Normalerweise frage ich hier selten um Rat. Aber aktuell weiß ich mit unserer Tochter (im April 2 geworden) echt nicht mehr weiter.
Sie ist sowas von extrem eifersüchtig auf ihren Bruder (6 Monate), dass wir absolut ratlos sind, wie wir noch damit umgehen sollen.
Nicht von Anfang an. Naja, eifersüchtig war sie schon immer. Aber aktuell nimmt das ganz extreme Ausmaße an.
Sie hat zudem eine sehr anhängliche Phase und klebt tagein tagaus an einem von uns. Meistens am Papa. Sobald der, an dem sie gerade klebt (meist Papa) den kleinen Bruder auf den Arm nimmt, stimmt sie ein ohrenbetäubendes Gekreisch an und verlangt, man solle ihn "ablegen".
Das geht natürlich nicht. Wenn der Kleine gut drauf ist, dann kommen wir ihrem Wunsch manchmal nach, damit sie sich wieder beruhigt. Aber wenn der Kleine eben auch seine Bedürfnisse erfüllt haben möchte (Nahrung, Nähe usw.), dann können wir ihn ja nicht einfach "ablegen", nur weil die Maus das gerade schreienderweise verlangt.
Sie steigert sich dann so dermaßen rein, wir müssen alle Fenster und Türen schließen, weil ich echt schon Angst habe, dass die Polizei gleich wegen mutmaßlicher Kindesmisshandlung vor der Tür steht - so laut schreit sie. :P
Sie schmeißt sich am Boden rum, kreischt sich die Lunge aus dem Hals und beruhigt sich auch nicht mehr, bis man den Kleinen eben irgendwann weglegen und sie hochnehmen und herumtragen kann.
Hab ich schon erwähnt, dass sie obendrein ein extremer Dick- und Sturkopf ist? Nein. Sie ist ein Sturkopf. Der größte, den ich kenne. Und extrem zornig.
Ich weiß nicht, wieso und warum. Wir benachteiligen sie nicht, wir beschäftigen uns mit dem Baby nicht mehr als mit ihr (Baby ist wirklich pflegeleicht und schläft viel, ein Glück), wir machen nichts, das ihre Eifersucht anstacheln könnte. Wir lieben sie auch nicht weniger als den Kleinen und zeigen ihr unsere Zuneigung auch deutlich.
Es ist total belastend, weil einer von uns sich dauernd die Kleine betüteln muss, während der andere sich um das Baby kümmert, damit sie nicht die Nachbarschaft zusammenschreit. Aktuell hat also mein Mann meistens die Kleine und ich das Baby (manchmal umgekehrt). Ich kann aber so nicht arbeiten (bin selbstständig/arbeite von zuhause aus) und komme zu nichts mehr.
Wenn mein Mann sich um beide Kinder kümmert, damit ich meine Sachen machen kann, schreit sie wie am Spieß, er solle den kleinen Bruder ablegen, so dass ich auch zu nichts komme, einfach wegen dieser enormen Lärmbelastung (das schallt durchs ganze Haus und ich brauche ein Mindestmaß an Konzentration ;) ).
Außerdem hab ich natürlich auch Mitleid mit ihr. Ich will ja nicht, dass sie sich schlecht fühlt und weinen muss, wir können doch aber den kleinen Bruder auch nicht benachteiligen. Er hat ja auch Bedürfnisse.
Verzwickte Sache. :(
Was tun? Jemand Tipps?
Kleinkind (2) so extrem eifersüchtig auf Baby
Hallo,
die Eifersucht ist normal. Euer ältestes Kind ist zwei Jahre, mitten in der Trotzphase und nun muß es plötzlich alles teilen. Ja, das kann viel für ein Kind werden.
Bezieht Eure Tochter mit ein. Lobt sie, daß sie die Große ist und vieles schon kann, was das Baby noch nicht darf. Zeig ihr selbst mal ihr Babyalbum, erzähle ihr dazu die Erlebnisse. Und zur Not müßt Ihr als Eltern Euch getrennt um die Kinder kümmern, wenn es nicht anders geht. Aber es wird besser. Und macht Euch bewußt: Eure Große ist immer noch ein Kleinkind.
LG
Lexy
Dankeschön für die Antwort.
Klar ist sie ein kleines Mäuschen, deshalb bringen wir ja wirklich so viel Verständnis auf, wie es irgendwie geht. Wir sind ja auch so lieb zu ihr, wie wir können, obwohl sie wirklich, wirklich anstrengend ist (sie schläft auch nachts fast nicht, wacht 100x auf und Mittagsschlaf hat sie schon lange abgeschafft).
