Plötzlich will sie nicht mehr in den Hochstuhl - schreit verzweifelt...

Ihr Lieben,

meine Kleine (19 Monate) saß immer super gerne in ihrem Hochstuhl...auch bei längeren Essen/Familienfeiern war es nie ein Thema, sie aß, spielte schaute. Von Anfang an, saß sie zum Essen auch nie auf dem Schoß. Auch fremde Hochstühle z. B. im Restaurant waren nie ein Problem. Sie saß da gerne.

Der Hochstuhl war für sie auch ok, wenn ich z. B. in der Küche etwas zu tun hatte, bei dem ich sie nicht auf dem Arm haben wollte (etwas anbraten / heißes Fett...) - sie fand es dann toll zuschauen zu können durch die erhöhte Position.

So, nun - seit dieser Woche - ist alles anders. Anfangs nur, wenn mein Mann dabei war, inzwischen auch bei mir und wenn ein Familienzusammentreffen ist in größerer Runde. Sie brüllt, so bald man sich dem Hochstuhl mit ihr nähert! Nicht trotzig oder "ich will nicht" sondern derart verzweifelt, dass man meint, sie kämpft um ihr Leben...sie weint, bis sie nur noch hustet, streckt die Arme nach mir aus... Ich habe den Eindruck, als habe sie regelrecht Verlustängste.

Selbst, wenn Sie dann doch drin sitzt - mit sanfter Gewalt - dann streckt sie sich zu mir, fleht mit den Händen und weint. Essen undenkbar, Ablenkung wenn überhaupt nur ganz kurz möglich. Ich bringe es nicht über mich, sie sitzen zu lassen, sie brüllt wirklich verzweifelt...und fleht mich an. Das würde vermutlich gehen, bis sie brechen muss vor weinen.

Nimmt man sie raus, klammert sie sich an mich, schluchzt, drückt mich...

Vielleicht war es ein Fehler, aber ich habe sie dann zweimal auf den Schoß genommen, weil ich sonst gar nicht zum Essen gekommen wäre. Dort isst sie dann auch problemlos, ist vergnügt, erholt sich sofort.

Gut, sie ist diese Woche etwas erkältet, das war sie aber zum Jahresanfang bereits mal, da war der Hochstuhl kein Thema. Natürlich ist anhänglich, doch das ist sie generell und der HOchstuhl war ja nie ein Problem.

Einzig, was mir als Hintergrundinfo noch relevant erscheint ist, dass mein Mann und ich ja seit Monaten größere Probleme haben und sie das in dem Alter vermutlich inzwischen realisiert...zumindest, dass Spannungen im Raum liegen. Aber ob das mit dem Hochstuhl zu tun hat. Gut, ich bin seit einiger Zeit immer angespannter, leichter gereizt, obwohl ich mich versuche sehr zusammenzunehmen...da ich aber mit der Kleinen mehr oder weniger immer alleine bin (Tag und Nacht) und seit Monaten keine Nacht mehr gut/durch/ruhig geschlafen habe...sie stillt noch...die Zukunftssorgen...irgendwann wird man leider einfach dünnhäutig. Da kam es leider öfter mal vor, dass ich sie kurz angemotzt habe, wenn sie z. B. was umgeworfen hat, stundenlang nicht schlafen wollte oder ähnliche "Stress-Situationen".

Vielleicht habe ich unsere Bindung so labil gemacht, dass der Hochstuhl nun "zu weit weg von mir" ist für Sie? Natürlich Laien-Psychologie...aber ich versteh es einfach nicht und das Thema sorgt für unglaublich Stress....

Ich weiß nicht, was ich tun soll....sie gewähren lassen und auf den Schoß nehmen (auch wenn ich dann kaum vernünftig essen kann), ihr die Nähe geben, die sie anscheinend braucht...oder riskiere ich damit, dass das "einreißt" und sie dann immer so essen will künftig? Bin völlig ratlos, was da richtig ist....

Was denkt Ihr denn darüber? Habt Ihr Ideen, Tipps, Infos...Erfahrungen...?

