Also wir waren jetzt wirklich geduldig. Mein Sohn hat aber seit mindestens 3 Monaten eine massive Abneigung gegen seinen Papa. Er darf teils nicht mal sein Zimmer betreten, schon rastet er total aus. Papa soll weg, Papa geh raus, Papa mag ich nicht und natürlich "Mama soll das machen!!!"
Ich habe natürlich dann die meisten Dinge aus Trotz erst recht nicht gemacht und den Papa machen lassen (Schuhe anziehen, Essen umrühren,...), weil ich keine Lust habe dass er uns hier lustig herum kommandiert. Doch geholfen hat überhaupt nichts. Es wird einfach nicht besser.
Er wird teils schon aggressiv, wenn sein Papa nur in die Nähe kommt und dann schlägt er nach ihm.
Was wir bis jetzt versucht haben: - Ich sag ganz klar: Papa gehört zu uns, ich hab Papa sehr lieb und Papa hat dich auch sehr lieb
- Wir hauen nicht! Papa wird nicht gehauen und auch sonst niemand und wenn er nach ihm haut, dann verlasse ich genauso den Raum wie der Papa und er kann alleine weiter spielen
- Ich übernehme alle ungeliebten Dinge (Zähne putzen zum Beispiel)
- Papa übernimmt eher mal die schönen Dinge und kauft ihm ein Eis
Naja und so weiter...Heute morgen ist es mal wieder eskaliert. Ich bin inzwischen im 9. Monat schwanger und wollte heute Morgen ein einziges Mal im Bett liegen bleiben, aber der Papa hat es nicht geschafft ihn anzuziehen. Nicht mal aus dem Bett hat er ihn raus bekommen, er wollt sich von ihm nicht anfassen lassen und kreischte immer nur "Geh weg! Mama soll kommen! Mama koooooomm". Kann es inzwischen nicht mehr hören. Er steigert sich so rein, dass er sich übergeben muss.
Wie reagiert man am besten in solchen Momenten? Oft sind wir dann so gestresst (auch zeitlich, weil mein Mann zur Arbeit muss und mein Sohn pünktlich zum Frühstück in der Kita sein muss), dass ich dann eben doch komme und es mache. Und Sohnemann ist natürlich total verkotzt von oben bis unten, sein Bett ist vollgekotzt und so weiter. Das geht mir so auf die Nerven. Konnte heute morgen erstmal wieder alles waschen und rege mich total drüber auf.
Sein Papa bringt ihn allerdings in die Kita und das darf er auch und das stört ihn komischerweise gar nicht. Da hat er noch nie was dagegen gehabt. Er ist dann liebt, lässt sich im Auto anschnallen und so weiter. Aber das ist fast das Einzige, was er ihm "gestattet".
Hab früher immer gesagt, ich kapiere nicht wie Eltern sich von ihren Kindern tyrannisieren und herum kommandieren lassen, aber mittlerweile kommt es mir echt vor als wäre er hier der Bestimmer, der uns sagt wo es lang geht und das geht mir extrem gegen den Strich.
Habt ihr irgendwelche Tipps?
Es ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate alt.
Papa soll weg - Wann hört das endlich auf?
Wirklich helfen kann ich dir leider nicht. Aber war er auch schon so, bevor du schwanger warst? Ist er vielleicht eifersüchtig auf das neue Baby und will noch ganz viel von dir haben, bevor er dich teilen muss?
Denke, das versteht er noch gar nicht. Also das, was auf uns/ihn zukommt, meine ich, wenn das Baby da ist. Das kann er in seinem Alter noch nicht richtig begreifen. Ich nehme mir auch echt für ihn viel Zeit, wir kuscheln jeden Abend, er darf auch den Babybauch streicheln, wir schauen Bücher an, ich bereite ihn vor, aber nerve ihn auch nicht mit dem Thema Baby und großer Bruder etc.
...Eigentlich war es auch schon vorher so mit seinen Wutanfällen. Emotional ist er schon immer gewesen.
