Mein Kind mag keine Kinder

Hallo allerseits,

mein Großer ist jetzt 20 Monate alt und mag keine Gruppen von Kindern. Im ersten Jahr hat er nur gebrüllt wenn ich mit ihm an irgendwas teilgenommen habe. Rückbildung mit Baby, Pekip, Kinderturnen. Er war dann kaum zu beruhigen. Inzwischen klammert er sich dann die ganze Zeit an einem fest oder flüchtet aus dem Raum und man muss ihm hinterher rennen, damit er nicht auf die Straße rennt, und ihn lautstark protestierend zurück tragen.

Zuhause ist ihm zu langweilig, da macht er dann nonstop Unsinn und versucht mich zu ärgern.

Wir sind vor einem Jahr hierher gezogen und haben keine Freunde oder Verwandte in der Nähe, und SO lernt man natürlich auch niemanden kennen. Jetzt ist auch noch ein kleines Geschwisterchen da, das im Gegensatz zu ihm total pflegeleicht ist. Nur Tragehilfe/Tragetuch mag sie nicht.

Was also tun? Der Große soll ja auch mal mit anderen Kindern Kontakt haben. Ich möchte mit anderen Eltern kontakt haben. Oder findet ihr das alles nicht so wichtig?
Bleiben wir zuhause, ists auch nichts weil langweilig.

Auf den umliegenden Spielplätzen trifft man selten mal jemanden, die sind auch sehr mau ausgestattet.

Beim nächsten Indoorspielplatz (30 Min. mit dem Auto) ist auch wieder Fluchtgefahr, da brauche ich wirklich beide Hände frei und muss immer am Rennen sein.

Bei den umliegenden Kindergärten herrschen sehr lange Wartezeiten, eine passende Tagesmutter haben wir noch nicht gefunden und selbst wenn wird die Eingewöhnung sicher sehr langwierig, weil er nur auf mir oder dem Papa hängt.

Ist das jetzt ein Sinnlospost, weil man eh nichts an der Situation ändern kann, oder habt ihr noch Ideen?

Viele Grüße
Kolkraebin

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Du denkst darüber nach dein 20 Monate altes Kleinkind in Kita oder Tagesmutter fredmdbetreuen zu lassen, obwohl du offensichtlich keinen beruflichen Druck hast; du den Eindruck hast, dass dein Sohn an dir und deinem Mann hängt; er Kindergruppen so unangenehm, überfordernd oder sonstwas findet, das er flüchtet? #kratz

Ich verstehe, dass du mit der Situation überfordert bist. Ich verstehe, dass du gerne Kontakt zu anderen Eltern hättest. Aber...? Er ist nicht einmal 2 Jahre alt! Und hat schon ein Geschwisterchen bekommen (und muss sich da schon Aufmerksamkeit teilen, etc.)!

(und ich bin wirlich ein großer fan von kurzen Altersabständen, nicht falsch verstehen! Ich habe selbst zwei Kinder mit extrem geringem Altersabstand)

Entspann dich. Kommt erst mal an als Familie. Wenn große Gruppen ihn stressen (was nicht unnormal ist in dem Alter) versucht einzelne Eltern/Kinder privat zu treffen. Oder eben ganz zwanglos und entspannt auf dem Spielplatz (ist in dem Fall ja eher ein Vorteil, wenn es keine super stark besuchten Spielplätze sind). Gib ihm die Zeit, die er braucht um sich von dir und deinem Mann weg zu orientieren. Lass ihn gehen und die Welt entdecken und schubs ihn nicht. Es wird sich schon alles entspannen!

lg

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Danke für deine Antwort.

Ich schubse ihn ja nur ab und zu, und das auch nur ein bisschen. ;-)

Nein ernsthaft, ich hatte mir das so vorgestellt: Er hat ein paarmal die Woche für ein paar Stunden Abwechslung und erlebt was, lernt nebenbei noch 2-3 weitere Kinder kennen und kommt ausgelastet und zufrieden nachhause. Die Kleine und ich haben ein paar Stunden für uns, Win-Win-Situation.
Die Alternative dazu heißt gefühlt Isolation.

