern!

Mal ein Beispiel:
Wir stehen morgens auf, kaum habe ich den Keks auf den Arm, haut sie mir die Brille von der Nase. Ich wickel sie, und sie tritt und haut um sich. Mache ihr Frühstück und setze sie in den Hochstuhl; sie fängt sofort an, mit Essen zu schmeißen, ich verwarne und erkläre nach dem dritten Mal die Mahlzeit für beendet. Ich räume dann die Küche auf, besser gesagt, ich versuche es, denn währenddessen leckt Madame die Mülleimer ab, öffnet sie und schmeißt den Müll auf den Boden. Verbiete ich es ihr, fängt sie an, die Fußleisten abzureißen und rumzuschmeißen.

Weiter gehts auf dem Spielplatz. Sie schmeißt mit Sand, Kieseln, Spielzeug, mit allem, was ihr in die Finger kommt. Wasser, das ich ihr anbiete, wird in den Mund genommen, und - den Blick herausfordernd auf mich gerichtet - ausgespuckt. Was bei etwa 18 Grad Celsius nicht ganz so dolle ist. Obst, das ich mitgebracht habe, wird begierig in die Hand genommen - und fallen gelassen (aber absichtlich) oder - ihr werdet es erraten - rumgeschmissen.
So geht es auch zu Hause munter weiter. Schmeißt mit Essen, wirft alles rum (Oma hatte sogar mal ne Beule, weil sie einen großen Lego-Stein an den Kopf gekriegt hat #zitter ). Macht sie was und es klappt nicht - Geschrei und Rumgewerfe.

Kuscheln wir, haut sie mir zwischendrin einfach mal so auf die Nase, zwickt mich oder tritt nach mir.

Mal im Ernst, manchmal habe ich den Eindruck, ich bin echt nur noch am Motzen! Ist das normal? Muss ich was an meiner Einstellung ändern? Oder liegt es an mir; muss ich manche Sachen gelassener sehen bzw. einfach drüber wegsehen?
Geigt mir mal die Meinung (bitte lieb, hab heute einen schlechten Tag :-p )!

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Da bin ich selber auch total unsicher. Meistens werde ich einfach gelassener und versuche bestimmte Situationen von vorneherein nicht entstehen zu lassen.

Wir haben ein "Nein", aber das wird nur selten verwendet, nutzt sich ja sonst ab. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Anbieten von Alternativen gemacht.

Auf der "Das gewünschteste Wunschkind..."-Seite gibt es ganz gute Tipps.

LG

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Wir haben eigentlich auch nur für zwei oder drei Situationen "Nein". Zum Beispiel fürs Hauen, das ist halt ein No-Go für uns, und mittlerweile auch fürs Essen Rumschmeißen. Manchmal bin ich dann aber so in der Situation, dass mir doch ein Nein rausrutscht, wenn es schnell gehen muss, zum Beispiel.
Alternativen anbieten wirkt nur bedingt. Wenn sie gefrustet ist, weil was nicht klappt, helfe ich ihr und mache es mit ihr zusammen, das klappt dann ganz gut.

Muss dazu sagen, dass sie immer noch sehr heftig zahnt (sie kriegt vier Zähne), von daher trägt das auch noch dazu bei, dass wir beide ein bisschen zickig sind. :-p

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>Mal im Ernst, manchmal habe ich den Eindruck, ich bin echt nur noch am Motzen! Ist das normal?

Nö ;)

Motzt und meckerst du nur oder sagst du ihr auch, was sie stattdessen tun soll?
Wenn du immer nur sagst, was sie nicht machen soll, weiß sie ja auch nicht, was sie tun soll.

Am besten lässt du es mal komplett sein ihr zu sagen, was sie nicht tun soll. Gehe kurz in dich, bevor du etwas sagen willst und wenn es ein Verbot ist o.ä. lässt du es sein. Streiche mal "nein" aus deinem Wortschatz und probier es aus.

Und dann sagst du ihr ausschließlich, was sie machen soll! Wenn sie mit Sand wirft, dann sage ihr wohin sie werfen soll: z,B. auf eine Sandburg, so kann sie mithelfen zu bauen.

Oder ihr nehmt Bälle mit, eine Frisbee oder irgendetwas, was sie werfen darf.

Wenn sie mit Lego werfen will, dann lass sie die Steine in eine Legoaufbewahrungsbox werfen usw. die meisten Dinge darf man serwohl werfen, aber halt nur an/in bestimmte Dinge. Beim Essen kannst du mehrere Schüsseln hinstellen und die kann sie da rein tun und ein bisschen reinwerfen.

