Wann seid ihr nach der Geburt eures Kindes wieder in euren Beruf zurück gegangen? Lest in dieser spannenden Diskussion, welche Ansichten die urbia-Mütter zu diesem Thema haben.
Ein Tipp vom urbia Team

Wieso so früh wieder arbeiten?

Beispiel 1: Kind 15 Monate, Mutter Lehrerin und geht 8 Std/Woche arbeiten, Kind geht Vollzeit in die Kita
Beispiel 2: Kind 15 Monate, Mutter arbeitsuchend für 450 Stelle, Kind geht 3 x Vormittags zur TaMu
Beispiel 3: Kind 11 Monate, Mutter hat vor in familiärer Bäckerei 3 x pro Woche zu arbeiten, Kind geht Vollzeit in die Kita
Ich könnte grad so weiter machen. Geht der Trend dazu sein Kind nach einem Jahr fremd betreuen zu lassen? Werdet ihr auch ständig gefragt wann ihr arbeiten geht? Oder liegt es daran, dass wir hier recht zentral in Großstadtnähe wohnen? Ich hatte ursprünglich vor 2 Jahre zu hause zu bleiben aber jetzt geht meine Maus doch schon Anfang nächstes Jahr in die Kita wenn sie 20 Monate ist. Wir haben hier nämlich sonst keine Sozialkontakte mehr. Alle unsere Freunde gehen ja arbeiten. Wir gehen noch die Großeltern besuchen und besuchen 2 Kurse die bald anfangen, vielleicht treffen wir da neue nette Leute. Aber ich frage mich gerade ob ich was falsch mache und warum alle es so eilig haben arbeiten zu gehen selbst wenn sie es finanziell nicht müssten.

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Hallo
Ist es nicht jedem selbst überlassen ? Frag doch die von dir angesprochenen Mütter warum sie arbeiten gehen wenn es dich so brennend interessiert ? Wenn du so genau die finanzielle Situation kennst müsstest du das doch wissen?
Die Zeiten haben sich zum Glück geändert. Frauen sind nicht mehr nur Mütter und Hausfrauen sondern es ist völlig normal das sie auch arbeiten wenn sie wollen.
Was andere meinen oder machen ist mir was das betrifft aber ehrlich gesagt relativ egal. Ich mache das was ich für uns richtig halte.
Was du falsch machst ist deine Meinung auf alle anderen zu übertragen.

LG

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Ich muss gestehen, dass ich mich nicht traue zu fragen. Genau deswegen, weil es jedem selbst überlassen ist. Ich will mich auch nicht "outen" als Mutti die eigentlich so ganz zufrieden ist mit Kind und ohne Geldsorgen. Bei den 3 Beispielen handelt es sich tatsächlich um Frauen deren Männer selbstständig bzw in leitender Position arbeiten und wenn soch eine Frau 450 Euro Heim bringt während die Kita fast das doppelte kostet, kann es ja nicht finanziell begründet sein.

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Siehst du, genau das ist das Problem.
Du meinst dies und jenes zu wissen aber du kennst die Wahrheit nicht.
Gerade selbstständig heißt nicht das man in Geld schwimmt und Zeit ohne Ende hat.
Auch wenn du es nicht weiß, der Großteil der Eltern hat sich bei so einer Entscheidung schon seine Gedanken gemacht.
Mach was du denkst und Urteile nicht über Dinge bei denen du nur die Fassade siehst.

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Ich musste ganz einfach. Vielleicht brauchen deine Beispiele das Geld auch einfach

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Beispiel 4: sie arbeitet 20 Std/Woche und hat 1 Stunde Anfahrtsweg, Kind ist 15 Monaten und geht 30 Std/Woche in die Kita. Die brauchen tatsächlich das Geld weil sie raus aus der 2 Zimmer Wohnung wollen und bauen. Das ist völlig nachvollziehbar

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Der frage schließe ich mich an. Ist hier auch so. Kaum ist das Baby da, muss es in die vollzeit-krippe. Es gibt auch fast nur vollzeit Krippen. Ich finde den Trend gruselig und für mich persönlich nicht nachvollziehbar.

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Den Eindruck bekomme ich auch immer mehr. Politisch ist das ja auch so gewollt.

Ich habe das Gefühl, viele arbeiten, weil sie sich den gleichen Luxus wie vorher gönnen wollen. Dann heißt es "wir brauchen das Geld". Aber zwischen brauchen und wirklich benötigen ist bei den meisten Akademikern wirklich noch ein großer Abstand. Die Ansprüche steigen halt. (Ich kenne vorallem Ingenieure, etc. Bei niedrigen Einkommen ist das natürlich ganz anders).

Andererseits kaufen viele mit kleinen Kindern ein Haus. Das ist zZ so teuer, dass beide arbeiten müssen. Aber auch da steigen natürlich die Ansprüche. Es muss schon ein Neubau sein mit 180m2.

