Huhu. Wer hat evtl auch Kinder mit der Diagnose und kann mir bisschen was dazu berichten?
haben bei unserer 2 jährigen Tochter jetzt die Diagnose erhalten. Nachdem wir seit Einführung des Brei um jeden Bissen Obst, Gemüse und sonstiges kämpfen.
Das einzige was immer geht sind Backwaren und Süßigkeiten.
sensorische Nahrungsverweigerung bei 2 jähriger Tochter
Was heißt denn diese Diagnose genau?
Unser Sohn ist auch 2 Jahre und ein schlechter Esser. Am liebsten nur Süßes und Obst.
Zu den Hauptmalzeiten mal ein halbes Brot, einen kleinen Teller Nudeln oder etwas Reis.
Wir hatten das Problem auch seit Geburt an, dass er weniger als Andere gegessen hat.
Unser Sohn z.B. scheint aber einfach auch weniger als andere Kinder zu brauchen.
Er wiegt auf 87 cm ca. 12 Kilo, das ist zwar schon eher schlank aber noch absolut normal.
Ich habe daher zum Großteil damit aufgehört mir (im Gegensatz zu früher) groß Sorgen darüber zu machen.
Ich sehe es aber auch nicht so eng, wenn er mal Süßigkeiten oder einen Pudding oder sowas isst.
Es muss sich natürlich etwas im Rahmen halten und mir ist es schon wichtig dass er auch gesunde Sachen ist. Aber manchmal bin ich einfach froh, wenn er überhaupt was isst. Und wenn es dann auch mal ein Donut vom Bäcker ist...
Das ist ne angeborene Essstörung wo das Kind gegen Gerüche, Geschmäcker und Konsistenzen überempfindlich übersensibel ist. Sie empfindet viele Lebensmittel viel intensiver als normal. Ärzte haben uns erklärt, dass es z.B. Menschen gibt die keinen Rollkragen am Hals mögen oder z.B. bestimmte kratzige Wolle auf der Haut als sehr unangenehm empfinden und so wäre es bei manchen Kindern mitn essen. Hackfleisch is bei unserer Tochter z.B. sehr schlimm, die Konsistenz dieses krümelige mag sie gar nicht.
Sie isst seit 2 Jahren immer nur das gleiche täglich und nix anderes. Kein Fleisch, keine Wurst, kein Käse, kein Obst und Gemüse ausser Banane und Gurke.
Bin eigentlich bis jetz relativ gelassen gewesen, da die Kinderärzte immer sagen das wird schon. Und das wäre ne Phase. Aber ihre Haare wachsen kaum und sie is seit einiger Zeit sehr blass. Und so hab ich mir mal ne Überweisung zum Spezialisten geben lassen und so ist es rausgekommen dass es ohne therapeutische Hilfe nicht besser wird da es ne klare Ursache hat. Sie hat die Maße wie dein Sohn. Bei 87cm 12kg.
Hallo,
jetzt muss ich mal nachhaken bevor ich dazu genauer schreibe...
Was für ein Spezialist war das? Was für eine Therapie soll es geben? Wie wurde das festgestellt?
LG
Ina
Naja, mein Jüngster hat etwas ähnliches. Er hat eine Frühkindliche Ess- und Fütterstörung (auch heute noch). Mittlerweile ist er 8 Jahre, aber "verwachsen" tut sich das nicht. Das ist harte Arbeit und ja, wir waren auch einige Wochen stationär zur Esstherapie. Das Blutbild war bei ihm damals schon sehr auffällig durch seine extreme Ernährung.
Grundsätzlich würde ich definitiv ein KH wählen, welches die Aufnahme einer Begleitperson befürwortet - das machen nicht alle KH. München ist in Deutschland zwar spezialisiert auf so etwas, es gibt aber auch noch ganz viele andere KH, die das anbieten. Vielleicht ist eines davon ja auch in eurer Nähe. So eine Therapie dauert ja doch einige Wochen und der andere Elternteil möchte ja vielleicht ein paar mal zu Besuch kommen. Ich finde die Anbindung an die Familie auch während der Therapie sehr wichtig. Ich kenne hier ein KH, welches die Therapie immer ohne Begleitperson macht - dort sind die Kids danach traumatisiert. München macht eben auch Sondenentwöhnung (wobei dafür wohl Graz besser sein soll) - also die ganz heftigen Fälle.
