Guten Morgen Zusammen,
mein Problem kennt wahrscheinlich jede Mama hier mit einem dreijährigen Kind, vielleicht habt ihr grade deswegen hilfreiche Tips für mich, wie ich Situationen ändern/entschärfen kann.
Und zwar komm ich seit Wochen mit unserer Tochter etwas an die Grenzen.
Ich höre von ihr, egal, was ich ihr sage oder von ihr will, erstmal nur ein "Nein".
seid beim Anziehn, zum Essen hinsetzen, aufräumen, etc.
Ich versuche mittlerweile schon alles etwas anders zu verpacken, spielerisch, weil ich mich echt schon vor den Auseinandersetzungen scheue, aber es bringt nix.
Wenn ich dann mehrmals bitte oder erkläre und es passiert nix und sie wieder zu weinen oder bocken anfängt, muss sie erstmal auf die Treppe zum runterkommen und nachdenken. Danach erklär ich es ihr nochmal und sie gibt mir auch ihr Wort, besser auf mich zu hören.... bis der Abend kommt.... das Ins-Bett-Geh-Drama...
Sie will keinen Schlafanzug anziehn, nicht Zähne putzen, nach der Geschichte kein Licht ausmachen, ich darfs aber auch nicht, schindet hier und da noch Zeit und rastet völlig aus.
Ich muss sagen, ich kann mittlerweile auch nicht mehr so ruhig bleiben, werd dann leider auch mal lauter oder muss aus dem Raum, um durchzuatmen.
Seit Wochen dieses Theater... Sie ist sehr schlau, spricht wahnsinnig gut und weiß auch genau, wie sie mich auf die Palme bringt.
Im Kiga testet sie wohl auch gerade sehr und hört nicht so gut.
Was kann ich tun und auch mein Mann, dass es ruhiger wird. Versuche konsequent zu sein, bringt aber nix.
Ich habe ihr schon gesagt, dass ich wirklich traurig bin, dass es jeden Abend so abläuft und wir im Streit Gute Nacht sagen müssen. Sie drückt mich dann, sagt, dass sie mich lieb hat und besser hört und am nächsten Tag gehts wieder los
Was kann ich ändern?? - Wutausbrüche, ewige Diskussionen...
Hallo,
ich würde sagen, dass ist wieder eine Phase.
Genau so läuft es bei uns im Moment nämlich auch, allerdings bei anderen Dingen (also nicht beim Anziehen, Zähneputzen oder ins Bett gehen).
Wir versuchen auch, vieles spielerisch zu machen, aber immer funktioniert das nicht. Gerade beim Thema essen platzt mir manchmal der Kragen.
Noch schlimmer wird es, wenn ich und mein Mann zu Hause sind. Dann spielt sie und gekonnt gegeneinander aus bzw. versucht es immer wieder.
Wenn ich oder mein Mann mit ihr alleine sind, ist meist Ruhe.
Ich bin auch auf Antworten gespannt, denn den optimalen Tipp habe auch ich nicht für dich.
Ich glaube, wir müssen da einfach durch.
LG
Wahrscheinlich kennt die Seite schon jeder, diesen Artikel finde ich dazu sehr hilfreich: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/05/autonomiephase-trotzphase-warum-immer.html?m=1
Wir sind hier zwar noch nicht soweit, aber ich werde das definitiv so probieren..
Ich drücke euch die Daumen und wünsche gaaanz starke Nerven und Geduld, Geduld, Geduld....
Lg
Sylvia
Danke dir
Sie lässt mich und meinen Mann auch nicht miteinander reden. Will immer im Mittelpunkt stehn, quatscht dazwischen, singt ganz laut...
Neeeervig. Hoffentlich wirds bald besser
Guten Morgen,
den Link den guguus dir geschickt hat, finde ich sehr gut. Die dort beschriebene Methode wende ich bei meiner Tochter an seit sie ca. 18 Monate alt ist und es klappt ganz toll.