Besorge dir eine alte Brille/Sonnenbrille und das wird eure Spielbrille - alle anderen sind tabu. Wenn sie Brillen runterreißen will, holst du die Spielbrille schnellstmöglich.
Wenn sie treten will, dann sage ihr wohin z.B. in die deine Handflächen. Wenn du gar nicht treten Spielen willst, dann lass sie ins Bett treten oder so.

Versuche bei allem, was sie machen will, aber nicht soll eine Alternative zu finden, die in Ordnung für dich ist.

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"Streiche mal "nein" aus deinem Wortschatz und probier es aus.

Und dann sagst du ihr ausschließlich, was sie machen soll! Wenn sie mit Sand wirft, dann sage ihr wohin sie werfen soll: z,B. auf eine Sandburg, so kann sie mithelfen zu bauen.

Oder ihr nehmt Bälle mit, eine Frisbee oder irgendetwas, was sie werfen darf.

Wenn sie mit Lego werfen will, dann lass sie die Steine in eine Legoaufbewahrungsbox werfen usw. die meisten Dinge darf man serwohl werfen, aber halt nur an/in bestimmte Dinge."
Genau das machen wir! Also, wenn ich meine, ich motze nur, dann meine ich nicht, dass ich den ganzen Tag mit erhobenem Zeigefinger dastehe, sondern, dass ich andauernd was sagen muss. Ich versuche in den allermeisten Fällen, alles positiv auszudrücken - also nicht: "Nicht die Brille von der Nase hauen!", sondern: "Die Brille muss auf der Nase bleiben."
Bälle darf sie werfen, ebenso Legosteine in unsere zwei großen Aufbewahrungsboxen. Das haben wir auch schon oft spielerisch zusammen gemacht. Sand etc. genauso - ich erkläre ihr z.B., dass sie den Sand auf meinen Fuß werfen darf oder auch den Sandkuchen, den ich gemacht habe o.ä., aber nicht auf mein Gesicht oder andere Kinder. Und natürlich folgt auf jedes Verbot o.ä., egal ob positiv ausgedrückt oder mit "Nein", eine Erklärung.

Das Werfen von Essen war schon mal viiiiel besser, aber seit etwa zwei Wochen hat sie wieder damit angefangen, und ganz ehrlich, langsam hab ich es gründlich satt, vier bis fünf Mal am Tag unter dem Hochstuhl rumzukriechen und Berge von Essen wegzuräumen. Leider fruchtet bisher einfach nichts. #zitter

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Geduld, Gelassenheit und Konsequenz...#winke

Manchmal dauert alles etwas länger, bis es fruchtet. Bei den einen Kindern ist es mit mehr Arbeit verbunden, bei den anderen mit weniger.

Wenn meine Kinder mit Essen werfen, kommt es grundsätzlich weg. Dann haben sie offensichtlich keinen Hunger. Jetzt wirft keiner mehr mit Essen.

#liebdrueck
Sanne #sonne

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Huhu,

ich habe den Eindruck, dem Kind ist langweilig.

Mülleimer: Wieso kommt sie da ran?
Ich habe die immer so platziert, das die Kids da nicht rankamen.
Gibt ihr doch paar Tupperdosen/Topf/Kochlöffel stattdessen oder richte eine Schublade/Korb ein mit Sachen die sie haben/ausräumen darf.

Essen: Hat sie überhaupt Hunger?
Was bekommt sie?

Beispiel Brothäppchen - immer nur eins hinlegen, wenns gegessen wurde das nächste.
Nen Teller voll hätte bei meinen Kids auch nie geklappt.

Spielplatz: Sandwerfen finde ich normal in dem Alter.
Läßt du sie auch mal ne Weile vor sich hin kruscheln und beobachtest nur?
Wirds zu arg mit dem Sandwerfen (auf andere Personen), wirf ihr doch auch mal (vorsichtig) bischen Sand ran, damit sie merkt wie das ist.
Essen/Trinken: VIelleicht mag sie einfach nicht auf dem Spieli?
Kinder müssen nicht ständig was essen/trinken.

Grobmotorik ist relativ normal in dem Alter, leider.
Rufst du/Oma dann auch mal laut AUA und zeigt, das das weh tat?

