Schnullerentwöhnung endet in Katastrophe

Hallo ihr Lieben,

Wir haben unserem Sohn 23 Monate seit Dienstag den Schnuller abgenommen. Wir haben alle gemeinsam in ein Karton gelegt und an ein anderes Baby geschickt. Das hat er auch so verstanden. Er hat dafür sich einen Spielzeugtraktor aussuchen dürfen. Den liebt er auch sehr. Das erste Zubettgehen war entspannt. Mittags ging auch ganz gut. Habe aber schon festgestellt das er Vormittags wegen einer Kleinigkeit einen extreme Wutanfall hatte. Da hab ich mir den Schnuller herbeigewünscht :-(

Mittwoch sollte mein Mann ihn ins Bett bringen. Da fing die Katastrophe an. Er Haut zwickt bemisst meinen Mann. Mit einer kleinen Milchflasche ging es dann wie von Zauberhand. Ein kleiner Erfolg.

Aber dann ist er um halb zwölf aufgewacht und das endete im Theater bis ca. 2:30Uhr. Er brüllt, haut, zwickt schlägt um sich, wirft sich auf den Boden usw. Es hat nichts geholfen. Nicht trösten, nicht Schimpfen. Allein in seinem Zimmer kam er sofort wieder raus gerannt. Heulend natürlich. Bei uns im Bett ging es mit seinem Traktor. Allerdings hat er gemeint er könnte mit den Traktor spielen. Wir konnten alle nicht schlafen. Irgendwie hat mein Mann es mit gut zureden dann geschafft.

Ich muss dazu sagen das er während diesen Anfällen sehr schwitzt und man könnte meinen er erleidet gleich einen Herzinfarkt so sehr steigert er sich rein. Wenn er sich beruhigt hat, ist er sehr schlapp und fertig. Heute früh wieder so ein Anfall..Was ist los mit meinem Sohn??????

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Hallo,

dein kleiner Sohn hat sich bislang eben mit dem Schnuller beruhigt und muss erst lernen, wie er es auch anders schaffen kann. Das dauert bei dem einen länger und bei dem anderen dauert es kürzer. Manche toben, manche sind eher traurig und manche lassen sich nichts anmerken.

Du glaubst wirklich, dass deiner Kleiner es mit 23 Monaten verstanden hat? Dem ist natürlich nicht so, auch wenn er wissend nickt oder antwortet kann er die Folgen natürlich nicht abschätzen. Und ja, er ist frustriert, eben weil er erst lernen muss sich anders zu beruhigen. Vielleicht hat er noch ein Kuscheltierchen oder ihr begleitet ihn in den Schlaf. Ob das 3 Tage oder 6 Wochen dauert - das kann man leider nie wissen.

VG B

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Hallo,

der Schnuller hat ja bislang ein Bedürfnis gestillt und nur weil der Schnuller weg ist, ist das Bedürfnis nach ihm ja nicht auch gleich weg. Du musst nun herausfinden, was deinem Sohn fehlt und dir überlegen, wie du es ersetzen kann.

Wir haben die Schnuller nicht von 0 auf 100 abgewöhnt. Erst kamen sie tagsüber weg und dann irgendwann auch nachts. Wobei ich sagen muss, dass ich da sehr entspannt war, denn sobald meine Kinder eingeschlafen waren, haben sie den Schnuller ausgespuckt.
Wutanfälle haben wir immer ohne Schnuller gemeistert - ich wüsste auch nicht, wobei meine Kinder dazu einen Schnuller gebraucht hätten. Bei uns ist er eher Teil des Einschlafens gewesen und ich verbinde damit Ruhe, Müdigkeit, Entspannung.

Schimpfen bringt da übrigens nichts, hast du ja schon gemerkt. Ich bin der Meinung, dass man einem Kind zugestehen sollte, alle Gefühle - also gerade auch Wut und Frustration - auszuleben. Das gehört genauso dazu wie Liebe und man braucht nun mal alle Gefühle, um "komplett" zu werden.

Viele Grüße,
lilavogel

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Guten Morgen!
Dein Sohn leidet, er hat seinen Beruhigungsmechanismus verloren, etwas das ihn vermutlich fast seit Geburt begleitet.
Ich weiß, alle empfehlen den Schnuller so früh wie möglich wegzugeben, die Wahrheit ist, bei meiner Tochter war so früh wie möglich mit fast 4. Alle Versuche mit Schnullerfee, anderem Baby geben, etc sind gescheitert. Einmal hatten wir sogar fast 2 Monate lang JEDEN Abend 2-3h Drama bis Mutter und Kind beide geheult haben. Ich habe es dann abgebrochen, das kind hat nur mehr an den Nägeln gekaut, den ganzen Tag.
Es war schrecklich, es war zermürbend, für uns beide.

