Tochter 1 Jahr alt nach Krankenhaus wie ausgewechselt

Hallo,

Zum Hintergrund:
Leider musste unsere Tochter knapp 1 Jahr alt wegen einem Unterschenkelabzess ins Krankenhaus und stationär dort bleiben. Sie war zuvor (bis auf die Geburt) nie im Krankenhaus. Nun musste sie da bleiben, leider gottes zwei Nächte alleine. Ich war bis sie eingeschlafen war an ihrer Seite und bevor sie am nächsten tag aufgewacht ist wieder da. Am 2. Tag hat das KH entschieden den Abzess Operativ zu öffnen. Da das Krankenhaus keinen guten Ruf hat sind wir in eine Universitäts Klink gefahren, wieder stationär aufgenommen und der Operative Eingriff wurde vorgenommen. Ich bin dieses mal über Nacht bei ihr geblieben.

Sie war somit insgesamt 4 Tage und 3 Nächte im KH, hat 2 Nadeln gelegt bekommen, 2 Mal Blutentnahme und eine Operation.

Zu meinem Anliegen:
Unsere Tochter war vor dem KH Aufenthalt ein pflegeleichtes, fröhliches und aktives Kind.

Jetzt sind wir Zuhause und sie ist Ständig am Weinen, möchte auf gar keinen fall Liegen, wehrt sich mit allem was sie hat gegen u.A. Pampers Wechsel und mittlerweile Schlägt sie um sich, tritt wie wild und schreit wenn man sie auf den Arm nimmt und ihr Zuneigung zeigen möchte. Lachen ist eher selten geworden und die 'Selbst'-Beschäftigung ist auch eher dünn geworden.

Ich habe schon viel gelesen über Trauma, Verhaltensgestörungen, Schock und Ängste. Aber meist ist es wegen dem Aggressiveren Verhalten oder dem Alter zu sehr abweichend. Ich habe auch gelesen dass man sich von 'Männern mit kitteln' erstmal fern halten soll, leider kommt aber in einer Woche die U6 noch bei ihr. :( Hat jemand ähnliche Erfahrungen damit gemacht? Vor allem durch das Agressive verhalten danach?

Danke im Vorraus

LG Justin (Papa von Mila 11M + 24T alt)

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ach mensch, die arme maus!

vorweg, bevor ichs am ende vergesse: sagt vor der U6, was passiert ist, ich bin sicher euer ka wird dann anders auf sie eingehen!

ich berichte mal von mir.
ich musste auch als kleinkind ins krankenhaus, auch ich war danach wie ausgewechselt. von einem eigenständigen wirbelwind zum anhänglichen mäuschen... nicht mal zu den großeltern wollte ich alleine! bei mir war das anziehen des schlafanzugs ein riesiges problem und die zimmertüre schließen
meine eltern bekamen erstmal den rat mir zeit zu geben... nun ja, das machte es tatsächlich besser, vorallem was die neuerliche zurückhaltung anging, aber die "alte" war ich noch lange nicht...
dann fingen sie an zu experimentieren. ich nenne mal nur das, was euch eventuell hilft.
schlafanzug ging also gar nicht. der erste schritt: akzeptieren. zweiter schritt: alternativen suchen - was neues kaufen und es nicht schlafanzug nennen, kein erfolg. von schlafanzug zu nachthemd wechseln - kein erfolg. die lösung war letzlich eine allabendliche kuschelstunde mit mama und/oder papa in spezieller super duper kuschelkleidung, danach noch ein bisschen spielen, abendtoilette usw und dann in den klamotten ins bett, die ich anhatte... naja, irgendwann hab ich den trick durchschaut, aber dann wars ok!

worauf ich hinaus will: geht bestmöglich auf ihre momentanen bedürfnisse ein, zwingt ihr nichts auf.

