Eingewöhnung in KiTa: Jetzt auch schlimme Trennungsangst zu Hause :(

Hallo liebe Eltern,

meine kleine Tochter geht seit Kurzem in die KiTa. Nach einem problemlosen Start befinden wir uns nun in der 2. Woche der wirklich langsamen Eingewöhnung. Doch die ist nicht mehr so einfach wie die vorherige:

Sobald ich nur meine Jacke anziehe, fängt meine Kleine bitterlich an zu weinen. Die Erzieherin sagte zwar, dass sie sich recht schnell von ihr trösten lässt, aber nach etwa 30 Minuten ist sie meist (wieder) so aufgelöst, dass ich angerufen werden muss, um sie abzuholen. Ich muss ganz ehrlich sagen: Diesen verzweifelten Gesichtsausdruck von meiner Tochter kannte ich bisher nicht. Er macht mich echt fertig. Sie sieht so panisch aus. So stelle ich mir Todesangst vor.

Doch nicht nur das: die Trennungsangst geht auch zu Hause weiter! Ich kann nicht mal alleine ins Nebenzimmer gehen, ohne dass sie ganz furchtbar anfängt zu weinen. Selbst mein Freund, ihr Vater, der stets ein inniges, liebevolles Verhältnis zu ihr hatte, ist dann völlig abgeschrieben. Bis vor ein paar Tagen hat er sie einfach abgelenkt, mit ihr gekuschelt, gespielt, wenn ich z.B. einen Termin hatte. Ging ohne Weinen & völlig problemlos. Jetzt ist noch nicht mal mehr daran zu denken, dass ich alleine auf Klo gehe.

Mich macht das alles echt fertig (ich versuche, in Gegenwart meiner Tochter "ganz normal" zu sein & mir meine Sorgen nicht anmerken zu lassen)! Könnt ihr mir sagen, wie lange das alles dauert? Ist es normal, dass sie so schrecklich leidet? Und dass sie auch zu Hause neuerdings wieder unter der Trennungsangst leidet? Meine größte Sorge: Sie wird irgendwann resignieren, weil sie denkt "Mama geht ja eh weg, auch wenn ich weine!" Das wäre schrecklich und für mich vergleichbar mit JKKSL, denn wir haben sie nie weinen lassen. In meinen Albträumen erleidet sie sogar einen psychischen Schaden und unsere Bindung bekommt einen irreparablen Knacks wegen der (zur Zeit katastrophalen) Eingewöhnung. Nicht lachen, aber ich zerbreche mir gerade echt dermaßen den Kopf :(

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Hallo,

und wenn ihr mit der Trennung während der Eingewöhnung vorerst aussetzt? Ich meine ihr geht zusammen hin und auch wieder zusammen weg und bleibt in der Zeit zusammen, bis sich ihre Panik gelegt hat.
Ich würde das in dem Fall versuchen oder mit der Eingewöhnung ein paar Monate aussetzen und es wieder probieren, wenn sie bereit dafür ist.

LG Py #winke

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Hallo du,
das klingt wirklich schrecklich. Da würde mein Mutter Herz auch bluten. Wie alt ist denn deine Kleine?
Mein Sohn wurde vor kurzem mit knapp 2 eingewöhnt, und es hat zum Glück sehr gut geklappt. Uns wurde aber gesagt, dass man einen oder zwei Schritte zurück macht, wenn das Kind nicht mit der Trennung klar kommt. Also erstmal wieder mit in die Gruppe, dann wieder im Flur warten und erst wenn das gut klappt, verlässt die Mutter das Haus.
Was sagen denn die Erzieher?
Viele Grüße!

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Nachtrag: die Erzieherinnen haben auch immer wieder betont, dass es für die Selbständigkeit und spätere Trennungen wichtig ist, dass diese "erste Trennung" gut klappt und nicht dramatisch für das Kind ist. Darum finde ich deine Sorgen nicht über trieben.

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wie alt ist denn dein kind?
ist es vorher von anderen betreut worden oder war sie immer nur mit dir zusammen?

das sind schon faktoren, die einfluss auf eine eingewöhnung haben, mal von lebensphasen und tagesform abgesehen.

jetzt ist es vielleicht ein bisschen spät, aber ich empfehle immer gerne das buch "die ersten tage", wenn es um eingewöhnung nach dem berliner modell geht. da ist ganz gut beschrieben, wie sich die beteiligten verhalten sollten.

prinzipiell ist die zweite woche der eingewöhnung bei vielen kindern noch nicht der zeitpunkt, um länger wegzubleiben. die beziehung zur erzieherin ist ja noch ganz frisch und nicht allzu tragfähig.

dass die kinder zu hause anhänglicher werden, ist völlig normal. es geht ja nicht nur darum, dass sie lernt, dass mama nicht immer verfügbar ist, sondern die eingewöhnung ist auch eine emotional wie körperlich anstrengende zeit. und was wollen kinder, wenn sie ko sind? mama! ganz viel mama! es ist also kein zeichen einer bindungsstörung, wenn sie mehr nach dir verlangt, ganz im gegenteil. du bist und bleibst ihr sicherer hafen, in dem sie auftanken kann.

deine ängste sind auch völlig normal und nachvollziehbar. aber du hast deinem kind bis jetzt alles gegeben, was es braucht. jetzt ist es zeit, vertrauen zu lernen. vertrauen, dass du sie so stark gemacht hat, dass sie auch eine zeitweilige trennung verkraften kann. nach dem, was du hier geschrieben hast, hast du ihr das zeug dazu mitgegeben.