Sie hat ihn dann fürs Einschlafen wiederbekommen. Kurz vorm Einschlafen rein, sobald sie richtig geschlafen hat habe ich ihn ihr rausgezogen. Damit hatte sie ihn täglich etwa 10-15 min im Mund und fertig.

Ih konnte spüren, wie sie sich als Ganzes entspannt hat.
Dann kam sie kurz vor ihrem Geburtstag: Mama, jetzt kann ich es ohne Schnuller.

Und weg war er.
Mein Sohnemann jetzt verweigert Schnuller seit jeher, bei ihm habe ich aber keinen Schimmer wie ich ihn von der Brust entwöhnen soll.....
lg Manu

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Wir haben ihn auch nur noch Nachts gebraucht zum einschlafen. Tagsüber brauchte er ihn "eigentlich " nicht mehr. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Er verhält sich wie (doofer Vergleich) aber wie ein Junkie auf Entzug. Das ist so krass mit anzusehen wie er da auf dem Boden rum tobt.

Ich weiß mir in der Tat in dem Moment nicht zu helfen. Ich komm garnicht an ihn ran. Er hört mir garnicht zu :-(((

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Gab es denn einen Grund?

Ich finde das ehrlich gesagt ein blödes Alter, um das zu machen, einfach weil ich eben nicht glaube, dass sie da wirklich schon kapieren was man da tauscht, unanbhängig davon, dass man nachts eh alles anders sieht, was man am Tage abgenickt hat ;-)

Sohnemann ist ein knappes halbes Jahr älter und wir haben jetzt erst den "Milchflaschenentzug" gemacht. Das ging wirklich gut. Eine Nacht war doof, nach der zweiten sagte er: "Babys trinken Milch, ich trinke Wasser, bin schon groß" und der Drops war gelutscht.

Nuckelentwöhnung werden wir trotzdem erst kurz vor dem dritten Geburtstag anfangen.

Und auch da wird es sicher nicht entspannt. Ich meine aber, dass es entspannter wäre als jetzt :-)

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Ja es gab einen Grund. Der KiA hat uns dazu geraten da er in der Sprachentwicklung zwar noch am Anfang steht, aber spürbar schlechter redet wie seine Kumpels. Da meinte der Arzt der Schnuller KÖNNTE das auch behindern.

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Aber er nuckelt doch nur nachts und selten am Tag, oder?

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Hallo,

darf ich fragen, warum der Schnuller unbedingt jetzt schon weg muss?

Wir haben bei unserer Maus immer gesagt, dass der Schnuller so lange bleiben darf, wie die Zahnärztin ihr Ok gibt.
Wir haben es dann mit 3 Jahren schon einmal probiert.

Meine Maus lag Stundenlang im Bett und hat geschrien, geschwitzt und gar kein Auge mehr zugemacht.
Wir haben den Versuch dann abgebrochen.
Dein Kind ist 23 Monate alt. Er versteht die ganze Sache gar nicht, auch wenn er fleißig nickt und ja sagt.
Der Schnuller war sein Begleiter zur Beruhigung, das bekommt man leider nicht so schnell raus. Gib ihm doch einfach noch Zeit und achte auf eine gute Mundhygiene.

Unsere Maus hatte ihren Schnuller ab ihrem 2. Geburtstag nur noch abends zum Einschlafen. Zum Mittag brauchte sie schon seit Krippenbeginn (mit 16 Monaten) keinen mehr.
Dieses Jahr, kurz vor ihrem 4. Geburtstag, haben wir dann zu Ostern die Chance genutzt, um den Schnuller abzugeben. Wir haben schon ein paar Wochen vorher gesagt, dass Ostern der Osterhase kommt und den Schnuller gern mitnehmen würde. Dafür dürfe sie sich etwas wünschen.

Sie hat den Schnuller selbst eingepackt, eine Schleife darum gemacht und ihn für den Osterhasen versteckt.
Als sie dann suchen durfte, lag an dieser Stelle das gewünschte Geschenk.
Die erste Nacht war auch noch etwas anstrengent, aber sie verstand es, dass der Osterhase den Schnuller nun hat und es einem anderen Baby schenkt.
Ab der zweiten Nacht war dann alles wie immer.
Aber wie schon gesagt, sie war da schon doppelt so alt wie dein Sohn jetzt und versteht natürlich vieles auch schon anders. Sie kann sich selbst ja auch anders ausdrücken und artikulieren.
Lasst ihm noch den Schnuller. Die Situation wird durch den Entzug definitiv nicht besser.

LG

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"Wir haben alle gemeinsam in ein Karton gelegt und an ein anderes Baby geschickt. Das hat er auch so verstanden."

