Hallo Zusammen,
mein Sohn ist 15 Monate alt und geht seit Juni in den Kindergarten. Ist eine gemischte Gruppe von ca. 12 Kindern momentan.Ich würde gerne mal wissen, wie die Eingewöhnung bei euch so abgelaufen ist.
Bisher lief es bei uns wie folgt: ich war an den ersten beiden Tagen ca. 1,5 Stunden mit ihm da (Nachmittags) der 3. Tag ist ausgefallen, weil seine Betreuerin nicht da war. Montags drauf kamen wir dann Vormittags auch immer 1-1,5 Stunden. Gestern bin ich dann beim frühstücken für ca. 20 Minuten raus gegangen. Das war OK. Heute wollte er überhaupt nicht von mir weg, sobald er mich nicht mehr gesehen hat, hat er mich gesucht und geweint. Wenn die Erzieherin ihn nur angesprochen hat, hat er geweint.
Jetzt habe ich irgendwie zwei Probleme:
1) Er wird momentan sehr früh wach (gegen 5.30Uhr). Bis wir um 8 Uhr im Kindergarten sind und er ein bisschen gespielt hat, ist er sehr bald schon wieder müde. Eigentlich macht er momentan nur einen MIttagsschlaf gegen 11.30Uhr. Ich merke aber, dass ihn der Kiga sehr anstrengt, er schläft mir jedesmal auf dem Rückweg gegen 9.30Uhr im Auto ein. Heute war es ganz extrem, er hat sich dort nur die Augen gerieben und gegähnt, deshalb wollte er denke ich auch nicht von mir weg. Wie kann ich das lösen? Später hinbringen und vorher nochmal schlafen lassen? Eigentlich wollte ich von den 2 Tagesschläfchen weg, weil er sonst abends so schlecht einschläft. Außerdem arbeite ich 1-2 mal in der Woche, da muss er ja um 8 Uhr hin. Die Erzieherin meint, sie würden ihn Vormittags dort auch schlafen legen, das wäre kein Problem oder eben im Kinderwagen, wenn sie unterwegs sind. Wie war das bei euch?
2) Solange ich mit ihm dort bin, klammert er schon sehr an mir. Das kenne ich auch von ihm. Das ist manchmal auch so, wenn wir bei Oma und Opa sind so. Gehe ich dann aber für ein paar Stunden weg, weint er nicht. Isst, schläft und spielt bei anderen. Nur wenn ich eben da bin, will er bei mir sein. Ist ja irgendwie auch verständlich. Die Erzieherin hat jetzt vorgeschlagen, dass ich am Montag direkt mal eine Stunde weggehen soll. Also "Tschüss" sagen, dann lenkt sie ihn ab und ich gehe. Hat das bei euch funktioniert? Ich wäre nur gegenüber in einem Café und könnte natürlich jederzeit wieder kommen. Sie will also direkt in die "nächste Stufe" übergehen, weil sie meint, solange ich da bin, kann sie keinen richtigen Kontakt zu ihm aufnehmen. Er spielt dort durchaus alleine, aber wenn er zB. was interessantes gefunden hat, dann bringt er es mir und nicht der Erzieherin.
Würde gerne mal Eure Meinungen und Erfahrungen dazu hören. Ist mein erstes Kind und ich bin sehr unsicher und will nichts falsch machen. Erwarte ich zu viel von meinem Sohn?
LG, Sahaa
Eingewöhnung Kindergarten
1) Mein Sohn kam schon mit 11 Monaten in die Kita. Sie haben es so gemacht, dass sie ihn hingelegt haben, wenn er müde war. Statt Mittagsschlaf um 12 Uhr haben sie ihn eben schon um 11 Uhr hingelegt. Das ist doch nicht schlimm. Sie sagen dir ja auch, dass das kein Problem ist. Klar ist das neue Alltag erstmal anstrengend.
2) Ich finde es einfach normal, dass dein Sohn dir die Sachen zeigt und nicht der Erzieherin. Also inzwischen ist mein Sohn 2,5 und wenn er noch heute was Interessantes sieht bringt er es mir.