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Ich nehme mal an das dein Kind unter drei ist, so wie das klingt.

Das hatten wir auch...ich habe dann meinen Sohn wieder abgemeldet. Neben der permanenten Trennungsangst, hat mein Sohn noch Schlafstörungen bekommen. Dann habe ich einen wissenschaftlichen Artikel dazugelesen, wo auch ganz klar hervorgeht das die Kinder seelisch sehr leiden und eine Trennung nur schwer zu verarbeiten ist. Gerade Kinder unter 3 sind besonders stark betroffen und weisen laut einer Studie eine hohe Stressausschüttung auf. Laut der Studie gewöhnen sich die Kinder nicht einfach ein, sondern resignieren einfach, weil sie sowieso gebracht werden. Ich bin mittlerweile der Meinung, das man sich für Kinder unter 3 einfach Zeit nehmen muss. Lieber leben wir nur mit einem Gehalt und ich habe ein gues Gewissen, als mit doppelt so viel Geld und schlechtem Gewissen. In den Kiga können Kinder auch ab 3 Jahren gehen und ich wieder arbeiten. Ich konnte es einfach nicht mehr mit meinem Gewissen vereinen, mein Kind so leiden zu sehen. Ich bin selbst Erzieherin und habe in der Krippe gearbeitet....als ich noch kein Kind hatte, dachte ich mir das die Krippe doch gar nicht so schlimm sei....jetzt wo ich die Erfahrung mit meinem eigenen Kind gemacht habe, sehe ich die anderen Kinder mit anderen Augen.

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Wenn es denn immer so einfach wäre :( nicht jede Familie kann nur von einem Gehalt leben.
Da ist es meist unausweichlich,dass Kinder in die Krippe gehen müssen.
Mein Sohn kam auch mit einem Jahr in die Krippe.Es hat seine Zeit gebraucht,aber er hat sich dran gewöhnt.Ich sage bewußt gewöhnt und nicht resigniert.Er hat sich dann auf bestimmte Kinder gefreut und seine Erzieherin.Heute ist er sogar manchmal traurig,dass er am Wochenende nicht mit seiner Freundin spielen kann.

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Klar ist das nicht einfach....bei uns war es alles andere als einfach. Mein Mann der gerade in Ausbildugn war hatte gerade mal 1300 netto im Monat....kannst dir ja denken wie das war. Aber es war es mri wert. Viele sind nicht bereit Opfer zu bringen. In der heutigen Zeit wo es Kindergeld und Co gibt ist es eigentlich möglich! Das Problem ist Mama möchte den Anschluss nicht verlieren....! Das war bisher der wahre Grund den ich raushören konnte. Die einzigen die ich verstehe sind Alleinerziehende.

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Die Eingewöhnung dauert einfach seine Zeit und zwei Wochen sind doch noch gar nix.
Natürlich ist das für ein Kind ein Schmerz. Sie wird ja verlassen und genauso erlebt sie das auch. Sie braucht einfach Zeit eine Bindung zu Ihren Erzieherinen aufzubauen, erst wenn diese Bindung gebunden ist, spricht man von Eingewöhnt sein. In der Regel ist das Kind nach ca. 3 Monaten wirklich in der Krippe angekommen. Solange solltet ihr Euch auch Zeit geben.

Erschwert hast du dir leider selbst die Eingewöhnung. " Bis vor ein paar Tagen hat er sie einfach abgelenkt, mit ihr gekuschelt, gespielt, wenn ich z.B. einen Termin hatte. Ging ohne Weinen & völlig problemlos."

Genau das sollte man nie tun. Klar war es Problemlos bis sie merkte ...."huch die Mama ist ja weg."" Ich muss gut aufpassen das meine Mami nicht verschwindet, sehe ich sie nicht, ist sie weg. "
IMMER vom Kind verabschieden und sich NIE heimlich rausschleichen. Auf Dauer macht das mehr Probleme als es auszuhalten das, dass Kind kurz Traurig ist.

Sie hat jetzt einfach jedesmal die Angst das du einfach so verschwindest und ist auf der Hut. Das legt sich auch wieder, diese Anhängliche Phase muss man einfach durch und auch im Privaten wenn du gehst dann verabschiede dich. Dann findet sie schon Ihr Vertrauen wieder und auch das auf der Hut sein lässt nach.

Im Übrigen bedeutet Eingewöhnt sein ja nicht das ein Kind nicht Weint wenn die Mama/ Papa tschüss sagt. Im Gegenteil das darft bei einer guten Eltern-Kind Bindung sein. Sondern das sie sich von Ihrer Bezugsperson beruhigen lässt.