Nachbarn geklingelt, weil Sohn weint...

Einen schönen Abend ihr Lieben!

Ich habe einen fast 3 jährigen Sohn und zur Zeit befindet er sich in der berühmten Trotz-und austetstphase. Das heißt bei ihm, dass er sich auf den Boden schmeißt und brüllt, wenn ihm was nicht passt, seinen Kopf trotz Ermahnungen/Gespräche durchzusetzen versucht und so weiter ;-)

Was auch momentan dazugehört: Wir schreien wie am Spieß, wenn er ins Bett gehen soll. Erst ruft er immer wieder nach uns, dann will er ein Hörspiel hören, sein Nachtlicht soll angemacht werden, seine Trinkflasche ist leer... und irgendwann sagen wir ihm ausdrücklich, dass er jetzt alle seine Wünsche erfüllt bekommen hat und er endlich schlafen möge. Kaum draußen gehts los...aber wie! Er lässt sich dann auch kaum beruhigen.

Tja und heute ist´s dann passiert...die Nachbarn (gleich zwei zur unterschiedlichen Zeit) haben bei uns geklingelt. Sie wollten wissen, was los sei, er würde doch sonst nicht so brüllen, sie wollten nachsehen, ob der Kleine alleine wäre, weil er so weint...und eine Nachbarin erinnerte uns auch noch "freundlich" daran, dass wir ja nicht alleine wären. #aerger
Wir haben uns dann so gut es möglich war vor ihnen "gerechtfertigt", und dass er halt momentan austesten würde, er aber auch so schwer zu beruhigen sei.
Danach waren wir schon sehr erschrocken.
Ich find ich es schon gut, das sich die Nachbarn informieren, was los ist und man einem nicht gleich die Polizei schickt.

Aber peinlich ist es mir jetzt auch. Will ja nicht, dass sie denken, ich misshandle meinen Sohn :-(
Die Phase ist auch für uns momentan nicht einfach, aber ich kann ihm doch auch nicht alles durchgehen lassen. oder??

Hat da noch jemand solche Erfahrungen gemacht?
Danke schon mal für eure Tipps und Worte!
LG

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es gibt keine trotzphase, weil es kindern praktisch niemals um trotz geht.

es gibt eine autonomiephase, in der sie lernen, ihren eigenen willen durchzusetzen (dafür isser ja da) - oder auch mal nicht durchsetzen zu dürfen.

beides hat aber absolut nichts damit zu tun, wenn ein kind in dem alter nachts schreit, weil es nicht alleine sein will.

kinder entwickeln zwischen zwei und drei jahren ein gefahrenbewusstsein. zeitgleich entwickelt sich die phantasie der kinder auf hochtouren. beides zusammen bewirkt, dass sehr, sehr viele kinder, die bis dato völlig unproblematisch geschlafen haben, eine phase haben, in der sie mama oder papa nachts dringend brauchen. mit austesten hat das nichts zu tun!

ich würde entsprechend meinem kind geben was es braucht. schon alleine, weil ich es nicht leiden kann, wenn meine kinder erschöpft und verzweifelt einschlafen. ich lege wert darauf, dass sie aus der entspannung heraus einschlafen, wann immer dies möglich ist.

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Die Freuden eine Wohnung...meine Freundin hat ein freistehendes Haus und ist sehr froh darüber. Die hat mich gefragt wie wir das denn bitte schön in einer Etagenwohnung anstellen, da ihre Jungs auch lautstark ihre Wutanfälle ausleben.

Ich habe mich schon gefragt wann bei uns jemand anklingelt oder das Jugendamt ruft, denn mein großer Sohn (5) hat im Moment Wutanfälle vom feinsten. Er durchlebt jetzt erst diese ganz extreme Wutphase, die er eigentlich mit drei Jahren hätte haben sollen.