Klingt nicht so, als hätte er es verstanden.........! Die Tragweite "Paket - für immer weg" KANN ein Einjähriger (!) nicht erfassen - wie auch?!"

Warum wundert euch sein Verhalten? Ihr habt ihm den Schnuller angewöhnt, er hat ihn sein ganzes Leben lang (!) als einer seiner liebsten Dinge gehabt und nun habt ihr ihn von jetzt auf gleich weggenommen.....

Warum habt ihr nicht sanft begonnen - erstmal nur noch zum Schlafen (statt bei jedem Wutanfall!), dann nur noch nachts etc.pp.?

Ich würde diese dumme Aktion rückgängig machen und es in Ruhe nochmal angehen!

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P.S.: "Schlecht sprechen" kommt nicht von "Schnuller nur nachts". Der Wurm ist 1 Jahr alt. Kein Kinderarzt wird euch in dem Alter sagen "Er spricht schlecht" oder gar "Er spricht schlechter als seine Kumpels #augen" - klingt eher so, als würdet IHR das so empfinden und habt gedacht "Schnuller weg = Sprachexplosion". Das ist totaler Quatsch!
Gebt dem armen Jungen seinen Schnuller zurück und überlegt euch einen sinnvollen Weg, seine Nutzung zu reduzieren und vielleicht in 9-12 Monaten ihn auszuschleichen.

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Huhu,
der Kleine ist 23 Monate alt, also fast 2

#winke

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Ich wäre schon längst eingeknickt und hätte ihm wieder einen Schnuller gegeben. Es klingt unglaublich anstrengend für Euch alle.

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Hey,
er scheint den Schnuller einfach noch sehr zu brauchen. Stell dir vor, dir nimmt man etwas weg, dass du 23 Monate bei dir hattest. Was dich jeden einzelnen Tag beruhigt hat, wenn du traurig, wütend oder müde warst. Das ist schwer und mich wundert es nicht, dass er so tobt!
Mein Sohn hat seine Schnuller seit einer Woche nicht mehr. Er ist am 5.5. 3 Jahre geworden und hat die Schnuller irgendwo verloren, was wir erst abends bemerkt haben. Pech eben. Den ersten Abend war er tief traurig und das durfte er auch sein. Ab dem dritten Abend hat er gar nicht mehr danach gefragt. Wäre er aber so "ausgerastet", wie dein Kind, hätte ich ihm nochmal einen neuen gekauft, denn dann wäre meiner Meinung nach der Zeitpunkt der Entwöhnung (in unserem Fall unfreiwillig) einfach falsch gewesen.

LG

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Wir haben es bei unserer Tochter (damals auch 23Mon.) genauso gemacht wie ihr. Nachdem alle Versuche des langsamen Abgewöhnens gescheitert sind bzw sie ihn sogar immer öfter haben wollte (zu Hause, in der Kita brauchte sie ihn NIE), haben wir alle Schnuller als Geschenk verpackt und Oma zum Geburtstag geschenkt. Bei Oma angekommen durfte die Kleine das Paket selbst öffnen (um Oma den Inhalt zu zeigen), aber die Schnuller waren weg, statt dessen lag ein selbstgenähtes Kuschelkissen drin.
Klar war sie sauer, als sie gemerkt hat, die Schnuller sind für immer weg. Sie wollte sogar das Kissen zurücktauschen. Aber wir haben es durchgezogen. Sie hat 3 Tage lang beim Einschlafen getobt und sich dann in den Schlaf geweint, ich/wir haben einfach dabeigesessen, sie gestreichelt, waren da.
An Tag 4 war es kein Thema mehr und sie war auch stolz, dass es nun ohne klappt.

Ich empfehle euch: Sagt und zeigt, wie stolz ihr darauf seid, dass es schon so gut ohne Schnuller klappt und schenkt ihm aus diesem Grund etwas, mit dem er kuscheln kann beim einschlafen (Kissen, schmusetuch, Tier, Puppe). Das kann auch jemand anderes übernehmen zB die Oma, wenn euer Kleiner dann noch überzeugter wäre.
Das Buch "Moritz Moppelpo braucht keinen Schnuller mehr" kann ich auch empfehlen.

Redet auch darüber, warum es ohne Schnuller besser ist (sprechen, essen, besser für die Zähne).
Haltet durch! Das klappt bestimmt bald besser!

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Danke ich freue mich gerade sehr über deinen Beitrag nachdem ja die anderen Meinungen hier ziemlich übel waren :-( ????
Wir sind heute bei Tag 4 und er fragt überhaupt nicht mehr nach dem Schnuller. Was für mich die Bestätigung ist das ein Kind mit 2 Jahren keinen Schnuller "brauch"! Wie du schon sagst, wir sind für ihn da wenn er das brauch.