wenn sie auf zuneigung zur zeit agressiv reagiert, erzwingt es nicht. wenn sie nicht möchte, ist das ok. wenn sie aber mal von sich aus kommt übertreibt es ruhig^^
ihr könnt ja auch situationen kreieren, in denen sie von sich aus auf den arm möchte (gemeinsam was aus nem regal holen oder so)
mit dem liegen ist schwierig. ist es wirklich das liegen selbst, oder das im bett liegen? dann könntet ihr doch zumindest da zeitweise ne alternative suchen (vielleicht baut ihr ne höhle oder so). wenn es das liegen selbst ist, versucht es mal mit höher lagern. ich weiß, ist nicht besonders gesund, aber man kann es ja nach und nach wieder flacher machen.
mit den pampers - hmm, selbst zur toilette wird sie wohl noch nicht gehen? oder doch? probiert doch schon mal das töpfchen? ansonsten vielleicht nicht so klassische windeln, sondern so höschenwindeln, die man anzieht wie einen schlüpfer...
dass sie sich nicht mehr selbst beschäftigen möchte, solltet ihr wirklich so hinnehmen. immerhin war das ganz schlimm für sie, als sie alleine im kh war... eventuell ist alleine sein jetzt mit diesem gefühl verknüpft, leider... das ist wirklich etwas, das zeit braucht! aber wenn ihr unauffällig kleine augenblicke einbaut in denen sie alleine ist, geht auch das vorrüber. zb beim spielen den fehlenden bauklotz aus dem nebenzimmer holen oder ähnliches. einfach etwas, dass in der jeweiligen situation "logisch" erscheint und suggeriert, dass man wieder zurück kommt.

zu guter letzt: das ist alles jetzt nur abgeleitet von meinen erfahrungen als kind und den erzählungen meiner mutter... professionell ist das keineswegs!!!

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Hey danke für die schnelle Antwort. Nun ist die erste nacht vorbei und sie hat Glücklicherweise auch durch geschlafen. Wir haben sie morgens zu uns ins bett geholt und uns mit ihr beschäftigt. Für einen moment lang war sie schon die alte - ein Lichtblick?

Leider haut sie immer noch wenn ihr was nicht passt und sich hinlegen möchte sie auch nicht.

Liegen im Sinne von auf der Wickelkommode oder im Bett. Nach ein paar Minuten im Bett akzeptiert sie dass sie sich legen muss zum schlafen :D

Fürs töpfchen ist es noch etwas zu früh, da sie vor dem Krankenhaus Aufenthalt anfangen wollte zu laufen aber die OP ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Und ich schätze dass die auf dem töpfchen unruhig wird durch ungewohntheit und unbekanntheit.

Ich spreche dann nun vorher mal mit der KA und vielleicht kann er ja einen teil dazu beitragen dass es sich alles wieder legt.

Danke! LG

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Du schreibst, das Abszess war am Bein. Hat sie evtl noch Schmerzen im Liegen?

Hat sie die Spritzen bekommen, als sie bei euch auf dem Arm war? Wenn ja, könnte sie das damit verknüpfen.

Gebt ihr einfach Zeit und tut das, was ihr gut tut. Und wenn sie ohne Schlafanzug ins Bett geht, sondern in normalen Klamotten, wäre das auch noch so.

Und wie schon geschrieben wurde, unbedingt dem Kinderarzt vorher Bescheid sagen.
Alles Gute für euch!

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Konnte sein das eure Tochter traumatisiert ist. Habe letzten ne Reportage über einen kleinen Jungen gesehen der durch eine Injektionsnadel traumatisiert war und ähnliche Symptome zeigte. Er wurde dann tatsächlich von einem Kinder Therapeuten behandelt.

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Das ist ja schrecklichvdas Du nicht da bleiben durftest :-(
Wie hast Du das geschafft?

Unser Sohn war mit 4 Monaten im KH ich war jede Sekunde bei ihm.
Er War danach auch wie ausgewechselt.
Plötzlich hat er nicht mehr durch geschlafen und viel geschrien.
Liebe hat ihm geholfen viel Ruhe und liebe.
Wir waren 5 Nächte dort.
Beim ihm war es sicher das ständige wach werden in der Nacht durch den Alarm der Geräte.