Mehr Gelassenheit kann auf jeden Fall nicht schaden;-)

Alles Gute!
Salo

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Die Mülleimer kann man bei uns leider nicht anders platzieren. :-(
Langeweile kann heute zutreffen - heut war besch....eidenes Wetter, da konnten wir gerade mal eine halbe Stunde vormittags und eine Stunde nachmittags raus. Aber sonst macht sie das eben auch; und sie muss doch auch mal lernen, dass Mama mal kurz die Küche aufräumen muss, oder? #zitter Ich mach ja schon das Meiste, wenn mein Mann zu Hause ist, aber vormittags muss ich halt auch mal ein Viertelstündchen was im Haushalt erledigen. Und es ist nicht so, dass hier kein Spielzeug rumliegt.
Ja, wir zeigen ihr deutlich, dass es wehtut, aber ich denke, das begreift sie noch nicht.
Sie wirft vor allem dann mit Essen, wenn sie gerade nicht das kriegt, was sie will - so habe ich jedenfalls den Eindruck. Das nervt schon ziemlich, weil sie auch recht wählerisch ist, was das Essen angeht.
Klar darf sie vor sich hin kruscheln. ;-) Ich bin ja froh, wenn ich mal fünf Minuten Leerlauf habe. #rofl
Das mit den Häppchen machen wir auch - nur landen die Häppchen dann eben häppchenweise auf dem Boden. Mittlerweile ist es nicht mehr ganz so schlimm, weil wir halt sehr konsequent geworden sind. Nach der dritten Verwarnung kommt das Essen weg, die Mahlzeit ist beendet. Kriegt sie aber mal ein paar Häppchen mehr zu greifen, geht es meist rund.

Und jaaaa, Gelassenheit... Ommmmmm... #rofl

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Hast/planst du noch mehr Kinder?

Ich habe 3 - 8, 6 und 2 Jahre alt.
Sie gingen jeweils mit etwa 2 Jahren bis mittags in den Kiga (später teils auch länger).

Lg
Salo

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Mir geht es im Moment ähnlich.

Dabei ist Flix nur am motzen. Er will Fußballspielen, also Hand geben. Zwei Hände sind doof, eine auch allein laufen kann er aber noch nicht ganz und ist eigentlich auch doof. Also wieder zwei...
Essen klappt zur Zeit auch nicht richtig und sobald er etwas nicht mehr mag, schaut er mich an und wirft es bewusst auf den Boden.

Wickeln geht zur Zeit gar nicht. Ich habe schon jegliche Tricks ausprobiert. Er will einfach nicht und er will sich auch nicht ablenken lassen. Er schreit wie am Spieß und dreht und windet sich.

Ansonsten hab ich aber das Problem, dass ich das Gefühl Habe, dass er sprachlich so viel noch gar nicht versteht. Vielleicht unterschätze ich ihn auch, aber ihm zu sagen, dass er stattdessen dies tun könnte, war bis jetzt nicht von Erfolg gekrönt.

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Wie alt ist er denn? Diese Wickeln-ist-ein-Drama-Phasen haben wir auch, wird aber immer wieder auch besser. Da ich keinen Zeitdruck habe, mach ich uns auch keinen Stress.

LG

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15 Monate. Die Zeit ist nicht das Problem. Aber sobald ich ihn auf den Rücken Lege, geht es los. Wenn ich ihn stehen lasse, geht es los, sobald ich die Hose runterziehe...

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Oh da kommen mir so ein paar Dinge sehr bekannt vor.
Lotti hat auch gerade ihre Hörnchen entdeckt und sie werden kräftig ausprobiert.

Bei uns kommt ja noch der Hund dazu und die beiden sind im Müll sortieren ein unschlagbares Team.

Im Moment ist es halt wie es ist, ich versuche meine Innere Ruhe zu bewahren.

Beim Essen gebe ich ihr immer ein wenig. Wenn sie anfängt alles vom Tisch zu schmeißen ist sie wohl satt.

Wenn sie mich irgendwie haut oder tritt sage ich das es weh tut und lege sie ab, bleibe aber neben ihr.
Im Moment zumindest wird sie dann reuhig und ich kann sie wieder auf den Arm nehmen und z.B. auf den Wickeltisch legen.

