Hallo ihr Lieben,
meine Kleine geht ab Februar in die Krippe, da ist sie anderthalb.
Ich muss dazu sagen, dass wir in der Stadt wohnen und es wie in den meisten Städten katastrophal ist mit den Kita-Plätzen. Von daher konnten die Erwartungen nicht all zu anspruchsvoll sein.
Gestern hatten wir Aufnahmegespräch in der uns zugewiesen Kita. Die Einrichtung ist schön und auch die Erzieherinnen sind sehr nett.
Wo ich allerdings fast vom Stuhl gekippt wäre ist die Tatsache, dass es eine Gruppenstärke von 20 Kindern gibt und dafür nur 2 Erzieherinnen zuständig sind. Also eine Erzieherin 10 Kinder, das ist doch Wahnsinn, oder?
Das bereitet mir große Bauchschmerzen und ich hab kein gutes Gefühl.
Leider ist es halt nicht möglich zu sagen, den Platz nehmen wir nicht, da müssten wir dann noch mal mind. ein Jahr warten und das geht arbeitstechnisch natürlich nicht.
Wie ist das bei euch und wie würdet ihr mit der Situation umgehen?
Gibt es Gesetzmäßigkeiten die vorschreiben wie viele Kinder pro Erzieherin sein dürfen?
Danke für eure Antworten
Liebe Grüße
nicma mit Helena (17 Monate)
Nach Aufnahmegespräch in Krippe kein gutes Gefühl
Hi,
ist das eine reine unter 3 Gruppe? Google mal den gesetzlichen Betreuungsschlüssel in deinem Bundesland, da gibt es laut Wikipedia schon Unterschiede, ehrlich gesagt würde ich das nicht machen...
Unsere Krippengruppe hat 15 Kinder und immer 3-4 Betreuer, wovon mindestens 2 Erzieherinnen mit großer Berufserfahrung sind. Ich weiß, dass ist Luxus, aber bei der von dir beschriebenen Konstelation heißt das für mich immer: Wenn eine Erzieherin den Raum verlässt (Wickeln, Essen vorbereiten, Telefon ect.) dann hast du midestens einen Schlüssel von 1:19! Wie soll das mit Kindern unter 3 gehen, werden die alle einzelnd in Laufställen geparkt?
Ich kann nur hoffen, dass du da was falsch verstanden hast.
Grüße
Miriam
Ich glaube nicht, dass sie etwas falsch verstanden hat. Bei uns sind es 15 Kinder in der Gruppe und es gibt eine Vollzeit und eine Teilzeit-Erzieherin. Wie die Thread-Erstellerin haben wir in der Stadt nicht die freie Auswahl, sondern müssen sehen, dass wir überhaupt einen Platz haben. Zumal sich der schlechte Betreuungsschlüssel in allen öffentlichen Kitas gleicht.
Das Problem mit dem Betreuungsschlüssel ist, dass er auf Vollzeitplätze ausgelegt ist, also 9 Stunden pro Tag. Aber gerade bei den unter 3jährigen sind viele Kinder nur 5 bis 7 Stunden in der Kita angemeldet. Ein Kind, dass nur 5 Stunden in die Kita geht, zählt dann beim Betreuungsschlüssel nur "als 0,55 Kind". Dabei ist es völlig egal für die Errechnung des Betreuungsschlüssels, ob alle Kinder zeitgleich in der Gruppe sind.
Nein, falsch verstanden habe ich leider nichts.
Wir waren in jeder Gruppe und dort waren, wie es mir die Leiterin vorher auch beschrieb, nur 2 Erzieherinnen. Es gibt 2 U3 Gruppe, einmal die unter anderthalbjährigen und einmal anderthalb bis 3.
Das bereitet mir ja eben das schlechte Gefühl, wie ist es wenn mal eine Erzieherin nicht da ist. Wie soll das funktionieren beim Essen, Wickeln, zu Bett bringen etc.
Das finde ich auch sehr heftig. Mir wäre schon alleine die Gruppengröße zu groß - egal mit wievielen Erzieherinnen. Wie sollen die Kinder sich denn da aneinander gewöhnen? Mit dem Betreuungsschlüssel ist es so eine Sache - oftmals sind ja neben den Erzieherinnen auch noch Sozialassistenten o. ä. ausgebildete Personen mit in der Gruppe, die oftmals auch eine langjährige Berufserfahrung haben. Hast Du dazu etwas erfahren? Oder wurde Dir nur die Anzahl der Erzieherinnen mitgeteilt?
