ich habe keine Lust mehr zu schimpfen :-(

Hallo ihr Lieben,

unser Söhnchen ist knapp 2,5 Jahre alt und der Alltag ist momentan mit ihm mega anstrengend. Es wird gebockt wo es nur geht, alles ist "Nein! Mag ich nicht! Nä! (ich könnte ausflippen wenn er NÄ sagt....) Du nicht!" und und und...

Jetzt fängt auch mal WIEDER das Hauen an *seufz*
Er ist rotzfrech.. obwohl man darüber eher schmunzeln kann.. trotzdem wird es manchmal einfach zu viel.

Und das schlimmste ist momentan sein "Grenzen austesten". Ich sage es 1x...2,3x (früher hab ich es noch 4,5,6 x im Guten versucht) und dann muss ich wieder "schimpfen".

Beispiel: ich sage ganz lieb zu ihm er solle bitte zu mir kommen, er sieht mich kurz an und ignoriert mich. Ich spreche ihn etwas lauter mit Namen an, er solle jetzt bitte zu mir kommen. Keine Reaktion...

Ich sage nur noch etwas lauter seinen Namen (werde auch schon wütend weil ich diese Spielchen einfach satt habe) und fange langsam an bis 3 zu zählen (bei 3 werden die Dinge einfach durchgezogen, ob er will oder nicht, wie zb anziehen oder er wird getragen, wenn er nicht freiwillig mitkommt, etc.).
Erst wenn ich anfange zu zählen kommt er gaaaaaanz langsam auf mich zu geschlendert.

Er zeigt mir richtig das er null bock hat *seufz*

Ich weiß das all das normal ist.. es ist auch nur ein winziger Ausschnitt aus all den Situationen die wir hier so durchmachen... :-(
Aber so oft enden die Dinge in Geheul und Gebrüll :-( Ich finde das einfach so doof!!! Vor allem weil ich mich auch relativ schnell aus der Ruhe bringen lasse. Anfangs konnte ich damit noch gut umgehen aber weil es im Moment quasi zum Dauerzustand geworden ist, platzt mir das ein oder andere mal einfach der Kragen.

Er lässt sich leider auch selten aus der Situation herausholen, indem man ihn ablenkt (in der Kita ist er übrigens genau so, dort nennt man es charakterstark und ausdauernd). Man kann ihn schwer mit irgendetwas locken außer es ist n Stück Schoki aber ich kann ja nicht andauernd Süßkram in ihn reinstopfen wenn ich will das er tut was ich möchte.

Natürlich gibt es auch viele schöne Momente, ich werde auch trotzdem von ihm geherzt und geknutscht aber man weiß nie ob er mir im nächsten Moment nicht doch eine über brät. (Bei meinem Mann ist es übrigens ähnlich, nur das es idR reicht wenn er 2x etwas sagt, etc).

Ja wir müssen da alle durch aber ich habe sooo keine Lust mehr immer schimpfen zu müssen. Ich wiege ja schon immer ab ob sich die Situation wirklich lohnt oder ob ich ihn machen lassen soll.... Aber ganz ehrlich, wenn ich ihm jetzt nicht die Grenzen setze in denen er sich sicher bewegen kann, dann habe ich hier später einen 16 jährigen Tyrannen der mir auf der Nase rum tanzt (das ist meine Horrorvorstellung die zeigt, dass ich in der Erziehung versagt habe) #schwitz

Ach übrigens, ich gehe auch ganz oft in Augenhöhe und erkläre kurz (wenn sich die Gemüter beruhigt haben) wenn etwas nicht ok war und warum .. Er mag mir dabei schon gar nicht in die Augen gucken und ich spüre ganz genau das er mich versteht und es ihm leid tut, aber selbst dann kann er nur schwer aus seiner Haut.

So das ist wieder lang geworden.
Vielleicht habt ihr ja noch DEN goldenen Tipp für mich oder euch gehts ganz genau so.

LG Nathalie, die ihr Söhnchen doch nur drücken und knutschen möchte anstatt zu meckern

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Den super Tipp gibt es wohl nicht, aber es gibt eine nette Geschichte.