Die Therapie war bei uns ganzheitlich. Natürlich wurde meinem Sohn eine Logopädin zugeteilt, die ihn "überwacht" hat. Sie hat ihn erstmal eine Woche (bei einem KH-Aufenthalt vorher) angeschaut um seine Rituale und Bedürfnisse kennenzulernen. Auf Basis dieser Beobachtungen hat sie dann (nach Rücksprache mit uns Eltern) einen Ernährungsplan aufgestellt. Er wurde natürlich täglich gewogen. Die Nahrungsaufnahme erfolgte nur noch durch die Logopädin bzw. eine Kinderkrankenschwester. Auch die Nahrung wurde gewogen bzw. Reste. Er bekam auch andere Therapien und wurde auch in einer Art "Kindergarten" betreut.
Wichtig war eben die Regel, dass er nichts "zwischendurch" essen durfte. Er bekam seine 5 Mahlzeiten und das müsste reichen. Bei uns hat das super geklappt. Er hat dort angefangen feste Nahrung zu essen. Für mich war das natürlich heftig, ihm hat das nicht sonderlich gefallen - also man musste schon hart bleiben.
Wir kämpfen heute nicht mehr. Er isst, einige Sachen. Und heute wissen wir, dass seine Abneigung von der Farbe kommt.
Danke für deinen ausführlichen Bericht. Da wir in Bayern aufn Land wohnen ist München "nur" 180km weg. Die Ärzte meinten auch das München (stationär oder ambulant) vor Ort am besten wäre, aber da ich noch ne ganz junge Tochter von 4 Monaten habe, haben sie uns in der Direkten Nähe Nen Psychologen und Castillo Morales Therapeuten gesucht und uns bis Sommer Zeit gegeben, sollte es bis dahin nicht von der Therapie anschlagen, gehts stationär hin mit mir und kleinster Tochter als Begleitung.
Ist der Castillo Morales Therapeut auch Logopäde und hat entsprechende Fortbildungen zum Thema Ess- und Fütterstörungen? Wenn nicht, würde ICH die Finger von der ambulanten Therapie lassen. Lieber jetzt mit der kleinen Tochter zusätzlich stationär als später wenn sie mobiler ist. Meine Meinung als Logopädin und Mutter.
Hallo,
meine Kleine ist nun 17 Monate und lehnt nahezu alles ab...wenn es nach ihr ginge, würde sie noch voll stillen.
Alles Fingerfood wie Rohkost, Obst, belegtes Brot, Nudeln...lehnt sie ab...sie fasst es oft nicht einmal an. Einzig, was sie mag ist Brezel, Würstchen, ansonsten ein paar (aber wenige) Gemüsegläschen oder eben ihren Milch- bzw. Getreidebrei. Wobei sie insgesamt eher wenig isst.. Es hat auch ewig gedauert, bis sie diese Hirsekringel von Hipp mal angefasst und gegessen hat.
Ich biete ihr alles an...aber meist dreht sie sich nur angewiedert weg. Sie hat auch noch nie großartig ihr Spielzeug in den Mund genommen oder ihre Finger (Ausnahme zahnen).
Der Kinderarzt ist noch entspannt. Klar es "bessert" sich aber eben nur langsam....die Bekosteinführung ging über MONATE und bis heute isst sie wie gesagt nich annähernd Familienkost mit. Wenn ich da andere Kinder im gleichen Alter sehe...oh je.
Sie ist allerdings insgesamt eher schüchtern und zurückhaltend...nicht sehr experimentierfreudig.
Sind das Parallelen zu Eurem Kind?
Lieben Dank
Martina
mit unserer Tochter ist es fast genauso wie bei dir. Ich bin halt jetzt aktiv geworden, da sie sehr blass is und kaum Haarwachstum hat.
Unsere Tochter war beim Brei scho ziemlich wählerisch.nix mit Stücke und nix was ihr schon vom sehen her nicht zugesagt hätte. Sie hat mit 12 Monaten nur 2 Gläschensorten gegessen und nix selbstgekochtes. Sie isst seit sie feste Nahrung isst (so mit 13 Monaten) jeden Tag das selbe. Gurke, Banane, Brezel/Brot mit Butter oder Semmel. Das heisst 1,5 Jahre. Wenn sie was am Finger oder an der Lippe hat was sie nicht mag, muss es sofort mit nem Tuch weggemacht werden, sonst weint sie sofort los.
Wenn sie mal was probiert, heisst es immer "schmeckt nich" - und das sie mal was probiert is höchstens 1x im Monat. Sie hat regelrecht Angst vorm Essen. Sie verkriecht sich manchmal in die hinterste Ecke wenn sie Essen nur sieht.
Hallo,
da isst sie mehr als unsere...an Banane (am Stück) oder Gurke ist nicht zu denken, das würde sie nicht mal anfassen.