In der Gruppe unseres Sohnes sind es 8 Kinder, die von einer Erzieherin und einer Sozialassistentin betreut werden. Zusätzlich noch 2 Erzieherinnen als Springkräfte, von denen aber auch sehr oft noch eine mit in der Gruppe ist.
Solltest Du noch irgendeine andere Alternative haben, würde ich das Kind dort abmelden. Tagesmutter? Stundenreduzierung und Großeltern?
Nein, zu Sozialassistenten wurde nichts gesagt, habe ich aber ehrlich gesagt auch nicht gefragt.
Ich hatte noch eine Tagesmutter in Aussicht, die mir aber leider abgesagt hat. Eine Alternative gibt es nicht
Ich habe mit so einer Situation schonmal so meine Erfahrung gemacht.
Das waren 23-25 Kinder auf 2 Betreuer.
Ganz ehrlich. Solche Betreuer sind in Wirklichkeit meist richtig genervt und meist wirklich am Ende.
Ich kann Dir nur ans Herz legen...schau Dir in der Eingewöhnung einfach an wie der "Laden läuft" und dann solltest Du nach Deinem Bauchgefühl entscheiden.
Wir selbst wohnen auch in einer Großstadt (Hamburg) und meist haben immer nur die Kitas gerade einen Platz frei, bei denen "irgendwas" im Busch ist, sorry.
Ich habe selbst 3 Kinder und mit meinen beiden größten Jungs schon meine Erfahrungen gemacht. Meine kleine (13 Monate) werde ich nie wieder in die "erstbeste" Kita geben.
Die erstbeste ist es sicherlich nicht, wir haben gleich nach der Geburt den Platz beantragt und quasi anderthalb Jahre darauf gewartet.
Klar kann ich jetzt nach einem anderen Platz schauen, aber da wird sich vor einem Jahr nichts tun und ich muss wieder arbeiten
Ich weiß ja nicht wo du in HH wohnst, aber die Erfahrung habe ich nicht gemacht. Die meisten Kitas die ich kenne lassen bewusst vorübergehend Plätze frei für Kinder die zuziehen oder aus anderen Gründen mitten im Jahr einen Platz benötigen.
Und da ist nicht "irgendwas im Busch".
Hallo,
also bei uns ist es so, dass bei U3 auch 2 Erzieherinnen für 20 Kinder zuständig sind. Die Gruppe baut sich langsam auf, also die fangen mit wenig Kindern an und es kommt dann immer wieder eins dazu bis die Gruppe komplett ist (werden dann bis zum Schuleingang alle zusammen bleiben). Unsere Erzieherinnen sind klar am Rande ihrer Kräfte, aber dennoch sehr liebevoll und kümmern sich trotz allem super. Das merke ich auch am Verhalten meiner Tochter. Sie bauen sich das aber auch auf. Das heißt, die Kinder sind mittlerweile zwischen 1,5 und knapp 3 Jahre etwa alt. Die Größeren können dann schon etwas mehr und helfen dann auch mal und sie kennen eben auch die Strukturen und geben das den neuen Kindern weiter. Sie lernen voneinander. Ich würde an deiner Stelle jetzt noch keine Panik schieben. Schau dir das an. Du hast geschrieben, dass dies der einzige kritische Punkt ist. Bei uns ist es auch so, dass zu den kritischen Zeiten auch mal ein Springer dabei ist (anziehen z.B.). Oder in den Räumen nebenan ist bei uns auch eine Gruppe mit zwei Erziehern (die bauen die Gruppe gerade auf) und die springen im Notfall auch mal ein. Die unterstützen sich halt gegenseitig sehr stark. Dennoch sind offiziell eben die 2 Erzieherinnen für die 20 Kinder da.
LG Sandra
Das ist schon viel auf 2 Erzieherinnen, gibt es vlt. Zusätzlich noch Auszubildende oder fsjler?