Einbezogen haben wir sie von Anfang an in alles und am Anfang hat das auch gut geklappt. Jetzt nicht mehr. :( Und alte Fotos/Videos muss ich mir tagtäglich mit ihr ansehen. Das fordert sie sogar ein. ;)
Wir kümmern uns aktuell schon überwiegend getrennt, aber so kann ich eben nichts anderes mehr machen. Das geht jetzt schon einige Wochen und lange kann ich mir das nicht mehr erlauben, das ist das Problem. Es kann doch auch irgendwie nicht sein, dass es zwei erwachsene Menschen benötigt, um sich um eine 2-Jährige und ein Baby zu kümmern. :(
In Fremdbetreuung will ich sie auch nicht abgeben, da würde sie sich zu 99,9% auch nur abgeschoben fühlen und ihre Eifersucht sicher noch anstacheln.
Ich finde, dass du ganz schön viel verlangst von der kleinen Maus. Haben die anderen beiden auch so einem kleinen Altersunterschied?
Man kann nicht konzentriert arbeiten mit 2 kleinen Kindern in Hintergrund, Büroarbeiten kann ich noch nicht mal konzentriert mit einem pflegeleichten Kleinkind in Hintergrund erledigen.
Das ist auch mit der Grund, warum Zwerg jetzt im August in die Krippe kommt mit 18 Monaten - ich wollte das nie, aber ich muss arbeiten und im Oktober kommt sein kleiner Bruder. Er sollte in die Krippe BEVOR der kleine kommt. Es würde alles gehen - aber mit 4 Stunden Krippe wird das hier für alle (und vor allem für Zwerg) entspannter. 4 Stunden eben nicht "warte mal bitte kurz" und voller Kompromisse - es gibt noch 20 Stunden an Tag, wo die sein müssen.
Ich würde mir das mit der Fremdbetreuung für ein paar Stunden echt überlegen...
Achja, Nachtrag:
Die Kleine tut dem Bruder absolut nichts. Sie freut sich sogar oft, wenn sie ihn sieht. Absurderweise.
Wir dürfen ihn eben nur am besten nicht beachten. :P
Das hier schreibe ich auch, während sie auf meinem Schoß hockt. Ich kann sie nicht absetzen, weil sie sonst das besagte Geschrei anstimmt und das Stunden gehen kann. Dabei hätte der kleine Bruder gerade eine halbe Stunde geschlafen und ich hätte etwas arbeiten können.
Sie hat also generell gerade eine SEHR anhängliche und SEHR zornige Phase. Zusätzlich zur SEHR eifersüchtigen Phase.
Ich weiß, in dem Alter ist das normal (habe immerhin 4 Kinder ;) ), aber ganz so extrem habe ich das noch nie erlebt.
Wo sind denn die anderen 2 Kinder wenn du arbeiten magst? Können die sie nicht animieren?
Meine Maus ist auch im April 2 geworden, wie deine, und es klappt jetzt immer besser immer länger dass sie mit ihren großen Schwestern im Kinderzimmer verschwindet und ich mal mehr "Freiräume" habe.
Wir haben nun halt kein Baby, daher hat sie nichts zu befürchten wenn sie nun mal weniger an mir klettet und mich aus den Augen lässt.
Die Reaktion deiner Tochter kann ich schon verstehen. Sie muss einfach klarmachen dass sie auch noch da ist... das hat ja nichts mit eurem Verhalten zu tun.
Wie wars wegen Eifersucht bei deinen anderen Kindern?
Bei meiner Mittleren war die ersten 3 Monate nach Ankunft des Geschwisterchens alles normal, dann erst wurde sie plötzluch anders. Aggressiv mit mir usw.
Sei froh dass sie nicht wütend auf den Kleinen ist. Damit musste sich eine Freundin rumschlagen. Das war teils wirklich gefährlich und sie konnte ihr Baby keine 3 Minuten aus den Augen lassen...
Ich schätze es ist nur eine Phase. Wie so vieles...
Hoffentlich hört diese Phase bald auf.
Die anderen waren schon auch eifersüchtig, nur nicht in dem Ausmaß.
Der Große hat in seiner Eifersuchtsphase nur versucht, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken (aber nicht so lautstark! ;) ). Der kleinere Große hat dann auch sehr viel geweint und war generell wehleidig. Aber er hat einen ganz anderen Charakter, weint schnell, aber Zorn kommt bei ihm nur sehr selten durch. Die Eifersucht ist bei ihm zum Glück völlig verschwunden.
