Mein Zweijähriger ist wie ausgewechselt -- fremdelt er jetzt noch?

In den letzten 2-3 Wochen hat sich mein sonst so mutiger, selbstbewusster Sohn (2 Jahre) in einen schüchternen Jungen verwandelt, und ich finde einfach keine Erklärung dafür.
Er war immer sehr aufgeschlossen, nie ängstlich, ging stets auf Kinder und Erwachsene zu, kannte beim Spielen auf dem Spielplatz keine Angst. Wir schwankten immer ein wenig zwischen Stolz und Angst.
Die Eingewöhnung in der Spielgruppe (3 Vormittage pro Woche ohne Eltern) war in einer halben Stunde erledigt, die Riesenrutsche hat er sich kopfüber hinuntergestürzt, da konnte er kaum laufen. Ständig rannte er in Geschäfte, sagte "Hallo" zu Wildfremden.

Mit ca. 15 Monaten hat er mal leicht gefremdelt. Das war kein Riesending, er war damals einfach lieber auf unserem Arm als auf dem von Leuten, die er weniger gut kannte. In der Spielgruppe war er damals auch 2-3 Wochen anfangs etwas zurückhaltender, das war aber nach einer Viertelstunde vorbei.

Ich weiß auch nicht, ob ich sein Verhalten jetzt als Fremdeln bezeichnen soll. Er ist einfach viel zurückhaltender, greift oft nach meiner Hand, hält sich an meinem Bein fest, wenn ihn Fremde ansprechen. Kein Weinen, keine Panik oder dergleichen. Auf dem Spielplatz traut er sich plötzlich nur noch die große Rutsche runter, wenn ihn einer von uns auf den Schoß nimmt. Es ist, als hätte ihn der Mut verlassen, und ich weiß keine Erklärung dafür.

Habt Ihr Erfahrung damit? Ist das eine Art 2. Fremdeln? Woher kommt das denn jetzt so plötzlich?

Vielen Dank & viele Grüße von Kerstin

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Hallo, ich denke, das ist ein normales verhalten. Er erkennt ja jetzt mit 2 viel eher irgendwelche zusammenhänge und sein blickwinkel breitet sich aus.
Mein 2 1/2jähriger hat das auch.

Gerade eben hat er mich noch zum staunen gebracht. Nach dem 5.x aufstehen , licht an machen und bilderbuch oder puzzle rauskramen(wir haben ihn nur im wohnzimmer rumrödeln gehört)-ich ihn wieder hingelegt.er sagt jämmerlich:"mama, kannst du die tür auflassen?" Ich: "hast du angst?" Er:"ja da kommen überall die tiger wenn es dunkel ist."

Das sind fantasien und ängste die mit den kleinen durch gehen...klar klammern sie mehr. Mach dir keine sorgen. Versuche nur nichts zu erzwingen und zeig das ihr ihm halt gebt. :) LG!

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Ich denke auch dass er manche Dinge einfach anders wahrnimmt, Zusammenhänge begreift die er bisher nicht gesehen hat. Und ganz ehrlich es ist ja vielleicht auch ganz gut, wenn er nicht freudestrahlend auf jeden Erwachsenen zu geht. Und nicht auf jedem Spielplatz sich kopfüber in irgendwas reinstürzt. Gib ihm die Sicherheit die er braucht, dann ist die besonders anhängliche Phase sicher schnell vorbei.

Ich bin z.B. froh, dass unserer seit kurzem gehörigen Respekt vor Nachbarshund hat. Vorher musste er immer streicheln und man musst echt auf passen, dass er nicht sofort auf ihn losstürmt. Jetzt beobachtet er ihn gern aus der Ferne, sieht im gerne zu, aber er geht nur noch mit mir zusammen hin zum Streicheln.

lgj

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Ich habe das Gefühl, du schreibst von meinem Sohn! Ich habe mich auch gefragt, woher das jetzt auf einmal kommt. Aber die Erklärung hier, dass sie ihre Umwelt auf einmal anders einschätzen können, macht für mich Sinn!