Die Spielplätze sind so wenig besucht, dass man selten überhaupt mal jemanden trifft. Meistens sind wir alleine. Und wie finde ich jemanden, der mich allein mit Kind besucht, wenn ich nirgendwo hin gehe, wo man Leute kennen lernen kann? Gehe ich doch, zeigt er sich eben auch nicht gerade von seiner besten Seite und die Leute halten eher Abstand. So kommt es mir zumindest vor.

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Moin,

ist er auch sonst sensibel? Klingt als wäre er überfordert, denk Tagesmutter oder so wäre die Holzhammermethode und noch nicht geeignet. Hast Du es schon mit einzelnen Besuchern versucht? Am besten bei Euch zu Hause. So hat er Euch im Rücken in seiner vertrauten Umgebung und erst mal nur eine Mutter mit Kind zum 'damit fertig werden' und wenn das klappt dann dem 'Anspruch' langsam erhöhen. Das dann bekannte Kind bei denen oder bei Euch noch ein weiteres fremdes dazu ....

Auszuprobieren wäre auch ob er sich mit jüngeren oder älteren besser versteht. Unser Lütte durfte ja am Anfang nicht so unter die Leute und wir führen ihn da gerade auch langsam hin. zum Glück ist er entspannt und offen. Aber tendenziell hängt er sich lieber an nen Älteren als an Gleichaltrige.

wünsche euch viel Glück

pikku

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Danke dir. Ja, er ist sehr sensibel (aber kein ruhiges Kind) und einzelne Besucher gehen besser. Nur wie angle ich mir die?

Ältere Kinder interessieren ihn mehr, die beobachtet er sehr genau.

Warum konnte euer Kleiner nicht so unter die Leute?

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Moin,

Du musst ihn immer mitnehmen oder? Also nix mit einfach mal nur mit der Kleinen irgendwohingehen und Kontakte knüpfen? Wenn Dein Mann mal frei hat vielleicht?

Ich würde mal bei einigen Krabbelgruppen oder Leriterinnen von Mutter und Kind Turnen und so anrufen, vielleicht besteht da auch die Möglichkeit wenn Du den Leitern schilderst was Euer Problem ist dass Ihr in einen Nebenraum geht und da nur mit ner einzelnen Mama zusammenseid? Meine Erfahrung ist mit dem Kleinen wenn man die Situation schildert (bei uns warens immer die vollen Wartezimmer z.B.) dass einem dann auch geholfen wird, klar nicht von allen aber einige überraschen einen wirklich. Leute die sowas machen sind oft vernarrt in kleine Kinder und da trifft man häufiger auf ein offenes Ohr als man glaubt. Bei uns inserieren Krabbelgruppen und auch Mutter und Kind-Turn-Gruppen weil ihnen die Leute ausgehen, vielleicht ist das Eure Chance eine Kleinstgruppe zu finden oder eine Gruppe die wirklich Kinder braucht und auch bereit ist "Integrationsarbeit" zu leisten.

Vielleicht kann Dir Deine Hebamme helfen und Kontakt vermitteln? Vielleicht kennt die ja auch andere Mütter die das selbe Problem haben?

Wir haben einfach die Mütter in der Nachbarschaft angequatscht und mit einer zumindest hat es gleich gepasst :) So beim Spazierengehen wenn sie im Garten war einfach mal stehengeblieben und Hallo über den Zaun gerufen. Bin aber halt auch der leutseelige Typ ...

Unser Lütte ist ein Extremfrühchen 25. SSW und hat ne verengte Lunge. Im ersten Jahr hieß es Erkältung = Bronchitis = Krankenhaus. Da mit jeder Bronchitis auch noch die Gefahr steigt das er Asthma bekommt und er da ja eh vorbelastet war sollten wir es im ersten Jahr weitestgehend vermeiden mit ihm "Menschenansammlungen" zu besuchen. Empfehlung vom Arzt war keine Krabbelgruppe oder so zu besuchen wenn ich es nicht unbedingt brauche :) Und jetzt ist das erste Jahr vorbei und es ging gleich die Grippewelle los, also sollen wir wenns geht auch zu Hause bleiben, treffen uns halt einzeln mit gesunden Kindern. Klar kein sicherer Schutz aber irgendwann muss man auch mal raus aus dem Kokon ;)

Drücke Dir die Daumen!
LG
Pikku

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bis meine Kinder mit 3 Jahren in den Kindergarten gekommen sind hatten sie auch nur sporadischen Kontakt zu Gleichaltrigen. Auf dem Spielplatz z.Bsp.
Oder andere Familienmitglieder wie Oma, Opa, Cousine.....