Alles was Brei ist, geht schon eher...also so etwa 10 Gläschensorten und auch Obstmus usw. Beim Kinderarzt habe ich schon mal gefragt, da hieß es aber bis 2 Jahre alles normal.
Blass ist sie auch - das hat sie allerdings von mir, ich habe auch sehr helle Haut. Haarwachstum ist jedoch von Anfang an sehr üppig, sie kann schon ein "Pferdeschwänzchen" tragen.
Zu welchem Arzt bist Du gegangen? Kinderarzt oder gibt es da Spezialisten?
Danke Dir und alles Liebe
Martina
Hallo.
Ich weiß jetzt nicht ob es bei meinem Sohn auch so ist, aber er isst auch nicht so besonders. Er ist am 15.1. 2 Jahre alt geworden und hat erst 9,7 kg bei einer Grösse von ca 78cm. Er wurde bis zum 7. Monat gestillt und bei Beikosteinführung hat er gerade mal ein viertel bis halbes Gläschen gepackt. Im Moment isst er zum Frühstück ne halbe Scheibe Brot mit Wurst oder Käse bzw. nur die Beilage, Brot bleibt liegen, zu Mittag eine Handvoll Nudeln mit etwas Sosse, oder mal nen normal großen Kloß. Kein Fleisch oder Fisch. Aber dafür zwischendurch mal ne Banane, halben Apfel oder ne Handvoll Trauben. Ich mach mir da auch immer meine Gedanken. Es wird regelmäßig vom Kinderarzt kontrolliert aber mehr auch nicht.
Könnte das auch auf uns zutreffen? Ich werd in 2 Wochen bei der U7 mal das Thema ansprechen.
Lg Christine
Eher nicht. Bei deinem Sohn ist es eher was anderes, da er ja Sachen probiert und auch verschiedenes isst. Bei ihm ist halt die Menge gering. Sensorische Nahrungsverweigerung is ne Erkrankung wo Kinder bestimmte Nahrungsmittel aufgrund ihres Aussehens, Geruchs, Geschmack oder Konsistenz einfach verweigern und das ist bei meiner Tochter fast alles.
Hallo nochmal,
ich hab jetzt seit gestern überlegt ob und was ich dir schreibe ohne, dass du es in den falschen Hals bekommst Ich versuche es mal, meine nichts böse von dem was ich schreibe - also bitte nicht falsch verstehen
Leider ist das in meinen Augen die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Alles was nicht ganz "normal" ist braucht einen Namen damit man schnell therapieren und die Menschen in "normale" Schubladen stecken kann. Was dabei leider oftmals vergessen wird ist, dass Mamas die ehrlich zu sich selber sind mit ihrem Gefühl selten falsch liegen. Da sollte viel mehr drauf geachtet werden. Du hattest offenbar gute Kinderärzte, die dich da in deinem ersten Gefühl ernst genommen haben. Hast du dir ganz von selber Gedanken gemacht oder hast du damit angefangen als du von außerhalb Kommentare gehört hast? Was für Diagnostik wurde denn vom Kinderarzt sonst gemacht? Blutuntersuchung bzgl. Nährstoffversorgung? Bevor du zum Experten gegangen bist? Ich habe mit verschiedenen Experten zu tun gehabt und jeder sah in einem meiner Kinder "sein" Fachgebiet. Aber keiner sah etwas anderes mehr. Wenn ich das alles aufsummiere wäre meine Älteste ein wirklich kranker und behinderter Mensch. Ich hatte immer ein anderes Gefühl und permanent den Eindruck, dass die allesamt "betriebsblind" waren
Wir haben drei Töchter: Unsere Älteste ist hochsensibel in allen bekannten Teilbereichen mit EINER einzigen Ausnahme: dem Essen. Die futtert was geht Sie wird jetzt acht und ihre Haare sind bisher noch nie bis über die Schultern gewachsen. Aber jetzt sind wir nahe dran Aber einen Nährstoffmangel kann sie nicht haben.
Unsere Jüngste ist bisher der "Normalo", die fällt nicht mit irgendwas auf.