Ich drücke Dir die Daumen.
Lass deiner kleinen Maus Zeit!
Es ist viel passiert was sie nicht verstehen kann!

Alles Gute

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Es durfte im normalen Krankenhaus keiner da bleiben weil 3 Kinder in einem Doppelzimmer gelegen haben. Die waren anscheinend total überfüllt. In der Nacht musst eine einzige Schwester auf 30 kinder in 10 Zimmern Aufpassen.

So bin ich nach hause gefahren wenn sie eingeschlafen ist und war schon wieder da bevor sie aufgewacht ist. In der Universität durfte ich dann ja zum Glück in der Nacht da bleiben, sogar im Einzelzimmer*lach*.

Ich gehe davon aus dass sie jetzt Angst vor Ärzten hat und das mit Schmerzen durch die Kanülen und Blutabnahmen verbindet.

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Meine Tochter musste auch mit einem Jahr für 5 Tage ins Krankenhaus wegen einer Lungenentzündung. Zum Glück durfte ich die ganze Zeit auch nachts bei ihr bleiben. Sie hat zu der Zeit auch nicht durchgeschlafen.

Blutentnahme und Kanüle legen war schrecklich, aber zum Glück musste das nur einmal gemacht werden. Durch das Antibiotika und die Zufuhr von Flüssigkeit ging es ihr von Tag zu Tag besser.

Glücklicherweise hat sie kein Trauma davon bekommen. Daher kann ich dir nicht wirklich einen guten Tipp geben.
Aber die Ideen von meiner Vorrednerin klingen sehr vernünftig. Das würde ich ausprobieren.

LG

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Hallo,

ich hoffe sehr, dass es euerer Tochter wieder besser geht.

Vielleicht hat sie noch Schmerzen. Könnte das sein?

Ich möchte nix runterspielen aber ich will doch mal erwähnen, dass man hier oft liest und ich das auch aus eigener Erfahrung bestätigen kann, dass Kinder auch einfach mal Zeiten haben, da wollen sie nicht liegen, nicht gewickelt werden etc. Bei uns war das um den ersten Geburtstag rum ganz schlimm. Mittagsschlaf war teilweise gar nicht. Wickeln nur unter Protest, Unmut bekunden durch hauen, treten, Kopf auf den Boden schlagen o ä - auch jetzt noch,

Also vieles von dem, was du schreibst, kennen wir auch und zwar ohne OP. Vielleicht ist es einfach eine Phase.

So oder so, ich drück euch die Daumen, dass sie bald wieder "die alte" ist und alles schön verheilt.

LG

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Mein Sohn war bis zum 14 LM 4 x im KH, 3x davon mit OP. Bei der zweiten danach auf Intensiv, inkl. 10 Tage Bett mit 2 Kathetern. Zwischendrin immer wieder Untersuchungen, Zugänge legen... Etc.pp.

Ich hatte hier vor kurzem auch gepostet, weil ich dachte, dass er vielleicht ein Trauma davon getragen haben könnte. Ich wurde beruhigt, denn es scheint Kinder zu geben, die genauso sind wie mein Kind, aber ohne diese Erfahrungen.
Er war und ist aber nicht wirklich aggressiv, aber es gibt Situationen da ist kein ran kommen.

Ärzte sind ein rotes Tuch. Untersuchungen am Kind gehen nicht ohne Gebrüll. Selbst jetzt bei der U7 8 Monate nach letztem Arztkontakt war kein wiegen oder vermessen möglich. Steht halt nix im U-Heft, was solls. Seinen Entwicklungsstand hat er trotzdem "nachgewiesen" und damit reicht es. Gott sei dank waren U6 und U7 eh eher Abfragen was das Kind so kann.
Es gibt für die U6 ja eine Spanne. Vielleicht lässt sich eure ja etwas verschieben, bis ihr selbst wieder zur Ruhe gekommen seid.
Alles Gute.