Was ich mache: Ich ziehe es durch. Er kann nicht die Bude auf den Kopf stellen, trampeln Sachen schmeissen etc,. da greife ich ein. Aber wenn er schreit und weint, die Konsequenz aber gerade nötig ist, dann begleite ich ihn, aber versuche standhaft zu bleiben. Denn ICH bin diejenige, die nachher auszubaden hat wenn ich es nicht bin. Nicht die Nachbarn.

Ich denke das man im Zweifelsfall das auch den Nachbarn so erklären kann.

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Warum bleibt ihr nicht bei ihm, bis er schläft? #kratz

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Weil er nicht schlafen würde, dann wird erzählt und er hat es noch nie benötigt. Es ist erst jetzt seid kurzem so. Aber auch jetzt damit anzufangen??

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Ich frage deshalb, weil es bei meinem Sohn ähnlich ist. Zur Zeit klappt es nicht ohne meine Hilfe.

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Wir wohnen in einem "freistehendem" Haus, das heisst, die Häuser stehen schon eng (fast Reihenhausähnlich) zusammen. Und man konnte ihn trotzdem hören :-( Aber es stimmt schon! Ich kann nicht immer alles durchgehen lassen. Mein Mann und ich haben uns jetzt auch entschlossen morgen Abend zu einem der Nachbarn zu gehen und ihn deswegen nochmals anzusprechen und ihm die momentane Situation etwas verdeutlichen. Wir hoffen auf Verständnis!

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Kann es sein, dass du hinter dieser Vorgehensweise nicht richtig stehst, wenn es dir peinlich ist?

Meine Kinder haben gelegentlich auch sehr laut geschrien, wenn sie etwas wollten, was nicht ging. Nachbarn waren deswegen nie da, wir wohnen in einem freistehenden Haus.

es lässt sich kaum vermeiden, dass ein Kind manchmal laut schreit (es ist doch nur das Kind, oder?, weil du schreibst "wir schreien wie am Spieß", oder schreit ihr da mit?) das werden die Nachbarn sich denken können. Aber jeden Abend zur gleichen Zeit? Ist so ein Bettgehzirkus wirklich so nötig? Unsere wären in dem Alter auch nicht einfach so im Bett geblieben. Entweder hat sich einer von uns mit ihnen hingelegt, oder wir haben sie bei uns im Wohnzimmer sitzen lassen bis sie eingeschlafen sind. Das hat für mich nichts mit "durchgehen lassen" zu tun.

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Mit "wir schreien" meine ich ihn. Wir schreien ihn nicht an. Ja peinlich in dieser Situation ist halt, dass es die ganze Nachbarschaft mitbekommen hat und gleich zwei vor der Türe standen. Glaub das wäre in dem Moment jedem unangenehm gewesen. Er schreit ja nicht jeden Abend, aber kommt immer mal wieder vor.

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Wenn er eh nicht schläft würde ich ihn auch einfach begleiten. Irgendwann ist er so müde das er schläft.

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Ich verstehe dich!
Mein Sohn trotzt im Moment auch mal wieder mehr und mal weniger.
Gestern war wieder so ein abend, er macht nur Blödsinn und kaum sagt man was wird gebrüllt bis zum geht nicht mehr!
Wir haben so ein dermassen hellhöriges Haus das ich die Nachbarn unter uns laufen höre #schock
Ich will mir gar nicht ausdenken was die von uns hören. Und denken. Keiner hat da Kinder...
Also in manchen Situationen stelle ich mir wirklich vor wie sie das Jugendamt informieren.

Aber gut, in einer Situation, damian war krank und hat seht sehr oft geweint, auch nachts, hab ich mich im Treppenhaus schon mal entschuldigt für den Fall das es mal lauter wird. Kommentar war "wir waren doch alle mal kinder"
Na gut, unangenehm ist es trotzdem.

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" Wir schreien wie am Spieß, wenn er ins Bett gehen soll."

