Kleinkind 23 Monate, bin verzweifelt

Hallo ihr lieben,

ich hab grad einen mega langen Text geschrieben der dank des verfluchten Handys verschütt gegangen ist.....
Ich versuche es nochmal. ..

Also Ben ist mal wieder mein Sorgenkind,
er ist sehr temperamentvoll und jede Phase die wir bis jetzt durchgemacht haben, war auch immer extrem ausgeprägt :-(

Momentan schreit er alles und jeden an der es nur wagt mich anzugucken. Schlimm ist es wenn ich ihn in den Kindergarten bringe und abhole. Dann schreit und haut er schon nach den anderen Kindern. Natürlich erkläre ich ihm dabei das man das nicht macht, das weh tut, er ei machen soll, etc... Er schreit sogar schon andere Kinder an wenn diese ihn "falsch" angucken.. er schreit ganz laut BEENN und alles ist seins, natürlich auch die Sachen mit denen die anderen Kinder grad spielen...

Er testet mich anscheinend auch ganz genau. Sei es mit hauen oder weglaufen, wenn ich ihn anziehen möchte, oder mit Dingen werfen. Er guckt mich nach dem Motto an "so und was machst du jetzt?".

Die meiste Zeit versuche ich ruhig zu bleiben und meine Konsequenzen zu ziehen, aber man das ist echt nicht einfach.... Wenn es mir zu bunt wird muss ich auch den Raum wechseln um kurz Luft zu holen. Ich bin jetzt in der 21 SSW und bekomme auch des öfteren Unterleibsschmerzen, wenn ich grad nicht weiter weiß :-(

Wenn er richtig wütend ist möchte er von mir auch nicht angesprochen oder angefasst werden, den Freiraum lasse ich ihm und frage zwischendurch ob er zu mir kommen möchte. Entweder er sagt wütend nein oder rennt in meine Arme. Manchmal kommt er auch von ganz alleine und er tzt als sei nichts gewesen. Dann nehme ich ihn trotzdem nochmal in den Arm.

Aber er kann auch ganz lieb und mitfühlend sein. Die Kinder freuen sich auch immer noch wenn Ben kommt, selbst wenn sie erstmal angeschrien werden. Grad bei den Kleineren ist er wohl ganz vorsichtig, macht ei und verteilt Küsschen.

Er kann auch mit anderen spielen aber momentan will er lieber für sich sein.

Seit ca. 2 Wochen ist es auch schwer ihn in der Kita abzugeben. Ich überlege schon ob ich ihn einfach für eine Woche oder so Zuhause lassen soll. Heute hat er sogar richtig gekreischt. Die Erzieherin hat ihn auch genommen und versucht ihn zu beruhigen. Ich bin dann gegangen und hab 20 min später angerufen ob wieder alles in Ordnung ist. Er hat wohl nach ein paar Minuten wieder fröhlich gespielt.

Die Erzieherin meinte auch das er im Gegensatz zu den anderen Kindern immer etwas extremer ist, dass beunruhigt mich natürlich sehr und ich frage mich was ich falsch mache :-(

Aber sie sagen auch das Ben sehr weit ist für sein Alter aber er tut mir so wahnsinnig leid. Ich könnte heulen weil ich nicht weiß wie ich ihm helfen soll #heul

Wenn ich daran denke das im Februar das zweite Baby kommt, bricht bei mir der nackte Angstschweiß aus!!!

Was soll ich nur machen? Er ist auf der einen Seite so ein süßer Engel und kuschelt und knutscht und kümmert sich um andere aber das kann sich in einer Sekunde schlagartig ändern und er ist wie ein anderes Kind...

Bitte muntert mich auf!!! Soll ich ihn erstmal zuhause lassen? Für ein oder sogar 2 Wochen?

LG

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Hallo,

fühl dich mal ganz lieb gedrückt. #liebdrueck Ich kann mir gut vorstellen, dass das sehr belastend ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du nichts falsch machst, soweit ich es aus deiner Schilderung heraus lesen kann. Es gibt eben wirklich solche und solche Kinder, da steckt man nicht drin. Und wenn ihr die Phase durchgestanden habt, könnt ihr beide sehr stolz sein.

Einen hilfreichen Tipp oder eine Meinung zum daheim behalten habe ich leider nicht. Vom Bauchgefühl her hätte ich gesagt, schick ihn weiter in die Kita, damit er die Routine nicht verliert oder denkt, wenn er genug Radau macht, darf er zuhause bleiben. Aber ich weiß nicht, ob der Gedanke sinnvoll ist.

Vielleicht hat er auch ein Problem mit deiner Schwangerschaft? Das könnt ihr sicherlich besser einschätzen.

Lg

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Ja das mit der Schwangerschaft habe ich mich auch schon gefragt. Vielleicht spürt er einfach die Veränderung und das er gleichzeitig momentan so viel neues lernt macht es bestimmt nicht einfacher.

Vielen Dank für deine Worte #blume

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Hey,

auch wenn ich Dir bezüglich des Trotzdens nicht viele tips geben kann (ich hab da gestern selbst nen müden Text dazu geschrieben *gg*), was das Zuhauselassen angeht, würde ich Dir ganz klar davon abraten!

Damit vermittelst Du ihm nämlich folgendes:
In der Kita ist es gerade nicht schön für Dich, also darfst Du armer Zuhause bleiben
Wenn Du nicht willst, musst Du nicht hingehen

Und das scheint mir ziemlich fatal zu sein.

Wie Du es beschreibst, scheint er sich ja durchaus wohlzufühlen, und nach kurzem Trennungsschmerz dann doch sehr gerne dort zu sein.

