Hallo zusammen,
wir sind schon ewig auf der Suche nach einer Betreuungslösung...ein Tagesmutterversuch ging leider gründlich schief (sie ließ die Kinder ALLEINE zuhause und andere Dinge, die für mich einfach nicht gehen) und zudem ist die Platzsituation hier in der Region eine Katastrophe.
Wir haben schon in der Schwangerschaft bei über 20 KiTas angemeldet und stehen überall nur auf der Warteliste - auch in der Betriebskita bzw. von dort haben wir schon gesagt bekommen, dass es aussichtslos ist. Der Jahrgang unserer Tochter ist so voll, dass wir keine Chance haben.Egal ob am Wohnort oder Arbeitsort - wenn es eine KiTa gibt, die für uns passende Öffnungszeiten hat (ich muss leider GANZE Tage arbeiten und länger pendeln), dann sind sie komplett voll bzw. bei den städtischen werden nur Kinder genommen, die dort wohnen (verständlich).
Andere KiTas habe ich mir z. T. angesehen und hatte einfach kein gutes Gefühl. Insbesondere beim offenen Konzept, da meine Tochter sehr zurückhaltend ist.
Nun haben wir von einer privaten KiTa eine Zusage bekommen - es ist die Kette "Little Giants", die in Deutschland viele KiTas betreibt. Allerdings ist es kein gemeinnütziges Unternehmen, das geben sie offen zu. Gefördert werden die Plätze daher nicht, d. h. die Beiträge sind enorm.
Mir ist das Ganze etwas suspekt...es wird scheinbar viel Wert auf "super Förderung" gelegt, auch wenn betont wird, dass es nicht um "Überforderung" geht. Ich möchte mein Kind nicht "trimmen" oder sowas - ich möchte einfach nur eine gute, liebevolle und kompetente Betreuung.
Laut Homepage (wie immer halt - da habe ich schon viel gelesen, was in der Praxis dann Meilen davon weg war) ist das Konzept wirklich gut, sehr individuell und der Betreuungsschlüssel natürlich super. 3 Pädagogen pro Gruppe plus Praktikant - auf 10 Kinder. Das gibt es hier nirgendwo.
Es wäre auch eine Gruppe, die nicht (wie viele andere der Little Giants) bilingual Deutsch/Englisch ist. Was ich schon mal gut finde - ich bin kein Freund von super Frühförderung.
So, jetzt kommt das ABER: um 2009 herum gab es viele super tolle Berichte über die Institution. Dann gab es 2012 mal einen Skandal (eine Leiterin hat die Kinder wohl zum Schlafen quasi "gefesselt" und zum Essen gezwungen usw.). Im Prozess wurden die Vorwürfe scheinbar bestätigt, doch die Firma Little Giants stritt wohl alles ab. Das ist mir unheimlich. Bis heute findet man keine Infos mehr darüber oder Erfahrungsberichte. Außer, dass sie in Gelddingen null Spaß verstehen und alles per Anwalt eintreiben usw.
Lange Rede kurzer Sinn: gibt es hier aktuelle Erfahrungen mit KiTas der Little Giants-Gruppe?
Wir suchen wirklich dringend einen Platz....daher spiele ich mit dem Gedanken die in Betracht zu ziehen. Der Skandal von damals und der Umgang damit, so wie die Tatsache, dass es tatsächlich ein Wirtschaftsunternehmen (also nicht gemeinnützig sondern auf Profit aus) ist, machen mir Sorgen.
Ich weiß, in NL ist es normal, dass "Firmen" Kitas betreiben...aber bei uns ja eigentlich nicht. Da vermutet man natürlich gleich was schlechtes
Wäre für Erfahrungen dankbar,
LG
Martina
KiTa "little Giants/kleine Riesen" - jemand (aktuelle) Erfahrungen?
Hey, der Vorfall ereignete sich in der Institution bei uns im Ort. Ich habe mir die Krippe auch angeschaut und die Leiterin zu den Vorwürfen angesprochen. Sie erklärte mir, dass diese Vorwürfe in der Presse aufgebauscht worden sind, aber teilweise dennoch was dran war. Das Personal gibt es so in der Konstellation nicht mehr.
Ebenso hatte ich einige Muttis angesprochen, deren Kinder dort sind. Sie sagten mir ebenfalls, dass es nicht so schlimm war wie geschrieben und die Kinder sich dort super wohl fühlen.
Eigentlich hätten wir dort auch einen Platz genommen, haben uns jedoch anderweitig entschieden, weil es nur einen festen Beitrag gibt, egal wie lange die Betreuung ist. Und das war uns dann für 3 Tage zu teuer.
