Unserer Tochter hat in letzter Zeit immer häufiger Wutanfälle und lässt sich dann kaum beruhigen. Ich gebe mal ein Beispiel. Sie malt, nach kurzer Zeit fängt sie an die Stifte in den Mund zu nehmen und vom Tisch zu werfen. Ich sage ihr dann, dass sie das nicht machen darf weil die Stifte dann kaputt gehen. Und sage ihr auch deutlich das ich ihr die Stifte weg nehme wenn sie sie noch einmal runter wirft. Natürlich ist es so das sie die Stifte weiter auf den Boden wirft und ich nehme ihr diese darauf hin ab und sage ihr das wir nun nicht weiter malen sondern das sie (oder wir zusammen) etwas anderes spielen.
Daraufhin schreit und weint sie los und wird richtig ungehalten. Ich versuche ihr dann nochmal zu sagen warum ich die Stifte weg genommen habe und versuche sie auch zu streicheln und ihr anderes Spielzeug anzubieten. Das macht sie wohl nur noch wütender. Gestern abend war sie so ungehalten das sie deswegen noch nicht mal ihre Abendflasche trinken wollte.
Gelöst habe ich das ganze dann mehr oder weniger indem ich sie aus dem Raum genommen habe, bin mit ihr ins Badezimmer Schlafanzug anziehen Bettferig machen (es war gegen 19 Uhr) dabei durfte sie dann ihre Flasche trinken und hat sich kurz darauf beruhigt... Aber ich frag mich ob ich was falsch mache. Versteht sie mich nicht wenn ich sage sie soll dies oder jenes nicht machen? Ist sie zu jung um die Konsequenzen zu verstehen? Seit drei Monaten geht sie halbtags in den Kindergarten, dort gibt es auch Regeln um beim Beispiel zu bleiben, nicht die Stifte in den Mund nehmen und durch den Raum werfen...
Über Tipps wäre ich dankbar :)
Wutanfälle mit 19 Monaten. verhalte ich mich falsch??
Hey!
Ich glaube du machst das schon richtig aber ich versuche immer noch einen "Zwischenschritt" ein zu bauen. Also: Mein Zwerg wirft mit Spielzeug. Ich sage ihm das er das nicht soll. Direkt darauf versuche ich ihn irgendwie abzulenken, beispielsweise mache ich mit dem Spielzeug faxen, verstecke es kurz hinter meinem Rücken oä, nutze also den Überraschungseffekt. Denn wenn ich das nicht mache, passiert das selbe wie bei euch. Er wirft es nochmal um mich zu testen. Meistens funktioniert diese Methode richtig gut. Probiere es mal aus. Mir ist es nur wichtig dann auch irgendwie im Spiel zu bleiben und nicht plötzlich den Raum zu verlassen, weißt du was ich meine? Wenn das nicht hilft und er nochmal wirft mache ich es genau wie du.
Ich habe das mal bei einer befreundeten Erzieherin gesehen und fand das so klasse!
Wäre schön wenn jemand mir sagen kann wie genau diese Methode heißt .
Alles Gute!
Achso, macht er wirklich fiese Dinge mache ich das prinzipiell so kurz und bündig wie du. Dann sage ich einmal was, sobald es den Hauch von Wiederholung gibt wird diese Situation beendet. Denn dann finde ich die vorherige Methode zu sehr "positiv".
Hör einfach auf dein Gefühl
Hallo,
ich denke zu machst alles richtig!
Deine Tochter muss erst lernen ihre Emotionen zu "beherrschen" und da gehören solche Wutausbrüche leider dazu.
Ich habe hier 2 solche Dickköpfe
Sie haben halt immer wieder ihre Phasen oder Entwicklungsschübe in denen sie "schwieriger" sind.
Zu eurer abendlichen Situation kann natürlich auch dazukommen, dass sie müde ist und ihre Gefühle einfach hochkochen. Das musst du ihr nachsehen.