Ein Junge sitzt auf den Schultern der Mutter und dirigiert, in welche Richtung sie laufen soll. Dazu zieht er sie an den Haaren. Wenn Sie nicht in die richtige Richtung läuft, schreit er.
Man würde sagen, daraus kann nur ein Tyrann werden.

Diese Geschichte stammt vom Dalai Lama. Er war das Kind und er beschreibt mit diese, Beispiel die grenzenlose liebe seiner Mutter.

Insofern, ich glaube, dass es wichtig, darauf zu achten, dass mein Kind, meine Grenzen nicht Übertritt. Dass ich ihm beibringe, wie Beziehung funktioniert. Aber ich darf auch mal die nachgiebige sein. Genauso ist es ok, mal aus der Haut zu fahren. Aber man kann es auch als Gelegenheit nehmen. Ich merke, dass ich in stresssituationen körperlich anspanne. Wenn ich mich dann erst darauf besinne zu entspannen, kann ich auch ruhiger reagieren.

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Das ist mal wirklich ein schöner Beitrag :-)
Ja nachgeben tue ich auch durchaus nicht selten, aber ich habe immer angst das ich zu weich sein könnte und eines Tages die Kontrolle verliere..

Vielleicht muss ich einfach lockerer sein, meinem Sohn und auch mir selbst gegenüber..

Danke dir #liebdrueck

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Ein sehr gelungener Beitrag. Danke!

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Puh, dass das anstrengend ist und dass man dann manchmal keine Lust mehr hat, kann ich gut verstehen. Aber ich sehe es ähnlich wie meine Vorschreiberin - man darf auch mal nachgiebig sein. Ich glaube in der Pubertät wird es ohnehin nochmal schwierig, ganz egal, wie man jetzt agiert.

Hast du denn deinen Sohn nach einer solchen Auseinandersetzung - also wenn du dich dann wieder in Ruhe mit ihm unterhältst - nach seinen Gründen gefragt? Also warum er z.B. gerade nicht kommen wollte? Vielleicht gab es ja einen für ihn nachvollziehbaren Grund.

Alles Liebe und weiterhin gute Nerven :)

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Hi und danke für deine Antwort :-)

Ja ich frage ihn oder rate eher gesagt. Er spricht zwar schon relativ gut aber auf feagen wie "was hat dich wütend gemacht" kann er nicht antworten. Gebe ich ihm eine Antwort vor klappt es, allerdings weiß ich nicht ob er einfach alles bejaht, weil er am Schluss doch nicht weiß warum er so wütend/traurig... geworden ist.

Er wird von seinen Gefühlen jedes mal total überwältigt.

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Naja, als erstes solltest du dich vielleicht mal von dem Wunsch verabschieden, dass dein Kind wie ein Hund hören soll. Wenn ich sowas lese, bekomme ich schon zuviel.

Ic denke, du gehst das ganze komplett falsch an. Warum soll er zu dir kommen? Warum sagst du nur "you, komm her" und erklärst ihn nicht, warum er jetzt dieses oder jenes machen soll? Ich meine Hallo, der Kerl ist zweieinhalb!!!!!

Ich habe auch manchmal einen kleinen Wutzwerg hier. Schimpfen ist vollkommen kontraproduktiv. Das macht es nur schlimmer. Ich fahre besser mit ankündigen (in fünf Minuten müssen wir los zur Kita, sich doch schon mal deine Schuhe, die haben sich bestimmt versteckt) oder ich versuche ihn so oft wie möglich eine Aufgabe zu geben. Etwas leichtes tragen, mir was halten, ihm einbeziehen wo immer möglich. Dann klappt das meistens besser.

Und wenn er dann mal seine Ausraster-Phasen hat, helfen nur starke Nerven. Das kleine Gehirn muss erst lernen, sich selber zu beruhigen, da kannst du ihn helfen indem du selber ruhig bleibst (klappt bei mir auch nicht immer, ich gebe es zu)..

Mit hat das Buch "liebe ermutigen loslassen, erziehen nach Montessori" gut gefallen und auch ein paar gute Ansätze gegeben. Guck mal auf Amazon.