LG
Martina

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Hm was du versuchen könntest wäre

a) ihr puppe in den Stuhl setzen
so auf die Art schau mal dann sitzt die Puppe in deinem Stuhl.... bei uns funktioniert das oft.

b)lass sie selber auf einem normalen Stuhl sitzen und schau ob sie da auch theater macht, also wirklich bei DIR sein will oder ob es nur der Hochstuhl ist

c)ich habe meine Tochter in letzter Zeit auch öfter mal auf den Schoß genommen zum Essen wenn sie das wollte. Das hatte sich nach kurzer Zeit wieder erledigt und sie wollte wieder in den Stuhl....

Ne zeitlang ließ sie sich überhaupt nicht füttern, wollte NUR selber essen. Jetzt lässt sie sich auch wieder etwas füttern und helfen...

Ich denke das sind alles so Phasen.

3

Danke Dir!

Mit einer Phase hätte ich wirklich kein Problem und ich könnte es verstehen, wenn sie momentan (ich schrieb ja von unserer Situation) einfach diese Nähe bräuchte. Meine Angst ist einfach, dass ich sie "verziehe" und dann später ein Kind habe, dass tut und lässt beim Essen, was es eben möchte. Ich habe von Anfang an sehr darauf geachtet, dass sie im Stuhl sitzt, kein Spielzeug beim Essen hat usw...

Klar, vielleicht sollte ich es einfach probieren. Wenn es nur eine Phase ist, geht es vorbei...wenn es "einreißt", dann kann ich noch immer irgendwann "durchgreifen" quasi.

LG
Martina

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Man kann ein Kind mit Nähe nicht verziehen.

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Meine beiden saßen in dem Alter zwar noch auf ihren Tripp Trapps, aber bereits ohne Bügel. Es war also nur ein hoher Stuhl. Hin und wieder saßen sie aber auch auf meinem Schoß - solange das funktioniert und sie nicht doll hampeln, sehe ich da kein Problem.

lg

4

Danke Dir!

Wow schon ohne Bügel? Wir haben noch den Babyeinsatz im Tripp/Trapp (Bügel gibts bei den neuen Modellen ja nicht mehr) und einen Tisch dran. Den Tisch habe ich gestern probehalber mal abgemacht - als Versuch - das hat aber nichts gebracht...daran lags wohl nicht. Ih dachte, vielleicht fühlt sie sich irgendwie eingesperrt oder ähnliches, aber das ist anscheinend nicht das Problem bei ihr.

Sie ist motorisch nicht allzu fit (fängt jetzt erst an zu laufen) und ich hätte Bedenken, dass sie sich vergisst und runterpurzelt... Mhm, vielleicht bin ich da zu ängstlich und sollte es wirklich mal probieren. Sie "alleine" sitzen zu lassen bzw. "richtig".

Wobei sie wenig Tendenzen hat wie andere Kinder - also "selber machen und groß sein" generell. Sie will beim Laufen eigentlich immer an die Hand und auch gefüttert werden meistens. Aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!

LG
Martina

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Meine Tochter saß in dem Alter schon länger ohne Tisch in ihrem Stuhl , sie konnte da alleine drauf steigen. Etwa mit 15 Monaten kam der Weg.

Im Restaurant dann auch auf einem normalen Stuhl. Damit der fremde Stuhl nicht eingesaut wurde habe ich immer eine von diesen Wegwerf Wickel unterlagen auf die Sitzfläche gelegt.
Also mit 19 Monaten würde ich es mal einfach mit einem normalen Stuhl versuchen. Wenn die Höhe nicht reicht kann man ein Sitzpolzter kaufen.

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Bei uns war es mit 20 Monaten das Gitterbett, das von einem Tag auf den anderen solche massiven Schreiattacken auslöste. Das kommt denke ich einfach vor, mach dir nicht so viele Gedanken.