Ich persönlich mache mir aber auch Sorgen um meine berufliche Zukunft. Man ist einfach abgehängt im Job wenn man so lange raus ist. Das hängt halt vom Job ab. Aber ich muss zB sehen die beruflichen Kontakte zu halten und im Gespräch zu bleiben, sonst ist man schnell weg vom Fenster.

Ich finde die ganze Entwicklung aber jammerschade f´ür die Kinder. Schwieriges Thema.

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Ja, es ist tatsächlich so, dass viele Mamas Angst haben, durch eine längere Familienzeit "weg vom Fenster" zu sein. Ich kann nicht einschätzen, ob da wirklich was dran ist oder ob diese Befürchtungen gar nicht so sein müssten.

Ich selbst habe mir eine sehr lange Familienzeit gegönnt - insgesamt fast 16 Jahre. Und ich hatte überhaupt keine Schwierigkeiten, nach dieser langen Zeit in den Beruf wieder einzusteigen. Aber ich denke, das hängt auch sehr von der Branche ab. Ich bin beruflich im Vertrieb und Marketing "zu Hause". Da gibt es Arbeitsmöglichkeiten ohne Ende :-)

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Noch eine Ergänzung:

Vor meiner Familienzeit war ich selbstständig / freiberuflich tätig. Mit Beginn meiner Familienzeit habe ich als nebenberuflich Selbstständige weiterhin ab und zu gern mal Aufträge übernommen, so wie es sich ergab und zur Familiensituation passte. Es gab nie die Notwendigkeit, wieder regelmäßig beruflich zu arbeiten, aber ich hab's sehr gern getan, wenn sich die Möglichkeiten ergaben.

Ich kann es von daher gut verstehen, wenn Mamas gern auch weiterhin berufstätig sein möchten. Ich bin aber auch sehr froh und glücklich über meine lange Zeit, in der die Familie Vorrang hatte. Mir ist klar, dass das wirklich schon Luxus ist und überhaupt nicht selbstverständlich.

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Ich kann diesem trend auch nichts abgewinnen. Klar müssen manche fraue wieder arbeiten nach 12 monaten ABER ich kenne mehr die dann einfach nichts machen in der zeit und die kinder seid 7 oder8 monate alt sind täglich 4 std betreut werden.

Habe sogar schon mitbekommen das muttis die erst ende dezember/ anfang januar entbinden sich bei TaMü und in KiTas vorgestellt haben und davon gehen nicht alle arbeiten.

Ganz ehrlich? Wenn jmd muss OK! Aber einfach nur so so früh abgeben geht gar nixht!!

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Ich liebe diese Diskussion! Auch wenn ich jetzt zur Rabenmutter abgestempelt werde:
Ich muss nicht nur aus finanzieller Sicht nach 8 Monaten zu Hause wieder arbeiten, ich freue mich darauf!
Und das bedeutet nicht, dass ich unseren Sohn nicht liebe! Es bedeutet nur, dass er 5 1/2h am Tag von jemand anderem liebevoll betreut wird.

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Bei meiner Großen habe ich mich im 3. Monat um einen krippenplatz bemüht, da ich sonst keinen bekommen hätte, bevor mein Kind 2 oder 3 Jahre alt gewesen wäre!!!!!

Wenn man arbeiten muss oder will muss man sich also rechtzeitig drum kümmern und nicht erst eine Woche vorher!

Gründe warum man arbeitet gibt es viele, nach 12 Monaten läuft das Elterngeld aus, in manchen Berufen ist man nach zu lange Abwesenheit einfach wieder wie ungelernt oder man hat wichtige Kontakte verloren, anderen fällt die Decke auf den Kopf usw usw.

Bei mir werden es diese drei Gründe sein, wenn ich nächstes Jahr wieder arbeiten werde und vorallem, ich mag meinen Job. Da geht es mal nicht um volle Windeln und co.

Ich persönlich finde die Muttis, die auf ihren Kindern glucken und stillen bis die Kids in die Schule kommen viel schlimmer - aber das ist Ansichts- und Einstellungssache, jeder muss es für sich selbst entscheiden.

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Ich beobachte diesen Trend auch. Alle Baby-Kontakte erübrigen sich jetzt, da die anderen Zwerge in die Krippe gehen. Warum? Das interessiert mich nicht.

Allerdings fragt mich keiner, wann ich wieder arbeite, sondern "du gehst doch nicht schon wieder arbeiten, oder?". Warum? Wir haben 2 Kinder und Mann arbeitet während der Woche auswärts.

Wir wohnen in München, in einem gutem Stadtteil mit großteils Einfamilienhäuser/Reihenhäuser und viel Grün. Hier gehen die meisten nach 1 Jahr wieder arbeiten.

Ich habe echt lange nach einer Krabbelgruppe mit Gleichaltrigen gesucht (Beginn Ende September), auch im Musikgarten sind die meisten schon in der Krippe und kommen nicht mehr....schade!