Ich denke generell, dass der Schlüssel für eine möglichst stressfreie Autonomiephase ganz viel Verständnis und Liebe ist.
Auch wenn es in unseren Köpfen immer noch anders verankert ist: Kein Kind wird in dieser Phase seines Lebens zum Tyrannen und möchte böswillig seine Grenzen austesten um anschließend den Eltern auf der Nase herum zu tanzen. Viel mehr entdecken sie ihren eigenen Willen und wollen diesen natürlich auch durchsetzen. Das das nicht immer geht, werden sie erst in ein paar Jahren vollständig begriffen haben. Können sie ihren Willen nicht durchsetzen, führt das zu Frustration und starken Gefühlen mit denen die Kleinen noch nicht umgehen können. Und genau dann brauchen sie liebevolle Eltern die ihnen durch diesen "Gefühlsjungel" helfen. Strafen, Drohungen, etc. sind nur kontraproduktiv!
Deshalb mein Tipp an euch: Informiert euch eingehend über die Autonomiephase und lasst anschließend "die Zügel mal etwas lockerer". Wahrscheinlich ist die Situation schon ziemlich eingefahren. Versucht eure Konflikte mal durch die Augen eurer Tochter zu sehen.
Alles Gute,
Beisha
Guten Morgen,
hast du es schon mal mit logischer Konsequenz versucht? Die "stille Treppe" ist ja nicht sonderlich gut zu verstehen für ein Kind (habe ich als Erwachsene übrigens auch immer noch nicht)... was hat dieses Sitzen auf der Treppe mit der vorgefallenen Situation zu tun?
Und vielleicht helfen auch einfach Kompromisse, natürlich nur in Fällen, wo es machbar ist.
Z.B. Schlafanzug - muss sie einen anziehen? warum? lass sie doch in Shirt und Unterhose schlafen, ist doch kein Drama
Zähneputzen - muss sein, da sind wir uns alle einig.
Aber: Wer keine Zähne putzt, darf auch nichts Süßes essen, denn dann kommen die Zahnteufelchen. Erklär ihr das und sage, dass es dann ab sofort keine Schokolade, Kekse, Kuchen oder Sonstiges geben kann.
Licht aus nach der Geschichte - warum? nur weil DU sagst, dass es so sein muss? Vielleicht schläft sie lieber mit Licht (macht meine 12jährige heute noch!).
Denk mal drüber nach, vielleicht hat auch deine Tochter Ideen, wie manche Situationen besser zu lösen sind.
Mit meinem Sohn überlege ich heute noch, wie wir zusammen (!!) die Lage entschärfen könnten.
LG
Susanne
Danke dir für deine Antwort.
Das Schlafanzug anziehn ist ja nur ein Beispiel, sie hat auch scho komplett unten ohne geschlafen, weil die Unterhose sie gestört hat Sie könnte auch was anderes anziehn, egal. ist halt nur so, dass das, was sie anhat, oft vom Spielen oder Essen schmutzig is und mit dreckigen Klamotten soll sie auch nicht unbedingt ins Bett.
Aber dann isses das Zähneputzen oder das Geschichte vorlesen... Sie will aussuchen, ist auch ok, macht das aber dann nicht. turnt rum, geht wieder ausm Bett... Wenn die Geschichte dann ausfällt, weil sie halt gar nicht mitmacht usw. gibts Riesengeschrei und am nächsten Tag macht sie es wieder.
Licht an würd ich machen, aber das sieht sie als "Ich muss doch noch ned schlafen" an und kommt dann 100x wieder raus.
Ich geh mit ihr die Sachen auch durch, was sie vielleicht anders machen will etc. Aber da hab ich manchmal das Gefühl, dass sie für diese Art des logischen Denkens noch zu klein ist.