Einen guten Tipp gab mir noch meine Tante, Grundschullehrerin und Mutter von vier Kindern: Niemals, niemals, niemals auf einen Kampf, auf eine Machtprobe hinauslaufen lassen. Bei einem jungen Kind mag man den Kampf noch gewinnen. Mit 16 wird das nichts mehr, da muss man das Kind dran gewöhnt haben, auf Worte, auf Vernunft, auf seine Eltern zu hören oder deren gutgemeinte Meinung wenigstens anzuhören. Anders wird man sonst nicht zu dem Kind durchdringen. Und dann hat man es verloren."

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Ich hab vergessen das man bei Urbia alles haarklein aufschreiben muss.. *seufz* Ich weiß das mein Kind kein Hund ist und ich erwarte nichts von ihm, schon gar nicht das er aufs Wort hört und das habe ich auch nirgends geschrieben.

Ich verstehe gar nicht wie du meinen Text derart missverstehen konntest?!

Natürlich sage ich nicht nur "komm her", habe es etwas verkürzt weil es ja nicht nur um eine Situation geht. Ich sage ihm durchaus warum ich das möchte (anziehen, mund abputzen, wickeln, etc.)
Und auch ich kündige vieles an, das klappt auch gut. Ich hab ja auch nicht geschrieben das unser Alltag eine Vollkatastrophe ist (oder kam das im Text so rüber??).
Auch möchte ich das er vieles selbst macht oder mir zumindest hilft (beim Wickeln Feuchttücher reinigen, Schuhe selbst zu machen usw).
Aber trotzdem gibt es täglich immer wieder Situationen, in denen es nicht klappt wie im Lehrbuch und ich ihm nichts recht machen kann und er einfach nicht will, egal wie kindgerecht und spielerisch ich es ihm erkläre (wobei es durchaus Situationen gibt, in denen man keine Zeit hat lange zu erklären, weil sie gefährlich sind).

Aber danke für deinen Beitrag.

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es sollte "Feuchttücher reichen" heißen, nicht *reinigen

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Mein Sohn ist momentan auch sehr "charakterstark " ;)
Ich habe für mich irgendwann festgelegt,was mir wirklich wichtig ist und wo es kein rechts oder links gibt (Zähne putzen,waschen,über die Straße an der Hand laufen....).Und ansonsten lass ich ihn viel mit entscheiden.Welche Klamotten er anzieht,welche Mütze er aufsetzt (da hat er auch mal zwei Mützen auf,eine Wintermütze und ein Cappy drüber).Ich frage ihn,was er auf die Stulle haben will...
Ich habe mir einfach abgewöhnt,dass immer nur ich diejenige bin,die den Alltag bestimmt.
Ich glaube eben nicht,dass Kinder unerzogen sind,nur weil man sie auch mal machen läßt und der Tag eben nicht nur aus Konsequenzen besteht.
Ich habe auch gerade gemerkt,dass man absolut nicht laut werden muss um an sein Ziel zu kommen.Ich hatte gerade eine leichte Stimmbandentzündung und konnte über eine Woche nicht sprechen.Und ich muss sagen,dass der Alltag mit Junior fast einfacher war.Wir konnten uns gar nicht gegenseitig hochschaukeln und die Dinge haben genauso gut,ja fast besser funktioniert.
Wenn er mal wieder etwas "quer schlägt",dann lasse ich ihn erstmal machen.Ich bleibe bei ihm,signalisiert,dass ich da bin und versuche seine Gefühle zu verbalisieren ("Bist du jetzt wütend,weil xy jetzt nicht funktioniert hat") und das funktioniert bei ihm ganz gut.Wenn er sich beruhigt hat,sage ich meist nochmal einen Satz zu der Situation und gut ist....
Er ist auch schon mit ner Papp -Elefanten-Maske in die Kita gegangen,weil er die unbedingt aufsetzen wollte ;) Da spar ich mir jede Diskussion....

