Kind "spielt Eltern gegeneinander aus"

Jaja, ich weiß klingt krass, ganz so schlimm ist es auch nicht, aber in der Überschrift ist nicht viel Platz...
Also, dann mal ausführlicher:

Wenn wir als komplette Familie zusammen sind, gibt es in letzter Zeit immer öfters Stress. Sobald nur einer von uns mit dem Kind zusammen ist, geht es wesentlich besser und entspannter.
Es sind oft Kleinigkeiten, Papa soll mit Kind spielen, Mama kocht. Nach 5 min Theater aus dem Kinderzimmer, Mama soll kommen. Wenn Mama kommt geht DAS ein paar Minuten gut, plötzlich soll Papa (der inzwischen das kochen übernommen hat) wieder spielen. Wenn Papa dann nicht kommt ist das Theater riesig, inklusive hauen, Schreien, weglaufen, heulen.
Wir wissen einfach nicht wie wir damit umgehen sollen. Entweder einer hat ein schreiendes Kind "am Hals" oder wir haben ein inkosequentes hin und her, bei dem keiner irgendwas schafft, weil ständig die Rollen getauscht werden. Es nervt!
Diese Situationen entstehen übrigens ständig: beim spielen, waschen, kochen, einkaufen, ins Bett bringen. Egal ob wir dem Kind die Entscheidung überlassen wer jetzt mit ihm was machen soll, oder dies vorher bestimmen, auch unabhängig davon, wie lange vorher wir bescheid sagen wer was macht (morgen bringt dich Papa ins Bett, heute abend putzt Mama Zähne....)
Es ist gerade echt zermürbend, weil keiner von uns erwachsenen zur Ruhe kommt...
Habt ihr eine Idee, wie man solche Situationen handhaben kann/soll?

Danke

2

Ich finde es wichtig zu unterscheiden, ob in der jeweiligen Situation ein echtes Bedürfnis besteht oder es mehr eine Laune ist. Wenn hier z.B. der Papa ins Bett bringt und dann am Ende ein "Die Mama soll noch mal kommen..." steht, dann gehe ich natürlich noch mal rein und verteile einen Extra-Gutenachtkuss. Aber ein ständiges Wechseln würde ich nicht mitmachen.

Wenn ihr also das Gefühl habt, dass es mehr ein "Jetzt hab' ich gerade mehr Lust mit Mama zu spielen" ist, dann würde ich erklären, warum das jetzt nicht geht (fertig kochen) und in Aussicht stellen, wann es nachgeholt wird (nach dem Essen oder auch sobald die Kartoffeln kochen oder sowas). Durch eventuelles Gebrüll müsst ihr dann durch ;-) Kleinkinder können ihren Frust nun mal selten anders mitteilen oder ausleben als durch Wutausbrüche. Der jeweils andere sollte dann versuchen, so gut wir möglich abzulenken, aber ständig auf jeden veränderten Wunsch eingehen würde ich nicht.

LG
bluemerle

1

Ich habe solche Erfahrung (bisher) nicht gemacht. Aber beim Lesen kam mir der Gedanke, ob ihr nicht vielleicht festlegen solltet, wer was macht also z.B. immer Du die Zähne putzt, immer ins Bett bringst, während der Papa immer mit dem Kind spielt wenn Du kochst.

Ich würde ein paar Sachen verlässlich festlegen. Dann hat euer Kind feste Anhaltspunkte. Das könnt ihr ja in der Familie besprechen und das Kind mit einbeziehen. Ein paar Dinge macht ihr dann immer gemeinsam.

In Deinem konkreten Beispiel: euer Kind ruft nach Dir während es mit dem Papa spielt? Was genau will es denn von Dir? Habt ihr mal gefragt? Was passiert wenn Du sagst, dass Du ja gerade kochst und deshalb nicht mitspielen kannst?

Vielleicht hilft euch ja Jesper Juul weiter. Er schreibt in seinen Büchern sehr alltagstaugliche Ideen und Lösungen, wie man mit solchen Situationen umgehen kann, damit am Ende alle ihre Gesicht wahren können und keiner zu kurz kommt.

Viele Grüße #winke

6

Gerade Zähne putzen und ins Bett bringen, sind Dinge, die ich persönlich niemals nur einem Elternteil (auf Dauer) überlassen würde.
Das müssen "beide" können. Wir bringen unsere Tochter zu 95% zusammen ins Bett. Wenn dann man einer von uns nicht da ist, ist das auch kein Problem.

Was ist wenn immer Mama das Kind ins Bett bringt, und auf einmal ist Mama abends aus?
Dann hat es der papa sauschwer.

8

Da hast Du recht. Die Frage mit dem Ausgehen stellt sich zwar bei uns noch nicht, aber natürlich sollten beide Eltern das Kind jeweils auch alleine versorgen und betreuen können.