Die Treppe ist dafür da, dass sie nen Ort hat, wo sie nach einem Wutanfall runterkommt und nicht einfach in dem Raum, wo es passiert ist, weiterwütet etc.
Mag falsch sein, aber im MOment bring ich sie nicht anders aus der Situation raus.
Aber ich werde deine Sachen beherzigen und sie mehr entscheiden lassenn.
Ich hab nur manchmal die Bedenken, dass sie mir dann noch mehr auf der Nase rumtanz
Mir ist es herzlich egal, ob die Klamotten dreckig sind - mein Kind muss damit schlafen, nicht ich
Geschichte fällt aus und es gibt Gebrüll? Kenne ich zu genüge (habe ja auch so einen Spezi zu Hause). Aber ich bleibe dann bei meinem Sohn bis er sich wieder beruhigt hat, manchmal kommt er auch schluchzend an und weint sich bei mir erstmal aus. Ist er dann wieder aufnahmefähig, erkläre ich ihm das Ganze. Und bleibe bei der Entscheidung, da wird nicht dran gerüttelt. Und wenn das Gebrüll wieder von vorne losgeht... bleibe ich weiter bei ihm und warte... Ist anfangs anstrengend, aber ich kann das Gebrüll inzwischen gut ausblenden und ihn dann unterstützen, wenn er meine Hilfe braucht.
100x wieder raus kenne ich nicht, ich bleibe bei meinem Sohn bis er schläft oder fast schläft und ich rausgehen kann.
Hey,
ich sehe das doch gaaanz schön anders als viele hier. Ich denke, deine Tochte möchte dass du die Führungsrolle übernimmst und da du das scheinbar nicht ausreichend tust, fordert sie dich heraus und das ist auch gut so!
Wenn ein Kind bei allem eine Möglickeit zum Theatermachen sucht, dann will es deine Stabilität und Sicherheit spüren.
Zum anderen ist es für viele Kinder aber auch schlimm sich fremdbestimmt zu fühlen.
Du als Mutter (oder ihr als Eltern) musst also den Spagat zwischen Führen und Selbständigkeit deines Kindes schaffen und dabei auch liebevoll und gelassen bleiben, keine leichte Aufgabe.
Die stille Treppe würde ich nur noch für den absoluten Notfall einsetzen, stattdessen würde ich ihr Weinen und Wüten einfach mal aushalten, beschwer dich nicht bei ihr, dass sie wütet, schimpfe nicht deswegen sondern lass sie einfach, bleibe positiv zugewandt und liebevoll, dadurch zeigst du Stärke! Dadurch sagst du mer als tausend Worte, es heißt soviel wie: Ich liebe auch diesen Wutzwerg, ich kann deine Gefühle aushalten, dafür bin ich da! Ich passe auf, dass du dir nicht wehtust oder Sachen kaputt machst, du musst dich um nichts sorgen.
Zu den einzelnen Punkten würde ich ihr die Selbstständigkeit beibringen, also kannst du sagen: "Das Essen ist fertig, weißt du was man vor dem Essen noch machen muss? Oder du sagst: "So ich trage dich auf meinen Schultern ins Bad und dann zeigst du mir mal was man vor dem Schlafen gehen noch alles erledigen muss! Plane mal für das Zubettgehritual eine Stunde mehr ein und lasse sie alles alleine machen und entscheiden und sorge nur dafür dass sie auf der Spur bleibt, mit Hinweisen wie: Stoop, da fehlt noch was!" oder "Und jetzt, hast du eine Idee was jetzt kommt?" Ein dreijähriges Kind weiß doch ganz genau wie alles abläuft, anfangs stellt sie sich vermutlich mit Absicht blöd, aber ihr habt ja Zeit und könnt das einfach lächelnd aushalten.
