Hallo zusammen,
heute bin ich mal wieder echt müde und diese Trotzphase so leid... und mir auch gerade etwas unsicher, was den Umgang mit ebendieser angeht.
Unsere Tochter ist im Juli drei geworden, und mittendrin im Liebreiz
Ich denke, es ist nichts ungewöhnliches, sondern das, was jede Mutter kennt. Alles selber machen wollen (aber nur die Hälfte davon können, also anschließend großes Frustgebrüll), grundsätzlich erstmal mit "nein" antworten, oder es ist einfach mal alles verkehrt, egal was man macht... oder wenn manchmal gegen 17.00 die Müdigkeit zuschlägt, geht eigentlich sowieso gar nichts mehr...
Bei uns ist es so, dass ich berufsbedingt unter der Woche fast komplett alleine bin mit der Kurzen. Das heißt, dass ich von montags bis freitags zusätzlich zum job halt auch noch alleine mit dem Liebreiz bin und dadurch vielleicht manchmal nicht soo belastbar bin, wie ich es gerne wäre.
Grundsätzlich ist meine Devise, gelassen bleiben, versuchen zu hinterfragen was eigentlich gerade los ist bei ihr, und das ganze - für sie ja auch unschöne - Dilemma dann ruhig zu lösen. Klappt auch oft.
Nur: was, wenn nicht? Wenn sie aus irgendeinem Grund nicht aus ihrem Frust rauskommt, sei es weil sie hungrig ist, oder müde, oder einfach nur weil es sie richtig ärgert dass jetzt irgendwas nicht so läuft wie sie will... was macht man dann?
Dass es nichts bringt, selbst laut zu werden, weiß ich. Körperliche Gewalt steht sowieso mal ganz außen vor, das muss man gar nicht weiter thematisieren.
Ein verbreiteter Tip ist ja, dass man dann einfach mal rausgehen soll, durchatmen, nen Tee trinken etc.
Aber: was ist wenn sie einem dann hinterherlaufen? Zurückschleppen ins Zimmer und die Tür zu halten?
Oder ist es nicht auch irgendwie schrecklich für das Kind, was ja eh schon ungeheuer frustriert ist, dass dann auch noch die Mama weggeht? Fühlt sich so'n Knirps nicht dann alleingelassen?
Würde mich einfach mal interessieren, wie ihr das so macht. Vielleicht ist ja auch was nervenschonendes für mich dabei...
Danke in die Runde und Grüße!
Trotzphase - ist ignorieren gemein?
Den Raum verlassen finde ich jetzt nicht unbedingt schlimm. Kinder sind verschieden, manche brauchen erst einmal Ruhe, andere suchen Nähe.
Mein Sohn beispielsweise kann direkte Nähe gar nicht ertragen, wenn er wirklich sauer ist. Da warte ich dann ab, bis er schluchzend auf mich zukommt und tröste ihn dann.
Meine Tochter ist immer schmollend in ihr Zimmer verschwunden (gut, das macht sie noch immer, aber inzwischen knallt sie noch die Tür).
Ins Zimmer stecken und dann auch noch die Tür verschließen (oder zuhalten) finde ich zu gemein.
lg
Nee die Vorstellung finde ich ganz schrecklich!
Ich habe mich nur gefragt: wenn ich den Tip mit dem rausgehen (bevor man doch irgendwann an den Punkt kommt an dem man schreien möchte, und das will ich halt nicht) annehme, was mache ich dann wenn mir meine Tochter hinterherläuft?
ich denke, ok, ich muss mal alleine kurz durchatmen - und tapptapptappBRÜLL kommt sie mir hinterher? Wie krieg ich dann mein alleine durchatmen? Geh ich selbst ins Schlafzimmer und halte die Tür zu? *lol
total absurd diese Vorstellung, aber ich habe heute gemerkt, dass es Momente gibt, in denen ich echt mal kurz tiiieeef durchatmen muss...
Dann kommt sie halt hinterher, find ich jetzt nicht schlimm - wenn sie möchte, kann sie sich ja ruhig neben Mama "ausbocken".
den raum würde ich nur verlassen, wenn ich merke dass ich gleich aggresiv werde. Ich lenke meinen Sohn immer ab. das klappt ganz gut aber auch nicht immer. Er ist mein drittes Kind, ein Nachzügler wie man so schön sagt, und manchmal steh ich neben ihn und seh ihn, wie er da so auf dem Boden liegt und wütet und schmollt, und dann denke ich tatsächlich: wie süß, er ist in der Trotzphase.
Es haut mich einfach nicht mehr um, so wie noch bei meinen beiden großen. es geht vorrüber. sag es dir mantramäßig, es geht vorrüber.
Mir hilft auch der Gedanke: freche kinder sind gesund.
Naja, wie fühlst du dich, wenn du gefrustet / traurig / verzweifelt / wütend / sauer bist und man ignoriert dich absichtlich?
Dann kennst du die Antwort.
Jup - genau den Gedanken hatte ich ja auch
Ganz ehrlich? Manchmal tut es mir dann besser, wenn ich alleine bin. Beim Streit mit meinem Mann geh ich auch gerne mal weg, weil ich das Gefühl hab, ich komm besser von meiner Wut runter, wenn ich alleine bin. Und auch traurig sein, geht manchmal alleine besser. Ich finde nicht, dass man das so generell und eindeutig beantworten kann.
Wenn mein Sohn Wutanfälle hat macht jeder Versuch mit ihm Kontakt aufzunehmen es nur noch schlimmer. Sobald er merkt, dass ich mich nähere oder sogar versuche ihn anzufassen schreit er noch mehr los. Er verkriecht sich von sich aus in der hintersten Ecke des Zimmers. Da hilft nur in Ruhe lassen und abwarten. Die Tür zuhalten, wenn ein verzweifeltes Kind offensichtlich in meiner Nähe schreien will, finde ich allerdings auch grausam.
LG