Für mich ist so frühe Fremdbetreuung nichts, aber das muss jeder selbst wissen. Beim Großen war ich 2,5 Jahre in EZ und es brach mir das Herz, ihn schon so früh wegzugeben :-(((. Aber mein duales Studium startete zu diesem Zeitpunkt wieder.
Zwerg kommt frühestens mit 3-4 Jahren in den KiGA.

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Wie lustig, dein ersten Beispiel trifft genau auf mich zu. Naja, traf. Mittlerweile ist Zwergi 20 Monate und ich arbeite 67%.

Bei uns in der Stadt war ich eine der letzten, die ihr Kind in die Krippe geschickt hat. Ich wollte ursprünglich 2 Monate später anfangen, hat sich dann aber so ergeben. Ich habe mich unheimlich aufs Arbeiten gefreut. Ich liebe meinen Zwerg über alles. Wir haben unglaublich viele tolle Leute kennengelernt und alles an Kursen gemacht, was es so gibt. Aber nun habe ich auch mal wieder Zeit für mich und rede nicht nur übers Kind. Ich liebe meinen Job, kann meinen Unterricht abends oder in den Ferien vorbereiten und kann Sport machen oder mal in Ruhe kochen.

Außerdem, und das denke ich ist sehr individuell, braucht mein Kind andere Kinder um sich rum. Sie liebt es mit anderen zu spielen und für sie ist der Krippe genau der richtige Platz.

Mit 12 Monaten wäre sie mir übrigens noch zu jung gewesen. Da konnte sie noch nicht sicher laufen und sich nicht mitteilen.

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Keiner der von dir genannten Fälle hätte bei uns einen Vollzeitkrippenplatz bekommen.
Der Rechtsanspruch ab 1 Jahr gilt bei uns für 6 Stunden, mehr muss man nachweisen. Ich musste von meinem AG Arbeits- und Wegezeiten bestätigen lassen.
Davon ab gibt es bei uns zu wenig Krippenplätze.

Alles andere: das geht dich sowas von nichts an. Ich bin nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen. Da waren mein Freund und ich noch zusammen. Ja Akademiker, die verdienen ja nicht per se alle 5K im Monat.
Die Miete unserer Wohnung hatte nämlich einen Betrag X und ich ziehe ja mit Baby nicht in eine schlechtere Wohngegend, nur um zu Hause bleiben zu können. Nur das als Beispiel.

Dann kam es bei uns auch noch zur Trennung. Du kannst dir vorstellen, wie froh ich war, dass ich wieder im Arbeitsleben war und wir eine Betreuung hatten, auch dass ich die TZ nur befristet hatte. Es gibt nicht wenige, die dann mit langen Gesichtern dastehen.

So könnte man ewig weiter machen... Und das Thema wurde wirklich zur Genüge durchgekaut.

Leben und leben lassen....

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Gebe dir recht, denn ich bin großer Fan von "Leben und leben lassen" aber wahrscheinlich bekommt man ähnliche Antworten wie deine wenn man die Muttis fragt. Da mach ich das lieber hier anonym statt es mir mit denen zu verscherzen.

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Hach, wie ich diese Diskussion liebe. Ich habe bei meinem Sohn ganze zwei Monate Elternzeit gehabt. Da ich selbständig und Hauptverdienerin bin, hat mein Mann die Elternzeit übernommen. Unabhängig davon hab ich es aber auch genossen für ein paar Stunden am Tag für mich zu sein und anders heraus gefordert zu werden. Ich liebe meinen Sohn, aber er muss nicht ständig und ausschließlich von mir betreut werden.

Zwischenzeitlich hab ich meine Arbeitszeit etwas reduziert und arbeite viel von zuhause. Das ist für uns optimal. Jetzt ist er ein Jahr alt und wird gerade bei der Tagesmutter eingewöhnt. Da wird er dann Mo-Do für je 7 Stunden hingehen. Für ihn ist das eine große Freude und Bereicherung. Er ist unter Gleichaltrigen und ist altersgerecht beschäftigt und umsorgt. Das könnte ich zuhause gar nicht leisten, also das umsorgen natürlich, aber die adäquate Beschäftigung und das Zusammenspiel mit anderen Kindern nicht. Und ich bin froh, dass es Mütter, Tagesmütter und Erzieher/innen gibt, die genau das machen. So hat doch jeder seine eigenen Schwerpunkte.

In diesem Sinne ist es mir reichlich schnurrz wer wie lange Zuhause bleibt oder sein Kind wie lange und von wem betreuen lässt. Hauptsache jeder trifft für sich eine ehrliche und aufrichtige Entscheidung und jammert nicht später, ach hätte ich mal... Wer sich von der Gesellschaft noch zu dem einen oder anderen Lebenswandel drängen lässt, der tut mir am Ende am meisten leid.