Extrem anhaenglich mit knapp 22 Monaten?

Ihr Lieben,

Vorweg: unser Sohn wird bald 22 Monate alt und ist eigentlich ueberhaupt kein typisches Mamakind. Wir waren bisher beide immer gleichermassen angesagt was ich auch super fand.

So, nun waren Junior und ich im Juli eine Woche bei meinen Eltern in Deutschland zu Besuch. Da hat er die ersten Tage extrem gefremdelt, selbst wenn meine Eltern ihn nur angeschaut haben, ist er in Traenen ausgebrochen. Ok, er sieht die deutsche Familie nur 3, 4 mal im Jahr, also alles normal, und nach ein paar Tagen war er auch zutraulich.

Seit wir nun aber wieder zu Hause sind, ist echt der Wurm drin. Papa ist seit dem doof, mal mehr, mal weniger. Und seit dieser Woche will Junior auch nicht mehr in die Krippe. Er ist seit Monaten super eingewoehnt und rennt jeden morgen voller Freude los. Aber seit Ende letzter Woche nur Traenen. Er bricht auch sofort in Traenen aus, wenn ich ihn abhole, fluechtet sich in meine Arme und will nur getragen werden (ich hab auch mit seiner Betreuerin gesprochen, es gab keinen Vorfall oder so). Auch braucht er ploetzlich wieder den ganzen Tag seinen Schnulli, obwohl er ihn bis zum Urlaub nur zum schlafen hatte und danach freiwillig abgegeben hat.

Klar, dass die ersten Tage nach dem Urlaub eine Umstellung sind. Und auch die ersten Tage in der Krippe rechnet man damit. Aber es werden morgen schon 4 Wochen, dass wir zurueckgekommen sind. Das erscheint mir lang. Krippe war auch nach dem Urlaub noch gut, das Drama dort fing erst letzte Woche an.

Allgemein ist er auch momentan super weinerlich und einfach viel am noergeln. Er scheint auch den ganzen Tag total muede zu sein obwohl er eigentlich gut schlaeft.

Ich denke mittlerweile, dass da mehr als nur der Urlaub dahinter steckt. Vielleicht hat jemand in dem Alter aehnliches mitgemacht? Er faengt auch gerade an zu sprechen, daher tippe ich, dass entwicklungstechnisch irgendwas passiert.

Ich bin auf Antworten gespannt.

LG
Daniela

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genau, entwicklungstechnisch passiert gerade ganz viel bei ihm.

unter anderem entwickelt er ein gefahrenbewusstsein UND seine phantasie fängt an, auf hochtouren zu arbeiten. diese kombination treibt bei vielen kindern in dem alter die wildesten blüten. manche kinder haben extrem viel angst (meine grosse hatte sogar angst vor schnee), manche kinder werden supermäkelig beim essen, manche kinder sind sehr anhänglich, manche landen jede nacht im elternbett usw.
durch den urlaub kann das natürlich verstärkt werden. kann aber auch wenig mit dem urlaub zu tun haben.

so oder so: er fühlt sich gerade nicht sicher und nicht wohl in seiner haut. also braucht er ganz viel liebe, um sich wieder zu fangen. wenn er die gerade von dir möchte und nicht vom papa, dann hast du gerade mehr von dem, was ihm gut tut. das wird sich auch wieder ändern.

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Danke für deine sehr hilfreiche Antwort. Sowas in der Art habe ich mir schon gedacht.

Das mit der Fantasie passt auch. Wir haben vorgestern eine neue Waschmaschine bekommen und Junior ist vor Angst fast panisch geworden. Obwohl die Maschine fast genau so aussieht wie die alte nur etwa 10 mal so leise ist. Normal findet er solche Sachen immer spannend. Heute war er allgemein viel besser drauf, und die machine wurde neugierig untersucht.

Irgendwas ist da definitiv gerade passiert. Er hat gestern Abend und heute wie ein Scheunendrescher gefuttert und heute kam er mir auch wieder "erwachsener" vor. Ach mein armer Hase. Er bekommt immer die Nähe, die er braucht aber manchmal komme ich mir so hilflos vor, wenn es ihm offensichtlich nicht super geht und man irgendwie nichts machen kann.

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Mein kleiner ist jetzt 14 Monate. Immer schon anhänglich aber seit 3-4 Monaten war es super gut. Mama und Papa waren toll. Papa der aller tollste. Dann kam der Urlaub. Wir waren eine Woche weg. Er hat in dieser Woche nur "Papa" gesagt und ich war zweite wahl.....das war super erholsam für mich ABER dann: als wir heimgekommen sind und papa wieder arbeiten müsste hat er sich extrem auf mich eingeschossen. Niemand darf ihn mehr halten außer Mama. Er ist immer in meiner nähe mit max. 2-3 m Abstand. Und das seit gut 4 Wochen.
Ich bin verzweifelt. Es ist unglaublich anstrengend. Ich führe es tatsächlich auf die Verunsicherung zurück dass sein geliebter papa plötzlich wieder weg war und ich die bin die Sicherheit gibt weil ich ja IMMER da bin. Ich glaube er hat jetzt Angst dass auch ich weg gehe. Selbst den Raum zu verlassen bringt ihn zu starken verlustängsten.

Ich drück dir die Daumen dass auch bei euch diese Phase schnell vergeht . Es ist unglaublich anstrengend zumindest bei uns.
Lg faxl

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Ganz so extrem ist es bei uns nicht. Aber es gibt bestimmte Sachen, die darf nur ich machen, zB seinen Jogurt und Müsli zubereiten. Von Papa wird es nicht angenommen.

Ich kann auch wieder alleine auf's Klo und so, das war nur in Deutschland so extrem. Heute war er das erste mal wieder besser drauf, hat allerdings Appetit wie ein Scheunendrescher. Irgendwas passiert da gerade. Es ist wirklich unglaublich was das Kind gestern Abend und heute früh verdrückt hat und dann noch Mittagessen hinterher!

Du hast recht, es ist alles eine Phase. Drücke dir die Daumen, dass der Papa dich bald quer entlasten darf!