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Hallo,
wir waren ja schonmal etwas unterschiedlicher Meinung, aber dennoch mal meine hierzu :)
Ich hatte mit meiner Großen auch mal so ne Phase. Ich hab dann festgestellt, dass es im Endeffekt an mir lag. Ich war zu unsicher im Durchsetzen meiner Regeln. Als ich mir dann in Ruhe überlegt habe, was ich alles wirklich wichtig finde und warum, fiel es mir leichter hinter meinen eigenen Regeln zu stehen. Wenn du deinem Kind etwas aus tiefster Überzeugung und mit der entsprechenden Sicherheit verbietest, dann kommt das ganz anders an, als wenn Unsicherheit mitschwingt. Das ist nämlich meist dann das Problem. Deshalb hört es natürlich nicht sofort aufs Wort, aber es kommt klarer an und das Kind akzeptiert es schneller. Du musst dir darüber klar werden, dass du die Mama bist und damit sagst wo's lang geht und das auch gut und wichtig für dein Kind ist. Kinder brauchen eine klare Linie, das gibt ihnen Sicherheit. Etwas Autorität ist wichtig. Heißt ja nicht, dass das Kind garnix darf oder garnix entscheiden darf, aber eben im altersentaprechenden Rahmen. Wenn mein eineinhalb- oder zweijähriges Kind nicht vom Spielplatz weg will, wenn Zeit zu gehen ist und es noch ne extra Runde Spielen zum Abschluss gab, dann bittel und bettel ich nicht, dass es mit kommt. Wenn es nicht kommt, dann nehm ich es eben hoch und wir gehen. Mein Kleiner bekommt öfter mal ein nein zu hören, aber das klappt sehr gut. Bei meiner Großen war ich da auch zurückhaltender und es klappte schlechter. Ist vielleicht auch bisschen Grundcharakter dabei, aber bei ihm bin ich von Anfang an sicherer und er ist ausgeglichener. Meine Große hat mich auch oft herausgefordert, genau wie deine. Ich habe irgendwann festgestellt, dass sie einfach ihre Grenzen ausgetestet hat. Je weniger Grenzen sie hatte, desto mehr. Je mehr und konsequenter ich die Grenzen gesetzt habe, desto ausgeglichener und ruhiger wurde sie, es hat ihr sichtbar gut getan. Also ich bin aus Erfahrung nicht dafür, möglichst wenig nein zu sagen. Wo es so läuft, sind dir Kinder am "schwierigsten". Hab schon einiges mitbekommen im KiGa bei der Großen...
So, und jetzt entspann dich erstmal einfach heute Abend und versuch bisschen Abstand zum heutigen Tag zu bekommen :)
LG

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"wir waren ja schonmal etwas unterschiedlicher Meinung"
Das weiß ich schon gar nicht mehr, aber irgendwas klingelt... das mit dem Putzen? ;-)

Ich finde deinen Beitrag super, muss ich sagen. Ja, ich bin bei manchen Sachen wirklich unsicher. Es gibt da so Situationen, bei denen ich denke: ist das jetzt ein Präzedenzfall? Soll ich sie das machen lassen, obwohl sie etwas Ähnliches eigentlich nicht darf?
Die Idee mit der Liste ist toll, das werd ich auf jeden Fall mal machen! Vielen Dank dafür!
Man merkt aber auch, dass du schon zwei Kinder hast, da ist man, glaube ich, viel sicherer. Mein Mann sagt immer, das erste Kind ist zum Üben, das zweite zum Verfeinern, alle anderen zum Perfektionieren. #rofl Wir arbeiten also noch am Prototyp. :-p

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Das war das mit den Schmuddelkinder ;D
Ja, das erste ist immer ein Prototyp. Als meine Große drei war und wir sie mal zusammen von KiGa abgeholt haben, sprach uns mal eine ältere Mutter an, ob sie unser erstes Kind wäre. Wir sagten ja und sie antwortete, dass man das merkt und wir beim nächsten viel sicherer wären. Wir waren erstmal etwas irritiert und meinten noch: "Ne, sie bleibt ein Einzelkind." Naja, irgendwann wollten wir doch noch eins und jetzt verstehe ich, was sie meinte. ;) Ich bin trotzdem noch voll empfindlich und mache mir viele Sorgen (dachte ja das ändert sich), aber im Umgang ist es schon entspannter. Aber mein Prototyp ist ja auch noch nicht fertig :D