Grüße
Miriam
In meinen Augen bringen diese ganzen pädagogischen Maßnahmen wie "spielerisches Verpacken" und "ein Rollenspiel draus machen" nichts. Ob das Kind nun in einer Trotzphase ist oder nicht (mein Lebensmotto ist mittlerweile "Jede Phase geht vorbei - es fragt sich nur, wann"), es muss anerkennen, dass es gewisse Regeln gibt und bestimmte Verhaltensweisen eben nicht akzeptiert werden.
Darum bin ich strikt dafür, dass in gewissen Situationen, in denen eine Handlung unabwendbar ist, eben ein "bitte" auch nicht verpflichtend ist. Denn eine Bitte lässt immer offen, ob ihr nachgekommen wird oder auch nicht. Darum: wenn du etwas wirklich willst, verzichte mal auf "Bitte". "Es ist Schlafenszeit, darum zieh jetzt deinen Schlafanzug an!" ist richtiger und vor allem VERBINDLICHER als "Zieh bitte deinen Schlafanzug an, denn bald geht es ins Bett."
Auch Erklären wird überbewertet: du sagst ja selbst, dass sie schlau ist. Dann weiß sie auch, dass man, um einkaufen gehen zu können, sich die Schuhe anziehen muss (nur ein Beispiel). Das muss man ihr nicht noch erklären und drum bitten.
Und ob du nun das Licht ausmachen "darfst" oder nicht, steht doch überhaupt nicht zur Debatte: DU entscheidest, wann das Licht ausgemacht wird. Denn du bist die Mutter und sie ist das Kind, das überhaupt noch nicht entscheiden kann, ob und wann das Licht ausgemacht wird. Ob sie dann ein bisschen Theater macht oder nicht, das ist doch nebensächlich.
Als mein Sohn 2 Jahre alt war, hatte er genau so eine Phase. Ich war zur Erziehungsberatung, weil ich partiell mit einem Baby und diesem Zornbolzen echt überfordert war. Sie hat mir wertvolle Tipps gegeben, die wirklich (ohne viel Theater) die Wogen glätten. Das heißt nicht, dass Kinder keine Wutanfälle mehr kriegen, aber mit den oben genannten Vorgehensweisen waren sie einfach shcneller und schmerzfreier ausgestanden.
LG
cori
sehe ich ähnlich. Dieses ewige Bitten bringt in dem Alter nichts. Du musst da ganz klar die Grenzen zeigen was okay ist und was nicht. Genauso musst du ihr vermitteln das du der Chef bist und nicht sie. Ansonsten wird es nicht bei einer Phase bleiben sondern zum Dauerzustand.
Huhu,
den ultimativen Tipp habe ich leider nicht... meine Tochter ist derzeit in der selben Phase...
Ich glaube auch den ultimativen Tipp der auf jedes Kind passt, den gibt es nicht, weil eben jedes Kind anders ist und andere Bedürfnisse hat.
Auf Zähneputzen hat unsere auch oft keine Lust, wir bieten ihr dann an, sie kann es entweder alleine machen oder aber wir machen es. Wenn sie sich weigert machen wir es aber dann sind wir eben nicht zaghaft. Es muss aber gemacht werden, da führt kein Weg dran vorbei. Genauso ist es mit dem Haare waschen und dem Haare kämmen und Hände waschen nachdem man draußen unterwegs war.
Beim Nägel schneiden klappt es ganz gut, wenn ich sie ablenke.
Anziehen ist bei uns auch manchmal ein Drama... Madam ist schon sehr eigen in ihrer Klamottenauswahl... ich lege mittlerweile abends mit ihr gemeinsam die Klamotten für den nächsten Tag heraus und die werden dann aber auch angezogen (es sei denn das Wetter ist doch anders als den Vortag angekündigt).
Das sie anfangen mit drei Zeit zu schinden beim Zu-Bett-Geh-Ritual ist glaube ich normal.
Vielleicht musst Du da nur eine Kleinigkeit ändern damit es wieder etwas besser läuft?
Wie schon mal jemand hier schrieb "Try and Error".
Du bist jedenfalls nicht alleine