Damit meinst du er schreit oder du / ihr als Eltern schreit? Das wäre für mich schon ein gravierender Unterschied.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das beste Mittel die eigene Ruhe ist. Selbst ruhig bleiben, auf Kindeshöhe begeben und ruhig erklären, trösten, aber eine klare Linie fahren.

Wie hat sich der Zwerg denn vorher zu Bett bringen lassen?

LG

Ich finde es übrigens eine Sache, sich um das Kind sorgen zu machen, die Nachbarin hätte ich wohl zum Kaffee eingladen und ihr in Ruhe die Situation erklärt. Aber nachbarschaftliche Sprüche wie "Sie sind hier nicht alleine" hätten mich auch gestört.

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Nein mit "wir" hab ich für unseren Sohn gesprochen. So wie: " wir sind heut das erste mal ein paar Schritte gelaufen" oder so. Ich rede in normalem Ton mit ihm. Bin aber auch mal in normalem Maße laut mit ihm wenn es auf normalen Wege nicht bei ihm ankommt. Ja mein. Mann und ich gehen heute Abend zu einem unserer Nachbar und reden auch nochmals über die Situation.

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Okay, hab ich mir schon gedacht, wollt nur sichergehen ;-)

Macht euch über die Nachbarn nicht so viel Kopf. Umso mehr Sorgen um die Reaktionen der Anderen, umso weniger Ruhe werdet ihr für euer Kind aufbringen können. Die "Angst", dass er wieder schreit und Nachbarn auf den Plan rufen könnte, wird er spüren und natürlich für sich nutzen.

Ich versuche, gerade wenn meine Kinder so sind, meine Stimme gar nicht zu erheben, stattdessen immer ruhiger zu werden, bis es ihn mitreißt. Ihm/ihr zu erklären, dass es keinen Grund gibt, so zu schreien und wir uns normal über das Problem unterhalten können, wenn er/sie sich beruhigt hat.

Alles Gute und viel Durchhaltevermögen.

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Wir wohnen in einer Etagenwohnung in einem Haus mit vielen kleinen Kindern. Das vorab.

Vor einigen Jahren war das Mädel unter uns in einer seeeehr anstrengenden Phase. Sie hat jeden Tag mehrfach geschrien, gebrüllt, getobt etc. Zu jeder Tageszeit und auch vorm Schlafengehen. Mein Mann und ich, damals noch kinderlos waren irgendwann GENERVT. Wir wollten uns beschweren, hatten die tollsten Ideen, wieso weshalb warum das Mädchen schreit, die wildesten Phantasien, was das Kind durchleben muss, die Eltern würden sich nicht richtig durchsetzen, das Mädchen hätte einen psychischen Schaden - sowas halt.

Das Mädchen unter uns kommt bald in die Schule, klar heult sie manchmal noch, ist aber ansonsten völlig normal, ebenso die Eltern, die uns schon viele schöne Sachen ihrer Tochter verkauft haben, die nicht mehr benötigt werden.

Jetzt sind wir Eltern, unsere Tochter ist bald 20 Monate alt. Sie schreit, sie brüllt, sie tobt zu jeder Tageszeit, bisher zum Glück nicht vor dem Schlafengehen. Wir setzen uns als Eltern dort wo es nötig ist durch, unsere Tochter hat keinen psychischen Schaden. Und jetzt sind wir froh, dass wir uns damals nicht beschwert haben. Fast jede der neun Wohnungen hat irgendwie mit kleinen Kindern zu tun. Sei es Kinder oder Enkel oder Besuch. Und eigentlich schreit irgendwo immer wer.

Ihr könnt absolut nichts dafür und ich wünsche euch, dass eure Nachbarn verständnisvoll reagieren.

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Danke echt lieb von dir!! Ja das baut auf. Und ich find es auch schade das viele ältere vergessen, dass sie auch mal Kinder hatten/ waren. Und das es einem selbst unangenehm ist, wenn dann Nachbarn klingeln um einem das Gefühl geben, etwas falsch zu machen! Für euch auch alles Liebe!