Gerade letzte Woche war sein Papa drei Tage gar nicht da, weil beruflich unterwegs. Er hat ihm nicht mal Hallo gesagt als er endlich wieder da war. Das macht mich total traurig Dabei ist sein Papa so ein lieber Mensch und liebt ihn so und würde für ihn alles machen.
Er sieht doch wie du dich veränderst. Hältst du ihn für n bisschen doof? Klar weiß er nicht, was ein Baby bedeutet, aber das was anders ist weiß auch er.
Ich finde, ihr habt es in den letzten 3 Monaten falsch gemacht. Du hättest ihm die Nähe geben sollen, die er da gebraucht hat, statt euch immer zu denken, dass dein Kind euch auf der Nase rumtanzen will. Einerseits unterstellst du ihm, dass er die Veränderung einer Schwangerschaft nicht schnallt, andererseits allerdings hältst du ihn für clever genug, euch bestimmen zu wollen.
Lass die Kämpfe und ihn bestimmen, was er an Nähe braucht. Ob ihr das noch hin bekommt, dass er sich deiner wieder sicher ist bis das Baby kommt halte ich für fraglich.
Hi,
Dazu hab ich auf Urbia heute einen Interessanten Artikel gelesen.
Dieser Abschnitt daraus bezieht sich sogar auf dein Problem:
[...]
Manchmal bezieht sich die Anhänglichkeit auch nur auf ein Elternteil. Dann scheint das Kind Mama oder Papa auf einmal viel mehr zu lieben, möchte nur noch von seinem Favoriten die Zähne geputzt bekommen oder lässt sich nur noch von ihm trösten. Jetzt muss das vernachlässigte Elternteil cool bleiben. Das Kind will keine Angst haben müssen, dass der Ausgegrenzte es weniger lieb hat. Wichtig ist auch, dass der weniger favorisierte Elternteil unerschütterlich Aufgaben bei der Kinderpflege übernimmt (und sich vom Kind dabei auch nicht abwimmeln lässt!), und ihm Zeit schenkt, damit der „Draht“ nicht abreißt. Über kurz oder lang hört die Bevorzugung wieder auf – oder wechselt über auf den anderen Elternteil.
[...]
Vielen Dank für die liebe Antwort. Geht ja auch so :)
Danke für den Hinweis mit dem Artikel. Ich suche gleich mal nach dem kompletten Exemplar hier.
Das bestärkt mich auch gerade ein bisschen darin, dass der Papa halt doch "ran muss" und sich nicht abwimmeln lassen darf.
Oh .. da hätte ich dran denken können dir den Link direkt mitzugeben
Brauchst nicht suchen - hier der Link zum Artikel:
http://www.urbia.de/magazin/familienleben/erziehung/anstrengendes-kind-nur-eine-phase
Wie sprecht ihr denn über die Zukunft?
Sagt ihr schon mal so Sachen wie: "Wenn das Baby da ist hast du sowieso keine Wahl?" oder "Das muss sich ändern, wie soll das denn werden wenn das Baby da ist?"
Denn wenn solche Sätze auch nur im Beisein unserer Tochter fallen, verändert sich ihr Verhalten. Die kleinen haben immernoch so feine Antennen für Veränderungen und Stress und verstehen dazu noch so viel mehr als wir Ihnen zutrauen.
Bei uns z.B. meine Tochter wollte sich nur noch von meinem Mann ins Bett bringen lassen, wickeln lassen, Umziehen, Abendessen, ich war komplett abgeschrieben wenn mein Mann zu Hause war. Wir renovieren gerade ein Haus uns es geht immer mehr auf den Umzug zu. Irgendjemand hat wohl zu ihr gesagt, dass sie da dann ein eigenes Zimmer bekommt in dem sie dann alleine schläft.
Seit dem geht nichts mehr mit dem Papa, sie schläft Abends nur auf meinem Bauch ein, will nicht mehr mit auf die Baustelle, erst recht nicht mit dem Papa.