An sich zur Art der Betreuung kann ich dir leider nix sagen.
Hui,
was für ein Zufall - vielen Dank für Deinen Bericht!
LG
Martina
Hallo Martina ,
tut mir leid, dass ihr so schlechte Erfahrungen mit der TaMu machen musstet, blöd, denn das wäre bestimmt ganz gut gewesen für deine Maus, wenn sie so schüchtern ist, kleine Gruppe usw. Ich habe keine Erfahrungen mit Little Giants, aber ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, manche Aussagen fand ich jetzt etwas sehr reißerisch, aber ich fand den Tipp gut, hinzugehen und zu hospitieren, einen Vormittag am besten ohne Kind und sich anzuschauen, wie die Erzieherinnen mit den Kindern umgehen, werden sie begrüßt, direkt angesprochen, getröstet, wie viel Interaktion findet statt usw. Lass dich nicht vom Titel beirren, der ist etwas daneben und reißerisch, wie andere Aussagen auch, aber wie gesagt ... http://www.zeit.de/2016/28/kita-qualitaet-fabienne-becker-stoll Vielleicht kannst du das zufällig einrichten und dir die KiTa mal selbst anschauen?
Alles Gute
Ach Du großer Gott,
das hört sich auf Seite zwei aber schon sehr nach den Little Giants an, denn dort ist tatsächlich mehr Personal als üblich, es werden solche Projekte gemacht und es ist tatsächlich so, dass immer eine Muttersprachler-Erzieherin (z. B. Australierin) für den Englisch-Part in der Gruppe ist.
Genau sowas meinte ich: solche Bildungs-KiTas, die gar nicht auf die Kinder sondern nur aufs Lernen schauen...sowas möchte ich auf gar keinen Fall.
Aber natürlich gibt es auch in normalen KiTas furchtbare Fälle. Du hast Recht eine Hospitation wäre das Beste. Mir hat einmal schon gereicht nach einer Besichtigung (alle Kinder waren draußen - ich konnte nur die Räume anschauen) am Zaun zu stehen und die Kinder/Erzieher im Freien zu beobachten. Da wurden die Kinder z. T. derart grob angepfiffen und wie ich finde furchtbar behandelt ("jetzt heul nicht", "nein ich ziehe Dir Deine Schuhe nicht an, ich habe Dir vorhin Hilfe angeboten jetzt habe ich keine Lust mehr")...dass ich dachte, dass können doch unmöglich ausgebildete Pädagogen sein.
Ich bin inzwischen wirklich verzweifelt bei diesem Thema. Grade weil die Kleine so zurückhaltend ist - sie würde sowas nie wegstecken. Aber wenn ich noch ein Jahr zuhause bleibe, dann bin ich meinen Job los. Das zweite Elternzeitjahr ist schon eigentlich undenkbar gewesen und sowohl Chef als auch Kollegen sind sauer.
Oh man...
LG
Martina
Oh, so habe ich das gar nicht gesehen, ich wollte dich jetzt nicht noch mehr verunsichern!! Ich würde jetzt nicht alle Little Giants KiTas an dem einen Skandal messen, es gibt bestimmt genauso "schwarze Schafe" bei den städt. KiTas, bei kath. oder evangelischen KiTas, bei Elterninitiativen, Montessori, Waldorf, Waldkiga usw. es steht und fällt mit den Erzieherinnen, das beste Konzept nützt nix, wenn die Erzieherinnen nix "taugen" und das merkt man halt erst, wenn man mal da war! Vielleicht kannst du mal hin, wenn Abholzeit ist und ein paar Eltern ansprechen? Und ja, ein Hospitationvormittag wäre bestimmt auffschlussreich!
Ist ja echt ein Sch*** alles, oder? Schade, dass du nicht einfach noch ein Jahr daheim bleiben kannst, wobei, dann ginge es halt nächstes Jahr los, KiGa Plätze sind ja auch rar ... aber wenn man ein schlechtes Gefühl hat, jeden Morgen, wenn man sein Kind dort lässt - das geht ja auch gar nicht!
Ich hoffe sehr für dich, dass sich alles irgendwie regelt? Muss gestehen, ich war ganz schön genervt heute hier, die Kinder alle so schlecht gelaunt und ich hab mich nur selbst bemittleidet, wie schlecht es mir geht usw. aber jetzt schäme ich mich fast, ich hab's so gut und stelle mich so an
Alles Liebe
Hi, Martina,
leider habe ich keine Erfahrung mit "Little Giants" an sich, aber meine beiden Kinder haben auch private Krippen besucht. Den Vergleich zu geförderten Plätzen hab ich auch!
