Kind 15Monate extrem anstrengend

Hallo. Mein 15monate alter Sohn treibt mich in den Wahnsinn. Er bockt bei jeder Kleinigkeit, kriegt ständig Wutausbrüche - dabei schlägt er den Kopf auf den Boden vor Wut und weint dann noch mehr, er kratzt, haut und beißt. Will ständig getragen werden, natürlich dahin wo er hin möchte. Er will all das tun was er nicht soll zb am ofen rum drehen, Blumenerde ausräumen usw. Draußen kann man mit ihm nur laufen wenn es dahin geht wo er hin möchte. Im Gasthaus brüllt er wie am spieß weil er nicht das Glas allein halten darf (das gibt sauerei). Er wirft das besteck durch die Gegend weil er nicht das bekommt was er will. Beim einkaufen bekommt er einen wutausbruch weil er die Sachen im Einkaufswagen haben möchte statt sie aufs kassenband zu legen. Man kann mit ihm nirgends hin. Im Kaffee möchte er nur meinen Kaffee trinken, den bekommt er natürlich NICHT. Er möchte ständig essen und wehe er soll dazu in den hochstuhl.

Ich bin wirklich am Ende. Mein Kind nervt mich, so leid es mir tut das zu sagen.

Dabei hat er alles. Ich arbeite wenige Tage in der Woche von 11-15uhr, da geht er zu Oma...isst dort Mittag, schläft und danach geht sie mit ihm raus. Wenn ich zuhause bin gehen wir in die Krabbelgruppe oder Kinderturnen. Wir treffen uns mit anderen Mamas mit kleinen Kindern, wir gehen viel raus. Er hat sein eigenes Zimmer indem er schläft. Bekommt regelmäßig seine Mahlzeiten. Wir beschäftigen uns mit ihm, wollen mit ihm spielen, Bücher schauen usw....aber meist fliegen die Bausteine im Haus herum weil diese zb nicht auf Anhieb in die Öffnung rein passen. Vorlesen mag er nicht, da wird mir das Buch aus der Hand gerupft.

Waren eure Kinder auch so? Kann mir hier jemand etwas Mut machen? Bin mit meinem Latein wirklich am Ende.

Schimpfen bringt nix, in Ruhe erklären auch nicht, ignorieren noch weniger. Ablenkung wirkt nicht mehr. Beim Zähne putzen ebenso...ein täglicher aufstand vom feinsten.

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Meiner ist knapp 17 Monate und auch immer mal wieder so.

Was uns hilft (nicht immer, aber oft)
- ihn wirklich alles was geht alleine machen zu lassen (von essen/trinken bis Zähne putzen, Klamotten selbst aussuchen lassen etc.). Heute morgen hat er sogar sein Brot mit einem kindermesser selbst gebuttert. Dachte nicht, dass er das könne (war natürlich nicht perfekt) aber Kinder wollen in dem Alter einfach alles probieren.
- klare Ankündigungen: wenn du fertig gespielt hast, gibt es eine frische Windel

- Situation zu vermeiden, wo ich weiß es gibt Stress. Klar, das ein Kind in dem Alter keine Lust auf lange Restaurantbesuche hat. Ebenso gehen wir nicht einkaufen, wenn er müde ist.
- tief durch atmen, ruhig bleiben und ein großes Glas Wein am Abend ;-)

Diese Wutausbrüche sind in dem Alter normal und gehören dazu. Das Kind macht es nicht mit Absicht und ist selbst von seinem Gefühlen überrollt. Auch lassen sich diese Ausbrüche nicht immer vermeiden. Ich bleib dann einfach dabei, sage ihm dass ich ihn verstehe den XY war jetzt frustrierend und biete ihm meinen offenen Armen an, wenn es vorbei ist.

Viel mehr können wir nicht machen und auch diese anstrengende Phase geht vorbei.

LG
D

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Huhu,

irgendwie hört sich mir das alles ziemlich normal an.
Das das nervt, verstehe ich auch.

Ich hab 3 Kinder.
Ich hab immer versucht, es mir und den Kindern so einfach wie möglich zu machen.
Eben so, das sie vieles machen können, was sie wollen und damit die Frustration gering gehalten wird.

Blumenerde ausräumen:
Topfpflanzen hochstellen damit das Kind nicht rankommt oder abschaffen.
Im Ernst, wir hatten vor den Kindern viel mehr Pflanzen.

Selbst trinken lassen.
Man kann auch im Gasthaus ein leeres kleines Glas dazu verlangen und dahinein wenig Getränk schütten.

Dein Sohn macht diese Sachen nicht, um dich zu nerven.
Versuche, ihn mehr machen zu lassen und dich einfach weniger zu ärgern.
Diese Zeit ist jetzt so wie sie ist und es gibt auch wieder andere Zeiten.

Alles Gute und liebe Grüße
Salo

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Ich denke das einzige was deinem Kind fehlt sind Regeln. Ich weiß man denkt sich "die kleinen süßen Mäuse, die sind ja noch so klein" - aber ich merke es an meiner Tochter ganz deutlich. Er braucht Grenzen und Regeln und du musst sie einhalten und zwar zu 100%.

Vorher musst du dir überlegen bei welchen Dingen du den Kampf wirklich ausfechten möchtest und welche Zugeständnisse du ihm machen kannst.