Die Maus ist nunmal leider ein riesiger Sturkopf, wird sehr schnell wütend und zornig, möchte einerseits so groß sein, wie die Großen und dann wieder so klein sein, wie der Kleine.
Sie tut mir ja auch sehr leid. In mir zieht sich alles zusammen, wenn sie so schreit, nicht nur, weil das Geräusch an sich so unangenehm ist. Ich will ja, dass sie glücklich ist. Aber das geht nun einmal nicht uneingeschränkt, ohne die anderen zu benachteiligen, was ja auch nicht Sinn der Sache ist.
Zusammen kann man die Kinder leider unmöglich sich alleine beschäftigen lassen, da sie nur streiten und sie dann auch wieder brüllt. Außerdem ist sie eine wilde Hummel und kommt auf die "witzigsten" Ideen (auf hohe Möbel klettern und runterspringen zB), was uns schonmal nen Krankenhausaufenthalt beschert hat, daher muss man die Kinder also dauernd beobachten. :(
Außerdem will sie zur Zeit eh nur an uns kleben. :(
Hallo,
Tipps nicht direkt, aber ich denke es ist wie du schon gesagt hast einfach auch Charakter-abhängig, ein Kind braucht und fordert halt mehr und lauter als ein anderes
Bei uns ist es grad ähnlich, mein Kind ist 2 j 4m und auch sehr anhänglich, will nur auf den Arm und rumgetragen werden und das geht jetzt schon echt ein Weilchen.
Gott sei dank habe ich kein Baby zu versorgen, sonst sähe es wahrscheinlich so aus wie bei euch!
Ich vertrete in dieser Sache eine klare Meinung: nur ein gestilltes Bedürfnis vergeht. Also was hast du für eine Alternative: sie schreien lassen? Du sagtest, das bringt nichts und sie würde stundenlang schreien. Hm?! Also bleibt wohl nur Augen zu und durch und versuchen ihr soweit es geht entgegen zu kommen. Es wird bestimmt bald besser!
Vielleicht wäre eine fremdbetreuung mit sanfter Eingewöhnung doch nicht so schlecht?!
Liebe Grüße
Hey
Das fürchte ich wohl auch. ;)
Wir kommen ihr eh, so gut es geht, entgegen. Wenn sie das nur merken würde... ;) nicht so einfach. Naja, Augen zu und durch, wie du schon meintest.
Hatte nur gehofft, jemand hätte hier irgendeinen ultimativen Geheimtrick. Nein? Schade. ;)
Hallo,
das war einer der Gründe für uns, ein zweites Kind nicht so früh zu bekommen, . Wenn ich meine kleine sehe, auch 2 Jahre alt und mir vorstelle jetzt noch ein Baby zu haben, never!
Sie ist so anhänglich, kann sich nicht alleine beschäftigen, ist gerade startk in der Trotzphase und hängt zu 99% an mir. Ihr Brurder ist knapp 6 Jahre alt, er spielt auch mal alleine, so dass ich mich um die kleine kümmern kann.
Du schreibst, dass du selbst mit 2,5 Jahren in die Fremdbetreuung gekommen bist und darunter gelitten hast . Kannst du dich soweit zurück erinnern? Also ich kann mich nicht an meine Kindheit erinnern, also vlt. so ab einem Alter von 5 Jahren, aber vorher nicht.
Ich glaube kaum, dass deine Tochter sich abgeschoben fühlen würde, denn soweit kann sie noch gar nicht denken. Sie muss ja nicht den ganzen Tag fremdbetreut werden. Aber vielleicht tut es ihr gut, ein paar Std. am Tag mit Kindern in ihrem Alter zusammen zu sein. Ein Versuch wäre es wert.
Gruß
Nein, es tut ihr nicht gut, dann sie hat aktuell eine Phase, in der sie absolut nicht bei anderen Leuten, nichtmal solche, die sie kennt, gelassen werden möchte.
Meine Tochter möchte zur Zeit nicht einmal zu ihrer heiß geliebten Oma. In einem Jahr sieht die Sache vermutlich wieder ganz anders aus. Mein Sohn war in dem Alter auch so anhänglich. Wir haben ihn ebenfalls nicht in Fremdbetreuung gegeben, sondern ihn und seine Bedürfnisse respektiert und erfüllt und heute hat sich das Blatt gewendet und er ist das liebste, sozialste Kind, das ich je kennengelernt habe. Im Gegensatz zu den anderen Kindern, die ich regelmäßig erlebe, ist er rücksichtsvoll, lieb, höflich und einfühlsam.