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Ich führe keine Machtkämpfe mit meinem Kind, wo es nicht wirklich wichtig ist. Und wir leben so alle entspannter. Ein Kind, das gerade seine eigene Persönlichkeit entdeckt, will seinen Willen durchsetzen und das darf es auch. Kinder sind mündiger, als man denkt. Natürlich können sie die Risiken ihres Handelns noch nicht abschätzen, dafür sind wir Eltern ja da. Mein Sohn muss nunmal die Zähne putzen, auch wenn er nicht will. Aber wenn er lieber die grauen Schuhe anziehen will statt der braunen, dann bitte sehr,
Ich versuche meinen Kindern so viel eigene Entscheidungsmöglichkeiten zu bieten, wo es nur geht.

Ich bezweifle sehr stark, dass ich mir dadurch "Tyrannen" heranziehe. Du machst dir VIEL zu viele Gedanken über ungelegte Eier. Den Tyrannen zieht man sich vermutlich eher heran, wenn das Kind später Komplexe entwickelt und ein Nachholbedürfnis in der Durchsetzung des eigenen Willens hat. ;)

Entspann dich und kämpfe nur die Kämpfe, die zu kämpfen es sich wirklich lohnt.

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Danke für deine Antwort :-)
Ja du hast recht, ich sollte wirklich stärker überdenken wo sich jetzt ein "Streit" lohnt und wo nicht.

Ich glaube ich schreibe mir mal alle Situationen auf, damit ich diese später besser reflektieren kann.

LG

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Mein erster Gedanke war auch "Warum soll er zu dir kommen?"
Also im Sinne von, sag ihm auch warum. "Komm her damit ich dir di eHaare kämmen kann" z.B.
Ich denke er kann vielleicht einfach nichts damit anfangen und weiß nicht was passieren wird. Vielleicht hilft das.
Im Zweifelsfall (je nachdem warum er herkommen soll) würde ich mich auf keine Spielchen einlassen sondern dann halt ich zu ihm hingehen.

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Ich habe schon woanders erläutert, dass ich schon dazu sage, warum er kommen soll (habe es im ersten Beitrag abkürzen wollen).. eben wegen wickeln, anziehen, etc.

Aber egal, mein Beitrag wurde glaube im ganzen nicht verstanden, bzw. hätte mich anscheinend anders ausdrücken müssen. Ich wollte nicht wirklich Tipps haben für die einzelnen Situationen.. einfach weil ich weiß das es eine normale Phase ist. Wir kommen soweit gut zurecht. Eigentlich wollte ich mich nur etwas "ausheulen" und meine Frage nach DEM goldenen Tipp war eher ironisch gemeint..

Aber die wertvollen Tipps die ich bekommen habe nehme ich natürlich gerne mit :-)

Also auch an dich, dake für deine Antwort :-)

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Ich kann deinen Frust so verstehen.

Meine Tochter könnte glatt die Zwillingsschwester deines Sohnes sein. Sie ist auch sehr anstrengend und momentan scheints mir vorzukommen, als würde es jeden Tag noch etwas schlimmer werden, da sie jeden Tag noch ein bisschen weiter über die Strenge schlägt.

Den ultimativen Tipp suche ich auch noch...

Heute hat sie zum Beispiel das beißen wieder angefangen... ihr zu erklären, dass es weh tut... die lacht mich knallhart aus und beißt wieder... also muss ich es ihr schon ernster sagen... am Ende schimpfe ich und sie hört trotzdem nicht... es ist ein Kampf geworden... wir sind dazu beide unglaublich stur. #augen

Wir haben noch ein 6 Monate altes Baby hier und die Große hat die Kleine auch schon mit der Babybürste gehauen. Ich verstehe den Grund bis heute nicht, aber da war ich dann wirklich wütend und habe der Großen eine Auszeit in ihrem Zimmer geschenkt. Ich glaube von dem Gespräch, dass ich danach mit ihr hatte, hat sie nicht viel verstanden. #schmoll

Laut der VK habt ihr nun auch ein Baby, herzlichen Glückwunsch übrigens #huepf . Ich weiß nicht ob das Verhalten so normal ist, aber ich lasse die beiden nicht mehr unbeobachtet.

LG #winke