Daher wollte ich dir Mut machen, dass es an sich doch nicht schlecht ist, wenn der Platz nicht gefördert ist. Es ist zwar sehr teuer, aber du bist da ein "Kunde" und wirst auch so behandelt und kannst erwarten, dass alles läuft.
So hab ich das jedenfalls immer empfunden und hab mich als "Kunde" sehr wohl gefühlt.
Grüße vom katzenfutter
Danke Dir,
das ist natürlich auch ein Argument. So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Vermutlich auch, weil man heute als Kunde oft nicht wirklich gut behandelt wird - meiner Erfahrung nach. Man stört doch schon im Kaufhaus an der Kasse die Mitarbeiterinnen beim privaten Schwatz...
LG
Martina
Wir haben hier in der Stadt auch eine private, nicht geförderte KiTa. Gehört zu keiner Kette, aber ich hätte mein Kind mit Kusshand dahin gegeben. Nur leider waren und 1400€ Minimum im Monat nicht möglich.
Ich denke, auch wenn es um Gewinn geht, dass eine solche Kita wesentlich mehr zu bieten hat, auch einen besseren Betreuungschlüssel.
Und diese Kita bietet wohl sogar Chinesisch an, aber ich denke trotzdem nicht, dass die Kinder da getrimmt werden und die Grundschule überspringen können.
Sie sind da genauso normal Kind, bekommen nur eventuell mehr Input. Aber auch das ist da kein Muss.
Ja,
wenn es so wäre, wäre es schon das, was ich meiner Tochter wünschen würde. Eine gute Betreuung UND Input den sie wirklcih möchte. Dass sie quasi Wahlmöglichkeiten/Angebote hat, die sie nutzen KANN. Einfach, weil man zuhause vielleicht die Kompetenz, Zeit oder Ideen auch gar nicht hat ihr viele Themengebiete anzubieten. Wenn sie so etwas findet, das sie wirklich interessiert z. B. Musik o. ä. wäre das natürlich schön für SIE, denn es gibt ja nichts schöneres als ein Hobby zu finden, das einen erfüllt.
Um Bildung oder gar "Klasse überspringen" geht es mir nicht. Ich bin ohnehin der Meinung, dass solche "Vorsprünge" irgendwann von den anderen aufgeholt werden. Wer ein Überflieger ist und super intelligent, der ist das egal ob Frühförderung oder nicht. Man kann das in Kinder nicht einpflanzen oder hineinfördern meiner Meinung nach.
Man kann Interessen und Leidenschafen wecken, wenn sie im Verborgenen schlummern, ja...aber keine Überflieger züchten damit.
Danke Dir
Martina
Ich kenne die Kette nicht, aber dafür viele andere private Träger. In BW sind viele Einrichtungen vernetzt und untereinander kennt man sich. Letztendlich kann ich dir als Fachfrau nur den Rat geben, ganz unabhängig vom jeweiligen Konzept, guck dir die Leute an, die dort arbeiten. Wie sieht der Eingangsbereich aus? Liegt alles herum oder kümmern sich die Fachkräfte um Ordnung? Äußere Ordnung, innere Ordnung und dementsprechend der Umgang mit dem Kind. Das Konzept kann noch so toll sein, es muss gelebt werden. Was braucht ein Kind denn letztendlich wirklich in der Kita? Liebevolle und aufmerksame Bezugspersonen und auf die Bedürfnisse des Kindes eingerichtete Räume. Ich halte vom offenen Konzept rein garnichts! Mein Sohn liebt es!
Ja,
diese Erfahrung habe ich bei meinen Besichtigungen auch gemacht. Papier ist geduldig. Manchmal fragte ich mich, ob DIESE Person tatsächlich das Konzept gelesen hat...
Ganz schlimm war, als ich mal am Freigelände stand (weil meine Tochter die Kinder beobachten wollte) und eine gute Viertelstunde beobachten konnte, was sich da abspielte. Wie die Erzieher mit den Kindern umgingen. Ich fragte mich wirklich, ob das ausgebildete Leute sind - so gehe nicht mal ich als Laie mit Kindern um, selbst wenn ich einen schlechten Tag habe.
Da weinte ein Kind, weil es seine Schuhe nicht anziehen konnte (sie sollten sich im Kreis sammeln). Der Junge war höchstens zwei Jahre alt. Ein (hoffentlich noch Praktikant) junger Mann ging hin, wollte die Schuhe anziehen und der Junge sagte natürlich wie üblich in dem Alter "selbst". Da schnauzt der Mann ihn an "dann machs halt allein" und lässt ihn sitzen. Der Junge wurde immer verzweifelter, rief nach dem Mann...der schnauzte "ich habe Dir Hilfe angeboten, Du wolltest nicht".