Sie hat jedoch viele Kontakte zu anderen Kindern ihrer Altersklasse. Die Leute scheinen zu vergessen, dass man Kindern auch ohne Fremdbetreuung Kontakte bieten kann. Dafür sind viele vermutlich nur zu faul (sorry ;) ).
Und dass ich darunter gelitten habe, weiß ich aus Erzählungen. Ich kam mit 2,5 in den Kindergarten und saß dort nur apathisch in der Ecke und habe mich nicht mit den anderen Kindern beschäftigt. Außerdem konnte ich mit 2,5 (ähnlich meiner Tochter) schon so gut reden, dass ich von mir aus gesagt habe, dass ich nicht in den Kindergarten gehen möchte, sondern nur dort hingehe, weil ich es muss (meine Mutter musste arbeiten). Ich entwickelte daraufhin sogar eine Sozialphobie.
Das hat meiner Mutter die Augen geöffnet. Sie gab ihre Arbeit auf bzw. arbeitete künftig selbstständig von zuhause aus und ich besuchte erst mit 4 wieder einen Kindergarten. Von da an war alles gut.
In der Entwicklung eines Kindes macht ein Jahr einen enormen Unterschied und inzwischen gibt es zahlreiche Stimmen und sogar Studien, die belegen, dass Kinder, die unter 3 Jahren fremdbetreut werden, mit größeren Problemen zu kämpfen haben und im Gegensatz sogar weniger sozial und häufiger aggressiv sind.
Du kannst ja mit deinen Kindern machen, was du möchtest, aber ich werde meinen Kindern nicht durch die Fremdbetreuung bewusst Schaden zu fügen. Da ertrage ich lieber die Eifersucht. ;)
Das Thema Fremdbetreuung stand hier jedoch nicht zur Debatte und ich verstehe auch nicht, wieso ich mich hier dafür rechtfertigen soll, weil wir unsere Kinder selbst betreuen und versorgen und beschäftigen.
Vermutlich brauchen das Leute wie du, um sich selbst schön zu reden, dass das, was sie machen, großartig ist.
Und ehrlich gesagt würde ich auch keinem empfehlen, die Kinder in so kurzem Abstand zu bekommen. ;) Mein Sohn hatte ja in dem Alter ähnlich mit Eifersucht zu kämpfen (nur hat sich diese anders manifestiert), bereits ein Jahr später war das Problem wie weggeblasen.
Studien belegen, dass eine Fremdbetreuung dem Kind hilft, v.a. wenn dies schon ab einem Jahr geschieht. Und eine kleine Kita ist auch da besser.
Dein Kind ist völlig normal entwickelt und nicht unbedingt weiter als andere.
Ich habe hier auch zwei Kinder, 2 Jahre + 4 Monate sowie 4 Monate alt. Es ist zwar anstrengend, dass nur 2 Jahre zwischen ihnen liegen, aber später (ca. in einem Jahr) können sie dann auch richtig miteinander etwas anfangen, so war es auch bei mir und meinen Geschwistern. 4 Kinder sind auch unser Ziel :)
Meine Ältere liebt ihre kleine Schwester, ich bin echt froh, dass sie nicht eifersüchtig ist, so wie du es schilderst habt ihr bisher Nerven aus Stahl gehabt. Du meintest ja, dass ihr sie von Anfang an einbezogen habt, so sollte man das auch machen. Wir haben dies auch bereits ab etwa der 8. Ssw. getan, da sie auch merkte, dass etwas anders ist (starke Schwangerschaftsübelkeit leider). Am Anfang durfte auch niemand außer sie und ich das Baby halten (ihrerseits), sie beschützt ihre kleine Schwester sehr stark und liebt sie abgöttisch.
Mal so als Idee, vielleicht ist eure große Kleine ein recht verunsichertes Kind und weiß nicht, ob ihr sie noch lieb habt. Im Kopf eines Kindes schaut es ja manchmal etwas verwirrend aus. Ihr gebt ihr ja Liebe und kümmert euch um sie, aber dennoch ist sie verunsichert? Habt ihr das mal mit ihr besprochen? Wenn etwas meine Tochter beschäftigt, dann reden wir einfach darüber ruhig, bis klar ist, was los ist. Bin froh, dass sie sich schon so ausdrücken kann.
