Hallo zusammen,
Unsere Tochter ist nun 21 Monate alt und geht seit ca. 5 Wochen in die kita. 3 Tage für sechs Stunden und zwei tage etwa länger da ich dann ins Büro muss.
Die Eingewöhnung ging relativ gut vonstatten. Nach zwei Wochen hat sie beim abgeben nicht mehr geweint und mittlerweile erzählt sie auch viel von den anderen Kindern usw.
Seit ungefähr zwei Wochen aber hat sich ihr Verhalten extrem gewandelt. Sie schmeißt beim Abendbrot ihren Teller durch die Gegend, schreit wenn sie mal nicht ihre geliebte Fleischwurst bekommt weil gerade keine da ist. Beim wickeln wird nicht mehr "nur" geweint sondern es wird so dermassen Gekreischt das einem die Ohren wehtun. Sie War immer ein sehr fröhliches und ausgeglichenes Kind und seit einiger Zeit macht es mir den Eindruck als ob ich ihr nichts mehr recht machen kann.
Mein Konflikt ist nun, ist das Verhalten in dem alter normal weil sie sich einfach durchsetzen will und ihren Willen bekommen möchte oder liegt es daran das sie doch recht lange in die kita geht? Klar schaut sie sich mit Sicherheit das ein oder andere von den anderen ab aber ich glaub kaum das in der kita solche Zustände herrschen. Die Betreuer kümmern sich sehr liebevoll. Ebenfalls verhält sie sich in der kita nicht so. Nach Rücksprache mit ihrer Betreuerin sitzt sie beim essen brav am Tisch, spielt friedlich (zumindest weitgehend) , macht ohne Protest ihren Mittagschlaf.
Könnt ihr mir eure Erfahrungen mitteilen? Ist das normal in dem alter? Auch ohne das die Kinder in die kita gehen?
Vielen Dank schon für eure antworten
Erkenne mein Kind nicht wieder. Liegt es am Kindergarten :-(
Hallo Vicky,
meine Tochter kam auch ungefähr in dem Alter in die Kita. Und auch ungefähr in diesem Alter ging die Trotzphase los. Das habe ich auch von anderen Eltern gehört, deren Kinder nicht in die Kita o. ä. gingen. Und sicherlich spielt es auch eine Rolle, dass sie sich von anderen das Verhalten abschauen. Vielleicht treffen einfach Trotzphase und Kita-Eingewöhnung unglücklicherweise aufeinander? Ich glaube nicht, dass Deiner Tochter die Kita schadet, sonst würde sie sich dort ja auch anders verhalten.
Meine wird bald drei und diese Phasen kommen und gehen. Und wenn sie da sind, frage ich mich, was ich falsch mache. Aber dann wirds auch mal wieder besser... Und ich mache auch immer wieder die Erfahrung, dass mein Kind bei anderen Leuten die brävste der Welt ist und sich bei mir und meinem Mann extrem auflehnt. Angeblich alles normal... Aber wenn man selber drin steckt, echt ANSTRENGEND.
Ich wünsch Dir viel Geduld!
Vielen Dank für deine Antwort. Es ist nichtmal das es mich sonderlich anstrengt. Viel mehr sind es die ständigen Gedanken das man vielleicht selbst etwas falsch macht.
Aber wir sind dadurch das sie immer sehr pflegeleicht war vielleicht auch ein bisschen verwöhnt
Irgendwann muss es ja mal schwierig werden
Danke für dein Feedback
Ich weiß man hat unterschwellig immer ein schlechtes Gewissen, obwohl es den Kindern ja augenscheinlich gut geht in der Kita. Das geht mir auch immer noch so. Man kriegt ja auch von allen möglichen Seiten eingetrichtert, dass das nicht gut sei...
Solange wir mit unseren Kindern die übrige Zeit sinnvoll verbringen, machen wir nichts falsch!
Huhu,
also genau in dem Alter ging es bei uns auch los, obwohl unser Sohn da bereits schon Monate gut in der Krippe eingewöhnt war.
Was ich schon oft bemerkt habe, gerade wenn Kinder in der Betreuung besonders lieb und "angepasst" sind, lassen sie Zuhause gerne so richtig die Sau raus! Scheinbar fällt da alle Anspannung ab, man fühlt sich sicher und dann kommen alle Emotionen hoch die so ein Würmchen ja noch gar nicht bewältigen kann.
Später (so ab 3) wird dann Zuhause genau getestet wie weit man denn so gehen kann (das trauen sie sich meist nicht im Kindergarten).
Unser Nachbarsjunge ist so ein Fall: Aus deren Garten höre ich viel Gemecker und Ermahnen, er ist oft sehr wild und aufgedreht, aber im Kindergarten erkennt man das Kind kaum wieder, so ruhig und "brav", ich war sehr überrascht.
Ich würde sagen, du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben
Grüße Miriam
Miriam
>>> liegt es daran das sie doch recht lange in die kita geht? <<<
Ich finde sechs Stunden nicht besonders lang. Auch sieben oder acht Stunden sind in diesem Alter nicht außergewöhnlich lang, daran wird es also nicht liegen.
In diesem Alter entdecken Kinder ihr "Ich". Sie werden sich ihrer selbst bewusst und wollen nun auch gerne über sich, ihren Körper und "ihre" Gegenstände bestimmen. Klappt das nicht, rasten Kleinkinder regelmäßig lautstark aus, weil sie ihren Unmut noch nicht kontrollieren können. Das kann dann auch gerne mal in Hauen und Beißen ausarten. Das alles ist nichts Ungewöhnliches.
Ich denke nicht, dass das Ganze in Zusammenhang mit der KiTa steht, sondern dass euer Kind nun einfach in dieser Phase ankommt. Glückwunsch.
Dass Kinder zu Hause die Sau rauslassen und in der KiTa "immer lieb" sind, ist übrigens auch normal. Kinder reiben sich nun mal am ehesten an ihren Eltern, da sie dort die größte Vertrauensbasis haben. Außerdem wird in der KiTa vieles durch die Gruppendynamik begünstigt (gemeinsam essen, gemeinsam schlafen, etc.).
Habe gerade noch mal mit der Betreuerin gesprochen. Und sie War wirklich erstaunt das es Zuhause im Moment so ausartet. Sie sagt so kennt sie unsere kleine nicht. Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Ich bin jetzt schon etwas entspannter und wir versuchen einfach gut durch diese Phase zu kommen.
>>Und sie War wirklich erstaunt...<<
Das würde mir Sorgen machen.
Eine Erzieherin, die so wenig davon versteht, wie Kinder ticken... da wäre mir unwohl.
Hi,
ich denke schon, dass es - neben der unvermeidlichen Autonomiephase - einen Zusammenhang mit dem KiTa-Besuch gibt.
Gerade weil sie sich dort so angepasst und sich nirgends anzueckt traut, zeigt sie ihren Unmut zuhause bei den vertrauten Menschen um so deutlicher.
Ich finde nicht, dass du dir Sorgen machen musst: alles ganz normal und im Grunde auch recht gesund so.
LG und viel Geduld
Helga