Bei der TE klang es aber so als wär da irgendwie kein Rhythmus drin. Es hörte sich alles so durcheinander an. Vielleicht hilft es dem Kind einen verlässlichen Rhythmus zu haben. Man kann das ja auch wochenweise abwechseln. Kommt natürlich darauf an, worum es geht. Einschlafstillen kann mein Mann z.B. nicht übernehmen ;-) Zusammen ins Bett bringen ist aber auch eine schöne Idee.

3

Hallo,

du schreibst leider nicht, wie alt dein Kind ist.

"Habt ihr eine Idee, wie man solche Situationen handhaben kann/soll?"

Ja, aushalten. #schein

Also konsequent sein. Wenn Mama kochen will, kocht Mama. Wenn er dann meckert/schreit,... dann eben liebevoll bleiben, aber nicht den gesamten Haushaltsplan in einen Wanderzirkus verwandeln.

Nur die wenigsten Eltern haben glaube ich ein meist fröhliches, nicht trotzendes oder quengelndes Kind.

LG

4

Hallo,

du kannst die Situation handhaben, indem du solchen Spielerein nicht nachgibst, #sorry. Wenn du mit dem Kind spielst und es nach Papa verlangt, okay. Aber wenn es dann nach kurzer Zeit wieder nach Mama verlangt, würde ich ihm klarmachen, dass jetzt Papa da ist.

In dem ihr wieder tauscht, fängt das gegeneinander ausspielen doch schon an. Und natürlich gibt es Theater, weil das Kind nicht seinen Willen bekommt ;-). Das ist wohl bei fast allen Kindern so.

Bestimmte Sachen wie waschen, ins Bett gehen/bringen, einkaufen etc. werden von den Eltern etnschieden. Ich weiß nicht wie alt euer Kind ist, aber solche Entscheidungen trefft ihr, nicht das Kind.

Klare Ansagen, wir machen jetzt das, Mama/Papa bringt dich heut ins Bett, jetzt spielt papa mit dir weil mama kocht (oder umgekehrt), helfen auch eurem Kind und vor allem euch selbst, eben nicht in so ein hin und her zu geraten.

Natürlich wird das vom Nachwuchs nicht unbedingt problemlos akzeptiert, aber es ist an euch, dies auch konsequent einzufprdern. Ausnahmen bestätigen dei Regel. Aber Kinder brauchen Regeln und die stellen nunmal die Eltern auf. Ihr bestimmt, dass jetzt gewaschen wir, Zähne geputzt werden, dass ihr jetzt einkaufen fahrt, dass es jetzt ins Bett geht und nicht das Kind.

Lg

5

Das Problem ist euer inkonsequentes Handeln. Ja das Gebrüll auszuhalten ist hart. Aber glaub mir, wenn ihr das ein paar mal geschafft habt, dann wird es besser!

Ihr zeigt eurem Kind gerade, "ich muss nur brüllen, hauen und toben" und dann passiert was ich will
Lasst sie heulen und toben. Ich versuche in der Situtation ihr dann zu erklären, dass es gerade nicht so geht wie sie will. Biete ihr eine alternative/Ablenkung an. Wenn sie dann doch tobt, bleibe ich bei ihr sitzen und verhindere dass sie was kaputt macht (sie wirft dann mit alles was sie findet - das müssen wir auch noch in den griff kriegen). Wenn der "Anfall" vorbei ist und sie merkt, sie kann damit jetzt nichts ändern, dann kommt sie zu mir Kuscheln, will ihren Nuki und dann gehts weiter als wäre nichts gewesen.
Sie ist 1,5 Jahre.

Ich wünsche euch starke Nerven - ihr schafft das.

Und ja natürlich kann man auch mal auf das Kind eingehen. Wenn eben grad lieber Mama die Zähne putzen soll und Papa ist eh da, dann kann man solche "Wünsche" ja erfüllen. Dann ist es aber auch gut und dabei bleibt es dann oder man nimmt sich zu zweit die Zeit. Aber wenn es grad nicht geht, dann gehts nicht!

7

Wir haben das auch, gehen den Wünschen des Kindes aber nicht immer nach. Gehen wir z.B. alle zusammen raus und das Kind möchte gern von einer bestimmten Person die Schuhe angezogen haben, dann ist das noch okay. Wenn aber einer die Hände voll hat, dann muss sich das Kind auch damit abfinden, dass derjenige dann eben nicht die Schuhe anzieht.

Genauso ist es mit dem Kochen, Bügeln, etc. Ist einer beschäftigt, dann sagen wir dem Kind "Papa kann jetzt nicht, er kocht". Mault sie dann und will nicht mit Mama spielen, hat sie eben Pech. Nach kurzer Zeit hat sie sich dann wieder beruhigt.

Bei eurem Kind kann keine Beruhigung eintreten, weil es bereits gelernt hat, dass ihr den Wünschen sehr häufig nachkommt.