Ich habe es gehasst, wenn andere Babys/Kleinkinder meinem Kind ins Gesicht getatscht haben, das Spielzeug weggenommen oder gar gehauen...ne sowas brauchte ich nicht.

Kinderturnen oder sowas habe ich nie gemacht.

Ich fand das auch nicht wichtig. Und ich hatte dazu auch keine Lust. Zum Schwimmen bin ich mit ihr alleine ins Hallenband gegangen ins Kinderbecken - traumhaft.
Die ersten 3 Jahre waren einfach nur toll, meine Kinder waren pflegeleicht, haben früh durchgeschlafen, tagsüber mind. noch 2x Schläfchen gehalten - ich war tiefenentspannt. Habe den Haushalt gewuppt und an den 2 Nachmittagen an denen ich arbeiten war hat die Oma (im gleichen Haus) auf sie aufgepasst.

Mein Mann war um 17.00 Uhr zuhause, Geldsorgen hatten wir keine.

Mit 3 Jahren sind sie dann in den Kindergarten gegangen, 2 / 3 Tage ein bisschen geweint beim Abgeben - von da an begeisterte Kindergartengänger.

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Danke für deine Antwort. Es ist ja beruhigend zu lesen, dass es offenbar keine Schäden hinterlässt, wenn man nicht für regelmäßigen Kleinkindkontakt sorgt. :-)

Pflegeleicht ist der Große leider nicht, und Schlaf braucht er auch kaum.

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....regelmäßigen Kleinkindkontakt....

ganz ehrlich, darauf konnte ich und meine Kinder gut verzichten

Kinder anderer Leute kann ich nur schwer ertragen, meistens waren die Kinder distanzlos, kannten keine Grenzen, Eltern haben nur daneben gestanden und zugeschaut.....nein danke, das brauchte ich nicht für meine Kinder.

Diese ganzen Turn-, Schwimm-, Massage- Krabbelkurse - der reinste Wahnsinn.

Gut, es mag Mütter geben, die brauchen das. Mein Kind und ich nicht.

Heute sind meine Kinder erwachsen und wunderprächtig sozialisiert.

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Hallo,

unser Sohn ist auch 20 Monate alt und er mag andere Kinder auch nicht unbedingt. Er spielt aber meistens auch schön daheim. Momentan muss ich ihn aber ordentlich "auspowern", damit das mit dem Mittagsschlaf hinhaut. Dann packen wir uns ein - auch bei Regen - und gehen raus. Wenns trocken ist, fährt er Bobbycar u flitzt durch den Hof, ansonsten laufen wir spazieren. Klar, das dauert, wenn der Herr jedes steinchen untersuchen muss, aber er entdeckt die Welt, ist ausgeglichen und ich muss mich nicht ärgern. Und danach schläft er schön.
Da ihn mehrere Kinder auf einem Haufen echt stressen, bleibt er auf jeden Fall noch dieses Jahr zuhaus. Dann überlegen wir, ob er Anfang oder Mitte nächsten Jahres in den Kindergarten kommt.

LG

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Kannst du mal nen Abend in der Woche die Kleinen dem Papa aufdrücken und dir ein Hobby suchen, wo du andere Menschen kennen lernst?

Mach nicht so einen Druck aus der Freundefindung. Spielen geht man, um zu spielen, nicht um die sozialen Fähigkeiten seines Kindes zu trainieren.

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Wahrscheinlich habt ihr Recht und ich sollte mir da nicht so viele Gedanken machen.

Sagen wir es so... ich werde mal versuchen, sie dem Papa alle zwei Wochen aufzudrücken und schauen, was passiert. ;-)