Was ich für mich gelernt hab ist eben vor allem, auf mich und mein Gefühl zu vertrauen. Ich muss hinter meinen Entscheidungen stehen können und zumindest vor mir selbst auch zu meinen Fehlern stehen können. Und ich muss nicht perfekt sein. Ich darf auch mal meine Meinung ändern, wenn ich es für nötig halte. Ich dachte früher mal, dass ich zu meinen Kindern mal immer freundlich sein werde und nie pampig oder gar mal laut. Naja, als ich dann eins hatte musste ich für mich (emotional echt schmerzhaft) feststellen, dass das echt nicht geht. Ich kann nicht immer nur lieb und freundlich sein und um alles bitten. Ich muss eben einfach auch mal sagen: Mach jetzt! Oder : Lass das sofort! Und ich sage schon auch bitte, aber nur bis zu einem gewissen Punkt, irgendwann heißt es auch einfach mal: Sofort! Tut mir auch mittlerweile nicht mehr weh ;)
Ich glaube, wir wollen einfach heute zu oft lieber eine Art Freundin als die Mama sein. Viele haben vor, alles sehr partnerschaftlich anzugehen und den Kindern möglichst viel Entscheidungsspielraum einzuräumen. Aber am Ende ist die Mama, die die Regeln vorgibt, doch besser und auch als Mama kann man ja mit den Kindern Blödsinn machen und Spaß haben.

So, und jetzt guck ich weiter mit meiner großen Maus Let's Dance ;D

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#winke

Es ist normal, dass die Kinder immer wieder Phasen haben in denen sie einen zur Weißglut bringen...und je älter die Kinder werden, desto übler wird es.

Bei uns ist es im Moment so, dass ich Tage habe an denen ich gefühlt nur schimpfe (vor allem den Großen...der ist fast 3,5 Jahre alt und im Moment echt ein Flegel! Die Kleine ist fast 14 Monate alt und schläft gerade grottig #augen).
Dann gibt es wieder Tage, da fühle ich mich wie auf Wattewolken, weil einfach alles läuft und ich nur nett sein darf.

Es gibt Tage, da sitze ich abends auf der Couch und klopfe mir auf die Schulter und denke mir: "Bravo...heute hast du keinen erschlagen oder zur Adoption frei gegeben!"

Und dann gibt es Abende, da finde ich es einfach nur schön Mama zu sein und ich stolz auf meine Kinder bin.

Ich denke du musst konsequenter sein...vieles nicht tolerieren (gerade diese Schlägerei!) und halt damit leben, dass Mamas viel reden und oft auch schimpfen müssen (bei Dingen, die einem wichtig sind).
Bei anderen Dingen (die dir unwichtig erscheinen) musst du einfach gelassen bleiben...und auf bessere Zeiten warten...die eigentlich auch immer kommen...und dann wieder gehen ;-)

LG
Eichkatzerl

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in dem Alter testen sie ihre Grenzen da hilft nur starke Nerven und konsequent bleiben . Alles was hier geworfen wird wird auch eigenhändig wieder aufgehoben auch wenn es dauert , Essen was gematscht oder geschmissen wird kommt nach Vorwarnung weg . Haben sie schnell kapiert und immer alles wieder aufheben müssen ist lästig .

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Hallo,

meine Tochter ist nur unwesentlich älter und ich bin ja schon mal froh, dass sie angesichts des rumwerfens wohl altersgerecht entwickelt ist, denn sie ist die Wurfkönigin schlechthin.

Von aussen betrachtet waren wir zu Beginn ihrer Wurfkarriere wie zwei Zicken. Wir sitzen still am Tisch, Ava wirft, ich mecker rum, sie wirft wieder, ich mecker wieder, sie meckert auch, wirft eh wieder, ich nehme ihr das Essen weg, sie meckert lauter als ich...anstrengend.

Meine Lösung der Dinge ist: werfen geschieht hier aus Langeweile und aufgrund der lustigen Reaktion der Mutter. Für ein Kleinkind bedeutet zehn Minuten still sitzen und Essen öde Langweile, ich glaube wäre ich 1,5 würde ich meiner Mutter die Tomate auch haarscharf am Kopf vorbei werfen und mich die restliche Zeit darüber amüsieren wie diese nun im Kreis hüpft.

Nun kenne ich inzwischen schon das Wurfgesicht, sie kräuselt vorher schon die Nase und kriegt Schlitzaugen, so dass ich das Wurfgeschoss sogleich eliminiere und noch bevor sie zum meckern Luft holen kann verbalisiere ich: Feeeeertig! Super! Du bist wohl fertig mit Essen! Meine Tochter ist (noch) so überrascht darüber das ich ihre Pläne durchschaut habe, das es sie ihr eigentliches Vorhaben vergessen lässt.