Die Zeiträume um die es da geht können die Kleinen nicht überblicken und jede zukünftige "Bedrohung" hat sofort einen Einfluss, dass sich was ändern wird und eventuell zu ihren Ungunsten ahnen sie schon und haben eine Riesenangst davor.
Nee, sowas sagen wir nicht. Wir thematisieren das auch nicht ständig (also "das Baby") in diesen Momenten.
Viele Situationen sind auch total unabhängig von der ganzen Schwangerschaft. Da geht es ihm nur darum, dass sein Papa weg soll.
Er fordert von mir auch nicht mehr oder weniger Nähe ein als vorher, ist eigentlich genauso, er möchte auch nicht mich alleine haben und akzeptiert sonst wirklich alle anderen Personen. Er würde am liebsten immer bei Oma und Opa übernachten und in der Kita mit seinen Freunden sein, sobald wir Besuch haben (auch von fremden, die er gar nicht kennt), bin ich abgeschrieben, er spielt wirklich ganz offen und völlig angstfrei mit anderen Kindern und Erwachsenen, spielt gerne alleine (hat er auch schon immer gerne getan). Es ist wirklich explizit so, dass er ausgerechnet seinen Papa nicht in der Nähe haben will. Egal ob er in der Badewanne sitzt, ob das Telefon klingelt und Papa anruft...Da rastet er schon völlig aus, sagt, ich soll das Telefon wegmachen, Papa stört,...
Dass deine Tochter das als Bedrohung empfunden hat, kann ich gut nachvollziehen. Ich wünschte mir würde auch eine Situation in den Kopf kommen, die das alles erklärt. Aber ich weiß es einfach nicht, was er hat.
Hast du deinen Mann gefragt, ob er vor 3 Monaten mal irgendwas zu eurem Sohn gesagt hat, was ihm vielleicht gar nicht so bewusst war, was eurem Sohn aber evtl Angst gemacht hat?
Hello...
Also eigentlich ist es ja richtig von euch, dass Papa trotzdem die Sachen übernimmt!
Zeigt dein Mann evtl unbewusst Unsicherheit? Kinder merken sowas ja immer gleich mit ihren feinen Antennen
Die Schwangerschaft spielt mit Sicherheit auch eine Rolle aber deswegen muss man ihn ja nicht anders behandeln.
Wie ist es , wenn du nicht in der Nähe bist?
Meine Sohnemann ist auch so ein Spezialist
Mama ist die Beste..alle anderen doof, es sei denn ich bin nicht vor Ort...dann geht auch Papa
Mein Sohn war etwa gleich alt als er einen Bruder bekam.
Natürlich hat er nicht verstanden, was das direkt bedeutet. Er hat aber definitiv die Veränderungen gesehen und gespürt und sie haben ihn auch verunsichert.
Ich versuche auf solche Dinge soweit wie MÖGLICH einzugehen. Dann putze halt ich Zähne oder ziehe Schuhe an.
Dein Kind braucht dich!
Und siehe da, inzwischen bin ich manchmal abgemeldet. Da heißt es dann, dass der Papa machen MUSS.
Das mache ich schon. Also das geht ja auch leider gar nicht anders. Undenkbar, dass der Papa Schuhe anzieht oder mit ihm Zähne putzt. Diese Dinge erfülle ich ihm ja alle.
Es geht mir eher um "Papa soll weg", worauf ich eben nicht eingehen möchte. Ich finde, wir haben jeden Tag nach der Kita noch mindestens 2 oder 3 Stunden nur zu zweit füreinander Zeit. Wir gehen oft noch ein Eis gemeinsam essen, Laufrad fahren oder spielen einfach so. Gemeinsam Mama-Sohn-Zeit haben wir täglich, die gebe ich ihm, die darf er haben. Dazu bringe ich ihn ins Bett (geht auch nicht anders) und sitze noch abends lange neben ihm und wenn er nachts was braucht, dann komme auch ich.