Ich denke, er muss einfach noch Vertrauen fassen zur Erzieherin. Und ich finde es eigentlich auhc besser, wenn du dich verabschiedest wenn du gehst, das ist wichtig, denn sonst sucht er dich wirklich und das ist ziemlich schlimm, wenn du einfach so weg bist. Also Tschüss sagen und Zeit lassen. Das wird schon bald besser werden.
hier ist die eingewöhnung nach dem berliner modell üblich.
dass er mehr an dir klebt, wenn ihm aufgeht, dass du auch weggehen kannst (und das vermutlich öfter tun wirst), ist erst mal völlig normal. so lange er eine beziehung zur erzieherin hat, die ihr erlaubt, ihm trost zu spenden, ist alles ok.
die eingewöhnung ist natürlich viel schwieriger, wenn das kind müde ist, weil man als müder mensch viel dünnhäutiger ist. es wäre schön, wenn du da durch ein zweites schläfchen oder angepasste eingewöhnungszeiten ein fenster findest, ihn in einer wachphase zu bringen.
meine kinder haben immer geschlafen, wenn sie müde waren. am anfang waren das mehrere schläfchen (auch in der kita), später eins, dann keins mehr. ich hatte aber auch kein problem damit, wenn sie dann abends erst um 22 uhr ins bett gegangen sind.
am montag weggehen finde ich falsch. gerade nach dem wochenende würde ich keinen neuen trennungsversuch machen, sondern wieder einen tag begleitet und am dienstag eine trennung.
wichtig ist, dass du, wenn ihr in der kita seid, total uninteressant bist. deine aufgabe ist es, als stiller rettungsanker in der ecke zu sitzen und wesentlich langweiliger zu sein als die erzieherin. also nicht mit deinem kind spielen, nicht mit anderen kindern spielen. einfach nur da sein und schauen. ansonsten verhinderst oder verzögerst du tatsächlich den beziehungsaufbau.
wenn du in erreichbarer nähe bist, brauchst du dir keine sorgen machen, dass dein sohn irgendeinen bleibenden schaden davontragen würde. wenn die erzieherin ihn nicht trösten könnte, würde sie dich rufen und ihr fangt von vorne an.
Also meine Tochter geht seit dem sie 17 Monate alt ist zur Tagesmutter.
Seit ihrem 12. Lebensmonat macht sie auch nur noch einen Mittagsschlaf.
Seit dem sie bei der Tagesmutter ist und wir früh raus müssen, schläft sie dort morgens auch noch mal so 30-45 min. sonst würde sie es gar nicht bis mittags schaffen und selbst so ist sie mittags wenn ich sie um 12 Uhr abhole Todmüde und fällt fertig zu Hause ins Bett.
Am Wochenende schlafen wir morgens länger und dann gibt es nur einen mittagsschlaf. Also finde das 2 mal schlafen dann wieder gar nicht so schlimm, wenn die kleinen es brauchen. Wie soll dein sohn auch den Tag von 5:30-12 oder so überstehen, wenn dan auch noch so viel Action in der kita herscht.
Meine Tochter geht seit Januar zur Tagesmutter und wenn sie müde ist oder so quengelt sie beim abgeben auch gerne mal noch, sie ist aber super eingewöhnt und will mittags nicht nach Hause.
Mit dem Weg gehene und lösen von dir würde ich nach gefühl machen, wenn du das Gefühl hast es für sein Kind in Ordnung und er hat so die Chance sich an die Erzieherin zu gewöhnen.
Ich verstehe sehr gut, dass es deinem Mutterherz wehtut wenn du ihn so klammern siehst oder er weint. Ich Kriege da auch immer Bauchschmerzen. Meiner kam mit 12 Monaten in die Krippe und die Eingewöhnung war auch so wie bei euch. Das mit dem klammern, wenn mama da ist, kenne ich auch so. Es gab auch anfangs Tränen beim abgeben, nach Urlaub oder längerer Krankphase gibt es die heute noch, aber das sind wirklich nur Sekunden! Sobald ich weg bin wird kurz getröstet und gut! Darum würde ich einfach den Erziehern vertrauen.