Auch haben die Erzieherinnen wohl bemerkt, dass er weit für sein Alter ist, und ich denke, dann können sie auch mit seinem Verhalten umgehen.

Er steckt wahrscheinlich in dem normalen Zwiespalt zwischen viel verstehen/können wollen und noch nicht so viel schaffen wie man will - das kann schon enorm wütend machen.

Aber: Du musst auch auf Dich achten! gerade wenn Dich sein Verhalten auch anstrengt, brauchst Du Pausen!!! Und im Hinblick auf das kommende Baby muss auch klar sein: Du hast zumindest vormittags Ruhe, um Dich von Nächten usw zu erholen.

Deshalb solltest Du Ben vermitteln, dass die Kita was tolles ist, wo man mit ihm spielt, während Du zuhause irgendwas langweiliges machst, oder schläft, oder arbeitest oder was auch immer.

Wir hatten auch irgendwann mal eine Phase, wo meine Tochter morgens nicht so leicht gehen wollte. Ich habe dann vom Aufstehen an Vorfreude auf die Kita geweckt. Sagte, dass ich arbeiten muss und nicht zuhause bin, und dass es toll ist, dass sie in der Kita Freunde und Erzieherinnen hat, die mit ihr spielen. Und dann schon immer überlegt, was sie als erstes machen möchte, kneten, ein Puzzle, ein Buch anschauen...

So sind wir mit einem konkreten Plan hingefahren, der dort dann auch gleich umgesetzt wurde. Und damit war das morgendliche Weinen schnell wieder erledigt.

Gutes Gelingen Dir, und ruh Dich aus ;-)

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Vielen Dank für deine Antwort #blume

Das ist eine gute Idee, ich werde mal versuchen verstärkt die Freude auf die Kita zu wecken. Es tut mir ja auch unglaublich weh wenn er sich an mein Bein klammert... :-(

Oh man ich hoffe wir überstehen ganz schnell die Phase..

LG

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Was soll das bringen wenn du ihn daheim lässt? Nach 2 Wochen ist es vermutlich sogar noch schlimmer als vorher, da kannst du mit der Eingewöhnung von vorne anfangen.

Spricht er viel oder eher weniger?

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Mein Gedanke bei der Pause war eher das er sich vielleicht einfach erholen muss und mich einfach sehr braucht, weil so viele Veränderungen anstehen (durch seine Entwicklung, durch die Umstellung durch meine Schwangerschaft, etc.).

Er spricht schon so viel das auch Leute ihn verstehen die ihn nicht kennen oder nicht so oft sehen. Aber natürlich will er schon viel mehr vermitteln und ist dementsprechend frustriert wenn ich ihn nicht verstehe. Er hingegen versteht anscheinend schon fast alles was wir ihm sagen.

LG

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Unser Sohn hatte mit 25 Monaten eine extreme Phase in der sich alle seine "früheren" Probleme wieder verstärkt haben - das ganz hielt etwa 2 Monate lang an. Extremes klammern an mich und ängstlich sein, in der KITA nichts essen und ganz viel weinen, schlafen kann er seitdem in der KITA auch nur noch auf seinem Lieblingsschaukeltier. Die KITA hat dann sogar eine externe Spezialistin geholt die ihn einen Tag beobachtet hat und er hat daraufhin sogar einen Integrationsstatus bekommen weil er eben besonders viel Aufmerksamkeit braucht und sehr stark auf Veränderungen reagiert. Ich war derzeit auch so in der 20. Woche schwanger und hatte extreme Angst wie es dann mit dem Baby und dem Kleinkind wird.

Das ist zwar nicht das gleiche wie bei Euch, aber klingt für mich nach dem gleichen Prinzip.

Rausnehmen aus der KITA ging bei mir nicht und das wollte ich auch nicht - eben auch weil ich dachte dass er Lernen muss damit umzugehen. Dann hatten wir 3 Wochen KITA-Schließzeit im Sommer und das hat ihm anscheinend geholfen. Die erste Woche zu Hause war er auch noch schwierig, aber danach ist er wieder aufgeblüht und nach den 3 Wochen ging es auch in der KITA wieder super. Also ihn hat die Pause gut getan. Vielleicht war er nach einem Jahr KITA auch "urlaubsreif" und brauchte mal wieder "Entspannung" nur zu Hause und nicht den ganzen Tag allein auf sich gestellt sein.

Seitdem spricht er auch mehr und beginnt mit den anderen Kindern zu interagieren und zu spielen.

Ich denke bei Euch ist es auch eine Phase und kann Dir nur raten durchzuhalten.

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Vielen Dank für deine Antwort #blume

Ohje da habt ihr ja auch einiges durch! In der letzten schwierigen Phase die auch länger angedauert hat, war bei uns auch im Gespräch das eine externe Spezialistin dazu kommt, die ihn beobachten soll. Natürlich nur solange ich damit einverstanden bin. Wir haben vereinbart das wir die Woche noch abwarten und dann hätten die Erzieherinnen diese kontaktiert. Und plötzlich war die Phase vorbei. Kaum hatte ich das Gespräch mit der Erzieherin war er wieder der alte.

Ich werde mich auch bald wieder mit ihr zusammensetzen und dann gucken wir nach gemeinsamen Lösungswegen. Wer weiß vielleicht braucht Ben wirklich eine Pause oder gesonderte Aufmerksamkeit?

Ich hab auch immer etwas angst das er dadurch irgendeinen Stempel aufgedrückt bekommt und evtl. anders behandelt wird..