Wenn er merkt, dass er bestimmt dinge einfach nicht darf, egal was er macht und egal wie er schreit, dann wird er es akzeptieren Irgendwann. Dahin zu kommen ist auch nervenaufreibend aber dann geht es.
Wenn er die Blumenerde ausräumt dann halte ihn davon ab! Lass es nicht zu. Kein einziges mal! Er wird dich immer wieder auf die Probe stellen aber du wirst sehen es wird dann besser.
Also ich hab das halt bei uns festgestellt. wenn ich hinterher schimpfe bringt das gar nichts - ich denke das versteht sie noch nicht..... Ich muss es ihr zeigen indem ich es nicht zulasse. Klar wird sie wütend aber wenn sie merkt ich ändere meine Meinung nicht, dann ist es ok.

Und ich merke ganz genau wo ich konsequent war und wo ich mal aus Frust oder "Mir doch jetzt egal" nachgegeben habe und sie weiß das auch und nutzt das schamlos aus.

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Ganz ehrlich? Die Blumenerde wäre mir den Stress nicht wert. Bei mir ginge es ab auf den Balkon und das Kind darf nach Herzenslust die Erde untersuchen. So verliert sich das Interesse am schnellsten mMn.

Trotzdem gebe ich dir mit den Regeln absolut recht, bei wichtigen Dingen muss man konsequent sein. Das bin ich aber hauptsächlich nur bei gefährlichen oder giftigen Dingen. Blumenerde ist eine Bequemlichkeitssache, an dieser Front wird hier nicht gekämpft aber wir setzen alle ja unterschiedliche Prioritäten #winke

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Ja da hast du Recht. Mit der Erde hab ich jetzt nur ein aufgeführtes Beispiel aufgegriffen.
Wir hatten das nie weil ich nicht viele habe - ich hab keine grünen Daumen und bei mir halten Planzen nicht lange.... #schein

Wir kämpfen aber auch an Fronten wo es nicht gefährlich oder giftig ist. Wir haben viele offene Regale im Wohnzimmer inkl. Receiver, DVD-Player, Bücher (von uns, wo sie dann vor Übermut Seiten rausreißt). Das ist für sie nicht gefährlich - ich will es aber trotzdem nicht.
Ich wollte aber auch nicht mein Wohnzimmer umbauen. Von daher haben wir ihr da gelernt, dass sie da nichts verloren hat.

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Jaaaaa, dass kenne ich. War bei uns ähnlich. Ich glaube sie Kinder testen einfach aus, was was sie mit einem bestimmten verhalten erreichen können. Bei uns ist es gerade das hauen und ihre Stimmung insgesamt ist auch eher schlecht. Ich verstehe, wenn man genervt ist, ich bin es auch manchmal.
Einfach ruhig bleiben und aussitzen ist auch immer einfacher gesagt als getan. Nur soviel sei gesagt: unsere Tochter war nach dieser Phase das liebste Kind auf der Welt. Leider steht jetzt mit 17 Monaten scheinbar schon der nächste Schub an.

Remmidemmi mit der gerade dauernörgelnden Emmi, mit der man nachher noch einkaufen muss...

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Hallo du!

Erstmal fühl dich gedrückt, ich weiß wie es dir geht und wie die Zwerge einen in den Wahnsinn treiben können!
Aber das sind ganz normale Entwicklungsphasen die jedes Kind durchmacht, je nach Temperament schlimmer oder weniger schlimm.

Als erstes musst du versuchen dich abzugrenzen, bleib so ruhig wie irgendwie möglich und nimm das Verhalten deines Kindes nicht persönlich, er macht das nicht um dich zu ärgern, er kann einfach nicht anders.

Ich habe damals, als unsere erste Tochter so klein war, in einem erziehungsratgeber gelesen, dass man solche Wutanfälle mit einem "Gewitter im Gehirn" vergleichen kann, die starken Emotionen überdecken alles andere und das Kind kann nicht anders als auszurasten.
Diese Gefühlsausbrüche sind übrigens auch für die Kinder selbst teilweise sehr beängstigend, oft wollen (und sollen sie dann auch!) nach so einem Ausbruch getröstet werden.

Als erstes mal wäre in meinen Augen wichtig dass du ihn bei solchen Ausbrüchen in "Sicherheit" bringst sodass er sich selbst und andere nicht verletzten kann.

Solche Ausbrüche Lassen sich leider nicht ganz vermeiden, aber du kannst einiges tun um die Anzahl zu verringern.

Dein Kind braucht Grenzen!
Er kommt jetzt in ein Alter wo er seinen eigenen Willen entdeckt und er wird jetzt vermehrt testen was geht und was nicht.
Die Grenzen die du/ihr ihm bei diesen versuchen setzt geben ihm Sicherheit und einen Rahmen in dem er sich bewegen kann.
Überlegt genau welche Grenzen ihr setzen wollt (zB die Blumenerde wird nicht ausgeräumt), stellt wenige verbindliche Regeln auf und haltet diese konsequent ein.

Versucht außerdem ihn so viel es irgend geht selbst machen und versuchen zu lassen, auch wenn es nicht gleich so toll klappt, nur so kann er lernen.

Ich wünsche dir starke Nerven, jede Phase geht mal vorbei!

Lg waldfee

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Hallo, in dem Alter konnte ich mit meinem Sohn auch nicht essen oder Kaffee trinken gehen, lass das halt einfach, das kommt wieder. Für Wege viel Zeit einplanen und eine Rückentrage anschaffen. Schlimmer als jetzt wird es nicht mehr, keine Angst. Wünsche dir gute Nerven!