Wir hatten in dem Alter auch schon lange keinen Babyaufsatz mehr am Tripp Trapp. Meine Lütte wollte immer selbst rauf oder runter klettern. Das geht ohne den Aufsatz deutlich leichter. Ich würde auch sagen, probier es mal ohne oder eben mit einem normalen Stuhl. Meine Tochter liebt es außerdem, an ihrem eigenen kleinen Tisch zu essen. Eigentlich sollte der Tisch mit 2 Stühlen ins Kinderzimmer, aber das Ensemble wandert stattdessen zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her.

Lange hält meine Tochter auch nichts am Tisch. Wen sie fertig ist mit essen, darf sie eben aufstehen.

8

Ich würde sagen es liegt daran, dass sie nicht selber rein- und rausklettern kann.

In dem Altern wollen Kinder selber bestimmen ob sie im Stuhl sitzen oder nicht. Stell dir mal vor, jemand schreibt dir vor wann du auf welchem Stuhl zu sitzen hast. Unsere Tochter ist nur 2 MOnate älter und wir haben schon vor Monaten den Bügel vom Hochstuhl abgemacht. Sie klettert selber rein und raus und bestimmt wann sie da sitzt.

Wenn sie essen will, muss sie sich an den Tisch setzen, sonst gibt es nichts, und wenn sie fertig ist, dass steht sie selber auf. Das Alter, dass man alles für die Kinder macht uns bestimmt geht irgendwann vorüber und wenn man die Kinder ihre Selbstständigkeit nciht gibt, dann nehmen sie sie sich.

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Ich würde das wie bei allem machen... Mich nach dem Kind richten.

Sie ist ja eh recht sensibel wenn ich mich recht erinnere. Wenn es geht, nimm sie halt auf den Schoß.
Ich würde eine Zeitlang auch gar nicht mehr versuchen sie in den Hochstuhl zu setzen.
Wir haben auch den TrippTrapp. Der Babyaufsatz ist aber erst seit ca. 4 Wochen weg, kurz nach dem zweiten Geburtstag. Sohnemann wollte das nicht anders...

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Hallo,

ich denke, du siehst das viel zu verkrampft. Wenn sie nicht im Hochstuhl sitzen möchte, dann muss sie das doch nicht. Nimm sie auf den Schoß, finde heraus, wie du trotzdem ohne Einschränkungen essen kannst oder lass sie auf einem normalen Stuhl sitzen.

Warum solltest du "riskieren", dass sie künftig immer so essen wird? Ich hab noch nie einen Jugendlichen auf dem Schoß der Eltern zum essen sitzen sehen... Es ist eine Phase, sie braucht Nähe, wozu verweigern? Damit die Verwandtschaft nicht motzt?

Es ist ja jetzt nicht so, als wäre der Hochstuhl ein elementarer lebenswichtiger Bestandteil. Viel wichtiger ist, dass du und dein Mann eure Probleme auf die Reihe bekommt. Denn das bekommt sie definitiv mit und das ist für sie lebenswichtig.

Geh auf dein Kind ein, kläre alles mit deinem Mann sodass ihr wieder zu einem harmonischen Familienleben zurückkehren könnt. Ob das nun mit oder ohne Kleinkindmöbel ist, ist völlig egal.

LG Py #winke

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Hast Du noch eine Sitzverkleinerung, Bügel o.ä. dann versuche es ohne. Meine wollte mit 14 Monaten nicht mehr in die Dinger. Ikea Hochstühle, wie sie oft in Restaurants zu finden sind sind für sie der Graus, weil ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist.

Jetzt haben wir den Tripp Trapp wie für den Großen umgebaut und sie sitzt wieder gerne drauf. Weitestgehend ohne herum zuturnen.

Auf den Schoß nehemn wäre mir uu blöd. danach sieht man selbst immer aus wie Sau und kann nicht in Ruhe Essen. Wenn es das erste Kind ist geht das ja noch einigermaßen, wenn man auch noch ein Auge auf das Geschwisterkind haben muss, ist der Schoß so oder so keine Alternative..

LG

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Mein Sohn saß bis zum 3. Geburtstag freiwillig im hochstuhl. Sein bester Freund verweigerte den hochstuhl schon vor dem 2. Geburtstag. Einfach so. Die Eltern haben das dann einfach so hingenommen.