Sein Papa soll aber am liebsten nicht mal einen Fuß in unsere Tür setzen. Da KANN ich ihm nicht erfüllen, das ist absurd.
hallo,
ich könnte wetten, dass die 2 wunderbar miteinander auskommen, wenn du gar nicht da bist! verkrümel dich mal einen abend ins schlafzimmer oder zu einer freundin, junior weiß, dass du nicht im haus bist. mit sicherheit klappt alles ohne trara .
lg
Nein, eben nicht. Ich war in der Zeit schon über Nacht weg und es war eine halbe Katastrophe. Mein Mann war völlig fertig. Als er morgens kapiert hat, dass ich gar nicht da bin, war es noch viel schlimmer als sonst.
Kann natürlich sein, dass wir das hätten noch ein paar Mal so machen müssen, aber das kann ja auch nicht die Lösung sein, dass ich hier ausziehen muss, damit es einigermaßen funktioniert.
Hi.
Es wird besser. Aber setzt euch doch nicht so unter Druck. Kinder haben feine Antennen und merken, wenn Veränderungen anstehen. Mein Sohn war noch jünger, als ich mit seiner Schwester schwanger war (Altersabstand 21 Monate) und je fortgeschrittener die Schwangerschaft war, desto anhänglicher wurde er.
Allerdings waren beide Kinder sowiesl in Sachen wie bettfertigmachen, ins Bett bringen/in den Schlaf bringen, trösten, totale MamaKinder. Heute sind sie gerade 4 und knapp 6 und haben damit kein Problem mehr mit, wenn Papa das macht. Eine einzige Ausnahme: wenn meine Tochter nachts aufwacht, möchte sie mich bei sich haben, beim Papa flippt sie aus.
Zeig ein bisschen Verständnis und mach keinen Kampf draus.
Lg
Danke dir! Ich werde versuchen etwas entspannter zu sein, vielleicht spürt es auch meine Angespanntheit sehr stark. Geh mittlerweile ziemlich auf dem Zahnfleisch wegen der Situation, weil ich das Gefühl habe, wie soll er denn morgens in die Kita kommen, wenn ich mit Baby noch im KKH bin oder wie soll das alles nur werden, wenn ich einfach mal die Hände nicht mehr frei hab und nicht mehr springen kann? Klar, da bin ich auch sehr angespannt manchmal und möchte natürlich, dass er uns nicht so im Griff hat und vielleicht macht es das noch schlimmer.
Aber ich möchte jetzt definitiv nicht mehr, dass ich die Einzige sein darf, die ihm einen Joghurt aus dem Kühlschrank bringt oder so etwas. Mein Gefühl sagt mir schon, nee, das geht so nicht weiter.
Ich kenne solche Phasen wenn auch nicht so extrem. Ich empfehle euch das der Papa regelmäßig allein mit dem kleinen ist. Es ist schwer aber vergeht. Bei uns war es immer der der gerade nicht da war das Opfer. Nicht persönlich nehmen und nicht sauer sein... Ich glaube es gehört einfach dazu...
Als ich hochschwanger war,war mein Sohn auch so.Bei Papa hat er nur gebrüllt.Wir haben da gar nicht so einen Kampf draus gemacht.Wenn es ging,habe ich eben das meiste gemacht.Warum auch nicht?
Mein Sohn hat ganz deutlich gespürt,dass da etwas im Busch ist.Er war sehr anhänglich ubd sensibel kurz vor der Geburt.Die Kleinen haben so feine Antennen!Ihm ist schon sehr bewusst,dass eine Veränderung bevor steht und das verunsichert ihn.Du bist sein Hafen, deshalb fordert er dich ein.Lass dich einfach darauf ein,wenn das Baby da ist,wird es öfters Situationen geben in denen du wirklich nicht kannst.
Als das Baby bei uns da war,wurde es besser.Er liebt seinen Bruder über alles und er hat schnell verstanden, dass nur Mama ihm Milch geben kann. Da durfte dann auch der Papa wieder ran.
Ihr dürft nicht denken,dass er euch ärgern oder tyrannisieren will.Er folgt nur seinen Gefühlen und die schreien momentan ganz doll nach dir.