Aber die Mittlere (die Haare bis zum Po hat)... Sie hat mit etwa 18 Monaten ohne erkennbaren Auslöser aufgehört zu essen. Es wurde immer weniger und weniger, sie suchte immer mehr aus, wurde wählerisch. Innerhalb von acht Wochen aß sie fast nichts mehr. Ihr Speiseplan bestand dann aus Nudeln und Reis ohne Beilagen oder gar Soßen, Käsespätzle, Kartoffelpüree, Fischstäbchen, Wiener und Grießnockerlsuppe. Brot ging nur mit Nutella drauf, Breze hat sie noch gegessen. Und sie trinkt Kaba. Das ist/war alles. Über zwei Jahre lang. Sie wird jetzt sechs und hat seit 4 1/2 Jahren kein Obst, kein Gemüse gegessen bis auf einen Bissen Banane in unregelmäßigen Abständen - nicht öfter als alle sechs Wochen. Ich denke das war dann wenn der Körper dringend ein paar Nährstoffe brauchte. Ich war immer entspannt weil es ihr offenbar nichts ausgemacht hat. Solange man ihr diese wenigen Nahrungsmittel gegeben hat war sie völlig entspannt. Schwierig wurde es nur wenn man ihr Sachen aufschwatzen wollte, allein das Wort probieren löste schon eine Anspannung sämtlicher Muskeln im Körper aus. Unsere Kinderärztin hat mich immer unterstützt und sie hat sich fantastisch entwickelt. Geht jetzt als Vorzeigekind in die Schule im September, ist motorisch, sprachlich, psychisch viel weiter als ihre Schwester mit knapp acht.
Ab dem Moment wo ich zu ihr gesagt habe: ich biete dir nichts mehr an, wenn du essen willst iss, wenn du probieren willst probiere, wenn du das Essen auf dem Tisch nicht willst hol dir was anderes - ich bin raus ging es laaangsam bergauf. Und damit meine ich wirklich laaaaaangsam.
Mittlerweile fängt sie an Dinge von sich aus probieren zu wollen. Vor einem Jahr ging plötzlich eine andere Suppe. Seit einem halben Jahr gibt es eine einzige Soße die sie über ihre Nudeln isst. Vor ein paar Tagen hat sie am Fruchteis ihrer Schwester geleckt (fand es aber scheußlich ), heute hat sie im Bewusstsein, dass im Kuchenteig Mandarinensaft ist diesen Teig probiert. Das sind für andere kleine, für uns große Schritte, riesige Schritte. Aber ich bin sicher, dass sie in ein, spätestens zwei Jahren normal essen wird. Der Weg geht in die richtige Richtung
Ich bin jetzt überzeugt, dass sie einfach die Hochsensibilität die unsere Große und auch mein Mann hat in genau dem kleinen Teilbereich, dem Essen, auch hat. Sie hat ein massives Problem mit Konsistenzen, das Problem eines Apfels ist z.B. laut ihrer Erklärung (toll, wenn die das dann in Worte fassen können) nicht der Geschmack sondern die Tatsache, dass sie auf ein festes Stück beißt und dann da der Saft rauskommt. Und sie nicht einschätzen kann wieviel das ist.
Übrigens: Mein Mann ist gebürtiger Türke, dementsprechend ein dunkler Typ. Ich bin zwar blond habe aber keine besonders helle Haut. Alle drei Kinder haben absolute Porzellan-Haut. Am Hellsten ist die Kleine - und die mampft auch alles Will damit sagen, dass ein blasses Kind nicht unbedingt einen Nährstoffmangel haben muss.
Das ist unsere Geschichte dazu. In einigen Dingen die du schreibst sehe ich Parallelen zu uns, darum wollte ich dir das einfach erzählen. Es heißt nicht, dass dein Kind das auch hat wenngleich ich die Möglichkeit in Betracht ziehen würde. Die Ärzte haben es dir ja sogar mit der Hochsensibilität erklärt (der kratzende Pulli, das ist ein einziger Teilpunkt davon, sie hat viele Facetten - eine davon betrifft die Ernährung), vielleicht informierst du dich da noch bevor ihr eine endgültige Entscheidung bzgl.. Therapie trefft. Ich glaube persönlich, dass die wenigsten sonst gesunden Kinder die im Kleinkindalter Essstörungen zeigen auch wirklich behandlungsbedürftig sind. Ich hätte meiner Tochter eine derartige Therapie nicht zumuten wollen - nicht solange gesundheitlich keine ERNSTE Gefahr bestanden hätte. Aber es ist euer Weg, da kann und will ich euch nicht reinreden.
Was Diagnosen an sich angeht: Ich bin absolut überzeugt und habe es selbst erlebt, dass Diagnosen in den seltensten Fällen einen Vorteil für's Kind bieten. In den meisten Fällen gelangt man damit in eine Spirale an Therapien und Folgediagnosen die kaum mehr aufzuhalten ist.Seid vorsichtig, man macht es den Kindern damit nicht leichter - leider. Es führt zu einer Stigmatisierung und die ist nicht immer, eigentlich nie, angenehm.
Liebe Grüße und alles Gute
Ina