So weit so gut...vielleicht wollte er konsequent sein, aber was dann kam, geht für mich (als Laie) in Richtung seelische Grausamkeit: ein Mädchen wollte dem Jungen helfen, etwas älter, vielleicht 4. Der Mann sah das und rief von weitem, dass sie das lassen soll, der Junge muss das alleine machen. Der Junge weinte immer verzweifelter. Irgendwann wurde eine Erzieherin aufmerksam (die anderen Kinder waren schon fast alle im Kreis versammelt) - der Mann pfiff auch sie zurück mit den Worten, dass der xy das alleine machen muss. Da drehte sie wieder um und ging zurück zum Kreis.
Der Junge war wirklich verzweifelt (man hört das ja am Weinen) und versuchte vergeblich in die Schuhe zu kommen. Irgendwann ging er ohne Schuhe zu den anderen Kindern dazu. Da raunzt ihn diese zweite ERzieherin an, er solle jetzt gefälligst aufhören zu heulen.
Ich bin wie gesagt Laie aber einen pädagogischen Hintergrund sehe ich da nicht. Das war pure Willkür und Ausübung von Macht in meinen Augen. Von mir aus kann man ein so kleines Kind wenn es selbst die Schuhe anziehen will nochmal kurz probieren lassen, etwas Hilfestellung geben...vielleicht auch nochmal kurz auf Abstand gehen. Aber wenn es dann um Hilfe bittet, dann lasse ich doch nicht solch ein Machtgehabe vom Stapel und pfeife auch noch andere zurück. Grenze das Kind (wie gesagt ca 2) nicht aus.
Das Ganze passierte in einer wunderschönen Neubau-Kita. Ein riesen Haus - perfekt ausgestattet und daher im Ort auch mit ganz tollem Ruf (fürchte die meisten schauen nur auf die Ausstattung). Ich war entsetzt.
Klar war das nur EIN Beispiel und eine kurze Momentaufnahme aber es waren zu dem Zeitpunkt mehrere Gruppen im Gelände verteilt und mindestens 4 ältere Erzieherinnen, die also vom Alter her ausgebildet sein müssten. Da griff niemand ein. Daraus schließe ich, dass das niemanden stört.
Sorry, nun bin ich völlig vom Thema abgeschweift. Die Situation damals hat mich so nachhaltig geschockt und leider auch mein Misstrauen ggü. Fremdbetreuung nicht kleiner werden lassen.
Das Problem ist, dass ich keine Wahlmöglichkeiten habe. Wir stehen seit der Schwangerschaft bei gut 30 Einrichtungen auf der Warteliste....
LG und Danke
Martina
Hallo Martina,
unser Kleiner ist auch bei den Little Giants hier im Ort.
Für uns gab leider auch keine andere Alternative, obwohl ich mir das manchmal schon wünsche.
Grundsätzlich gibt es wirklich nichts schlechtes zu sagen.
Der Kleine geht sehr gern dorthin und hat auch viel gelernt, was aber nicht erzwungen wurde, sondern weil es ihm Spaß macht.
Er war damals 1,5 Jahre als er dort angefangen hat.
Die Eingewöhnung war sehr einfühlsam und völlig aufs Kind abgestimmt.
Unserer ist auch eher zurückhaltend, muss sich erst lange etwas anschauen und für sich selber ausprobieren um Sicherheit zu bekommen und auch das wurde und wird beachtet.
Er liebt seine Erzieherinnen in der Gruppe.
Beim Schlafen ist es bei uns so, dass immer eine Erzieherin mit im Schlafraum ist, bis alle eingeschlafen sind, wenn größere Kinder mal nicht schlafen wollen, werden sie draußen zum Freispiel gelassen.
Wir haben damals auch eher negative Dinge gehört, aber ich kann das alles nicht bestätigen. Zumal man auch in dieser Kita sagen kann, wenn was nicht passt.
Allerdings stimmt das Preis Leistungsverhältnis (wenn ich das mal so nennen darf) überhaupt nicht. Es ist schon enorm viel Geld für Leistung die jede andere Kita genauso erbringt.
Ich finde die Förderung die auf der Homepage so angepriesen wird, ist genau wie woanders auch. Malen, basteln, Bücher lesen findet ja überall statt.
Liebe Grüße
filly
Herzlichen Dank Dir!
Einzig, was den Preis bei uns "rechtfertigen" würde, wären die Öffnungszeiten, die leider in unserer Gegend beispiellos sind
LG
Martina