Ich habe jetzt nich alle Kommentare gelesen. Ich möchte Dir nur kurz sagen, wie ich das empfinde:
Ich würde mein Kind in der Fremdbetreuung nicht allein lassen wenn es weint. Meiner Meinung nach sollte die Ablösung ganz sanft passieren. Ein Kind sollte sich erst mit der primären Bindungsperson (in dem Fall Dir) dort eingewöhnen, sich wohlfühlen, alles kennenlernen, Vertrauen in die anwesenden Personen und die Räumlichkeiten fassen etc. Wenn das geschehen ist, kann es sich allein lösen. Es geht schließlich darum, dass eine weitere Bildungsperson in das Leben des Kindes tritt - also ein Mensch, mit dem es eine liebevolle Beziehung aufbauen soll, dem es vertrauen soll. Das geht nicht, wenn die primäre Bindungsperson (hier also wieder Du) von der Betreuerin weggeschickt wird obwohl das Kind noch nicht soweit ist. Was lernt das Kind da? 'Ich fühl mich hier nicht wohl, aber meiner Mama ist das egal. Sie geht einfach weg und lässt mich hier zurück.' Es entsteht dann eventuell sogar eine ambivalente Bindung wo vorher Urvertrauen und eine sichere Bindung waren.
Also, geh nach Deinem Gefühl - egal was Dir die Betreuer sagen. Wenn sie Dich wegschicken, Du es aber nicht willst, weil Du siehst, dass Dein Kind Dich braucht und noch nicht soweit ist, dann bleib. Und Vergiss nicht, die Eingewöhnung ist nicht nur eine Ablösung des Kindes von der Mutter sondern auch umgekehrt.
Ich beschäftige mich wirklich viel mit dem Thema Fremdbetreuung und stehe dem, wie Du sicher herausliest, eher kritisch gegenüber. Umso mehr sollte jede Mama auf ihr Herz und ihr Kind hören (falls die frühe Betreuung unumgänglich ist).
Übrigens kenne ich es nicht, dass die Mutter gleich für längere Zeit geht. Idealerweise sollte man sich für die Eingewöhnung 6-8 Wochen Zeit nehmen und erst nach ein paar Tagen das erste mal für vielleicht 10 Minuten den Raum verlassen - wenn das Kind damit einverstanden ist. Und natürlich kann die Betreuerin auch in Deiner Anwesenheit Kontakt zu Deinem Kind aufnehmen. Sie soll Dich nicht ersetzen, sondern ergänzen!
Diesen Text fand ich neulich wieder ganz interessant dazu: http://www.regenbogenkreis.de/shop/inspiration/leben-mit-kindern/vom-unsinn-der-babybetreuung-in-kitas-oder-warum-man-saeuglinge-nicht-der-mutter-wegnehmen-sollte
Vorweg - du hast in vielen Dingen eine Einstellung, die ich vom Grundsatz her gut finde, die mir aber dann in vielen Teilen zu "theoretisiert" und zu extrem ist. Wenn man deine Beiträge liest, dann könnte man meinen, dass sich bei dir und euch alles alles nur noch um das Kind und dessen ausschließen Wohlergehen geht. Das ist euer Weg und wenn der für euch als Gesamtfamilie passt, dann finde ich das auch vollkommen in Ordnung.
Aber - es passt halt nicht immer zu jedem und zu jeder Lebenssituation. Und auf einmal "funktioniert"das Kind nicht, wie es die Theorie uns gerne erzählen möchte.
Ich hab nur die Überschrift des verlinkten Textes gelesen - ein 15 Monate altes Kind ist aber nun mal kein Säugling mehr. Und wenn mein Sohn jemanden kennt - dann ist es manchmal besser ich gehe, auch wenn er kurz weint - 2 min später ist die Welt in Ordnung.
Unsere Eingewöhnung beginnt im August, dann ist Zwerg 18 Monatevalt. Ich bin gespannt, sehe da aber keine Probleme. Und ja, manchmal kann eine anwesende Mutter hinderlich sein.
Ich hab den Text jetzt überflogen und er ist in meinen Augen dermaßen realitätsfern, dass mit dazu hat nichts einfällt.
Ich finde die Steigerung von 20min zu einer Stunde ohne vorher mit dabei gewesen zu sein zu schnell.
Mein Sohn hat auch immer an mir geklebt,solange ich noch mit drin war.Trotzdem haben wir es langsam angehen lassen und erstmal die Zeit peu à peu reduziert,die ich mit drin war.Irgendwann war ich nur noch 15min mit drin.Da habe ich dann auch gemerkt,dass es das nicht mehr bringt und habe das auch der Erzieherin gesagt (das war allerdings Woche drei) und ab da an hab ich ihn nur noch an der Tür abgegeben, aber auch erstmal nur für 20min.Erst da haben wir angefangen seine Zeit zu erhöhen....
Ich würde auch die Zeit beibehalten, das ist am Anfang anstrengend für die Kleinen,aber das müssen Sie ja auch lernen.