Vielleicht hat sie sich auch nur daran gewöhnt, dass sie das mit euch abziehen kann? Ich kenne sie ja nicht, aber vielleicht hat sie euch dahingehend "erzogen", dass ihr gleich springt, wenn sie schreit und sie somit ihren Willen bekommt. Habt ihr sie mal schreien lassen? Was würde dann passieren (Nachbarn vielleicht vorwarnen)? Ich mag so etwas zwar nicht, manchen soll es als Radikalerziehung helfen, mit ihr über ihre Probleme reden ist aber besser.
Unternehmt ihr viel? Vielleicht mal eine Woche nur Zuhause bleiben oder nur kurz raus Luft tanken auf dem Spielplatz und sonst nichts. Vielleicht ist sie mit der Gesamtsituation überfordert und muss erst mal im neuen Familienleben ankommen? Ausflüge können auch für ein Kind stressig sein statt toll. Ich habe es irgendwann regelrecht gehasst, dass meine Eltern ständig was unternehmen wollten für uns Kinder und dachte die bräuchten das unbedingt, also muss ich da durch... also die Zeit in der Mama oder Papa sich mit mir daheim in meiner Welt beschäftigt haben war die schönste für mich, diese Zeit war leider selten da, da sie mir ständig etwas "bieten" wollten, wenn sie mal Zeit hatten... naja, Fazit daraus - für eventuelle "Übereltern", die ständig mit ihren Kindern etwas machen müssen (jetzt mein ich nicht gezielt dich!) - war bei mir, dass die Zeit ohne meine Eltern am schönsten war für mich.
Studien belegen eigentlich genau das Gegenteil, vor Allem wenn sie unabhängig sind.
( http://www.fuerkinder.org/kinder-brauchen-bindung/experten-meinen/404-fruehkindlicher-stress-in-der-fremdbetreuung-und-seine-langfristigen-folgen - hab ich jetzt selbst nicht gelesen, nur kurz ergoogelt :P ).
Aber wie dem auch sei, eine Fremdbetreuung kommt erst dann in Frage, wenn ich den Eindruck habe, dass meine Tochter das möchte. Aktuell ist das extreme Gegenteil davon der Fall. Und ich werde sie nicht gegen ihren Willen in eine Einrichtung stecken, damit ich zuhause meine Ruhe vor ihr habe. Das könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren und das Wohlergehen meiner Tochter liegt mir mehr am Herzen als meins, meine Ruhe, meine Arbeit, meine Freizeit oder mein Schlaf.
So einfach ist das.
Mein Kind ist sehr wohl überdurchschnittlich entwickelt, so wie auch vom Kinderarzt mehrfach bestätigt. Dass es Kinder gibt, die noch schneller in ihrer Entwicklung sind (so wie vielleicht deine), ist ja wohl klar. Der Durchschnitt liegt jedoch weit darunter und somit ist sie überdurchschnittlich. Punkt. Das ist völlig wertungsfrei, sondern einfach ein Fakt. Meine Söhne waren zB. unterdurchschnittlich entwickelt im Bereich Sprache, auch das ist wertungsfrei. Ich liebe sie alle, so wie sie sind.
Wir haben sie noch nie absichtlich schreien gelassen (manchmal lässt es sich natürlich nicht vermeiden, dass sie schreit, weil sie zB. untröstlich ist und wir uns auch kein Bein ausreißen können), genau wie unsere anderen Kinder nicht. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie ihr Schreien manipulativ einsetzt, sondern in dem Moment machtlos gegen ihre eigenen Emotionen ist. Sie denkt dann auch nicht mehr klar, das merkt man. Ich glaube, ließe ich sie schreien, würde sie sich noch mehr benachteiligt fühlen und das möchte ich auch nicht.
Ich rede mit ihr darüber und versuche ihr zu erklären, wie sehr ich sie lieb habe und weshalb das Baby nun spezielle Aufmerksamkeit benötigt, aber wenn ihre Gefühle mit ihr durchgehen, dann hat sie das auch wieder vergessen.
Wir unternehmen schon sehr viel, aktuell haben wir aber gerade eine Woche Ruhephase hinter uns, weil alle Kinder krank waren. Und es wurde, wenn überhaupt, leider eher schlimmer als besser in dieser Woche. Aber keine Ahnung, ob es daran lag. ;)
Ja, da hast du Recht. Man denkt dauernd, man muss den Kindern etwas "bieten". Ich werde das im Hinterkopf behalten.