Alles Gute und starke Nerven
Du machst das schon ganz gut so. Konsequenz, also das auch tun was man ankündigt, ist schon sehr wichtig. Das Verhalten deiner Tochter ist ganz normal. Betrachten wir das einmal andersrum aus der Perspektive deiner Tochter: Ich sitze am Tisch und Male ein Bild, ein besonders schönes Bild soll es werden. Nur will der Stift nicht so zeichnen wie ich es gerne möchte und das ärgert mich. Vielleicht will ich aber auch nur einmal probieren wie es klingt wenn Buntstifte auf den Boden fallen. Also landet der Stift in der anderen Ecke des Zimmers. Da kommt Mama um die Ecke und schimpft, sie sagt die Stifte gehen kaputt wenn ich sie runterwerfe. Sie sagt wenn ich weiter mache , nimmt sie mir die Stifte weg. Aber das klang doch grad so schön wie der Stift in der Ecke auf dem Boden aufschlug, bzw ich ärgere mich aber immernoch das der Stift nicht so malt wie er soll. Das weiss Mama nicht, sie sieht nur das die Stifte kaputt gehen, wobei ich mir dabei noch nicht wirklich vorstellen kann wie das ist, wenn der Stift kaputt geht. Mama schimpft und ich ärgere mich.
Generell kann man sagen haben die Trotzsphasen viel mit ärgern zu tun. Dein Kind ärgert sich, du ärgerst dich, weil es etwas tut was es nicht soll und schimpfst. Das wiederum ärgert das Kind wieder. Am Ende ist das Geschrei gross und hinterher weiss das Kind garnicht mal genau um was es eigentlich ging.
Als Tipp: ich habe es immer so gehalten meine Kinder nach so einer Auseinandersetzung erstmal in Ruhe zu lassen. Runter kommen, sich beruhigen lassen, dann auch trösten wenn es das Kind zulässt. Dann ggf ein anderes Spiel spielen. Meine wollten danach immer ihre Ruhe haben, das ist zum Teil auch noch heute so. Sieht bei uns nur so aus das das Kind wütend ins Zimmer stapft und die Tür zu fliegt. Irgendwann kommen sie wieder raus und alles ist wieder in Ordnung oder wir reden nochmal darüber.
Ich würde aufhören sie zu streicheln. Damit vermittelst du ihr Mitleid, und das soll sie momentan nicht erhalten. Außerdem ist es verständlich dass sie dadurch noch wütender wird. Mein 4 jähriger Sohn hat auch ab und zu Wutanfälle. Er kommt nur zur Ruhe wenn er sich dabei alleine ausschreit. Das gestatte ich ihm. Wenn er sich beruhigt hat spreche ich mit ihm nochmal über alles. Bei ihm begann das wütend werden erst recht spät, mit 3 Jahren.
warum genau darf man deiner meinung nach kein mitleid haben?
Weil das ganze dann keinen Sinn macht.
Wenn ich dir eine reinhau und dir dann mein Mitgefühl ausspreche.... blöd oder? dann hätte ich es ja gleich nicht machen brauchen.
Nö, ICH hab mich entschieden dir eine reinzu hauen und so ist es jetzt.
Ist jetzt ein blödes Beispiel aber vielleicht gut zum verdeutlichen.
Ich finde man kann Verständnis zeigen, dass der andere mit der Entscheidung nicht einverstanden ist - aber kein Mitleid.
So aehnlich laeuft es bei uns auch ab. Junior malt, faengt dann an auf die Wachsmalstifte zu beissen. Ich sage dann "hoer bitte auf, sonst kommen die Stifte weg". Werden sie weiter gegessen, nehme ich die Stifte weg, Kind flippt aus und wirft sich auf den Boden.
Anderer Klassiker bei uns: Knete. Junior liebt Knete. Ca 5 min geht das ganze gut, dann steckt er die Knete in den Mund. Ich sag dann wieder "hoer bitte auf XY in den Mund zu stecken, sonst kommt es weg". Kind isst weiter Knete, ich nehme sie weg, Kind flippt aus und wirft sich auf den Boden.