Wenn sie mit beliebigen anderen Dingen wirft, werden diese abgenommen, denn "damit kann man andere verletzten und das wollen wir nicht", also sammeln wir weiche Dinge zusammen (etwa Kuscheltiere) und werfen diese gemeinsam!

Natürlich gucken sie uns in diesem Alter bei allem was sie tun genau an. Ich habe das Gefühl sie dachten bisher wir (Mama und Kind) seien eine Person und so langsam wird klar das sie unabhängig sind. Es ist manchmal ein wenig anstrengend, aber prinzipiell finde ich diese Revolte super. Situationen wie Wasser in den Mund und Dich beim ausspucken genau beobachten würde ich mit einem: Och nö, das finde ich nicht gut kommentieren und mich einfach ein Stück weit entfernen. Meine Tochter hat durchaus verstanden, dass Dinge die ich auch ich gut finde viel mehr Spaß machen, weil ich mitmache, und sei es nur durch Begeisterung in den Augen.

Nein gibt es hier wirklich nur in Gefahrensituationen oder wenn meine Wimperntusche in der Toilette schwimmt und ich spontan vergesse das ich keine hysterische, nein schreiende Mutter sein will, dafür sorgt ein "Nein" wenn es denn mal fällt auch dafür, dass die Wurfkönigin zur Salzsäule erstarrt. Sehr praktisch, vor allem im Strassenverkehr.

Letztlich finde ich oft weniger (Reaktion) ist mehr und man muss sich auch mal in die Lage unserer Herzchen versetzen: man hat es schon nicht leicht in einer Welt voller Verlockungen samt einer dauerbeobachtenden Mutter. Die Mülleimer würde ich weg stellen, aber es bleibt noch ausreichend ableckbares für eine Weltentdeckerin übrig. Wenn meine Tochter so da steht, sich völlig unbeobachtet fühlt und voller Elan quasi mit ausgestreckter Zunge durch´s Haus geht, summe ich einfach ein mich beruhigendes Lied vor mich hin und versuche es nicht ganz so eng zu sehen. Das alles wird sich relativieren. In meinem Bekanntenkreis leckt niemand alles erdenkliche ab und wirft mir auch nicht den vollen Teller entgegen, das lässt hoffen.

Alles Gute für Euch und viel Spaß weiterhin- und ja: sie verstehen durchaus mehr als wir vermuten. Mein Mann und ich arbeiten gerade an einer Geheimsprache ;-)

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Wir schreiben uns SMS in der Wohnung, wenn es sein muss :-)) Toller Post übrigens!

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"Letztlich finde ich oft weniger (Reaktion) ist mehr und man muss sich auch mal in die Lage unserer Herzchen versetzen: man hat es schon nicht leicht in einer Welt voller Verlockungen samt einer dauerbeobachtenden Mutter."
Ja, da hast du Recht. Man stelle sich vor, wir leben in einer Welt voller Schokolade, und jemand steht neben uns und sagt immer: "Nein, nicht essen!" #rofl Wäre mein Albtraum! Und heute gehts mir schon viel besser, dank einer kleinen Portion Schlaf. ;-)

Die Mülleimer können wir leider nicht wegstellen, dazu fehlt uns der Platz (klingt paradox in einem riesigen Haus, aber ist echt so).

Das mit dem Lied muss ich mir merken, allerdings muss ich meiner Tochter schon jeden Tag so viel vorsingen, dass ich Dauer-Halsschmerzen habe. :-D Aber vielleicht versuche ich es mal mit einem Ommmmmmm.

"In meinem Bekanntenkreis leckt niemand alles erdenkliche ab und wirft mir auch nicht den vollen Teller entgegen, das lässt hoffen."
Also, ich kenne da so ein paar Leute... lassen wir das. :-D

Wenn du und dein Mann eure Geheimsprache ausgeklügelt habt, macht ihr mir dann eine Vokabelliste? ;-) Wir haben erst letztens gemerkt, dass man mittlerweile aufpassen muss, was man sagt... Keks wollte nicht schlafen, ich kam mir ihr aus dem Schlafzimmer, mein Mann fragt, was los sei, ob sie noch kacken müsse (muss sie oft und kann deshalb nicht schlafen). Und von unserem Kekskopf kam laut und deutlich: "Kacken?" Mein Mann und ich nur so: #schock #klatsch #gruebel #hicks