Meine kleine ist auch schon angemeldet für das Ende dieses Jahres und dort ist es momentan so das in einer u3 Gruppe nicht mehr als 12 Kinder aufgenommen werden, in der einen Gruppe sind momentan 2 Erzieherinnen und 1 Fsjlerin und in der anderen Gruppe sind 3 Erzieherinnen. Im Vergleich zu anderen Einrichtungen scheint das wohl wahrer Luxus zu sein aber die Gruppengrösse ist schon arg
Handelt es sich um eine Kita die nur bis Mittags offen hat? Ansonsten kann ich mir kaum vorstellen, dass der Schlüssel zulässig ist. Wo wohnt ihr denn?
In der Krippe, die uns damals zugeteilt wurde, war genau der gleiche Betreuungsschlüssel 1:10 (da war unsere Tochter auch 1,5), wobei uns am Anfang direkt gesagt wurde, dass nicht einmal der immer eingehalten werden kann, wird ja immermal jemand krank oder ist im Urlaub.
Ich hatte schon kein gutes Gefühl und die Realität war wirklich traurig. Die Kinder wurden nur beaufsichtigt, es wurde nichts angeboten, nicht gesungen, keine Geburtstage gefeiert, keine Ausflüge; für all das fehle es eben an Kapazitäten. Aus dem gleichen Grund konnte uns auch keine richtige Eingewöhnung angeboten werden. Wenn irgendwas war, kam es auch immer wieder vor, dass die Kinder über längere Zeit vollkommen allein in einem Zimmer waren.
Wegen dieser Dinge und tausend weiteren Kleinigkeiten (keine Einschlafbegleitung, keine Hilfe beim Essen, etc) habe ich nach einer Woche die "Eingewöhnung" abgebrochen. Ohne Plan B ich musste 2 Wochen später wieder arbeiten.
Ich habe mir dann die Finger wund telefoniert und innerhalb von zwei Tagen (neben vielen Absagen) eine Elterninitiative, eine Großtagespflege und eine Kita in freier Trägerschaft gefunden, die ab SOFORT einen Platz für uns hatten.
Wir haben uns dann alle drei angeschaut und für die Kita entschieden. In ihrer Gruppe sind dort 15 Kinder mit drei Erzieherinnen. Es wird viel mit den Kindern geamcht und der Umgang ist auch sehr liebevoll.
Ich würde dir raten, es zumindest einmal bei euch in der Kita zu versuchen. Wenn du nach ein paar Tagen dann immernoch ein schlechtes Bauchgefühl hast, würde ich mich schnell um etwas anderes bemühen. Ein ganzes Jahr müsst ihr da sicher nicht warten. Wir wohnen auch in einer Großstadt mit katastrophaler Betreuungssituation. Aber es gibt immer Restplätze, Neugründungen etc. und es lohnt sich außerhalb der klassischen städtischen Kitalandschaft zu suchen. Für freie Plätze gibt es im Internet auch extra Datenbanken.
Hallo,
ich bin wirklich schockiert, was für "Zustände" offenbar in vielen Kitas herrschen. Eine Gruppe mit 20 U3 Kindern und 2 Erzieher? Wie soll das funktionieren? Ich teile deine Bedenken da total, weiß aber leider auch nicht, wie es gesetzlich geregelt ist.
Wie soll denn die Eingewöhnung aussehen? Bei meiner Tochter war das eine 1:1 Situation, d.h. eine Erzieherin war rund um die Uhr nur und ausschließlich für meine Tochter da. Das funktioniert ja bei euch nicht annäherend. Deine Tochter muss dann ja quasi einfach mitlaufen, für alles andere gibt es keine Kapazitäten.
Und was passiert, wenn eine der Erzieherinnen krank ist?
Ich würde dir wirklich gern Mut machen, aber ich finde, das klingt nicht wirklich gut. Anschauen solltest du dir das natürlich trotzdem erst mal. Letztendlich hängt ja trotzdem vieles von der Qualität des Personals ab. Dann lieber 2 motivierte Erzieherinnen, als 4 unmotivierte...
LG
Oha, das hört sich für mich zunächst wirklich heftig an. Meine Tochter kommt auch am 1.2. in die Krippe und ist dann 17 Monate. Wenn ich das so lesen haben wir wohl was den Stellenschlüssel angeht Glück gehabt. Es sind 12 Kinder und 3 Erzieherinnen wovon jede vier feste Bezugskinder hat mit denen sie gemeinsam am Tisch isst und einschlafbegleitung macht . Nach der Eingewöhnung übernehmen dann auch Stück für Stück mal die anderen beiden.