Ich handhabe diese Situationen meist so, dass ich ihm ganz deutlich sage, dass ich es verstehen kann, dass er frustriert ist weil ich XY weggenommen habe. Dann erklaere ich ganz kurz und knapp warum und lass ihn in Ruhe. Ablenken bringt bei uns in dem Moment nichts. Er will kneten und nicht mit Fingerpuppen spielen. Also lasse ich ihn sich austoben, sage ihm immer wieder, dass ich seinen Frust total verstehen kann. Wenn er sich dann beruhigt hat, biete ich ihm meine offenen Arme an. Manchmal beruhigt er sich nach 1 minute, am Sontag ist das ganze so ausgeartet, dass ich ihm einen nassen Waschlappen ins Gesicht gelegt habe, um ihn rauszuholen. Das war sehr extrem, er zahnt aber auch gerade und ist krank, also war die Stimmung eh schon vorher im Keller.
Ich finde du machst es richtig. Meine Wird auch sauer... auch wenn ich vorher die Konsequenz angekündigt habe.
Streicheln oder nochmal in der Situation erklären das bringt bei uns auch nichts.
sofort ablenken versuchen (und die Wut unterdrücken) finde ich aber auch schlecht, weil ich denke, sie müssen wütend sein auch lernen. Wenn man sie dann immer ablenkt - das gefällt mir eigentlich auch nicht.
Ich mache es so, dass ich mich einfach neben sie setze und warte. So in einem MEter abstand auf Augenhöhe. Manchmal sage ich nochmal "Ich verstehe, dass du wütend bist, aber die Stifte werden nicht geworfen" - als Beispiel. Dann kommt meistens nochmal ein Auffschrei. Also warte ich einfach. Nach max 1 Minute wirft sie sich dann in meine Arme und will dann kuscheln und dann ist es auch wieder gut und sie beruhigt sich.
Ich habe festgestellt, dass sie das in Arm nehmen danach unbedingt braucht und zwar dann wann sie bereit dazu ist. Deswegen bin ich neben ihr und warte bis sie soweit ist.
Meine Schwiegerelten haben sie mal ausgeschimpft und sie hat auch geweint und sie haben sie dann einfach ignoreirt, was ansich nicht schlecht war aber sie ist dann zwischen beiden hin und her gelaufen (immer noch weinend) weil sie wollte dann in Arm genommen werden und die haben das nicht gecheckt und sie konnte sich auch nicht beruhigen. Das war ein Teufelskreis, je mehr sie geweint hat, desto mehr wurde sie ignoriert oder nochmal nachgeschimpft und das jetzt gut ist und je mehr sie ignoriert wurde, desto mehr war sie verzweifelt.....
Da scheint sie irgendwie harmoniebedürftig zu sein..... das hat sie von mir
Also ich würde die Idee mit Raum verlassen was anderes machen vielleicht schon aufgreifen, so nach ner Minute "Jetzt ists wieder gut, jetzt brauchst du nicht mehr wütend sein, komm wir schauen mal nach der Puppe in dein Zimmer" - aber eben nicht sofort ablenken versuchen. Und auch nicht "Ich nehme die Stifte wir können was anderes spielen" sondern "Die stifte kommen jetzt weg" und aus. Also ich würde die Konsequenz in ihren vollen Härte erstmal stehen lassen ohne sie abzuschwächen mit Aber wir können ja......
Das ist ein bisschen wie "Ich mach Schluss aber wir können ja Freunde bleiben" - Danke fürs Gespräch
Zu jung ist sie meiner Ansicht nach nicht. Kinder in diesem Alter entdecken so langsam ihr Selbst, damit auch ihre Selbstständigkeit, möchten Entscheidungen treffen und fangen an, dein Verhalten zu testen. Wichtig ist, immer konsequent bleiben!
Bis zum Stifte wegnehmen bin ich voll bei dir. Was ich nicht mache, ist beim Ausraster meines Kindes nochmal anfangen mit dem Erklären, denn das hast du schon gemacht. Wütende Kinder sind für weitere Erläuterungen nicht zugänglich und wahrscheinlich wären ihnen diese auch ziemlich schnuppe. Auch tröste ich mein Kind nicht und biete nicht sofort ein neues Spielzeug an. Kinder müssen ihre Frustrationstoleranz erst aufbauen, anfangs haben sie praktisch keine.
Hallo,
Du redest eindeutig zu viel
Sie kann Deinen ganzen Erklärungen nicht folgen mit 19 Monaten.
LG